Mutter-Kind-Kur abgelehnt/ Widerspruch schreiben?

Hallo,

nach vier Wochen habe ich nun endlich schriftlich ebscheid bekommen, dass meine beantragte Mutter-Kind-Kur abgelehnt wurde. Es war mein erster Antrag.

Nun möchte ich gerne einen Widerspruch schreiben, schreibe ich da einfach nur rein, dass ich widerspreche und um neue Prüfung bitte, oder muß ich das begründen?

In meiner Ablehnung steht: "Aus den ärztlichen Unterlagen ist die medizinische Notwendigkeit einer stationären Vorsorgemaßnahme nicht ersichtlich. Wir empfehlen die Nutzung der ambulanten Behandlungsmöglichkeiten am Wohnort, wie zum Beispiel die fachärztliche Mitbehandlung durch einen Orthopäden inklusive Heilmitteltherapie."

Kann mir jemand von Euch einen Tipp geben, wie ich am besten den Widerspruch schreibe?

LG
Jenny

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Schau mal hier http://www.mutter-kind-hilfswerk.de/
Die helfen dir kostenlos und unverbindlich und sind Super nett!
Alles gute
Marlene

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Hallo,

oh das kenne ich. Erst mal ablehnen. Wer sich einschüchtern lässt, spart viel Geld.

1. www.mutterkind-kur.de (Forum, wer aktiv dabei ist - 11 Beiträge schreibt, kann viel dazu erfahren. Alles rund um das Thema)

2. "Wir empfehlen die Nutzung der ambulanten Behandlungsmöglichkeiten am Wohnort, wie zum Beispiel die fachärztliche Mitbehandlung durch einen Orthopäden inklusive Heilmitteltherapie."

Das ist so nicht mehr gültig. Bei einer Vorzeitigen Kur wäre das anders. Aber bei der ersten nicht zwangsläufig.

Allerdings sollte für sich selbst geprüft werden (in Gedanken), was du in 3 Wochen Kur erreichen willst. Eine Verbesserung, eine Linderung, eine Heilung. Diese Frage ist in Gedanken wichtig, weil eine Kur eben eine Vorsorgemaßnahme ist und manches nicht heilen kann.

In manchen Fällen, grade bei körperlichen Sachen, kann eine Reha (nicht Krankenkasse und oft schlechte Kinderbetreuung) sinnvoll sein.

3. überlege dir wo du den Schwerpunkt setzt! Für die Krankenkasse muss das so sein, dass eine Mutter-Kind-KUR gerechtfertigt ist.
z.B. Doppelbelastung aus
alleinerziehend, Kindererziehung, Berufstätig, Haushalt, besondere Familiäre Belastungen*
*Trennung, schwer krankes Kind, schwere Krankheit in der Familie, Pflege von Angehörigen, Trauerbewältigung....

für die Krankenkasse ist wichtig, dass die Mutter-Kind-Aktion darunter leidet und welche Auswirkungen deine orthopädischen Probleme (so entnehme ich es mal aus deinem Text) auf das Leben deines Kindes hat.

4. "Aus den ärztlichen Unterlagen ist die medizinische Notwendigkeit einer stationären Vorsorgemaßnahme nicht ersichtlich."

Hole deinen Arzt mit ins Boot. Wenn dein Arzt schreibt, dass er eine Kur für sinnvoll hält und es seinen Grund hat, warum er dir DIESE Maßnahme verordnet, kann er dir formlos ein kleines Attest ausstellen, dass diesen Punkt entkräftet

5. siehe 1. ;-) es gibt nämlich noch mehr zu beachten.

6. wenn du Fragen hast, kannst du mich auch per VK anschreiben. Widerspruch ging bei mir erfolgreich durch.

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Hallo,

danke schön für Deine ausführliche Antwort.

