Guten Abend zusammen,
ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen. Mein Sohn ist gerade 4 Jahre alt geworden. Er ist für sein Alter sprachlich sehr weit (Aussprache komplett fehlerfrei, benutzt Konjunktiv und schwierige Satzkonstruktionen "Mama, stell dir vor die Gans wäre von dem Fuchs gefressen worden" etc.). Er merkt sich unglaublich viel, auch nach einmaligem Hören (Lieder, Texte, Namen von Pflanzen - einfach alles).
Nun ist es so, dass wir seit der Geburt seiner Schwester im Juni 2011 und insbesondere in den letzten Monaten Probleme mit aggressivem Verhalten seinerseits haben.
Es hat sicherlich vielfältige Gründe (Geburt der Schwester, Kita-Eintritt, schwere Loslösung von Mama, Schüchternheit etc.), aber ich frage mich auch ob die Art der Spiele damit zu tun haben könnte. Er möchte am liebsten ausschließlich Ritterspiele spielen. Zu Weihnachten wünschte er sich die Playmobil Ritterburg und hat sich auch bekommen. Seitdem hält diese Phase massiv an.
Er spielt nur noch Rollenspiele mit Kampf, Eroberung usw. Dabei fallen Sätze wie: "Mein Ritter ist der stärkste, er kann alle töten." Er hat auch schon gesagt: Ich hacke meiner Schwester den Kopf mit dem Beil ab. Oder: Mama, du sollst sterben.
Sicherlich versteht er den Inhalt noch nicht wirklich, aber es beängstigt mich trotzdem. Er spielt so marzialisch und findet auch Autos etc. überhaupt nicht mehr interessant. Auch draußen will er mit Stöckern kämpfen usw.
Er hat auch viele Ritterbücher und da geht es eben auch ums Kämpfen, die Waffen etc. Da er sich so vieles merkt, reicht ein Vorlesen und er hat's drauf.
Ich frage mich, ob wir diese Aggression gefördert haben, weil das Spiel noch nicht altersgemäß ist und er eben doch zu klein ist, obwohl er sonst schon so weit ist? Im Kindergarten spielt er auch fast ausschließlich mit älteren Kindern. Sein Verhalten dort scheint unauffällig.
Zu Hause hat er oft aggressive Durchbrüche mit hauen, beschimpfen, massivem Schreien. Er steigert sich dann extrem rein, so dass das auch mal ne Stunde gehen kann.
Soll ich ihn bei einer Erziehungsberatung vorstellen oder beim Psychologen?
Meint Ihr es bringt was ihm komplett das Kampfspielzeug (Ritter, Pfeil und Bogen, Holzschwert etc.) zu entziehen und auf diese Spielwünsche nicht mehr einzugehen?
(Wobei er dann heute einen Playmobil-Skateboarder und einen Spaten genommen hat und dann damit Kampf gespielt hat...)
Ich bin ratlos und richtig traurig, hab auch Sorge, dass sich dieses Verhalten festigt oder er schon ne Psychomacke hat.
Bin für jeden Erfahrungsaustausch dankbar!
Meritene
Sohn /4) ist aggressiv (viell. durch Kampfspiele?) - bitte lesen, auch wenns lang ist.
hi Meritene,
Ich denke, dass es mit sicherheit Jungs gibt, die sehr aktiv sind und vieles von dem was du schreibst, finde ich o.k. Trotzdem finde ich, dass ihr es zuweit getrieben habt.
Sorry, meine Tochter, die sogar Sendungen schaut ist nie zum Beil gekommen. Das würde ich nicht zulassen. Ich bin überzeugt, dass ihr es zum Teil gefördert habt.
Wenn er so intelligent ist, dann würde ich diese Intelligenz fördern. Man muss aber nicht der Meister in Kampfkunst sein - nicht mit 4 Jahren.
Du verlierst doch nichts, wenn du dich auf die Warteliste einer Erziehungsberatungstelle setzen läßt. Da hast du in der Regel Sozialpädagogen & psychologen. Innerhalb von wenigen Terminen kann dir geholfen werden, wie du solches aufgewecktes Kind besser lenken kannst.
