Feinmotorik fördern - aber nur wie????

Kurz und bündig. Mein Sohn ist 5 und hat riesige Probleme mit der Feinmotorik. Er verweigert gänzlich das malen und basteln. Wir sollen aber vom Kinderarzt aus, dies jetzt erst einmal selbst versuchen, doch ich kriege meinen kleinen Mann hier kaum motiviert, er ist sich hier seinem Handycap vollkommen bewußt. Was wir bisher machen:

Prickeln (ging mit ach und Krach)
Gemüse schnippeln (Zur Zeit nicht da er eine Verletzung am Finger hat - Eiter)

Worauf er absolut keine Lust hat:

Schneiden
Malen
Werken

Falls sich bis Dezember nichts geändert hat muss er in die Ergo. Im Moment bekommt er keine Ergo, da er im September in einen neuen Kindergarten geht.

Sabrina

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Wie wär's mit Lego, den richtigen kleinen Steinen, nicht Duplo? Habt ihr das schon da? Manche Jungs stehen da ja so total drauf, dagegen können Schere und Stifte einfach nicht ankommen. Oder auch anderes kleinteiliges Zeug zum Zusammenbauen. Puzzlen ist auch nicht schlecht, zumal man mit 5 ja schon relativ kleinteilige Puzzles machen kann, rein theoretisch ;-)

Die Mädels fädeln auch wahnsinnig gerne Perlen auf. Man kann mit größeren anfangen und sich dann runter arbeiten. Nur könnte das bei einem 5-jährigen schon zu sehr in der Mädchenecke stecken. Leider :-(

Ganz generell bin ich mir nicht sicher, ob die Eltern da so die besten Motivatoren sind. Wir haben im Kindergarten ein paar Kinder, die Frühförderung und ähnliches bekommen. Alle Eltern berichten gleichermaßen, dass die Kinder da ganz andere Fortschritte machen und ganz andere Dinge bereitwillig mitmachen als daheim.

Alles Gute
Sooza 14. SSW und 5-jährige Bastelratte ;-)

5

Lego und Puzzle trainieren zwar in gewisser Weise die Feinmotorik, aber ich kenne einige Jungen, die in dem Alter perfekt die kleinsten Teile zusammengesetzt haben, aber trotzdem extreme Probleme mit dem Schreiben lernen hatten.

Am Problem arbeiten ist oft nicht der richtige Weg. Besser ist es, erst die Ursache zu kennen.

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Ja, das stimmt schon. Es liegt dann wohl eben nicht an der Feinmotorik an sich, sondern an irgendwas anderem. Nur an was? Überhaupt kenne ich SEHR viele Jungs im Kindergarten, die sehr ungern einen Stift in die Hand nehmen und dann natürlich auch die Bewegungen die als Vorübungen fürs Schreiben dienen nicht trainieren. Ist echt kurios. Die meisten Mädels die ich so kenne legen die Stifte und Pinsel am liebsten gar nicht wieder weg. Woher kommt das? Auch später haben Jungs in der Schule ja oft Schwierigkeiten mit der Handschrift. Da gibt's bestimmt auch Untersuchungen zu. Gleich mal googeln. So was finde ich immer sehr spannend. :-)

Grüße
Sooza

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2

Hey mir fällt ein:
matador

lego
knettmasse fuer grob und fein motorik
spielen murmel mit pinzette aufheben
sparschwein füttern
solche chips die aussehen wie Blumen stecken
Karten spielen

mikado heißt das so diese Stäbchen

Weiß jetzt nicht wie es heißt ist eine weise platte mit Löchern und bunte Steck Stifte
lg puschl

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Hallo!

Ich würde ungezwungen an die Sache gehen, - also nicht im Sinne "du musst dies und jenes noch üben" sondern gezielt Dinge besorgen, die ihm gefallen und da mit ihm dran rumspielen.

Beim Malen/Zeichnen fielen mir da besondere Malbücher ein. Entweder mit seinen Lieblingsmotiven, die dann ja doch oft verlockend sind, oder mit diesen neuen "Kritzelblocks" - die übrigens super für die Fantasie & Kreativität jedes Kindes sind!

Ansonsten vielleicht einfach besondere Farben besorgen, Glitzerstifte o.ä. Schablonen mit tollen Motiven usw.

