Ihr Lieben, lange war ich nicht mehr in Urbia unterwegs und heute muss ich mal ein Frage in den Raum stellen und hoffe, jemand kann helfen.
Ich mache mir gerade grosse Sorgen um meinen 4jährigen Sohn. Er hat seit Montag ganz derbe Verlustängste, hat Angst mich zu verlieren, das ich sterbe, will nur bei mir sein und Zeit mit mir alleine verbringen. Er wacht schon auf, mit einem sehr traurigen Gesicht. Gestern hat mich der Kiga angerufen ich soll ihn abholen, er wäre wohl krank. Kaum war ich da, da kam er freudestrahlen, juhu, endlich bist du da und wir haben Zeit für uns. Er beteuert mich seine Liebe und seine Angst mich zu verlieren oder das ich ihn nicht abhole.
Ich bin weder krank, noch habe ich ihn schon mal irgendwo nicht abgeholt. Vor 1 !/2 Jahren ist eine sehr gute Freundin an Krebs gestorben, mit gerade mal 42 und hat zwei kleine Kinder hinterlassen, das setzt ihm auch gerade jetzt sehr zu. Wie er gerade jetzt darauf kommt weiss ich nicht.
Ich versuche auf ihn einzugehen und ihm zu zeigen das ich da bin und nicht weg gehe, aber den Kindergarten kann ich ihm nicht "erlassen". Wenn er einmal merkt wie es geht, will er immer eher abgeholt werden. Ich will aber auch für ihn da sein.
Habt ihr das auch erlebt, wann und wie ging es vorbei und wie seit ihr damit umgegangen? Ich habe Angst das mehr als eine Phase daraus wird.
Danke für Eure Hilfe.
Snudine
4jähriger mit schlimmen Verlustängsten, Phase oder was kann man tun?
Ich würde mit ihm vereinbaren, dass er eine Woche + Ferien zuhause bleiben darf und danach wieder geht.
Hallo,
unsere Große hatte das mit 4 auch. Ich glaube, es hängt damit zusammen, dass den Kindern bewusst wird, dass das Leben vergänglich ist und dass es sowas wie den Tod gibt.
Bei meiner Tochter hat sich das einerseits in Verlustängsten mir gegenüber geäußert (täglich wurde ich gefragt, ob ich auch irgendwann sterbe), andererseits hat sie sich aber zeitgleich in alles reingesteigert, was ihre eigene Vergänglichkeit anging. D.h. sie hat plötzlich Ängste entwickelt, sie könnte etwas vergiftetes gegessen haben und müsste jetzt sterben, oder ähnliches. Das ganze ging so weit, dass ich sie auch mehrmals aus dem Kindergarten abholen musste, weil die Erzieherinnen sich nicht zu helfen wussten.
Ich habe in dieser Zeit immer versucht, auf ihre Ängste einzugehen und mit ihr kindgerechtüber den Tod zu sprechen. Zusätzlich haben wir aber an dem gewohnten Alltag festgehalten, d.h. sie ging auch weiterhin täglich in den Kindergarten, auch wenn es manchmal schwierig beim verabschieden war. Irgendwann war diese Phase dann vorbei, bzw. das Thema spielte nur noch eine untergeordnete Rolle.
LG
taricha
Danke! Ich habe ihm auch erklärt das ich ihn in den Kiga bringen muss, weil ich ja arbeiten muss. Ich habe ihm Exklusiv-Zeit nur er und ich angeboten, weil ja sonst immer sein kleiner bruder dabei ist. Mal sehen....hab jetzt auch Bücher über den Tod vom Kiga bekommen und werde das mit ihm durchgehen. Es tut so weh ihn so traurig zu sehen, Er liegt im Bett und weint und ist traurig. Ich hoffe, es wird schnell besser....Wie lange hat es bei Euch angehalten? LG
Puh, so genau weiß ich das garnicht mehr. Ein paar Wochen waren es schon. Es hat auch manchmal ganz schön Nerven gekostet, wohl in erster Linie, weil ich aus meiner Erwachsenensicht manchmal nicht ganz verstehen konnte, was in ihr vorging.
Ich drücke euch die Daumen, dass diese Phase nicht allzu lange anhält. LG
Verbalisiert Ihr denn den Tod Deiner Freundin noch in der Familie vor Deinem Kind? Es können ja nur einzelne Sätze sein, Kinder saugen ja alles auf wie einen Schwamm....
Oder hat Dein Kind noch Kontakt mit der Familie?
Du solltest Dein "Problem" mit den Erziehern im KiGa besprechen. Ich weiß nicht, wie die das bei Euch handhaben, aber bei uns werden solche "Probleme" dann mit den Kinder im KiGa behandelt.
Bzw. es wird geschaut, an was es liegen könnte... Es kann nämlich auch sein, dass Deinem Kind ggf. gerade was ganz anderes quer sitzt, ggf. Stress mit einer Erzieherin, einem anderen Kind in der Gruppe.... Das müsste als erstes geklärt werden, ob irgendwas im Umfeld (Mit) Auslöser sein könnte....