Wenn mein kind diesen Satz sagen würde, dann bringe ich es zu Ende. Meine tochter beschäftigt der Tod sehr. Sie würde in dem Falle sagen : ,,Da wäre ja die Mama aber sehr traurig´´. Darauf würde ich eingehen.
Genauso würde ich auf das positive in den Rittern eingehen.
Ich würde dem kind nicht sämtliches Spielzeug mit dieser Thematik nehmen aber ich würde lenken un Alternativen bieten und definitiv nichts neues in dieser Richtung kaufen.
Das ist der kleine Steit zwischen mir und meinem Mann. Ich denke schon, dass man sich sowas erzieht. Mein Sohn kann sehr schön Ritterburg haben, hatte ich auch, finde ich toll aber alles mit Maßen und es kommen mir keine Waffen ins Haus.
(meine Meinung)
Hallo
in Auszügen finde ich sein verhalten normal. Nico wird im September 5 Jahre und hat letztes Jahr im Juni auch seine kleine Schwester bekommen
So sätze wie: "Ich bin der stärkere" "Ich kann dich töten" etc. fallen bei uns auch ständig. Was aber nicht so ist wie bei euch: Diese Aggressivität ist wirklich nur gespielt. Er achtet sehr darauf keinen wirklich zu verletzen. Und er spielt diese Spiele auch nicht ausschließlich. Muss dazu sagen, das ich gleich als das angefangen hat gesagt habe, das ich ein "Mädchen" bin und Mädchen nicht kämpfen spielen. Das macht er mit Freunden im KiGa und bei treffen und daheim mit seinem Papa, aber fast immer ohne "Waffen"
Bei euch fällt mir spontan ein, das du ihm Dinge weg nehmen solltest, mit denen er jemand weh tun kann. Wenn er sich ernsthaft aggressiv verhält (also nicht nur so tut als ob) gleich einen Riegel vor setzen.
Ansonsten bin ich mir sicher, das auch das wieder nur so eine Phase ist, die sicher viele Jungs in einem gewissen Alter durchmachen. Grade bei Jungs geht es da sehr um Stärke und wer der stärkere ist. Mit euren Büchern und Spielsachen regt ihr wohl lediglich die Phantasie an, so das er NOCH MEHR davon abbekommt und davon weiss.
Ob ihr zur Erziehungsberatung gehen solltet kommt drauf an, wie du mit ihm fertig wirst. Bevor er anderen (oder auch sich) absichtlich weh tut müsst ihr die Bremse ziehen. Sollte es nur verbal von statten gehen würde ich erstmal abwarten und ihn immer wieder mal auf andere Spielmöglichkeiten aufmerksam machen.
LG
Melanie mit Nico und Alissa
Hallo,
ich finde dein Junge verhält sich normal. Er kann vieles noch nicht richtig abschätzen und ihr seid die, die ihm erklären müssen, wie weit man gehen darf. Z.B. das er nicht sagen kann, ich schlage dir den Kopf ab. Grundsätzlich sind viele Jungen von dieser Art von Spielen fasziniert. Man kann aber nicht sagen, alle Jungen, die das spielen sind aggressiv. Ich denke wahrscheinlich hat das eine auch nur bedingt mit dem anderen zu tun. Wie Du schon geschrieben hast, es gab viele Veränderungen in seinem Leben und ich denke eher das daher die Aggressionen rühren. Mein Sohn spielt auch mal Kampfspiele und ist deshalb noch lange nicht aggressiv.
Wichtig wäre es, wenn ihr Euch bewusst Zeit mit eurem Sohn nehmt, damit er merkt, ich bin auch noch wichtig für meine Eltern und man kann auch mal andere Spiele mit ihm spielen, damit sein Spiel nicht zu einseitig wird.
Einen Psychologen braucht ihr meiner Meinung nach nicht.
LG
Carola
Meine Meinung: ich würde diese Spiele einschränken und schauen, ob sich sein Verhalten aendert. Ich finde mit vier kann man die Kinder auch noch zu anderen Spielen animieren. Ich finde es schon krass dass von deinem Sohn solche Sätze kommen. Das würde ich nicht dulden. Mein Sohn ist 8 und ist gerade in der Star Wars Phase aber so etwas würde er nie sagen! LG
Hallo meritene.
1.) Wenn du dir schon solche Gedanken machst, dann: Ja. Stell dein Kind bei einer Erziehungsberatung (z.B. Caritas), einem SPZ oder ähnlichem vor.
