Hallo
meine Tochter ist nun 4,5 Jahre alt, und hat lt. U7a und U8 Untersuchung Knick-Senk-Füße, vor allem der linke Fuß ist recht auffällig.
Laut Ärztin ist es nicht behandlungsbedürftig, da sie das lt. ihr gut ausgleicht, sprich der Übergang zum Bein ist gerade.
Nun ist es aber so, dass meine Tochter recht spät (mit über 3) erst das rennen gelernt hat und immer noch nicht wirklich kann. Sie stolpert gern auch mal über ihre Füße. Und so langsam mach ich mir Gedanken, ob das nicht alles von der falschen Fußstellung kommt.
Hat hier jemand Erfahrung damit? was habt ihr gemacht und geht sowas jemals weg?
Bin sehr gespannt.
Einen sonnigen Tag an alle
Anja
Knick-Senk-Fuß...behandeln oder nicht?
Hi,
wir lassen es behandeln und unser Sohn läuft besser mit diesen EInlagen. Allerdings lassen wir uns auch Orthopädische Schuhe verschreiben. Da zahlt man einen Eigentanteil (wir EUR 45,00, wie für gute Schuhe halt auch) und bekommt dann angepasste Schuhe, in denen die EInlage wunderbar eingepasst wurde. Es gibt inzwischen ganz schöne (nicht viele schöne...) Schuhe für Kinder.
Wir sind froh, das gemacht zu haben. Allerdings knickt unser Sohn sehr stark ein und auch der "Übergang zum Bein" ist beeinträchtigt.
Soweit ich weiß, brauchst Du für einen Orthopäden keine Überweisung von der Kinderärztin. Ich würde also eine zweite Meinung einholen.
Lg nic
Hallo,
geh zu einem Kinderorthopäden. Bei einem leichten Knick-Senkfuß reicht oft schon eine spezielle Fußgymnastik. Das ist effektiv und macht den Kindern sogar Spaß. Einlagen müssen nicht immer sein, das ist immer eine Einzelfallentscheidung.
Ansonsten gilt: barfuß, barfuß, barfuß laufen; KEINE Flip-Flops oder so an die Füße (ja, schwer bei Mädchen).
lg
Soweit ich gehört habe, sollte man Kinderfüsse bis zum 6sten Lebensjahr behandeln, da sind die Chancen, dass es komplett weggeht noch recht gut zB mit speziellen Übungen zur Kräftigung der Muskulatur etc. Alles was danach gemacht wird, ist eigentlich mehr Behandlung der Symptome. ( Einlagen für Schuhe etc)
Ich würde auf jeden Fall eine 2te Meinung von einem Facharzt einholen.
Bei mir wurde es zu spät entdeckt oder der Arzt dachte auch , dass ergibt sich von selbst. So durfte ich ab Teenageralter Einlagen tragen, was zur Folge hatte, dass meine Füsse noch schlechter wurde. Erst als ich dann mir MBT Schuhe zugelegt habe und damit regelmässig "trainiert" habe, konnte ich sogar auf die Einlagen komplett verzichten. Der eine Fuss ist komplett Beschwerdefrei und "geheilt", der andere Fuss ist noch nicht so weit. Besonders als Frau möchte man ja schöne Schuhe tragen, und nicht in alle Schuhe passen diese Einlagen. Und es ist schade, wenn man dann nur 1 Stunde mit den Schuhen laufen kann, so macht keine Party Spass... Daher gerade bei Töchtern finde ich es besonders wichtig, dass sowas frühzeitig behandelt wird.
Liebe Gruesse
Chris
hi Anja,
eine "normale" Einlage kann zwar nicht das letztliche Problem beheben, aber ausgleichen.
Mein Orthopäde hat es mir so erklärt: eine Brille behebt ja auch nicht die Kurzsichtigkeit, sie gleicht sie nur aus. Ebenso funktioniert eine Einlage.
Mein Sohn hat zwar keine Senk-Knick-Füße, aber er hatte trotzdem ein sehr komisches Gangbild. Unser Orthopäde hat ihm propiozeptive Einlagen verschrieben, die Füße und Beine "animieren" soll, die richtige Haltung einzunehmen. Es werden also Muskelbereiche trainiert, die sonst vielleicht eher untrainiert waren und dadurch die Fehlstellung hervorrufen. Bei ihm hat es gut gewirkt, nach ca. 18 Monaten hat sich sein Gangbild stark normalisiert, er kann schneller rennen und läuft ausdauernder und gleichmäßiger.
