Große Tochter fordert ständig Aufmerksamkeit

Hallo,

meine große Tochter (5) ist eigentlich total selbstständig und aufgeschlossen. Zumindest wenn ich nicht dabei bin. D.h. im Kindergarten oder wenn sie bei Freundinnen zum Spielen ist oder bei Oma und Opa etc. alles wunderbar, aber sobald ich dazu komme fordert sie ständig meine Aufmerksamkeit und zwar indem sie mir ständig etwas zeigen will, was sie schon kann (auf der Schaukel, Rutsche, Stange etc.). Wenn ich sie z.B. von einer Freundin abhole kann ich mich kaum mit der Mutter unterhalten, weil sie mir ständig etwas zeigen, sagen etc. will. Ich finde es sehr schwierig, darauf zu reagieren, denn natürlich finde ich es toll, wenn sie mir etwas zeigt und kann ja nicht sagen, kenn ich schon, brauchst du nicht o.ä. Ich habe schon versucht, ihr zusagen, jetzt nicht, ich rede mit xxx und sie dann zu ignorieren, aber das klappt nicht, denn sie ignoriert mein "jetzt nicht".

Auch wenn ihre kleine Schwester (13 Monate) dabei ist, geht es in einer Tour "Mama, guck mal, Mama hör mal". Sie macht nichts so für sich alleine, nur alles, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Es ist jetzt aber nicht so, dass ich sie ständig ignoriere, natürlich schenke ich ihr Aufmerksamkeit. Ich bin schon richtig genervt und reagiere auch oft so. Mir ist schon klar, dass das auch mit Eifersucht auf ihre Schwester zu tun hat.

Aber wie reagiere ich auf ihr "Mama, guck mal"? Ignorieren? Klar sagen, jetzt nicht? Bin mir da total unsicher. Was sagt ihr?

Gruß, rumpeline

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Ich kann dir leider nicht helfen, denn bei Lea (3) ist es genauso. Ohne Geschwister... Überall total selbstständig, aber sobal d ich dabei bin heißt es nur noch : Mama komm, Mama mach, Mama schau! Und sie zickt, aber nur mit mir so extrem...

Eine Hilfe wars jetzt nicht, aber du siehst, du bist nicht allein! #liebdrueck

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Ich war auch so ein Kind und habe den Zug als Erwachsene immer noch. Es verwächst sich etwas, aber ich brauche auch hin und wieder die Bestätigung von aussen, dass ich etwas gut gemacht habe. Wobei, das brauchen viele, denke ich...

Ja, das kommt durch die kleine Schwester. Bei der kleinen Schwester werden wahrscheinlich Entwicklungsschritte gelobt, die für die grosse - gerade, weil sie schon vier Jahre älter ist - völlig selbstverständlich sind. Es ist nicht unnormal das die älteren Geschwisterkinder das Gefühl haben, mehr Anstrengungen unternehmen zu müssen, weil auch mehr erwartet wird. Das ist meistens dann der Fall, wenn das Geschwisterkind einen Meilenstein erreicht, den das grössere schon eine Weile hinter sich hat und sich mit mehr Mühen konfrontiert sieht und sich dann denkt: "Warum kriegt die für den quersitzenden Furz so viel Lob?" Das das ältere Kind auch mal gelobt wurde, wird da schnell vergessen.

Dazu kommt, dass Kinder, gerade, wenn sie noch jünger sind, die Momenten, in denen man ihnen Aufmerksamkeit schenken nicht aufbewahren und später davon zehren, das sind kleine Egoisten, die viel mehr im Moment leben und nicht sehr gut über Verhältnisse reflektieren können.

Wie sich das Verhalten in Zukunft auswirkt, wird sich zeigen. Ich denke, deine Tochter wird noch etwas finden, dass ihr für sich Spass macht.

Ansonsten ist sie in einem Alter, wo sie versteht, wann der Zeitpunkt unangebracht ist.

Ich würde konsequent sein, wenn du gerade mit jemanden anderen sprichst oder etwas wichtigeres deine Aufmerksamkeit fordert, auch wenn das nicht einfach ist. Sie wird es lernen.

