Hallo,
ich bin mit der Gruppensituation meiner Tochter im Kindergarten und möchte daher das Gespräch mit der Kindergartenleitung suchen, um eine Lösung zu finden. Ich habe nun das Problem, dass mich das Thema so mitnimmt, dass ich schon fast anfangen muss zu weinen, wenn ich nur daran denke.
Ich bin jemand, der eigentlich sehr selbstbewußt und stark wirkt, aber dieses Thema nimmt mich einfach mit, weil es einfach für mich so emotional ist. Ich finde das kommt aber in so einem Gespräch gar nicht gut rüber, wenn ich dann schluchzend dasitze und meine "guten" Argumente vorbringe. Ich glaube, dann wird man auch nicht richtig ernst genommen. Ich denke, meine Sorge ist, dass die Kindergartenleitung meine Punkte als Kritik auffassen wird (was sie eigentlich auch sind) und dass ich damit nicht umgehen kann.
Ich habe schon meinen Mann gefragt, ob er mitkommen würde als Rückendeckung sozusagen. Aber der hat an diesen Themen irgendwie nicht so das Interesse und sagt, dass er keine Zeit hat und arbeiten muss.
Dazu kommt, dass wir jetzt eine Woche in Urlaub fahren und ich das Gespräch erst danach führen kann. Es stinkt mir jetzt schon, daß ich mir mit dem Gegrübele den ganzen Urlaub versaue.
Hat jemand vielleicht Tipps für mich, was ich tun kann. Ich wär Euch wirklich dankbar (Fühl mich echt mies im Moment).
Schwieriges Gespräch mit der Kindergartenleitung - Angst zu weinen
im ersten Satz fehlt das "unzufrieden"
Warum bist du denn so unzufrieden mit der Gruppensituation?
Wenn du weinen musst,muss es ja heftig sein.Bist du die einzigste Mutter die damit Probleme hat?Sonst könnte man ja mit zwei weiteren Muttis zur Leitung gehen um über das Thema zu sprechen!?Wenn dir das helfen würde.
LG Denise
Als ich mein Kind angemeldet habe, war die Gruppe ganz gut durchmischt (Deutsche - Ausländer). Im Laufe des Kindergartenjahres wurden nun weitere 5 Ausländer in die Gruppe aufgenommen und meine Tochter ist nun die einzige Deutsche in ihrem Alter. Mit sozialen Kontakten außerhalb des Kindergartens tut sich gar nichts. In der anderen Gruppe (ich habe leider erst im Nachhinein gemerkt, dass es eine Gruppe mit einem verschwindend geringen Ausländeranteil gibt und in die die besser gestellten Kinder gehen) wurden im gleichen Zeitraum 5 deutsche Kinder in diesem Alter aufgenommen. Ich finde meine Tochter wird dadurch sehr benachteiligt und von sozial ausgewogen kann man da wohl auch nicht mehr sprechen.
Dann ist es wohl schwer andere Mütter zu finden die auch dafür sind die Gruppen "besser" zu mischen?
Wie schon die andere Userin geschrieben hat,finde ich es auch nicht schlimm seine Trännen zu zeigen,es bewegt dich eben sehr.
Versuche ruhig zu bleiben und falls tränen kullern dann ist eben so.
Hallo,
ich kann dich gut verstehen, mir ging es in letzter Zeit ähnlich, ich hasse das auch, wenn einem dann die Tränen kommen, wenn man das doch gar nicht will. Aber leider habe ich dir auch keinen guten Tipp, vielleicht versuchst du einfach deine Argumente so oft wie möglich vor dem Spiegel vorzubringen bis es irgendwann ohne Tränen geht oder erkläre es mal deinem Mann oder deinen Eltern als Übung? Außerdem würde ich deinen Mann nochmals fragen, auch wenn er nicht so ein großes Interesse an dem Thema hat, er wird doch ein Interesse daran haben dich zu unterstützen, oder?
Alles Gute
Hallo,
das kenne ich total gut. Wir hatten im Herbst so eine ähnliche Situation, da habe ich meinen Sohn auch sehr benachteiligt gesehen und das ging mir auch sehr nahe.
Im Gespräch mit der Kiga-Leitung und einer Erzieherin konnte ich mich dann noch mühsam zusammenreißen, aber gegen Ende des Gesprächs sind einfach die Tränen geflossen. Das Ganze war auch noch am letzten Tag vor unserem Urlaub und es ging mir so richtig schlecht. Ich dachte auch, dass ich durch das Weinen bestimmt total unsicher und kindisch gewirkt habe. Die Leiterin blockte meine Argumente in diesem Gespräch auch total ab.