Nicht weil dein Sohn eine "Psychomacke" hätte ( ) sondern damit DU Sicherheit bekommst. Entweder dein Sohn zeigt Auffälligkeiten, dann kannst du aktiv etwas tun, oder er zeigt sie nicht, dann bist du beruhigt und vielleicht besser in der Lage ihn als das zu nehmen was er ist. Ein Mini-Kerl nämlich. Damit wären wir bei ...
2.) Kannst du dich an deine Grundschulzeit erinnern? Kannst du dich erinnern dass es Jungs gab, die auf dem Schulhof (also im Alter von 6, 7, 8 ... Jahren) gerauft haben?
Fandest du das damals unnormal?
Es IST normal. Es ist eine "Kerle"-Sache.
Mittlerweile ist ein Junge, der so agiert, nicht mehr "adäquat sozialisiert".
Um ehrlich zu sein: Mich nervt das ziemlich.
Die Männer unserer Gesellschaft waren JahrHUNDERTE dazu da, genau das zu tun: Auf sehr körperliche Art ihr Leben zu bestreiten.
Meine Meinung: Kämpfen spielen ist okay.
Nicht okay ist, gegen andere Personen zu kämpfen.
Mein Sohn (5-1/2 Jahre) besitzt eine Ritterburg, spielt mit Piraten, lässt sich Wicky-Geschichten vorlesen, spielt mit Holzschwertern und -schilden. Die Regel dabei lautet: Kein Mensch oder Tier wird bedroht. Bei Kampfspielen wird nicht auf Menschen gezielt sondern auf die Schwerter oder Schilde.
Die gesellschaftlichen Anforderungen an einen Jungen oder einen Mann sind heute andere als vor zig hundert oder auch nur dutzend Jahren, aber die Männer haben sich nicht sehr geändert.
Ziel der Sache kann es nicht sein, die Männlichkeit in neue Bahnen zu lenken, sondern Ziel sollte es sein, der Männlichkeit in heute angemessenem sozialen Rahmen einen Raum zu geben, und ein Raum hat Grenzen, aber ist DA.
Viele liebe Grüße, und Kopf hoch.
liasmama
(die das Thema SPZ mit ihrem Sohnemann auch schon durch hat und sich seit der Diagnose ("völlig normal entwickelt") gerne dafür einsetzt, dass Jungs nicht immer die schlechteren Menschen sein müssen)
In welchem Zusammenhang stehen denn die Ausbrüche? Hängen sie direkt und unmittelbar mit dem Ritterspiel zusammen?
Ich würde da nichts zusammen mischen, was nicht zusammen gehört. Hier klagen ja einige über schwieriges Verhalten.
Ein Kind aus dem Kindergarten hat auch öfter am Tag aggressive Tobsuchtsanfälle bekommen (das war vor unserer Zeit, die Mutter hat mal davon erzählt). Sie wurde zur Ergo geschickt, sie war beim KiA, war im SPZ und beim Psychologen und hat sich dort erst einmal ausgeheult. Die Psychologin hat dann erkannt, dass das Kind einfach müde ist. Seitdem es wieder mit 4 Jahren einen Mittagsschlaf macht, haben sich die Ausfälle extrem reduziert. Er ist immer noch ein wilder Junge, aber eben ein ganz normal, lebhafter Junge, der manchmal einen Fisch im Kopf hat (wie unserer auch).
Es kann ganz vieles sein. Vielleicht ist er nicht ausgelastet, vielleicht auch müde nach einem langen Kiga Tag? Unser Sohn schaut öfter mal ein bisschen Fernsehen nach dem Kindergarten, andere Kinder entspannt das nicht, wie sieht es bei euch aus? Wenn unser Sohn zu lange guckt, ist er auch durch den Wind, das muss schon ziemlich begrenzt sein. Am WE hatte mein Vater Geburtstag, Freitag und Samstag gab es ziemlich viele zuckerhaltige Lebensmittel, Samstag Nachmittag war er dann unerträglich und ich meinte zu meinem Mann, dass unser Sohn wohl zu viel gehabt hätte, war einfach Intuition.