Deine o.g. Gründe hatte ich mir schon vor Beantragung der Kur überlegt, aber ich werde mir das auch alles noch mal aufschreiben und mir dann noch mal einen Termin bei meinem Arzt holen.
Meine Kur soll eher "vorsorglich" sein, da ich im Moment unter einigen Belastungen leide, aber mein Hauptproblem ist bestimmt, dass ich nicht berufstätig bin, sondern "nur" Hausfrau. Meine Mutter ist vor einem halben Jahr an Blasenkrebs erkrankt, war zwei Mal schon im Krankenhaus (OP), also helfe ich da viel im Haushalt und kümmere mich um einige Dinge, die meine Mutter zwischenzeitlich nicht machen konnte. Meine Oma lag letztes Jahr viel im Krankenhaus, auch zeitgleich mit meiner Mutter, da mußte ich dann täglich ins Krankenhaus, teilweise zu beiden. Seit Januar ist meine Oma wieder zuhause, ich wasche ihre Wäsche und putze für sie, gehe für meine Oma einkaufen, sie hat zwar Pflegestufe eins, aber das Geld reicht vorne und hinten nicht. Ihre Anträge bei den Ämtern und so bearbeite ich auch.
Naja, dazu kommt dann noch, dass meine eigenen Kinder häufig in der letzten Zeit krank waren und ich einfach völlig leer bin, sozusagen kraftlos. Meinen eigenen Haushalt habe ich ja auch noch und mein Mann arbeitet sechs Tage die Woche...
Daher hat mein Arzt mir auch zu einer Mutter-kind-Kur geraten, so kann ich mal zu Ruhe kommen und habe aber meine Kinder dabei.
Aber vielleicht ist das ja auch keine Indikation für eine Kur? Wie gesagt, ich bin ja nicht berufstätig.

So, genug gejammert.

LGH
Jenny

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Hallo,

die Aufzählung der Doppelbelastungen müssen NICHT ALLE erfüllt sein.

Bei mir sind zufällig alle genannten vorhanden, aber was schrieb die Krankenkasse. Es sei die Menge der Faktoren, nicht ein einzelner. Welchen sie sich davon ausgesucht haben, weiß ich nicht. Im Antrag standen alle drin - alleinerziehend, berufstätig, Haushalt, besondere Belastungen in der Familie .... :-p

Widerspruch ging durch!
Ich habe alle Faktoren noch mal Stichpunktartig aufgelistet.
Meine Ärztin hat noch mal ein Attest geschrieben, dass alle "hausärztlichen Maßnahmen" ausgeschöpft sind und dass die Kur dringend notwendig ist, weil sonst andere gesundheitliche Folgen drohen, die durch eine Kur abwendwar wären.

In deinem Fall lese ich schon mal raus unter Mehrfachbelastung
- Erziehung von Kind/ern
- Haushalt, sogar doppelt bzw. dreifach
- besondere Familiäre Belastung durch die Erkrankungen
- Pflege von Angehörigen
- finanzielle Sorgen, die mit der Pflege gekoppelt sind
und dein Kind ist mitten drin. Selbst wenn du alles tust um deinem Kind und allen Aufgaben gerecht zu werden. Es ist eine enorme Belastung.

Das Forum kann ich dir auf jeden Fall empfehlen. Da kennen sich sehr viele mit Widerspruch aus, was man beachten sollte, was man vermeiden sollte und gemeinsam auf Antwort von der Krankenkasse zu warten.

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Ich kenne mehrere, bei denen erst einmal die Kur abgelehnt und dann nach dem Widerspruch bewilligt wurde.

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Hallo,
meine Kur wurde auch erst abgelehnt, dann hab ich einen sechs Seiten langen Widerspruch geschrieben. Nach zwei _Wochen hatte ich auf einmal die Zusage im Briefkasten.
Es lohnt sich auf jeden Fall zu widersprechen. Viele Kassen lehnen erstmal kategorisch ab, denn wenn von zehn Müttern eine nichts unternimmt haben sie schon gespart.
Ist Taktik.

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