Kindergarten und Frühförderung wollen unbedingt Integrationsplatz

Hallo liebe Mütter.

Ich habe mich gerade erst hier angemeldet weil ich dringend ein paar Tipps brauche.

Mein Sohn ist im letzten Monat 4 Jahre geworden und geht jetzt seit einem Jahr in den Kindergarten. Und genau dieser bereitet mir Kopfzerbrechen. Denn sie wollen unbedingt einen Integrationsplatz für meinen Sohn. Ich allerdings bin der Meinung dass er diesen nicht braucht.

Es war schon so, dass er zu dieser Zeit noch sehr unruhig war, absolut nicht hören wollte und Probleme mit dem Sprechen hatte. Aus diesem Grund wurde auch gleich die Frühförderung einbezogen und sie kamen gleich darauf einen Integrationsplatz zu beantragen. Ich bin bei zwei verschiedenen Kinderärzten gewesen, im SPZ und beim Entwicklungstest gewesen und alle haben gesagt er brauch keinen Integrationsplatz. Trotzdem habe ich damals noch gesagt ok, wir beantragen ihn, weil der Kindergarten so darauf gepocht hat. Doch auch die Amtsärztin, zu der ich dann musste, hat gesagt dass er keinen Inegrationsplatz brauch, da er keinerlei Entwicklungsstörung hat, sondern sogar für sein Alter schon viele Sachen kann die er noch garnicht können muss. Der Antrag wurde also abgelehnt, wovon der Kindergarten und die Frühförderung natürlich nicht begeistert waren.

Mittlerweile ist mein Sohn viel ruhiger geworden. Das einzige was nicht Altersgemäß ist, ist seine Sprache, was aberdaran liegt, dass leider erst im März dieses Jahr festgestellt wurde, dass er Wasser hinter dem Trommelfell hatte, weshalb er kaum etwas gehört hat. Das Wasser wurde in einer OP entfernt und es wurde ein Röhrchen eingesetzt. Seitdem wird es mit dem Sprechen immer besser und es fängt jetzt auch die Logopädie an um das mit der Sprache in den Griff zu bekommen. Ansonsten ist er altersgemäß entwickelt.
Ich war vor kurzem wieder im SPZ und da wurde mir wieder bestätigt dass ein Integrationsplatz nicht notwendig ist.

Trotzdem will der Kindergarten nochmals einen Integerationsplatz beantragen. Als Begründung wurde mir im letzten Gespräch zum Beispiel genannt:

1. Er will nicht frühstücken. Dass ist schwierig, denn er frühstückt zuhause auch nicht. Er setzt sich zusammen mit mir an den Tisch bis ich fertig bin, aber er selber isst nichts, weil er morgens keinen Hunger hat. Im Kindergarten MUSS er aber essen, weil er sonst Sachen die er gerne macht, z. B. im Garten spielen, nicht machen darf.

Und 2. Er will lieber das machen was ihm Spaß macht, dass heißt, dass er z. B. wenn alle im Bauraum sind er den Bauraum verlässt und einfach alleine in den Garten oder in den Turnraum läuft weil er da einfach lieber spielt.

Jetzt meine Frage an euch: Begründen diese Punkte die Notwendigkeit eines Integrationsplatzes?

Ich habe Anfang Juli wieder einen Termin im Kindergarten und ich gehe davon aus dass sie dann wieder einen Integrationsplatzt beantragen wollen.
Ich bin der Meinung er braucht keinen Integrationsplatz und alle "Experten" bei denen ich in den letzten 12 Monaten gewesen bin, sind der gleichen Meinung. Muss ich trotzdem einen beantragen, weil der Kindergarten das will? Kann ich irgendwelche schwierigkeiten mit dem Kindergarten bekommen, wenn ich mich nicht dazu bereit erkläre einen Antrag zu stellen.

Tut mir leid, dass der Text so lang geworden ist. Aber ich hoffe dass ich trotzdem die eine oder andere hilfreiche Antwort bekomme.