Ein Kind einer Bekannten musste sich auch einigen Untersuchungen unterziehen. Die Mutter war immer mit dem Thema ADHS beschäftigt, ich fand das Kind bei Treffen völlig normal. Die Ärztin im SPZ hat aber nur festgestellt, dass die Frustrationstoleranz nicht sehr hoch ist.
Unser Sohn ist auch immer mit ganzer Leidenschaft bei einem Thema und er ist ein großer Rollenspieler. Es schwankt im Moment allerdings zwischen Räuber Hotzenplotz, böser Zauberer, Pirat, T-Rex und Dschungelbuch, meistens treffen sich auch die Charaktere und der T-Rex umsorgt Mogli ^^. Gestern war er nur Petrosilius Zwackelmann, er hört dann nicht mehr auf seinen Namen, mein Mann und ich werden wahlweise in Regenwürmer oder Gimpel verzaubert. Was ich sagen will, die Intensität für das Thema ist völlig normal. Aber ich würde an deiner Stelle die Bücher mal genauer gegenlesen, ob sie wirklich altersgerecht sind. Köpfe abschlagen...woher hat er das denn? Also wenn unser Sohn manchmal Sprüche loslässt, die ich nicht kenne, frag ich, woher er das habe. Ich höre dann schon öfter die gleichen Namen aus dem Kindergarten.
Das Ritterthema ist doch ideal, um die Rittertugenden zu thematisieren. Vielleicht könnt ihr dies neben dem Kampf und der Stärke thematisieren.
Also warum ist der kleine Mann so wütend und so frustriert? Das musst du rausfinden....solche Ausbrüche sprechen ja auch für eine Ohnmacht...
Wenn du das besser mit professioneller Hilfe rauskriegen kannst, nimm sie dir, da spricht gar nichts gegen.
LG
Rufinchen
Hallo Rufinchen,
lieben Dank für deine Antwort.
Nein, die Aggressionen stehen nicht im direkten Zusammenhang mit dem Spiel. Im Spiel (sowohl Playmobil als auch draußen) hört er auf, wenn man es ihm sagt, dass es "zu bunt" wird, hält sich an Regeln etc.
Die Aggressionen treten immer dann auf, wenn er etwas tun soll, was er nicht will etc.
Beispiel, gestern passiert: Er soll sich die Hände nach dem Essen waschen, hat dazu aber keine rechte Lust. Mein Mann schiebt ihm den Hocker ans Küchenwaschbecken und steht daneben, er verschränkt die Hände ineinander und hält sie einfach nur unter den laufenden Wasserhahn. Mein mann nimmt seine Hand und sagt ihm, dass er sie schon auseinandermachen muss, weil sie sonst ja nicht sauber wird. In dem Moment holt er plötzlich aus und knallt seinen Kopf an den meines Mannes. Ende vom Lied: Lippe meines Mannes total geschwollen, er brüllt vor Schmerz, Kind heult, bockt, "haut ab ihr blöden Eltern".
Das ist so ein Beispiel. Die anderen beziehen sich eigentlich in der Regel auch auf's nicht rausgehen wollen, nicht reingehen wollen, nicht essen wollen, nicht schlafen wollen - eben um das Akzeptieren von "neins".
Mich sorgt eben sehr, dass er in diesen Diskussionen dann auch immer gleich so körperlich wird, haut, boxt, tritt, wütet und schreit, beschimpft, dabei dann auch weint. Ein richtig schlimmer Anfall.
Früher konnte man mit ihm problemlos etwas ausdiskutieren, einen Kompromiss finden und darüber sprechen. Eben weil er schon immer so "helle" und weit war. Aber das geht seit ca. einem 3/4 Jahr (Geburt der Schwester vor einem Jahr) gar nicht mehr.
Die Ursachen liegen sicherlich nicht in dem Spielzeug selbst, ich hatte nur die Idee, dass das kämpferische Spielen das irgendwie verstärkt, weil er sich dann in dieser Rolle "wiederfindet" und die Hemmschwelle dann niedriger ist. Vielleicht wäre es einfacher ihm klar zu machen, dass nicht gehauen wird, wenn auch im Spiel solches Verhalten nicht toleriert bzw. als nicht gewünscht angzeigt wird. Um allgemein dieses Thema "Gewalt" rauszunehmen und ihn etwas zu "erden".
