Wieder mal das leidige Thema "Essen"

Hallo an alle.

Unsere Tocher (jetzt 4,5Jahre alt) macht schon von Anfang an Theater beim Essen.
Gleich am Anfang hat sich da schon etwas eingebürgert, das wir nur sehr, sehr schwer wieder weg bekommen haben. (Belag vom Brot lutschen, und neuen drauf haben wollen)
Bis wir sie endlich dazu bekommen haben, auch das Brot zu essen, vergingen etliche Monate. Wir haben alles versucht: Normales Brot, Vollkorn, Weizen, Toast, Knäckebrot usw...Sie hat sich gegen alles gewehrt, bis wir wirklich gesagt haben, es gibt nix anderes mehr, bevor sie nicht leer gegessen (oder wenigstens mal probiert) hat.

Irgendwann hat sie dann tatsächlich ganz normal gegessen. Doch dann fing sie mit ca 3Jahren an, an jedem Essen etwas raus zu suchen. Entweder Zwiebeln, oder Paprika, oder ganz kleine Gewürz-Fitzelchen. Sachen die sie vorher mochte, waren plötzlich ekelig.

und paar Monate später moche sie die Sachen wieder, dafür andere nicht mehr.

Es war (und ist) ein rießen Hickhack mit ihr.

Heute war jetzt wieder so eine Situation, wo mich echt nachdenklich gemacht hat.
Ich denke immer wieder drüber nach, was da nur falsch gelaufen ist.

Wir waren gestern auf dem Faschingsumzug. Da hat sie ordentlich Süßigkeiten gesammelt.
(Das ist auch noch so ein Thema) Jedenfalls, hat sie dann im Auto, auf dem Weg nach Hause schon ordentlich was aus ihrer Tüte gespachtelt. Irgendwann hat dann mein Mann gesagt, das jetzt mal gut ist, weil es daheim noch was richtiges zum Essen gibt.

Ca 5-6 Warnungen später hat sie es dann auch endlich gelassen. Daheim hat sie dann tatsächlich einen ganzen Teller Spaghetti abgepumpt, und ist sofort wie paralysiert zu ihrer Tüte gehächelt und hat angefangen. Ca 1Stunde lang (oder länger) hat sie sich intensiv mit dem Inhalt beschäfigt. Alles schön sortiert, immer wieder gefragt "Was ist das, wie schmeck das, darf man das schlucken (Kaugummi) usw....sie hat sich kaum noch eingekriegt. Natürlich hat sie nebenher ziemlich viel genascht. Irgendwann kam dann natürlich wieder von Meinem Mann und mir, das es jetzt mal reicht, und sie lies sich kaum davon ab bringen, bis wir wieder drohen mussten, das alles weg kommt.

Und heute beim Frühstück, hat sie nach 2-3 Bissen schon wieder geheult, das ihr Bauch voll wäre. Von uns kam dann sie ganz klare Ansage, das wenn sie jetzt nicht frühstückt, es auch nix von der Faschingstüte gibt. Und da blieb sie lieber sitzen, und würgte sich das Weckle rein, anstatt einmal auf Süßes zu pfeifen. Ca 30min sahß sie da, und nagte da rum, und man sah ihr an, das sie kurz vorm heulen/brechen ist. Mein Mann stand dann auf, räumte ihren Teller ab und gut war. Aber ich versteh das nicht! Warum ist ihr das Süße Zeugs so dermaßen wichtig? Ich hab noch nie erlebt, das ein Kind dann freiwillig so lange sitzen bleibt und sich etwas reinwürgt, nur weil es unbedingt süßes will.

Und nein, sie bekommt nicht wenig. Wir lassen ihr da mittlerweile etwas mehr Freiraum, aber sie übertreibt es halt jedesmal. Und deswegen steht bei uns das Zeug auch nicht frei erreichbar herum. Weil sonst würde sie nix anderes mehr essen. Es ist einfach so.

Naja, falls jemand Erfahrungen mit sowas hat, und vielleicht einen ultimativen Tipp, bitte her damit. Ich verzweifel noch mit dem Thema.

Gruß Kunigunde

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m. E. liegt das Problem bei euch und nicht bei eurer Tochter: ihr erwartet, dass ie perfekt ißt.
Es gibt Kinder, bei denen funktioniert das auch recht schnell perfekt.
Aber es gibt Kinder, die grundsätzlich eher einen aussuchenden Geschmack haben und auch einen anderen Essensrhythmus als ERwachsene.

