Hallo, Ihr Lieben,
meine Tochter wird in 2 Wochen 3 Jahre alt.
Seit etwa 1 Monat verstehe ich die Welt nicht mehr. Ich weiß, dass in diesem Alter Trotzphasen normal sind, aber als solche würde ich es nicht mehr beschreiben. Eigentlich wird ALLES boykottiert und gipfelt regelmäßig in ganz schlimme Wutattacken. Mittlerweile habe ich fast schon Angst, sie nach Arbeit vom Kindergarten abzuholen, weil dann dieser Psychostress wieder losgeht. Sie geht seit Anfang Februar in den KiGa und seitdem zeichnete sich diese Entwicklung ab. In der Gruppe aber ist sie super angepasst und ein sehr liebes Kind.
Klar zweifle ich auch an mir selbst, weil alleinerziehend und teilweise sicher auch inkonsequent, weil ich einfach keine Kraft nach der Arbeit mehr habe, mich stundenlang mit diesen Aggressionen auseinanderzusetzen. Sobald ich Konsequenz zeige, rastet sie völlig aus und das wegen wirklichen Kleinigkeiten.
Ich bin echt am Ende und fürchte regelrecht derzeit die gemeinsame Zeit mit meiner Tochter. Kennt Ihr das? Was kann ich nur machen?
Ich bekomme sie aus der Wutsituation auch nicht heraus, weder mit ruhigem Reden noch mit lauterem Ansprechen noch mit spielerischem Ablenken. Sie steigert sich dann so da rein, dass ich sie eigentlich nur noch wüten lassen kann und versuche, das ganze auszuhalten. Habe ich aber Zeitdruck, z.B. frühmorgens, geht das leider nicht.
Ich kenne Trotzphasen bei anderen Kindern, aber so was habe ich noch nie bei anderen erlebt, vor allem nicht in dieser Beständigkeit.
Mache ich was falsch?
Woran liegt das?
Ich freue mich auf Eure Antworten, danke!
Ganz schlimme Wutattacken...
Hallo,
wenn Du was Falsch machst, mache ich auch etwas Falsch.
Meine ist genauso. Wird im Mai 3 Jahre alt. Diese Phase geht bei uns allerdings schon länger.
Kriegt sie ihren Willen ist alles in Butter. Bekommt sie ihren Willen nicht, na dann gehts hier ab wie Schnitzel. Madame grölt und grölt und grölt. Es hilft nichts. Kein Reden, kein Schimpfen. Weggehen darf ich in diesem Moment aber auch nicht - da wird mir schreiend, tobend hinterher getrabt.
Ich halte es einfach aus. Es nervt mich tierisch, aber was soll ich tun?
Meine hat das regelmäßig. Ein- bis zwei Mal Tag. Immer dann, wenn sie müde ist bzw. einen aufregenden Tag hinter sich hatte (habe ich herausgefunden).
Mir gruselt es zeiweise auch davor, sie mittags aus dem KiGa zu holen. Wenn es dumm läuft fängt sie dann direkt dort zum Zicken an und hört irgendwann zu Hause wieder auf - in dem sie einschläft...
Du bist nicht alleine, ich kenne es allerdings von unserem Sohn so gar nicht. Aber ich hoffe, dass das auch irgendwann besser wird - NUR WANN???
LG
Caro mit Max 7,5 Jahre und Lara 2,5 Jahre
Hallo Caro,
ich musste jetzt wirklich lachen, als ich Deinen Text gelesen habe. Genauso gehts bei uns ab. Nur dass ich eben in diesen Situationen gar nicht drüber lachen kann.
Komischerweise scheinen besonders Mädchen so extrem zu sein???
Euch auch alles Gute und danke für Deine Zeilen!
Hallo,muss gerade schmunzeln,bei unserer Tochter ist es genau das gleiche.Haargenau der gleiche Ablauf.Sie ist drei geworden.Ich dachte schon ich bin allein mit so einer kleinen wilden Zicke
Aber es tut gut zu sehen,dass es woanders auch so ist.
Also tapfer und stark bleiben.