Aaaaber: Nach dem Urlaub kam dann plötzlich die Leiterin auf mich zu und sagte mir, dass mein Sohn nun doch in die andere Gruppe kommt!
Wer weiß, vielleicht hat mein emotionaler Auftritt sie doch berührt.
Ich würde Dir raten, schon am Besten Deinen Mann oder eine Freundin oder ein Elternbeiratsmitglied mitzunehmen. Hätte mir damals bestimmt geholfen. Aber wenn dann die Tränen kommen, dann ist es halt so.
Alles Gute und LG
Verstehen kann ich es schon.
Ich habe aber gelernt, mich innerlich von Problemen meiner Kindern zu distanzieren, denn es bin nicht ich, um den es geht, mir geht es gut, es ist mein Kind, um das es geht. Alles andere ist für mich eine ungute Art der Symbiose, die einem oft nur die Sicht aufs Wesentliche verbaut.
Auch als mein Sohn schwer erkrankte, war ich sehr gefasst, habe nie geweint im Gespräch mit den Ärzten, auch als sie ihn in den OP schoben und mein Mann und meine Mutter aufgelöst waren, konnte ich das sehr gut wegstecken.
Ich gehe mit Stressituationen,z.b auch bei Unfällen, immer sehr rational um.
Im Sinne der Kinder sollte man sich auf eine sachliche Ebene begeben und seine Sorgen und Bedenken vorbringen. Themen, die bei Elternsprechtagen besprochen werden, haben für mich keinerlei emotionale Bedeutung, selbst wenn meine Kinder arge Probleme haben und gerade dann sollte ich doch sachlich damit umgehen, nur dann bin ich ihnen eine Hilfe.
Was machst du denn, wenn es wirklich mal um schlimme Dinge in der Schule geht, Mobbing, Drogen, Versetzung? Was ist, wenn dein Kind einen schweren Unfall hat und dich braucht? Wenn du da jedesmal so emotional wirst, dann bist du ja irgendwann ein nervliches Wrack. Es ist doch ein gesunder Selbszschutz, da mit einer gewissen Ditanz ranzugehen, alles andere ist selbstzerstörerisch, mitfühlen ja, aber das ist ein Unterschied zu dem was du beschreibst. Du willst deinem Kind doch helfen, da ist zuviel Emotionalität aber eher hinderlich, gerade wenn du seine Interessen nachhltig vertreten möchtest.
Wenn Dir das so nahe geht und Dein Mann kein Interesse zeigt, würde ich eine Freundin fragen, ob sie mitkommt. Und vorher würde ich mit dem Elternbeirat sprechen. Dafür sind die da - um auf der ersten Ebene mal Probleme zu sondieren und eventl. Dich bei Deinem Anliegen bei der Leitung zu unterstützen.
Du schreibst, Du wirkst selbstbewußt und stark - das kann ich jetzt aber in Deinem post nicht so recht nachvollziehen.
Du solltest bei so einem Gespräch versuchen, die emotionale Seite wegzulassen und sachlich zu argumentieren. Wenn Dir das nicht gelingt und Du tatsächlich weinen mußt, ist es auch nicht schlimm. Wenn es um die eigenen Kinder geht, wird niemand wegen seiner Gefühle verurteilt.
Auch würde ich den Urlaub jetzt nicht mit Grübeln verbringen, sondern vielleicht mich mal 1 - 2 Std. bewußt nochmal mit dem Thema beschäftigen, Argumente sortieren, vielleicht aufschreiben (dann hast Du einen Leitfaden bei dem Gespräch). Und ansonsten nicht drüber nachdenken, sondern mich ablenken mit den schönen Seiten des Urlaubs.
Abgesehen davon kann ich ehrlich gesagt das Problem nicht ganz nachvollziehen. Du sprichst von "Ausländeranteil" und "besser gestellten Kindern in der anderen Gruppe". Warum hat denn Dein Kind keinen Kontakt zu den anderen? Gibt es sprachliche Probleme? Wenn ja - werden die nicht im KiGa aufgearbeitet? Warum treffen sie sich nicht mal nachmittags? Vielleicht auch erst mal auf dem Spielplatz? Wo genau ist die Benachteiligung, die Du empfindest? Das sind alles Kinder und aus verschiedenen Kulturen kann man so viel lernen, insbesondere beim Spielen.
Diesen Weg einzuschlagen wäre vielleicht auch nicht verkehrt.
Ich wünsch Dir viel Glück und Kraft,
f.