Und - da kennst du deine Tochter besser - ich würde sie loben, wenn du siehst, dass sie es dringend braucht oder es wirklich etwas neues, tolles ist. Ist es aber etwas, dass ihr wirklich schon fünfmal durch habt, würde ich sie darauf hinweisen und sie fördern sich weiter zu entwickeln. Es ist zwar nie super zu hören, dass man es besser könnte, aber damit lässt du etwas Luft raus.

Und grundsätzlich würde ich nochmals schauen, wie ihr denn die beiden Geschwister behandelt - ich will nicht sagen, dass es schlecht ist und auch nicht, dass es nach Buch gemacht werden soll, sondern einfach, ob eure Dynamik etwas geändert werden sollte.

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veto ;-)

das muss nicht von der kleinen schwester kommen, dass passiert auch bei "verwöhnten" einzelkindern, wie meiner eins ist............

LG

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Ok, in diesem Fall ist es wahrscheinlich die Schwester.

Meine Halbschwester, die 3 Jahre alt wurde, ist da aber auch etwas ähnlich. Da wir unser Vater vielleicht dreimal im Jahr sehen, ist sie sich die Präsenz älterer Geschwister auch nicht gewöhnt und gilt eher als Einzelkind. Sie quakt auch gerne dazwischen.

Im Herbst bekommt sie einen Bruder - und wir einen Halbbruder... mit etwa einem Vierteljahrhundert Altersabstand.

Bin auch gespannt, wie das dann aussieht. :-D

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aus deinen antwortemöglichkeiten höre ich immer nur ein "nein" oder "du nervst" raus.

sag ihr, wann sie kann und nicht, wann sie nicht kann.

also wenn du sie bei frau maier abholst, dann sag ihr: Töchterlein, jetzt unterhalt ich mich noch eine runde mit frau maier und danach komm ich in den garten und du zeigst es mir dann ganz ausführlich"

und dann kümmer dich um frau maier.

ignorieren ist wohl das dümmste, was du machen kannst, WEIL du es ja nicht lange durchhälst.
sie lernt dabei nur, daß sie extrem penetrant sein muß, damit du dann doch schaust.
nimm dir fürs zuschauen dann aber auch IN JEDEM FALL viel zeit und schenke ihr dann wirklich deine aufmerksamkeit (kein genervetes: "dann zeig jetzt mal", sondern setz dich dann mit ihr auseinander. macht das spaß? traust du dich auch dies oder das? kribbelt es im bauch, wenn du hoch schaukelst?

ihr befindet euch gerade auf dem weg in einen teufelskreis
- tochter hat das gefühl, daß du ihr zu wenige echte aufmerksamkeit und bewunderung schenkst (die alle kinde von ihren eltern wollen=
- du denkst, sie will zu iel und versuchst das "klein zu halten"
- sie bekommt immer störker das gefühl und kämpft immer stärker dafür
- du wirst in deinem gefühl immer stäkrer bestätigt und kämpfst immer merh dafür zu abzuwürgen.
ihr erfüllt also mit eurem verhalten genau das, was den kreis am laufen hält.

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Das ist ganz normal. Letztlich ist dieses Verhalten ein evolutionsbiologisches "Relikt", da beim Menschen der Software-Update auf Neuzeit eben nicht so schnell funktioniert.

Sie braucht die Rückmeldung, dass Du noch auf sie achtest, weil Kinder in diesem Alter in der Steinzeit noch den Schutz der Eltern bedurfen und nur dadurch vor den Gefahren sicher waren. Auch eine Bestätigung ihrer Entwicklung.

Ich vertröste meinen Großen dann, dass ich noch xy zu Ende bringe, das Gespräch noch kurz abschließe und mir das dann ansehe. In vielen Fällen funktioniert es, aber manchmal auch nicht, je nach dem wie dringend sein Aufmerksamkeitsbedürfnis ist.

Was aber gerade mit Geschwisterkindern wichtig ist, sind Zeiten, in denen sie Mama ganz für sich haben. Das gibt gerade den Großen Rückversicherung und reduziert das Drama in anderen Zeiten ein wenig. Also, regelmäßig eine Mamastunde oder so, ohne das Geschwisterkind.

Gruß
marjatta

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Hallo,

Sobald die große mich ruft um was zu zeigen, schaue ich heute natürlich zu ihr.. Sie sind doch auch noch klein und wollen Mama zeigen wie toll sie was können;-)
Ich lob sich auch für sachen die der kleine noch nicht kann.

lg