Ich glaube, sobald die Eltern das Thema entspannter angehen und dem Kind da etwas merh Freiheit lassen geben sich vielen Macken und dann geht es wieder leichter.

Meine Tochter mochte früher auch sehr wenig Brot mit Belag - es gab da früher so einen Spruch "in der Not schmeckt die Wurst auch ohne Brot" ;-) so war das bei meinem Kind: Beispiel fürs Abendessen (bei uns gab es aber auch anderes Essen): Gurke / Kirschtomate mit Käse und Wurst aber kein Brot. Ich hab immer Butterbrot dazu gelegt - sie hat die Butter abgeleckt, ich das Brot meist weggeschmissen. irgendwann hat sie das Brot gegessen, und wieder später durfte dann auch Käse oder Wurst aufs Brot. (Die Schlank im Schlaf Fans finden das bestimmt nicht schlecht: kohlenhydratarmes Essen am Abend ;-) )

Es gab dann aber nach dem Essen auch nichts anderes, höchstens einen Apfel.

so könnte ich dir jetzt auf jedes deiner Beispiele antworten.
Meine Empfehlung: das gelassener sehen. Diese Macken zulassen und warten aber konsequent dran halten, dass es Essen zu den Mahlzeiten gibt. Wenn du merkst, dass sie mit Hauptmahlzeiten wie Frühstück Probleme hat (manche Menschen mögen so früh nicht essen). dann versuch ihr ein zweites Frühstück anzubieten oder gib eine Banane mit.
Kannst du dir nicht vorstellen wie blöd das ist: du willst nichts essen, fühlst dich satt, aber aus Angst, dass du später das Leckere nicht bekommst ist du doch lieber - fürchterlich!

Eigentlich kann man davon ausgehen:
- jeder Mensch hat ein Hungergefühl und ein Sättigungsgefühl
- auch Energie, die außerhalb von Mahlzeiten zu sich genommen wird, führt zu Sättigung
- auch Getränke können vorübergehend sättigen (selbst Wasser) bzw. längerfristig den Kalorienbedarf stillen (Bananensaft z. B.)
- Kinder schmecken intensiver als Erwachsene und viele Kinder mögen deshalb zumindest anfänglich nicht alles durcheinander gemischt sondern Dinge getrennt (Bsp. Gurke und Tomate statt Gurken-Tomaten-Salat) - so sortieren Kinder auch gern auf dem Teller nach Fraktionen
- Es gibt Menschen, denen schmecken bestimmte Dinge einfach nicht und nur, weil man sie zwingt, was zu essen, schmeckt es auch nicht besser
- man sollte probieren, wenn man einen Geschmack nicht kennt (meine Tochter darf im Notfall auch ausspucken statt hinterschlucken)

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Hallo.

Wir haben auch so einen mäkligen Esser. Justin ist Silvester 7 Jahre alt geworden. Er isst teilweise sehr sehr schlecht. Er ist 1,22m groß und wiegt gerade mal 19,4kg. Er möchte dies und jenes haben, wir kaufen es, machen es fertig und trotzdem wird im Essen rumgestochert. Er ist nach 2 Bissen vom Brötchen völlig satt. Wir versuchen es dann immer aus ihm rauszukitzeln mit Sätzen wie "Möchtest Du dann noch ein paar Gummibärchen/Schokolade/Pudding etc.?" In fast allen Fällen kommt dann ein freudestrahlendes "Jaaa". Tja, nur wer satt ist, bekommt auch nix danach mehr in den Magen. Dann gibts erstmal Theater. Wir lassen ihm in dem Fall die Wahl: Entweder essen und dann noch etwas Süßes oder aufhören und danach nix süßes mehr.

Wir haben viel Theater wegen dem Essen. Mal haut er richtig gut rein. Dann animieren wir ihn auch dazu, dass er gern noch etwas mehr haben kann. Aber meistens ist es ein Kampf. Er isst zum Beispiel 1 Paar Wiener. Nachdem er 1 Wiener mit Begeisterung gegessen hat, hört er auf, obwohl Essen im Mund ist. Dann kommt, dass er satt ist, nichts mehr runterbekommt. Ihm schmeckt es nicht. Er muss mal pullern. Er will das nicht. Dann will er los zum Klo, um den Bissen auszuspucken. Da er untergewichtig ist, muss er essen. Er darf dann nicht zum Klo. Ein endloser Machtkampf, den wir nach 2Stunden gewonnen haben.

