hallo,
wer von euch hat ein au pair mädchen oder jungen und wie alt sind eure kinder? meint ihr man kann das einem 1,5 jahre alten kind zumuten? die große wird 3 und geht demnächst in den kindergarten.
wie sind eure erfahrungen oder meinungen zu au pair? findet ihr diese lösung besser als ne einrichtung?
liebe grüße
wer von euch hat ein au pair?
Nun ja ein Au-Pair ist ja nicht nur für die Kinderbetreuung zuständig, sondern soll ja im Prinzip auch im Haushalt helfen.
Wenn es nur um die Betreuung eines Kindes geht, würde ich eine Einrichtung oder ggf. Tagesmutter mit mehreren Kindern immer vorziehen.
Meine Friseurin hat 2 Töchter (15 und 3 Jahre alt). Sie hat aufgrund ihres Berufes (Saloninhaberin) immer schon Au-Pair Mädchen gehabt, da ihr Beruf sich nicht mit den Öffnungszeiten einer KiTa deckt.
Außerdem sind wir hier im Süden von Baden-Württemberg bisher sehr dürftig mit KiTas ausgestattet gewesen.
Erst durch das Gesetz, dass Kinder unter 3 einen Anspruch auf Betreuung haben, schießen hier die KiTas "wie Pilze aus dem Boden".
Sie hätte bis vor 2 Jahren gar keine Möglichkeit gehabt, ihre kleine Tochter vor dem Kindergartenalter irgendwo unterzubringen.
Unsere Kita (meine Tochter geht dorthin) gibt es erst seit Januar diesen Jahres.
Ich finde die Idee, ein Au-Pairmädchen einzustellen nicht schlecht. Man sollte sich aber bewusst sein, dass es sich dabei nicht um eine billige Haushaltshilfe handelt, sondern man hat als Au-Paireltern Pflichten und Verantwortung dieser Person gegenüber.
Eine Bereicherung fürs Kind ist es allemal.
Trotzdem (gerade bei Einzelkindern) bin ich eher für U3-Betreuung.
Was ich an einem Au pair negativ finde, ist, dass die Bezugsperson der Kinder immer wieder wechselt, u.U. auch sehr schnell. Einige Au pairs bleiben vielleicht ein Jahr, andere verlassen dich nach ein paar Wochen wieder, weil sie Heimweh haben oder es zwischen euch einfach nicht passt.
Außerdem ist es reiner Zufall, welches Au pair du bekommst. Du weißt also nicht, ob sie mit Kindern überhaupt umgehen kann (und mag). Meist sind die Mädchen auch sehr jung, haben keinerlei Erfahrung mit Kindern und wissen kaum, was auf sie zu kommt.
Außerdem braucht ein Aupair Familienanschluss und du trägst doch eine ziemliche verantwortung dem Mädchen gegenüber.
Ich (als ehemaliges Au pair) würde meine Kinder keinem Aupair Mädchen anvertrauen, ich hätte da immer ein ungutes Gefühl.
Wenn man allerdings Glück hat und alles passt, dann ist das sicherlich eine wunderbare Lösung.
Hi,
wir haben keins, aber Freunde von uns haben es drei oder viermal versucht. Das erste AuPair war total nett.
Das zweite AuPair versuchte verzweifelt einen Mann an Land zu ziehen, um geheiratet zu werden und eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen, war mehr an der Männersuche als am Kind interessiert.
Das dritte AuPair fand keinen Anschluss (warum auch immer) und hing halt immer meiner Freundin und ihrem Mann "auf der Pelle", ging bei jedem Sonntagsausflug brav mit und war superanhänglich. Die beiden hatten kaum mehr Zeit für sich und als sie das versucht haben, zu thematisieren, hat sie es dann geschmissen.
Das vierte AuPair kam nicht erst (wir wohnen ländlich und sie bekam dann ein Angebot aus der Großstadt). Da haben sie aufgegeben.
Problematisch war an sich, dass die AuPairs am Anfang schlecht Deutsch konnten, es halt ein weiteres Familienmitglied ist und wenn man nicht warm wird, ist das so ein "Störfaktor" im Haus und auch das AuPair fühlt sich nicht wohl.
...Das vierte AuPair kam nicht erst (wir wohnen ländlich und sie bekam dann ein Angebot aus der Großstadt). Da haben sie aufgegeben...
Ach ja, den Punkt hatte meine Friseurin auch angesprochen. Wir wohnen zwar in ner tollen Gegend aber halt sehr ländlich.
Es ist für sie immer schwierig ein Au-Pair Mädchen zu finden. Der Übergang sollte ja nahtlos sein, weil sie diese Hilfe einfach braucht.
Derzeit haben sie ein Mädchen aus Armenien. Die geht aber im August zurück und die Nachfolgerin - auch irgendwo aus Osteuropa (und zwar seeehr östlich, also nix Bulgarien oder Rumänien) - hat wohl Probleme mit dem Visum.
Viele wollen aber in die Großstadt und da sind wir nun mal "ab vom Schuss".
Wir haben ein AuPair. Wir haben auch kein Problem damit, von AuPairs verlassen zu werden. Generell solltest du dir klar darüber sein, dass ein AuPair kein Sklave ist und auch kein billiger Arbeiter. Ein AuPair arbeitet "nur" 6 Stunden durchschnittlich am Tag. Und auch ein AuPair hat 2 Tage frei/Woche und Urlaub im Jahr. Das bedeutet ganz klar - ein AuPair kann nur zusätzlich zu einer Betreuung in einer Kita genommen werden und nicht als Ersatz. Damit ist es sinnlos darüber zu argumentieren, was besser ist Kita oder AuPair. Dafür ist ein Aupair einfach nicht da. AuPairs, die über 3 Monate in Deutschland sind, liegen hier hoch im Kurs. Sie sollten also gut behandelt und gut bezahlt werden. AuPairs kennen ihre Rechte und Pflichten und ein AuPair, welches sich nicht wohl fühlt, wechselt schnell. Aus dem Bekanntenkreis meines AuPairs gibt es gerade 2 AuPairs, die nicht mindestens 1 mal ihre Gastfamilie gewechselt haben - eines davon ist sie selbst. Ihr Bekanntenkreis ist sehr groß.