Die Anpassung an die Geburt seiner Schwester als Ursache scheint mir mit fast einem Jahr doch etwas lang zu sein. Normalerweise müsste das doch schon bewältigt sein.
Vielmehr da wir uns wirklich intensiv um ihn bemühen, er eigene Mama-Zeit, eigene Papa-Zeit hat, auch wieder bei uns im Bett schläft usw.
Wir wissen eben nicht mehr was wir noch anders machen sollen.
Verzweifelte Grüße
meritene
Also wenn du findest, dass sich mit der Geburt des Geschwisterchens sein Verhalten signifikant verändert hat, dann hast du dir doch die Antwort schon selbst gegeben. Das mag zwar schon eine lange Zeit sein, aber wenn es noch keine Lösungsansätze gab, hilft die lange Zeit auch nicht.
Unser Sohn hat auch solche Aussetzer, aber nicht so lange. Es gibt aber schon Phasen, da läuft es hier auch sehr unrund. Er kann sich auch richtig schlecht benehmen und landet dann in seinem Zimmer, das gibt auch richtig lautes Geschrei vor Wut, Trauer und Ohnmacht.
Ich habe immer den Eindruck, dass unser Sohn etwas unrund läuft, wenn sich ganz viel tut. Dann kann er schon mal zwei Wochen wirklich neben der Spur sein und ich weiss gar nicht, was los ist. Dann tut sich etwas (z.B. trocken werden) und ich habe ein "Aha" Erlebnis.
Die Wut in ihrer körperlichen Ausdruck spricht ja für Ohnmacht. Vermutlich erlebt er auch sehr emotional verstörend und ist selbst übermannt. Kann es sein, dass er erst jetzt gemeinhin früher auftretendes Trotzverhalten an den Tag legt? Vielleicht ist er da ein Spätzünder und es ist so überraschend, weil er vorher so verständig war? Es könnte ja sein, dass er vorher gar nicht so der Intensität der Emotionen ausgesetzt war und er sich jetzt ablöst.
Das von dir genannte Beispiel kenne ich gut, die berühmte Hand-Katzenwäsche. Unser Sohn kreischt auch auf, wenn ich dann übergriffig werden und seine Hand nehmen will. So etwas kann er absolut nicht leiden. Ich versuche viel spielerisch zu lösen, bei uns gibt es den Spruch "zisch zisch zisch, der Tischler hobelt glatt den Tisch" wenn man die Handflächen aneinander reibt, während sich Seife dazwischen befindet. Mittlerweile sage ich dann immer "los jetzt noch zischen, sonst ist es nicht ordentlich". Ich rede mir auch öfter den Mund fusselig, ich kann da auch Ungeduld verstehen, aber versucht manche Dinge eher spielerisch zu lösen und so "Übergriffe" die zur Ohnmacht führen zu unterlassen. Er ist jetzt ein großer Junge...ich glaube, dass jemand seine Hand beim Waschen dirigieren will, ist ganz blöd.
Du kannst ja mal überlegen, ob sich dies auch auf andere Situationen übertragen lässt und ihr einfach alle anders mit Situationen umgehen müsst.
Das wären noch Gedankenansätze meinerseits....
LG
Rufinchen
Hallo,
ich hoffe doch, dass dieses verhalten recht normal ist, weil mein sohn (wird im sep. 4) zeigt das auch.......
Ich denke, dass er dies teilweise auch aus dem kindergarten mitbringt, da er auch oft jemanden mit seinem "Laserschwert" bekämpft. Bei uns zuhause gibt es bis jetzt noch keine waffen oder spielzeug, das zu solchen Rollenspielen oder so verleiten könnte. aber er ist schon seit ca. 1 Jahr auf holzschwerter aus. wir haben mal eins gewerkt und ansonsten nimmt er aus dem wald stöcke als schwerter (mittlerweile sind es auch manchmal pistolen).
ich hab für uns mal den folgenden Artikel gegoogelt. Vielleicht beruhigt er dich....
http://www.familie.de/kind/erziehung/artikel/warum-kinder-mit-waffen-spielen-wollen/warum-kinder-mit-waffen-spielen-wollen/
LG
Hallo und danke für deine Antwort. Im Grunde denke ich, dass dieses Kampfspielen tatsächlich normal ist. Aber bei meinem Sohn scheint in seinen schlimmen Wutanfällen (die nicht mit dem Spiel in Verbindung stehen, sondern immer dann auftauchen, wenn er etwas nicht darf oder etwas soll) einfach eine erhöhte Grund-Aggression zu stecken.