Wenn Dein Kind noch Kontakt mit der Betroffenen Familie hat, kann es sein, dass Dein Kind mitbekommen hat, wie ein Hinterbliebener (Kind oder Mann) einen emotionalen Ausbruch hatte in die Richtung?
Der Kiga weiss Bescheid, sie haben mir heute auch Bücher über das Thema Tod mitgegeben.
Danke für den Tipp, mit den Erzieherinnen zu sprechen, ob sonst etwas quer liegt, ich mach das gleich heute.
Am meisten beschäftigt ihn momentan, das er mich verlieren könnte und ich nicht wiederkomme, er will bei mir sein, am liebsten den ganzen Tag kuschelnder Weise. Er ist dann auch sehr müde´und von einem Moment auf den anderen traurig oder total fröhlich. Deswegen bin ich sehr beunruhigt.
Ab und zu, aber eher selten erzählt er das es zwei Jungs im Kiga gibt , die ihn ärgern, die aber stärker sind als er. Ich werd das mal mit ansprechen.
Die Familie meiner verstorbenen Freundin sehen wir noch, aber eher selten, da sie am anderen Ende der Stadt wohnen. Wir haben aber ein Bild von ihr aufgestellt.
Ich weiss, das jetzt aktuell nach dem Tod von Whitney Houston, ich mich mit meinem Mann darüber unterhalten habe, warum sie wohl gestorben ist und habe gemeint, da war wohl Alkohl im Spiel. Stunden später kam: Mama, bitte trink keinen Alkohol mehr, sonst stirst du auch....Er ist ein sehr schlaues Kerlchen, der Zusammenhänge erkennt, die in seinem Alter eher untypisch sind. Ich bin so zerrissen, möchte für ihn da sein, aber auch signalisieren, das er sicher ist und uns nichts passiert, aber auch, das er normal in den Kiga gehen muss.
Bin solche "Probleme" gar nicht gewöhnt von ihm....
Hallo Snudine..
wir hatten vor ein paar Wochen hier ähnliche Ängste! Mein Sohn ist auch 4. Er sass nur noch auf meinem Schoss, kuschelte ständig, wollte mich nicht los lassen. Er sagte immer ich möchte den ganzen Tag mit dir kuscheln und dich nicht loslassen.. Nach ein paar Tagen sind wir dann dahinter gekommen er sagte er will uns nicht loslassen weil er Angst hat das wir sterben..
Wir haben dann viel mit ihm gesprochen und ich habe mir Bücher besorgt. Unter anderem Leb wohl kleiner Dachs!
Das haben wir mehrmals täglich gelesen ( wollte er ganz oft vorgelesen haben ).. Dann wurde es immer besser..
Ich drücke dir die Daumen das es bei euch auch bald besser wird!
LG Susi
Danke! Ich habe vom Kiga Bücher bekommen und werd das gleich mal heute Nachmittag mit ihm anschauen....ich hoffe, er ist bald wieder der "Alte".
Mein Mittlerer (jetzt 6 1/2) hatte diese Phase auch ganz ausgeprägt. Er konnte lange abends ganz schlecht einschlafen,weil er immer an das "Gesterbe" denken mußte. Wie er es nannte. Er hat auch tagsüber auch davon gesprochen:" Wer erinnert mich an meinen Geburtstag wenn ihr sterbt?" Wer passt auf uns auf?.... Es war sehr anstrengend. Es wurde gerade besser,da starb die Tante meines Mannes (war 81 Jahre). Ich hatte schon Angst,dass es wieder schlimmer würde, aber es ging erstaunlich gut.
Jetzt nach über einem Jahr hat er wieder mal Probleme damit. Hoffentlich hört es bald wieder auf!
...Gott ich weiß wovon Du sprichst!!!!
Ich habe eien Sohn (war im Nov. 3) und wir hatten das gaaaaaaaaaanz arg.
Er wollte plötzlich wissen wann ich sterbe und was mit ihm wird. Er wollte nicht mehr alleine sein, schlief nicht mehr in seinem Bett und war schon regelrecht depresiv. Aus meinem einst fröhlichen Kind wurde ein trauriges Kind das keinen Spass mehr hatte, nicht merh lachte..... es war eine schreckliche Zeit.
Hing wohl auch mit der Kiga Eingewöhnung zusammen aber wie er auf dieses Thema kam ist mir bis heute ein Rätsel!
Ich habe mir sehr viel Zeit für Ihn genommen und er war auch anfangs nur 3 Stunden im Kiga. Wir haben viel gespielt, Bücher angeschaut, gekuschelt und wenn ER wollte darüber geredet.
Dann ging es wieder. Heute hat wohl ein Mädchen im Kiga erzählt das bei Ihr jemand gestorben ist und in den Himmel gekommen ist...und mein Kleiner fragte mich eben beim zu Bett bringen wann er denn sterben muss.... das Thema belastet ihn wohl sehr. Und nur mit Geduld und ehrlichen Antworten kann man helfen denke ich. Nimm Dir Zeit - das war meine Erfahrung - hilft am Besten!
GlG
und viel Kraft für diese Zeit...wir haben hier echt einiges durch!