LG
Annika
<<weil alleinerziehend und teilweise sicher auch inkonsequent, weil ich einfach keine Kraft nach der Arbeit mehr habe, mich stundenlang mit diesen Aggressionen auseinanderzusetzen>>
Genau das ist der Fehler!
Hallo erstmal!
Sie weiß, dass sie irgendwann immer durchkommt, sie muss nur genug wüten bis Mama weichgekocht ist. Glaube mir meine Große (nun fast 6) fing mit 3 Jahren auch an damit und es war eine sehr lange Phase (ich glaube bis sie ca. 4 war). Sie schrie, trat gegen irgendwelche Sachen, schmiss ihr Zeug durch die Gegend, haute, kniff, biss usw.. voll die Wutbommel. Auch gesellen sich so "schöne" Sachen wie abends x-Mal rauskommen und nachts plötzlich nicht mehr schlafen wollen dazu. Ehrlich ich bin auf dem Zahnfleisch gegangen..... monatelang!
Das einzige was wirklich hilft, erst unterscheiden worüber sich wirklich ärgern lohnt (also wegen jeder Kleinigkeit aufregen ist sicherlich nicht sinnvoll) und bei diesen Sachen unbedingt konsequent bleiben und auch nicht einmal inkonsequent sein. Und was auch sehr wichtig ist, wenn es mal gut läuft loben loben loben.
Du schreibst z. B. du hast früh nicht die Zeit, habe ich auch nicht. Wenn Madame sich nicht anziehen will, geht sie im Schlafi in den Kindergarten. Einmal eine deutliche Ansage, wird die ignoriert.. tja Chance verpasst Abgang im Schlafi usw. usw. Mag ja albern klingen aber hilft tatsächlich. Derzeit tanzt dir dein Kind einfach auf der Nase rum und zu wenig Zeit und abgestresst nach der Arbeit, tja was soll ich sagen du wolltest das Kind und das ist es nun (wie sage ich immer 10% sind süß, der Rest Arbeit ). Wenn du das nicht durchhälst, such dir Unterstützung oder ändere deine Arbeitssituation.
Und sonst kann ich dir verraten mit ca. 5 1/2 Jahren geht es auch wieder richtig ab, so nach dem Motto "Nö mach ich nicht", "Lass mich in Ruhe", "Ich schlafe sowieso nicht" usw.!
Aber wir werden es irgendwie überleben,
Nudelmaus
Hallo Nudelmaus,
für deinen Beitrag.
Und was machst du dann, wenn dein Kind sich weigert irgendwas zu tun, was es tun soll? Ich könnte mir da Situationen vorstellen wie "Nö, das räume ich nicht auf" usw.
VG
Lexa
.... dann sage ich zu ihr: "dann werde ich für dich aufräumen" und das weiß sie was ich damit meine, namlich großer Müllsack und alles rein was nicht da ist wo es hingehört. Natürlich biete ich ihr an weit vorher schon mit ihr zusammen aufzuräumen oder z. B. du fängst jetzt an und ich helfe dir dann beim Rest oder anders herum aber wenn alles nicht fruchtet dann komme ich mit dem Sack vorbei. Auch "beliebt" einen Tag vorm Wohnungsputz, "dann sauge ich morgen alles weg" (Lego macht sich da besonders gut ).
Gestern Abend hatten wir übrigens wieder einen dieser Ausbrüche und ich war echt . Sie hat sich strikt verweigert ins Bett zu gehen. Zuerst hat sie sich im Bad eingeschlossen und sie meinte ich komme eh nicht raus usw. . Wir haben uns dann schön gemütlich auf die Couch gesetzt und irgendwann kam sie doch raus. Dann saß sie im Flur und ich bin hin und habe ihr ganz ruhig einmal gesagt, wenn sie nicht sofort ins Bett geht, werden wir sie heute erst ganz spät im Kiga abholen, da wir keine Lust haben uns den schönen Nachmittag mit so einem bockigen Kind kaputtzumachen. Auch habe ich ihr kurze Zeit gegeben meine Ansage zu verinnerlichen und 2 Minuten später lag sie in ihrem Bett.