Wir hatten es auch oft, dass er nach kurzer Zeit gesagt hat, dass er pullern muss. Irgendwann kam es uns verdächtig vor und haben ihn deswegen heimlich beobachtet, nachdem er den Tisch verlassen hat. Er hat sich dann Essen mitgenommen, was er essen sollte und hats einfach ins Klo geschmissen. Oder hat sich die Backen vollgestopft und hats ausgespuckt. Wir haben ihn inflagranti erwischt und er wollte es tatsächlich abstreiten. Seitdem darf er nur noch vor und nach dem Essen auf Toilette oder unter Aufsicht.

Wir versuchen ihn zu locken. "Du darfst dann noch was naschen, aber erst wird gegessen" etc. Wir waren da rigoros, da er vor kurzem noch weniger wog und auf dem besten Weg ins Krankenhaus war. Wir haben ihm erklärt, dass er essen muss, wenn er nicht ins KH will. Was dort mit ihm passiert. Das wollte er dann auch nicht.

Wir stellen auch immer Obst und Gemüse mit hin. Inzwischen nutzt er das auch. Zum Abendbrot haben wir mind. 3 verschiedene Sorten da, wo sich jedes Kind etwas aussuchen darf.

ich denke, es kommt drauf an, wie das Gewicht der Kinder ist. Hat sie Normalgewicht, dann würde ich sie nicht immer zwingen, noch etwas zu essen. Versuchs mal mit Verhandeln. "Na los. Noch 4 Bissen, den Rest darfst Du liegenlassen." Oder sie darf sich dann was aus der Tüte rausnehmen.

Sicher sind Süßigkeiten in Ordnung. Aber es braucht dann auch eine Grenze. Wir waren auch mal an dem Punkt, dass wir Justin lieber haben Süßigkeiten essen lassen, bevor er gar nichts isst. Aber im Endeffekt ist es falsch. Er braucht gesunde Sachen und dafür ungesunde Sachen in Maßen. Ich denke, da müsst Ihr wohl dranbleiben.

Alles Gute
Franzi

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wie muss es wohl einem Kind gehen, welches versucht heimlich das Essen, was es essen soll in der Toilette zu entsorgen....

ich kenne das von mir selbst aus dem Kindergarten - ich habe die Schützentasche zum Essenstransport genutz - kam alles rein, was ich nicht mochte und ich hab es dann auf der Toi entsorgt. Das schlimme war noch dazu, wir mussten Essen bis der Teller leer war.
Und ich sollte auch immer an die armen Kinder in Aftrika denken, die einen solchen Hunger haben und sterben, weil sie nichts zu essen haben. Wie gern hätte ich denen meine Linsen, Brokoli, Fleisch etc. Sachen hingeschickt.... M. E. hat so meine Eßstörung begonnen.

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"Wir versuchen es dann immer aus ihm rauszukitzeln mit Sätzen wie "Möchtest Du dann noch ein paar Gummibärchen/Schokolade/Pudding etc.?" In fast allen Fällen kommt dann ein freudestrahlendes "Jaaa". Tja, nur wer satt ist, bekommt auch nix danach mehr in den Magen."

Igitt, ist das ekelhaft was ihr da macht. Ihr kitzelt nicht heraus, sondern ihr verarscht euren Sohn. Er freut sich ehrlich über das Angebot und ihr haut ihm verbal um die Ohren.

Bei euch scheint wirklich der Wurm drin zu sein. Welches Kind ist so verzweifelt, dass er sich aufs Klo schleicht, weil er sein Essen nicht mehr runterbekommt, seine Eltern ihn aber zwingen?

Wie er es macht, ist es nicht genügend. Wenn er reinhaut, soll er noch mehr essen.
Wenn er nichts isst, zwingt ihr ihn 2 Stunden am Tisch sitzen zu bleiben.

Wie bitte schön, soll denn da Freude am Essen aufkommen?? Denkt ihr, ein Wunder geschieht und er empfindet bei dem Druck auf einmal die grosse Lust am Essen?

Vielleicht solltet ihr alle gemeinsam zu einer sozialpädagogischen Beratung gehen, wo euch gezeigt wird, wie ihr mit dem Thema umgeht.

Oder: einfach mal das Kind in Ruhe lassen mit dem Thema essen. Auch wenn er gewichtsmäßig nicht in eine Norm passt.