LG
Nicky

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was sagt der Kiga denn zur Einschätzung der Frühförderung. Letztendlich brauchst du doch zur Beantragung eines Frühförderungsplatzes sicher eh irgendwelche Bescheinigungen und wenn alle sagen: NEIN, dann wäre das doch sowieso hinfällig oder?

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Die Frau von der Frühförderung ist ja die einzige die auf der Seite des Kindergartens ist und die Beantragung befürwortet.

Ja, für den Antrag muss der Kindergarten nen Bericht schreiben und die Berichte von den ganzen Ärzten bei denen wir waren müssen mit hingeschickt werden. Und die Amtsärztin hat beim letzten mal ja auch gesagt, dass man allerhöchstens in einem Jahr (das wäre Ende diesen Jahres) nochmal drüber nachdenken könnte einen Antrag zu stellen, wenn sich bis dahin in seiner sprachlichen Entwicklung überhaupt nichts getan hat und er dadurch probleme hat sich mit anderen zu verständigen und deshalb vielleicht ausgegrenz werden könnte. Dies ist aber nicht der Fall, was auch der Kindergarten bestätigt. Aber den Kindergarten interessiert das nicht, sie beharren trotzdem darauf diesen Antrag zu stellen

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bei uns im Kiga gibt es auch einige Integrationskinder.
der Vorteil ist, dass wenn mehrere solche kinder da sind dies in der Gruppenzusammenstellung beachtet wird, ggf. ein Integrationshelfer für einige Stunden zusätzlich dazu kommt.

Es betrifft mich nur insofern, als dass bei meiner Tochter in der Gruppe 3 Integrationskinder sind, die verschiedene "Probleme" haben.
Es gibt wegen dieser "Problem"kinder einen geringeren Betreuungsschlüsse - ein großer Vorteil für alle Kinder.
Jetzt kommen sie in die Schule - alle Kinder - ein Junge davon in eine Förderschule, alle anderen in eine normale Schule .....

Ich hab hier aber mal gelesen, dass sowas "in die Akte" des Kindes kommt - ich frag mich da allerdings, in welche Akte

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Hallo,

ich kenne mich mit diesem Thema nicht wirklich aus, aber die Punkte, die Du nennst, gibt es so auch bei manchen Kindern im Kindergarten unserer Tochter, und da gibt es kein einziges Integrationskind.
Ich kenne überhaupt nur zwei Integrationskinder, von denen das eine richtig behindert ist, und das andere extreme soziale Defizite in Verbindung mit einer Hochbegabung hat.

Ich habe das Gefühl, Euer Sohn stört entweder den Trott der Erzieherinnen oder der Kindergarten hat irgendeinen anderen Vorteil davon, wenn er Integrationskinder hat (mehr Geld von der Gemeinde oder so etwas) und sucht gerade krampfhaft nach Kindern, bei denen man so etwas begründen kann.

Wenn er nicht frühstücken will und alle gleichzeitig frühstücken, soll er sich eben so dazu setzen. Das muß ja wohl reichen. Oder werden die Erzieherinnen auch gezwungen, was zu essen, wenn sie nicht wollen? #augen
Das zweite finde ich recht normal. Das machen bei uns im Kindergarten diverse Kinder. Da ist es eben Aufgabe der Erzieherin, sie zurück zu holen, und ihnen klar zu machen, daß sie eben nicht einfach alleine woanders spielen dürfen.

Wie auch immer, jedenfalls finde ich diese Bevormundung durch den Kindergarten und die Frau von der Förderung unmöglich. Ihr wart ja bei allen möglichen Stellen, um feststellen zu lassen, ob das Kind einen Integrationsplatz braucht. Man kann Euch also keine Vernachlässigung des Kindes oder so etwas vorwerfen. Selbst die Amtsärztin hat den Integrationsplatz ja schon abgelehnt.

Ehrlich? Ich würde mir einen anderen Kindergarten suchen. Das wäre mir zu blöd.
Der Dame von der Frühförderung würde ich die diversen Untersuchungsergebnisse zukommen lassen, und sie dann auffordern, es zu unterlassen, Euch weiter zu belästigen.