LG
cori
ach so, was ich eigentlich noch sagen wollte: wenn du das Gefühl hast, dass sie dadurch Beschwerden hat (und das sagst du ja: sie läuft schlecht, stolpert oft), dann solltest du unbedingt mit einem Kinder-Orthopäden sprechen, ob Einlagen Linderung bringen können.
LG
cori
Mein Sohn (bald 4) hat auch Knick-Senk-Spreiz-Füße. Das war mir schon immer aufgefallen, und der KiA hat uns dann, als Hendrik grad 2 Jahre alt war, zum Orthopäden geschickt. Seitdem trägt Hendrik sensomotorische Einlagen, die die Fuß- und Beinmuskulatur anregen, damit die Fehlstellung der Füße irgendwann verschwindet. "Normale" Keileinlagen beheben das Problem wohl nicht.
Bis jetzt hat sich bei Hendrik noch nichts verbessert (Füße werden ja bei jeder neuen Einlage neu gescannt), aber der Orthopäde meinte auch, dass es mitunter 10-12 Jahre dauern könnte ...
Sensomotorische Einlagen können einen leichten Senkfuß animieren,- Knick- Senkfüße oder auch starke Senkfüße (über 20% Gewölbeeifall) werden durch sensomotorische oder propiozeptive Einlagen nicht gestützt, nicht korrigiert und die Druckkissen reichen niemals dazu aus, die Füße zu festigen.
Das Verschreiben dieser Einlagen hat nur etwas mit Geld zu tun,- die Kassen bezahlen dafür mehr, selbst wenn sie nichts bringen...
Gruß
Andreas Herr
Aha, das wusste ich nicht. Und was kann man sonst machen???
Hallo,
die Kinderärztin kennt sich im Bereiche Füße + Statik nicht sonderlich gut aus....
Der Knickfuß führt zwangsläufig zu einer Fehlstatik der Beine (das kann man sich selbst sehr gut anschauen, wenn man auf die Fersen blickt).
Bei jedem Schritt, der nicht automatisch "ausgeglichen" wird, wird der Unterschenkel stark schräg gegen das Knie gedrückt. Ansonsten geschieht das "Ausgleichen" sehr häufig so, dass die Füße beim Gehen einwärts gedreht werden (Innengang, Entengang). Dieses Gangabrollverhalten führt zu einer weiteren Verdrehnung des Beins und ist sehr oft sehr schädlich für die Hüften.
Ich bezeichne den Knickfuß als ein sehr gefährliches Ding,- insbesondere für die Bildung von X-Beinen, Knieproblemen und später auch ggf. noch mehr ist diese Fehlstatik verantwortlich.
Allerdings haben nur die wenigsten der betroffenen Kinder durch Schmerzen spürbare Probleme mit den Knickfüßen. Fast immer treten die ersten spürbaren Anzeichen zuerst in den Knien auf und das auch oft erst in der Pubertät (je nach sportlicher Aktivität früher oder später). Die Füße selbst bleiben meist bis in den Berufsalltag hinein schmerzfrei.
Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass die meisten Eltern diese schwere Fußfehlstellung einfach ignorieren und auf das "auswachsen" warten, das viele Ärzte so versprechen (ein Auswachsen ist allerdings rein biologisch betrachtet unmöglich).
Was wirklich hilft:
Therapeutisch wirkende Einlagen nach Gipsfußmodell für alle Schuhe (selbstverständlich auch für Hausschuhe und Sandalen). Die Einlagen sollten aus einem gutem Kunststoff sein und den Fuß in der "gesunden" Form halten. Gegen das Einknicken haben diese Einlagen unter der Ferse einen Keil, der Einlage + Fuß zwingt, gerade zu stehen /gehen.
Dazu müssen jeden Tag zwei Übungen gemacht werden. Eine Fußgymnastikübung (ganz einfach) macht man am besten beim Zähneputzen, - so wird es nicht vergessen und das Kind gewöhnt es sich schnell automatisch an.
Barfußlaufen ist gut, allerdings NUR AUF WEICHEN UND UNEBENEN BÖDEN!