Oder auch: Buch lesen. http://www.amazon.de/Mein-Kind-will-nicht-essen/dp/3932022122

Unser Sohn ist ebenfalls untergewichtig. Er ist 1,05 Meter gross und wiegt 14 Kilo. Er verkrümelt sich auch zum Pipimachen aufs Klo, wenn er keine Lust mehr hat. Aber wir schmunzeln meistens drüber, machen ein paar Witze und zwingen ihn nicht, weiterzuessen. Er isst in Phasen sehr viel und dann auch wieder sehr wenig. Und natürlich auch lieber Süsses als Gemüseauflauf. Er hat zur Zeit die Pizza/Pasta/Fischstäbchen Phase. Gut, bekommt er halt vorwiegend das. Wird ihm selbst auch schnell langweilig und dann möchte er wieder was anderes.

Kein Kind bekommt Mangelerscheinungen in unserer Gesellschaft.

Gruss
Murmel

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Hallo,

da ich selbst mit sehr viel Druck beim Essen aufgewachsen bin und kaum gegessen habe, weil das Nörgeln und Drohen meiner Eltern auf den Appetit geschlagen haben, gehe ich das Thema bei meiner 4,5 Jährigen lockerer an.

1. sie isst, bis sie satt ist. Wenn sie satt ist, lässt sie auch ihr Lieblingsessen stehen
2. wenn sie wirklich Hunger hat, isst sie FAST alles. Ein paar Dinge, die sie gar nicht mag, würde ich ihr nicht antun. Aber bei wirklichem Hunger, isst sie auch das Brot zum Belag :-p
3. Phasen in denen sie etwas herauspickt, hat sie immer mal wieder (ICH AUCH)
a) Pilze. Eines Tages kam sie an "ab heute mag ich keine Pilze mehr" (vor dem Probieren), ein Jahr später kam sie an "ab heute mag ich wieder Pilze" und probierte nicht nur, sondern aß die ganze Portion #kratz ... ich selbst mochte erst Pilze, als meine Eltern zum 10. mal in Folge NICHT darüber gesprochen haben, wie lecker die sind und was ich verpasse
b) ihr Körper holt sich, was sie braucht. Sie hatte eine Joghurt-Käse-Phase. Brot? Unwichtig. Dann einige Wochen später aß sie fast nur Kohlenhydrate: viel Brot. Käse und Joghurt rührte sie in dieser Zeit nicht an.

4. Atmosphäre beim Essen. Wenn mir keiner auf den Teller schaut, esse ich mit GENUSS und so viel wie ich wirklich brauche und möchte. Sobald jemand kommentiert, dass ich zu wenig/zu viel oder endlich mal was "richtiges" esse, lasse ich den Teller stehen und stehe teilweise heute noch auf und verlasse den Tisch. Der Kloß im Magen legt sich mit der Zeit, aber der Appetit ist mir dann vergangen! Egal wie LECKER das Essen ist.

5. mein Kind hat einen anderen Geschmack!
ICH - liebe: Süßes. Süße Hauptmahlzeiten #mampf
ICH - mag nicht: Sauerkraut, Oliven, scharfes, Fisch

Mein KIND - liebt: Sauerkraut, Oliven, scharfes, Fisch
Mein KIND mag NICHT - Süße Hauptmahlzeiten #mampf
Süßigkeiten mag sie auch gerne. Mal mehr mal weniger!

Wobei ich bei Süßigkeiten darauf achte, dass sie NICHT im Zusammenhang mit dem Essen stehen.

Die Drohung als Kind "du bekommst erst ein Eis als Nachtisch, wenn du die Hauptspeise gegessen hast" fand ich grausam.

Ich hatte 2 Möglichkeiten, bei denen ich "Eisleer" ausging.
1. ich esse brav die Hauptspeise, habe dann aber keinen Platz im Bauch für Eis und weiß vorher schon, dass mir mit Eis schlecht werden würde, weil zu viel
2. ich esse nicht von der Hauptspeise weiter, bekomme dann aber auch kein Eis.

Bei meiner mache ich es so: Süßigkeiten ja. Sie darf auch selbst mitbestimmen. Also es gibt Tage, da darf es auch mal mehr sein. Aber ich habe dennoch ein Auge drauf. Im Zweifel (was selten vorgekommen ist) auch mal die Hand. Dann "warne" aber nicht 5-6 mal sondern sofort. Denn wenn ich sie 4 mal warnen würde, würde sie spätestens dann anfangen zu stopfen um möglichst viel abzubekommen. #zitter Das hatten wir einmal.