Was ich mir an Komplikationen vorstellen könnte, wenn Ihr den Antrag auf den Integrationsplatz ablehnt, wäre:

1. Der Kindergarten schmeißt Euch raus.
Ja und? Auf den Verein könnt Ihr verzichten.

2. Kindergarten oder die Tante von der Frühförderung schwärzen Euch beim Jugendamt wegen Vernachlässigung an.
Dann schickt Ihr denen die Untersuchungsergebnisse und den Ablehnungsbescheid vom letzten Jahr. Dann werden die nichts weiter unternehmen (können).

LG
Heike

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Ja, ich hatte eigentlich von Anfang an dass Gefühl, dass es für die Erzieherinnen einfach störend ist, dass er eben sehr aktiv und lieber auf den Beinen ist anstatt sich z. B. zwei Stunden auf den Fußbodenzu setzen und Lego zu spielen oder ähnliches.

Es frühstücken nicht alle zusammen, es gibt ne Stunde Frühstückszeit. In dieser Stunde gehen dann die Kinder nach und nach in den Essensraum zum Frühstücken. Ob man Hunger hat oder nicht, dass ist egal, es MUSS gegessen werden. Wenn er nicht essen will, weil er eben keinen Hunger hat, dann setzt sich eine Erzieherin daneben und dann wird er unter Androhung von irgendwelchen Strafen (z. B. Er darf nicht in den Garten oder darf nicht in den Turnraum oder ähnliches) dazu gedrängt zu essen.

Jaa, Bevormundung ist in dem Kindergarten auch Alltag, da hab ich schon einige Dislussionen gehabt. Ich krieg gesagt was ich meinem Sohn zu essen mitgeben soll, was für ne Jacke er anziehen soll oder was für Schuhe er anziehen soll. Den größten Hammer haben sie gebracht als sie meinen Sohn, ohne mit mir vorher darüber zu sprechen meinen Sohn in eine andere Gruppe gesteckt haben. Sie hatten ihn in die Gruppe mit den Kindern unter drei Jahre gemacht und haben mir dass dann nach einer Woche erzählt.

Ich bin schon seit einer ganzen Weile am überlegen den Kindergarten zu wechseln. Habe erst gedacht ich warte noch ein bisschen, da esfür den Fall eines kIndergartenswechsels sinnvoll wäre umzuziehn, da es andernfalls täglich 20 km fahrt für mich wären um ihn hin zubringen und abzuholen. Aber ich denkeich werde dass jetzt wohldoch mal in Angriff nehmen.

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Dass der KiGa dein Kind als Integrationskind haben will, ist klar. I-Kinder sind ja gut für den Kindergarten (anderer Betreuungsschlüssel, evtl mehr Zuschüsse, evtl Zusatzkraft usw).

Warum willst du eigentlich nicht, dass dein Sohn zum I-Kind wird? Hätte er dadurch irgendwelche Nachteile?
Evtl würde er ja von der zusätzlichen Betreuung sogar profitieren, auch wenn er eigentlich "ganz normal" ist.

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Ich weiß ja nicht genau wie andere das sehen, aber wenn mein Kind normal ist, dann möchte ich doch auch dass es normal behandelt wird und nicht einen I-Status bekommt, nur weil es den Erzieherinnen zu viel ist, ihn eben mal in den Raum zurück zu holen und ihm zu erklären warum er jetzt nicht inden Garten oder so kann. Denn andere Gründe gibt esja nicht warum sie einen I-Platz wollen

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Hallihallöle...

warum scheust du dich davor?

Scheinbar schaffen es die Erzieher deines Sohnes nicht, diesem im Kindergartenalltag gerecht werden zu können. Da wäre doch z.B. eine zusätzliche Kraft prima FÜR deinen Sohn.

Erzieher stehen mit Ärzten oft auf dem Kriegsfuß, weil Ärzte Kinder eben in einer sehr unnatürlichen Situation sehen. Eins zu eins Betreuung, 1o Minuten und der Arzt kann einschätzen; wie sich dein Sohn im Kindergarten verhält und ob er dort Unterstützung brauchen könnte oder nicht.