Das Kind möglichst niemals auf harten, ebenen Böden barfuß laufen lassen!
Es dauert dann etwa 2-5 Jahre, bis sich die Füße voll und ganz gefestigt haben. WARNUNG vor den einfachen Weichschaumeinlagen!
Diese sind nur aus wirtschaftlichen Gründen der Renner im Kinderschuh. Solche "orthopädischen Einlagen" aus dem Sanitätshaus sind oft äußerst schädlich und können sogar dazu führen, dass später die OP vorgeschlagen wird (das ist seit 2008 mit zunehmender Tendenz zu beobachten).
Es ist mir unverständlich, warum Ärzte und Krankenkassen bei diesem miesen und dummen Spiel auf Kosten der Kids mitmachen....
Man kann sich ganz einfach im Web auf kinderbeine.de darüber informieren, wie die Einlagen beschaffen sein sollten. Einfach die Bilder mit dem eigenen Kind vergleichen...
Gruß
Andreas Herr
Hallo
ich danke dir vielmals für den Link zu der Seite!
Habe für nächste Woche mal einen Termin beim Orthopäden gemacht. Bin gespannt, was ein Experte dazu sagt.
Und welche Einlagen ich nun nehmen sollte, weiss ich dank dir ja.
LG Anja
Hallo Anja,
für den Besuch beim Orthopäden gebe ich noch den folgenden Tipp:
Nicht alle Orthopäden sind "Arzt mit Leib und Seele" und nicht jeder kennt sich mit dem komplexen Thema Füße kleiner Kinder aus. Viele schauen nur "nach Kassenplan" kurz auf die Füße, bestenfalls ein mal auf Zehenspitzen stehen und schon gibt es das Rezept für Weichschaumeinlagen. Das ist leider wirklich so sehr weit verbreitet, darum dieser Hinweis!
Eine ordentliche Untersuchung der Knickfüße sieht immer folgendermaßen aus:
* Kontrolle des Gangbildes mit und ohne Schuhe
* Prüfung der Beinstatik (vom Fuß bis über das Knie)
* Überprüfung der Fußfestigkeit
* Überprüfung der Knie und Beinachse
* Überprüfung den psychomotorischen Dinge (Ansteuern der Fußmuskulatur usw.)
* Einüben der Grundübungen (die müssen täglich zuhause gemacht werden)
* Elterngespräch bzgl. Verwendung von Schuhen (auch Hausschuhe und Sandalen)
Diese Untersuchung mit dem Drum und Dran dauert immer rund 40 bis 100 Minuten (die Kassen honorieren nur rund 3 Minuten inkl. Schreibkram...).
So ist es immer zu empfehlen, direkt darauf hinzuweisen, dass man einen Termin für eine ordentliche Untersuchung möchte und gerne etwas dazu bezahlt!
(Eine weitere Peinlichkeit für unser Gesundheitssystem)....
LG
Andreas
Hallo,
Knickfüße sind immer behandlungsbedürftig, denn schließlich verändern die die Beinachse und Statik, was sich auf das Wachstum der Beine auswirkt, was ja eigentlich auch logisch ist, wenn man bedenkt, dass der Körper sein Fundament in den Füßen hat.
Oft reichen ein paar tägliche, spielerische Gymnastikübungen aus, um der Schwäche der Muskulatur entgegen zu wirken. Manchmal brauchen die betroffenen Kinder auch ordentliche Einlagen, die sich positiv auf die Beinachse auswirken und das Einknicken verhindern (Weichschaumeinlagen erfüllen diesen Zweck nicht,- auch nicht, wenn es sich um sensomotorische Einlagen handelt,- aber die Verdienstspanne ist gewaltig ;) ).
Man muss sich ganz individuell anschauen, wie es um die Füße und die Beinachse steht, um eine verbindliche Aussage treffen zu können. Die Untersuchung dauert zwischen 30 und 60 Minuten,- die Tagesübungen für zuhause werden direkt einstudiert.
Auf Kinderbeine.de findet man zahlreiche Vergleichsbilder und leicht verständliche Infos!
Wenn ein Arzt sagt, "das verwächst von allein", dann sollte sich dieser mal auf einem deutschen Schulhof einer weiterführenden Schule umschauen oder Ihnen seine Aussage schriftlich bestätigen!
Gruß aus Woltersdorf
Andreas Herr