Rüpel im Kindergarten... wie verhalten?

Hallo Ihr Lieben,

In der Kindergartengruppe meiner Tochter sind 3-knapp 4jährige. Ich denke, sie nehmen sich alle nichts und hauen und schubsen mal. Meine ist definitv kein Engel und mischt schon mal mit. Es ist aber nur ein einziger Junge, der unter den Eltern einen "Rüpelruf" hat, er soll wohl extrem sein.

Heute stand ich noch in der Tür, hab mit einer anderen Mutti erzählt. Alle Kinder haben sich an den Tisch gesetzt, meine Tochter neben dem Jungen. Das hat ihm nicht gepasst und ohne das sie etwas gemacht hätte (hat ihn nicht angesprochen oder angefasst), hat er richtig mit Fäusten auf sie eingedroschen. Die Erzieherin ist sofort eingeschritten, meinte nur, das ist nicht das erste Mal.

Ich sage meiner Tochter immer, sie soll "Nein!" sagen, wenn sie etwas nicht möchte. Aber ich sage ihr auch, sie soll nicht hauen und schubsen!

Aber nun? Soll sie sich wehren? Soll sie ihn ignorieren?

Wie regelt ihr das mit Euren Kindern?

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Meine Tochter ist zwar noch etwas kleiner, aber auch wir haben so einen "Rüpel" in unserer Krippe. Seit dem dieser unsere Tochter letztlich blutig gebissen hat, haben wir uns überlegt, dass wir versuchen werden, unserer Tochter zu erklären, dass sie erst lautstark verkündet, dass sie das nicht möchte und es den Erziehern berichtet und wenn gar nichts mehr hilft, muss sie sich wehren und das darf sie dann auch!

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Ich denke, du kannst einem Kind in dem Alter noch nicht raten, den Jungen zu ignorieren. Kinder sind in dem Alter noch viel zu emotional und können nicht einfach sagen "ich tu jetzt mal, als ob ich das nicht mitbekomme, weil ich dem anderen zeigen will, dass ich sein Verhalten doof finde" das können Kinder so noch gar nicht reflektieren in dem Alter.

Natürlich haben wir auch solche Rüpel in der Kindergartengruppe (gibt es einen Kindergarten, der keine Rüpel hat???) und ich rate meinen Kindern immer, dass sie bei körperlichen Übergriffen (Beißen, Treten, Schlafen, Kneifen) immer sofort dem Kind sagen sollen, dass es aufhören soll und dass sie das nicht möchten. Die nächste Stufe ist dann, die Erzieherin zu informieren und darauf zu bestehen, dass die Erzieherin dafür sorgt, dass der Raufbold aufhört.

Klar, so wird aus dem Rüpel kein Softi, aber auf jeden Fall wird die Sache so vorerst beendet.

Lg
cori

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Hallo,

so schön es theoretisch ist, jeden Konflikt ohne Gegengewalt zu lösen, so wenig funktioniert das praktisch unter Kindern.

Wenn das andere Kind auf verbales Wehren nicht reagiert und das eigene Kind nicht stark genug ist, um den Rüpel festzuhalten und gerade keine Erzieherin daneben steht, was dann?
Diese Rüpel brauchen nach meiner Erfahrung häufig einen körperlichen Schuß vor dem Bug von dem gepiesackten Kind selbst, um zu begreifen, daß das andere Kind kein Box-Sack ist.

Meine Tochter wurde eine ganze Weile immer wieder von einem der Gruppen-Rüpel gehauen und getreten und lief dann immer weinend zur Erzieherin, um sich zu beschweren. Der Effekt war gleich null.
Irgendwann hat es ihr gereicht, und sie hat den Übeltäter mit voller Kraft in die Wange gekniffen, so daß der weinend zur Erzieherin rannte - seitdem hatte sie ihre Ruhe und mittlerweile spielen die beiden sogar öfter miteinander.

Ein anderer Rüpel aus der Gruppe (meiner Meinung nach sogar der schlimmste) hat sie wohl schon zweimal gewürgt. Allerdings sie bei diesem Jungen stark genug, seine Hände wegzuziehen und ihn festzuhalten.

Wir sagen unserer Tochter immer, daß sie sich ruhig körperlich wehren darf, wenn das andere Kind auf Worte nicht reagiert - erst Recht bei Dingen, die richtig gefährlich werden können, wie z.B. würgen.

Nur tut sie das bei fremden Kindern wirklich ganz, ganz selten. Sie sagt auch, daß sie das nicht will, u. a. weil sie dann Ärger mit den Erzieherinnen bekommt.
(Ihren kleinen Bruder haut sie allerdings öfter mal, wenn er nur an ihr Spielzeug geht. Das verstehe mal einer... #kratz)

LG
Heike