Klar ist es ein tierischer Machtkampf und ich kämpfe nun nicht um jeden Quatsch aber um so Sachen wie nichts mit Mutwillen kaputtmachen, Regeln (wie Schlafen gehen usw.) mache ich keinen Bogen, da gibt es ne klare Richtung und wer nicht will, der kann gerne wüten. Gut meine Untermieter tun mir manchmal leid aber zum Glück hatten die auch mal Kinder und sind sehr verständnisvoll.
Das einzige womit meine Tochter wirklich fertig machen würde, wenn sie mich nachts x-Mal weckt, da werde ich zum Tier aber zum Glück liest sie das hier nicht und so wird sie davon nichts erfahren .
LG, Nudelmaus
Hi,
nimm Dir den Druck raus. Auch nach dem Kiga. Deine Tochter ist u.U. einfach totmüde und ist deshalb so quängelig.
Morgens - gut - den Stress habe ich meist auch. Aber ich stehe jetzt 10 Min früher auf, genieße meinen Kaffee und gehe die Sache mit meinem Sohn gelassener an und sage mir, egal - dann komme ich halt später zur Arbeit (was dann meist gar nicht eintritt).
Wie gesagt, der Sohn einer Freundin, hat in seiner Wut den Kopf auf den Boden geschlagen.
Ansonsten weinen und quängeln lassen. Geht nicht anders. Das ist zwra total ätzend und super nervenaufreibend, aber dann braucht sie ihre 5 Min halt.
Meiner ist soweit, dass er sogar zugibt, dass er gar nicht weiß weshalb er weinen muss und sagt sogar, dass er nicht aufhören kann. Meist reicht es, wenn ich ihn dann trotzdem in den Arm nehme und ne runde im Arm schaukel oder schmuse etc.
LG nic
Hallo,
ja, ich glaube, dass das MEIN Kernproblem ist: Ich mache mir selbst einfach viel zu viel Druck, ich habe Angst, vor Dingen, vor denen man eigentlich keine Angst haben sollte. Ich empfinde es so: Meine Tochter ist sehr dominant und ich selbst extrem weich und nachgiebig, ich hasse innerhalb Freundschaften und Familie Konfrontationen. Ich kann das ganz schwer aushalten! Ich baue mein Leben total um meine Tochter, aber andersrum wäre es wohl besser...
Darüber habe ich gestern auch nachgedacht, das muss ich wirklich ändern.
Danke für Deine Zeilen!
Hey, mein Sohn ist der Mittelpunkt meines Lebens - und daran wird sich nie etwas ändern. Nur weil man konsequenter ist (bin ich ja im Leben nicht durchgängig ) heißt das ja nicht, dass man immer auf Konfrontation aus ist. Nämlich m.E. genau das Gegenteil.
Bei der ersten Wutattacke meines Sohnes war ich zum Glück gerade bei meiner Mum. Leon schmiss sich auf den Boden und weinte und brüllte . Ich sass zitternd und schwitzend in der Küche bei meiner Mum und wäre am liebsten zu ihm hin aber er kam ganz von sich aus wieder und danach war alles okay
Aushalten kann ich das auch nur schwer. Aber es wird ja andersum nicht besser sondern immer nur noch schlimmer. Kinder brauchen einen Rahmen in dem sie sich frei bewegen können, aber dieser Rahmen zeigt eben auch Grenzen. Diese Grenzen müsst Ihr für Euch herausfinden und feststecken. Das ist mit Sicherheit bei jedem Menschen und in jeder Familie anders.
Übrigens ist Leon auch immer bedeutend quengeliger, wenn er hunger hat. Dieses Gefühl kann er noch gar nicht kommunizieren. Andere sind müde....
Lg nic
HuHu
Lukas hat im Moment auch wieder so eine Phase
Jeden Morgen gibt es Theater,wir stehen schon früher auf damit wir garnicht erst in Zeitdruck geraten,aber irgendwie klappt es trotzdem nicht.