Da Süßigkeiten und Nachtisch unabhängig zu den Hauptmahlzeiten sind, ist es für uns beide einfacher. Auch ich selbst kann dann besser Maß halten und freue mich auf einen kleinen Zwischennascher. Das gönne ich mir. Seit ich es selbst nicht mehr mit dem Essen verbinde, fühle ich mich selbst auch freier und denke auch mal "ach heute nicht" (als Kind undenkbar)

Zu dem Rauspicken noch was. Das mache ich heute noch! Auch dann wenn ich selbst gekocht habe.
Wir haben folgende Regel: ich koche so, dass für uns beide etwas dabei ist, was wir mögen.

Ich esse viel Reis und kaum Fisch. Mein Kind isst viel Fisch und fast keinen Reis.
wenn etwas gar nicht schmeckt und es nur runtergewürgt im Magen landet, dann gibt es GENAU EINE Alternative! Butterbrot.

Ja, ICH saß schon mit Butterbrot am Küchentisch, während mein Kind über meine Portion herfiel, weil sie es lecker fand. :-p
Sie schiebt auch so einiges Beiseite, aber bisher war noch immer was für sie dabei, was sie dann doch mochte. :-)

Und seit der Druck raus ist und keine nörgelnden Eltern mit am Tisch sitzen, hat sich mein Speiseplan um ein vielfaches erweitert :-)

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Hallo,

ich verstehe nicht, warum ihr so ein Aufhebens um dieses blöde Brot gemacht habt. Ihr verbringt Monate damit, euer Kind zum Brotessen zu zwingen, obwohl es das augenscheinlich nicht will. Warum? Was habt ihr nun davon? Ist Brot lebenswichtig? Gehts euch nur ums Prinzip, dass man nur den Belag - aus irgendwelchen Gründen - nicht essen darf? Ich kann das nicht nachvollziehen.

Erstens finde ich es dem Kind gegenüber entwürdigend, es zu zwingen, Dinge zu essen, die es nicht mag. Zweitens ist mir meine Zeit und meine Nerven zu schade, um mich mit solchen Peanuts herumzustreiten.

Punkt zwei: Warum gebt ihr eurer Tochter die ganze Tüte mit Süssigkeiten zur freien Verfügung, wenn sie offensichtlich kein Maß halten kann. Es gibt nun mal Kinder, die auf Süsses total anspringen. Dann solltet ihr eben nur ein kleines Tütchen geben.

Ihr lasst eure Tochter Ewigkeiten Süssigkeiten reinstopfen, dann wird unzählige Male verwarnt und dann muss eure Tochter noch "richtiges Essen" zu sich nehmen.
Unverständlich.

Und: warum steht es zur Debatte, dass sie nach dem Frühstück Süssigkeiten bekommt? Bei euch scheint das Thema Süssigkeiten den ganzen Tag im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen.

An eurer Stelle würde ich grundsätzlich erstmal die Menge der frei verfügbaren Süssigkeiten reduzieren.
Wenn sie aber morgens kein Frühstück runterbekommt, biete ihr doch einen Kakao an. Das reicht doch erstmal. Später im Kindergarten wird sie schon was essen.
Und KEINE Aussicht auf Süssigkeiten. Denn es hört sich so an, als ob ihr Süssigkeiten als Druck und Belohnung aussetzt. Mich wundert es nicht, dass sie da so fixiert drauf ist.

Gruss
Murmel

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Hallo Murmel.

Erstmal zum Thema Brot. Das ist nun mal ein "Grundnahrungsmittel" und wird bei uns sehr oft gegessen entweder Morgens, oder Abends (wenn wir mal Vespern).
Ich habe bei meiner Tochter dann mit der Zeit einfach gemerkt, das es nicht am "Nicht mögen" liegt im Sinne von "ieeh wie eklig mir schmeckt das einfach nicht" Sondern, es ging viel mehr darum, das ihr "nur" der Belag einfach lieber war. Sie hat sich immer das in ihren Augen "Beste" rausgepickt, und alles andere liegen lassen. Aber das wollte ich einfach nicht mit machen, und nicht zur Gewohnheit werden lassen.