Ich kann das verstehen. Wir leben nunmal in Deutschland da sollte eine gute Mischung der Gruppe möglich sein. Anders wäre es, wenn sie mit ihrem Kind im Ausland leben würde, dann würde ich sagen, das hat sie sich so ausgesucht.........
Mona
Ja - Du hast Recht, wir leben in Deutschland. Ich habe auch damit nicht gemeint, daß sich die Kinder nicht entsprechend der deutschen Kultur entwickeln sollen. Aber das bedeutet für mich nicht, daß man innerhalb dieser deutschen Kultur sich nicht auch mit anderen auseinandersetzen kann. Ich habe ja nicht gesagt, daß sie sich anpassen soll, sondern, daß sie den Kontakt suchen soll. Und damit vielleicht auch die anderen dazu animieren, sich mit unserer Kultur auseinanderzusetzen.
Denn wie soll das sonst funktionieren?
Außerdem wissen wir beide nicht, wo sie wohnt. Vielleicht ist es eine Region mit hohem Migrationsanteil? Dann hätte sie das auch voraussehen können.
Wir wohnen in einer Ur-deutschen-Region. So richtig bodenständig. Aber in dem KiGa von meinem Großen sind sehr viele "Ausländer" (ich weiß nicht, in welcher Generation). Das ergab sich aufgrund der früheren Industrie hier.
Er ist in einem katholischen KiGa; die machen keine religiösen bzw. konfessionellen Unterschiede. Es werden gewisse christliche Feste auf katholische Art gefeiert. Wir sind nicht katholisch.
Bisher hat sich noch niemand darüber beschwert. Auch wird bei Festen immer auf andere Kulturen Rücksicht genommen. (Essen, Ablauf, Ruhezeiten...). Beim letzten Weihnachtsspiel hatten wir einen muslimischen Josef und an Nikolaus einen türkischen Bischof (na - das paßt ja auch).
Als mein Großer in den KiGa gekommen ist, waren mindestens 5 gleichaltrige Kinder dabei mit sogn. Migrationshintergrund. Die haben damals kein Wort deutsch gesprochen.Sie werden alle diese Jahr mit ihm zeitgerecht eingeschult und sprechen mittlerweile fließend deutsch.
Und sie sind bei uns auch zum Spielen und er dort. Er hat türkische Wurst und Gummibärchen kennengelernt, griechische Schimpfwörter, italienische Sympathie, polnische Witze und russische Ruhe. Und vieles mehr.
Man muß auch selber daran arbeiten und allen anderen eine Chance geben und nicht immer gleich abblocken.
Ich meinte nur, daß es eigentlich eher eine Chance ist für das Kind und sie es nicht nur als Beeinträchtigung sehen soll.
Vielleicht ist das Kind in dieser Gruppe, weil die Erzieherinnen meinten, es sei besonders offen und kontaktfreudig. Vielleicht haben sie sich eine gute Integration erhofft. Und die TE empfindet es als Benachteiligung. Wer weiß das schon?
Hol dir doch den Elternbeirat mit ins Boot. Ich denke dafuer ist er doch gewaehlt.
Das werde ich auch tun. Allerdings ist die Interessenlage (sind ja auch nur Menschen) der Elternbeiräte nicht unbedingt die meine. Ich denke die Elternbeiräte der "deutschen" Gruppe haben mit der Verteilung erst mal keine Probleme und bei mir in der Gruppe sind die Elternbeiräte Eltern der Kinder, die sowieso jetzt im Sommer in die Schule gehen und bei denen die Gruppe auch von der Struktur her ganz ok ist.
Ich finde das ein wenig traurig, was du schreibst. Es ist also schlimm, dass dort so viele ausländische Kinder sind, dass man Heulen muss? Sind das keine Kinder? Sind das keine Menschen? Und warum kann dein Kind nicht mit diesen Kindern spielen oder sich nachmittags mit ihnen treffen? Warum geht dein Kind denn in einen Kindergarten, wenn es angeblich so ein "Brennpunkt" ist? Ich habe noch NIE überlegt, welchen Nationen die Kinder in der Gruppe meiner Tochter angehören. Wenn ich so darüber nachdenke sind es wohl Türken, Polen, Russen, Albaner und Deutsche. Und wir leben auf dem Land. Also nicht in einer Großstadt. Mir ist es völlig egal, welcher Nation die Kinder im Kindergarten angehören. Und es hat nichts damit zu tun, dass man nachmittags keine Kontakte hat. Das ist unter rein deutschen Kindern nichts anderes. Warum willst du nicht, dass deine Tochter mit so vielen ausländischen Kindern zusammen ist?