Ich bin konsequent,ganz klar. Ich bekomme ihn aus der Situation auch nicht raus und wir schaukeln uns nur weiter hoch.Ich habe mich heute Morgen für eine Auszeit entschieden. Ich habe ihn in sein Zimmer geschickt und gesagt das er erst wieder raus darf wenn ICH es sage. Ich musste ihn zwar ein paar Mal wieder zurück schicken aber dann hat es geklappt. Habe ihn auch nicht lange drin gelassen,vielleicht 2 Minuten. Da hatten wir uns dann beide beruhigt und haben kurz darüber gesprochen was falsch gelaufen ist und dann war wieder Frieden
LG loona mit Lukas
Hallo, jetzt hast du zwar schon so viele tolle Antworten aber weißt du was bei uns sehr geholfen hat: Ich habe unserer Tochter einmal eine Zeitung gegeben und eine bestimmte Ecke im Zimmer ausgesucht und ihr gesagt, wenn die Wut soooo schlimm wird (Wut ist nun mal ein Gefühl, was da ist) soll sie die Zeitung zerreissen und das hat sie dann gemacht und die Wut einfach rausgelassen. Danach haben wir quasi "zusammen" in den Bauch reingehorcht, ob die Wut weg ist. Und natürlich die Zeitung aufgeräumt. Das ging so 5, 6 mal, und seitdem konnte sie viel besser formulieren, dass sie jetzt Wut hat. Wenn ein Kind weiß, dass das ein Gefühl ist und dieses Gefühl formulieren kann werden die Anfälle nicht so stark. Zumindest ist das meine Erfahrung gewesen.
es gibt auch eine tolle Kindercd "Schlafbär". Da gibt es eine Sequenz in der der Bär einen feuerroten wutklumpen im Bauch hat. Auch das kann ein guter Weg sein, dass ein Kind verstehen lernt, was Wut ist.
http://www.amazon.de/Schlafb%C3%A4r-CD-Entspannungsgeschichten-mit-Musik/dp/3893538224
Und dass es direkt nach dem Kindergarten ist und dein Kind im KiGa brav und angepasst ist, ist eben auch so ein Punkt: Die Kinder reißen sich im Kindergarten zusammen und unterdrücken schon viel an Frust und Gefühlen und kaum kommt Mama - die Vertrauensperson schlechthin - kommts halt raus. Ich habe mir immer wieder klar gemacht, was für einen krassen Tag meine Tochter im KiGa hat und dass der Frust einen Kanal braucht. Auch das hat MIR geholfen, eher ruhig zu bleiben. Je ruhiger Mama bleibt, desto besser.
Viel Kraft und Nerven!
Mica
ich musste gerade so lachen als ich deinen Text lass.
Ich hab auch so ein Wutfrüchtchen zu Hause und mir gruselt es auch ihn aus der Kita abzuholen.
Diese Schreiattaken sind echt kaum auszuhalten und er weiss absolut nicht was er will.
Heute flog die Banane geschält übern Teppcih,danach an dioe Wand...und das obwohl er eine Banane wollte.
Hier wird geschrien und getobt,deluxe sag ich dir.Ich warte täglich auf den Besuch vom Jugendamt,ich weiss nicht was meine Nachbarn denken was ich mit meinem Kind mach.
Mein "Süßer" wird im Juni 3.Es ist also wirklich das Alter.
Nicht umsonst sagt man zu dem Alter auch terrible two. ;)
Wünsch dir viel Geduld und gute Nerven,alleinerziehend ist es 10mal schwerer weil man nicht einfach mal abhauen kann.
LG Tina
Hallo,
nun haben dir ja genug geantwortet, dass Konsequenz das einzig mögliche ist, wenn sich etwas ändern soll.
Mal ne andere Frage: Warum holst du sie denn so zeitig ab? Ich bin derzeit mit dem 2. Kind zuhause in Elternzeit und der Große geht trotzdem von 8 bis 16 Uhr. Da ist er dann vertan und ausgepowert.
VG
Lexa
Huhu,
ich hole sie so zeitig gar nicht ab: Ich arbeite von 7.30 - 15.30 Uhr und hole sie dann gegen 16.00 Uhr ab, das haut von der bezahlten Betreuungszeit auch genau hin.
Ich denke ja eher oft, dass sie vom Kiga dermaßen ausgepowert ist, dass diese Phasen umso schlimmer hervorkommen, sie also wegen Müdigkeit dermaßen überreagiert.
LG