Wenn er einfach "nur spielen" würde und sonst eben nicht hauen, treten, kratzen, beschimpfen und Tobsuchtsanfälle bekommen würde,. dann hätte ich auch keine Sorgen.
Aber da wir seit nun fast einem Jahr von dieser Aggression nicht wegkommen, hatte ich diese Spiele als förderndes Element in Verdacht...
Liebe Grüße
meritene
Hallo,
ich denke, das Problem sind nicht die Ritter-Spiele oder ähnliches.
Das finde ich normal. Wir haben früher auch so etwas gespielt. Gerade weil er so gut spricht, wird er von den Großen ernst genommen und natürlich an deren Spielen beteiligt. Deswegen macht er das eben schon mit 4.
Du hast ja auch schon gemerkt, daß es nichts bringt, ihm dieses Spielzeug weg zu nehmen. Dann nimmt er etwas anderes und benutzt es so.
Hier muß man nur kanalisierend wirken. Das heißt, ein guter Ritter haut nicht einfach alle tot, sondern verhält sich ritterlich. Das heißt, er haut nur die Bösen und beschützt die Schwachen. Am besten ist es, wenn er den Feind nur besiegt und nicht tötet, sondern ihn ins Verlies sperrt, bis er sich ordentlich benimmt oder so ähnlich.
Andere Kinder oder Erwachsene werden nicht mit Waffen gehauen (Es sei denn, sie spielen mit.). Wenn es jemandem zu viel wird, wird aufgehört.
Sätze wie "Ich hacke meiner Schwester den Kopf mit dem Beil ab. Oder: Mama, du sollst sterben." würde ich nicht tolerieren. Ich würde ihm ganz klar sagen, was das bedeutet, nämlich daß seine Schwester oder Du dann tot und weg sind und nie wieder kommen und daß es richtig Ärger gibt, wenn er so etwas nochmal sagt.
Sätze in der Art wird er sicherlich von den großen Kindern haben und selbst gar nicht überblicken können, was er eigentlich von sich gibt.
Das Verhalten mit dem Ausflippen finde ich auch noch relativ normal, insofern, daß meine 5-jährige Tochter das mit 4 z.T. auch gemacht hat, obwohl sie mit Rittern und Waffen wenig bis gar nichts am Hut hat. Das Hauen läßt sie mittlerweile bleiben, aber Beschimpfungen und Kreischen gibt es immer noch. Sie kommt allerdings schneller wieder runter. Eine Stunde dauert das bei ihr nie.
Aber ich könnte mir vorstellen, daß ihr Bruder (jetzt 2,5) das später mal bringt. Der ist zwar nicht so schnell auf der Palme wie sie, aber wenn er dann mal da ist, kommt er nicht so schnell wieder runter.
Bei derartigen Anfällen verfrachten wir meine Tochter in ihr Zimmer, wo sie sich dann alleine austoben darf. Nach einer Weile kommt sie dann immer ganz kleinlaut an und entschuldigt sich.
Das mit der kleinen Schwester ist natürlich eine Umstellung für Deinen Sohn. Jetzt wird sie auch noch größer und liegt nicht mehr nur herum, sondern fängt an, in sein Reich vorzudringen. Richtig spielen kann er mit einer 1-jährigen nicht, also wird sie nur als Störenfried wahr genommen.
Unsere Tochter war von ihrem kleinen Bruder auch eher genervt, bevor der mit ca. 2 Jahren anfing, als Spielpartner interessanter zu werden.
Ich denke, es gibt keinen Anlaß, mit Deinem Sohn zu einem Psychologen oder einer Erziehungsberatung zu gehen. Das sind alles Sachen, die im Prinzip normal sind und die man ohne Hilfe von außen in den Griff bekommt.
Der Kindergarten würde Euch ja auch sagen, wenn er dort auffällig wäre, und sie denken würden, daß etwas getan werden müßte. Die haben ja genug Erfahrung mit Kindern in dem Alter.
LG
Heike