"Denn sie wollen unbedingt einen Integrationsplatz für meinen Sohn. Ich allerdings bin der Meinung dass er diesen nicht braucht." Auch du bist vermutlich nicht vom Fach und kannst es nicht einschätzen, wie dein Kind im Kindergartenalltag "funktioniert".

Grüssle Silke

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Selbstverständlich bin ich nicht vom Fach, aber ich ich bilde mir ein dass ich mein Kind kenne, da ich ja schon ein wenig mehr Zeit mit ihm verbringe als die Erzieherinnen. Und ich sehe wie er sich zuhause verhält, wie er sich verhält wenn er mit anderen spielt und auch mit vielen Kindern auf einmal ist er oft zusammen (wir sind in einem großen Karnevalsverein) und in keiner Situation mit meinem Sohn, angeblich nur im Kindergarten, dass erscheint mir schon etwas komisch.
Und ich bin ja nun auch bei zig Ärzten gewesen, und jeder ist der Meinung er braucht es nicht.
Und es ist ja auch so, wenn man sich das entsprechende Gesetz für die Vorraussetzung eines Integrationsplatz anschaut, dass ein Anspruch darauf besteht für Kinder die eine nicht nur vorrübergehende Behinderung haben oder von solch einer bedroht sind. Und ich denke ich (und die entsprechenden Ärzte bei denen ich war), kann schon beurteilen ob dies auf mein Kind zutrifft

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Ich frage mich aber auch wieso alle Experten sagen das Kind braucht nicht aber der Kindergarten weiterhin drauf pocht. Die wollen da wohl ein wenig mitverdienen?
Und vor allem haben die Erzieherinnen dort nen Sockenschuß? Dem Kind verbieten gewisse Sachen zu spielen wenn er nicht ißt. Wollen die ihm eine Essstörung antrainieren? Da hätte ich schon längst mal was gesagt. Denn klar das Kind kann nicht alles haben aber wenn er frühs auch sonst nichts ißt ( sonst aber normal futtert) aber sonst auch nicht jammert das er später unbedignt was haben will. Dann seh ich da kein Problem.
Gruß Ela

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Ich verstehe es ja auch nicht. Ich bin ja gewarnt worden vor dem Kindergarten, da eine Freundin von mir die gleichen Probleme mit ihrer Tochter dort hatte,aber ich wohne auf nem Dorf und dass ist eben der Kindergarten wo alle Kinder von den umliegenden Dörfern hingehen, deshalbt habe ich ihn trotzdem dort angemeldet.
Was das Frühstücken angeht ist das einzige was ich zu hören kriege: "Bei uns wird das eben so gehandhabt"

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Das sie im Kindergarten ihre Regeln haben bezüglich Frühstück ist ja auch OK aber deinen Sohn schon zum Essen zu zwingen zeigt mir das sie wohl erzieherisch doch nicht soviel Ahnung haben!
Und zu dem was deine Freundin sagte: Na ja sicherlich weißt du jetzt das sie RECHT hatte aber es hätte auch bei jedem anders laufen können. vielleicht wissen die Damen dort auch das die meisten eben nicht anders können als ihre Kinder zu denen zu bringen. Daher ändern sie sich auch nicht. Also ich würde mir ernsthaft überlegen ob mein Kind dort gut aufgehoben ist.
Ela

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Hallo,
also, ich finde ein I-Platz zu haben ist überhaupt kein Makel oder etwas schlechtes.
In unserem Kindergarten gibt es auch eine Fachkraft für ein Kind, die aber nicht nur für dieses Kind da ist, es auf Schritt und Tritt begleitet oä, sondern auch für die anderen Kinder da ist. Sie arbeitet zT auch gruppenübergreifend und ich freue mich immer wenn meine Große nach Hause kommt und sagt heute war Frau XY wieder in der Gruppe.
Die Frau hat tolle Ideen, bringt schöne, andere Sachen mit in den Kiga und ich finde davon profitiert jeder.
Ist doch auch schön, so ist noch eine Person mehr da für so viele Kinder.
Mach dir nicht zu viele Sorgen, ist kein Makel und nix schlimmes!
Liebe Grüße,