Wir haben z.B heute noch so Situationen. Wenn ich mal einen Salat mit Schafskäse mache, will sie immer nur den Käse rauspicken. Sie bekommt dann auch 3-4 Würfelchen, aber wenn sie dann noch mehr will, muss sie auch Salat essen. Nur rauspicken gibt's nicht. Wenn sie das dann nicht möchte, ist eben auch Schluss mit Käse. Denn schließlich wollen mein Mann und ich auch noch was davon. (Auch als Eltern muss man nicht auf alles verzichten, wie ich finde) :-)

Dann, wollte ich noch erwähnt haben, das meine Tochter zu nichts gezwungen wird.

Es ist ihr eigentlich relativ frei gestellt wie viel sie isst. Je nachdem wie viel an dem Tag halt schon gegessen wurde. Wenn sie z.B Abends nach 2-3 Bissen schon wieder "Bauchweh" hat, dann gibt's eben auch nix Süßes mehr. Denn mit Bauchweh kann man auch sowas nicht essen. Bin ich der Meinung. Und genau da liegt der Knackpunkt. Sie will um's verrecken noch was Süßes, und würgt sich dann lieber das Abend essen rein.

Es gab auch schon oft Tage, an denen ich ihr das Essen dann entreißen musste, weil ich einfach gesehen habe, das sie absolut NULL Hunger hat, und nur isst, damit sie was Süßes kriegt. Und das ist ja auch nicht Sinn der Sache.

Haben das dann ne Zeit lang auch komplett ohne Süßes gehandhabt. Damit sie von dem Trip "Ich muss unbedingt essen, damit ich süßes kriege" weg kommt. Klappte eigentlich ganz gut, bis wir irgendwann in's alte Raster zurück gefallen sind. Weil sie leider immer schlechter gegessen hat, und sich nur mit Nachtisch locken ließ.

Dann hatten wir auch ne Phase, in der sie absolut NULL Obst und Gemüse gegessen hat. Also gab's auch so für zwischendurch, oder als Ausweich-Möglichkeit wenn sie wieder etwas nichts mochte, nix anzubieten. Das war echt eine sehr üble Phase, die Gott sei dank durch den Kindergarten besser wurde.

Die Süßigkeiten sind schon sehr oft Thema, aber Mittelpunkt das Tages auch wieder nicht. Das weiß ich dann schon zu verhindern. Und frei verfügbar ist das Zeug bei uns auch nicht. Das war an dem Tag nur so, weil es eben Fasching war, und sie so eifrig gesammelt hat. Da wollt ich ihr die Tüte nicht gleich wieder weg nehmen.

Und das richtige Essen nach den Süßen Sachen an dem Tag, war die erste Mahlzeit an dem Tag überhaupt. Deswegen hatte sie ja auch Hunger und hat alles leer geputzt.

Und danach durfte sie halt noch etwas weiter naschen.

Mich hat halt nur genervt, das sie sich dann kaum noch stoppen lies, und sie beinah wie paralysiert war. Aber gut, sie hatte sich auch schon Wochen vorher drauf gefreut.

Gruß Kunigunde

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Hallo Kunigunde,

ich glaub, du machst zu viel Streß, bzw. dir zu viele Gedanken.

Ich hab zwei Mädels und Nr. 1 (6,5) ist extrem hoakl (so sagt man dass bei uns, sie mag also recht wenig) und Nr. 2 (4,5) würde am liebsten nur Süßes essen, mag aber sonst auch alles, also ein Allesfresser.

Bei uns ist die Devise: Wer nichts gesundes isst, der darf auch nicht naschen. Das klappt ganz gut. Meine Kleine isst z. B. auch abends kein Brot. Nur Gemüse und ein Ei oder knappert Wurst. Sie braucht halt abends keine Kohlehydrate;-)

Naja, ich hab mir aufgehört übers Essen allzuviele Gedanken zu machen. Wenn wir wo eingeladen sind, wird entweder das gegessen, was auf den Tisch kommt oder halt ein Apfel oder ein Butterbrot. Wenn wir Essen gehen, dann suchen sie eh was aus, was sie gerne mögen und zu Hause nehme ich manchmal auch keine Rücksicht drauf, was es gibt, denn ich würde sonst immer selbst zu kurz kommen (ganz schön egoistisch, gell)

Meine Große mochte auch ca. 1 Jahr lang mal keine Kartoffeln. Hab es ihr immer wieder angeboten und jetzt mag sie sie gerne.

Und denk mal nach, als du klein warst: Waren da Süßigkeiten nicht das Größte?

Also mach dir nicht zu viele Gedanken!

Viele Grüße
Morla

mit zwei Mädels an der Hand

und einem Mädel tief im Herzen (still geb. 29.1.10 - 31.ssw)