Habt ihr schon mal Bügelperlen ausprobiert, - auch da gibt es mittlerweile Formen, die richtig für Jungs sind (Dinos und so weiter)?

Perlen auffädeln passt ja eher für Mädels, aber vielleicht mag dein Sohn ja mitmachen, wenn er ein schönes Geschenk (Kette/Armband) für jemanden anfertigen soll/darf?

Mein Sohn "stricklieselt" übrigens gerne, - das macht er richtig gut und dabei ist das auch eine "Fitzlerei" :-)

Mosaik-Legen - zuerst mit Glassteinen, später vielleicht mit richtigen Mosaiksteinen...vielleicht könnt ihr einen Spiegel/Rahmen draus machen oder ihr habt die Möglichkeit tatsächlich was für den Garten zu erstellen. Dann hätte dein Sohn vielleicht die Aussicht auf ein tolles Endprodukt, was bei normalen Zettel-Arbeiten ja oft nicht so verlockend ist.

Lg.Nina

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Hallo Sabrina!

Hat der Kinderarzt eine Erklärung für die Feinmotorikprobleme?
Es ist immer das Gleiche: Es wird gewartet, bis die Einschulungsuntersuchung ansteht, und dann stehen sie alle bei der Ergotherapie Schlange...
Als Mutter eines Mal- und Bastelverweigerers und als Ergotherapeutin kenne ich das inzwischen.
Es nützt nichts, auf Krampf alles, was mit Feinmotorik zu tun hat zu üben!!!!!!!!!!!!!! Natürlich ist es wichtig, ein Kind immer wieder spielerisch da ran zu führen. Aber meistens steckt mehr dahinter, was ich aus der Entfernung aber nicht sehen kann.
Ein Beispiel: Ein Kind mag nicht malen, weil es eine zu niedrige Körperspannung hat. Um aufrecht ausreichend lange am Tisch zu sitzen, muss es sich so auf seine Haltung konzentrieren, dass nicht mehr möglich ist. Wenn mann diesem Kind Schwunghefte etc. kauft, bringt es gar nichts. Dieses Kind sollte viel draußen mit anderen Kindern spielen, viel in Bewegung sein.
Wenn man dann doch etwas feinmotorisches machen will, könnte man z.B. Plätzchen backen: vorher einen "Plan" machen (aufmalen, wie die Plätzchen aussehen sollen oder wie viele es werden sollen), im Kochbuch blättern, Zutaten holen und Verpackungen öffnen, Teig kneten, ausrollen, ausstechen, verzieren... und natürlich probieren! Vielleicht hinterher noch Dosen "beschriften" mit Bildern, für wen sie sind - und ab auf den Roller zum Verteilen!
Ein Kind so viel wie möglich in Alltagstätigkeiten einzubeziehen ist wichtig, ersetzt aber keine ordentliche Befunderhebung und Therapie.
Was sagen denn die jetzigen Erzieher(innen) zu dem Problem? Sie sollten ja eigentlich wissen, was im Normbereich ist und was nicht. Und als Mutter habe ich gelernt, dass es gut ist, auf sein bauchgefühl zu hören und sich Hilfe zu holen, wenn man es für nötig hält. Man könnte z.B. auch den Arzt um ein Rezept für 3 Einheiten Ergotherapie zur Befunderhebung bitten oder sich gleich an die Praxis für Ergotherapie wenden und um Rat fragen.

LG

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rasierschaum entweder auf einer decke oder im sommer kann man es auch draußen machen sich a körper damit eincremen oder eben auf der decke verschiedene muster machen , dann bissl mit glitzer oder farbe drauf mischen oder wenn man hat im badezimmer am spiegel , das bringt den spaß ist aber natrlich mit aufräumen verbunden

da kann man schnecken drauf malen sonne ect, ist gut für die handgelenke also übungen schwungübungen

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Hi Sabrina,

ich würde mich an den Interessen Deines Sohnes orientieren.
Wenn ihm Malen und Basteln keinen Spaß macht bringt Zwingen nichts.

Wie wäre es denn mit einem Experimentierkasten? Es gibt welche zum Thema Energie/Physik, wo man Dinge zusammensteckt etc. Das fördert ebenfalls die Feinmotorik und macht einem Jungen vielleicht mehr Spaß.

Wir haben folgende Kästen:

http://www.amazon.de/Kosmos-627713-Luft--Wasser-Energie/dp/B004KAAX9O/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1344846620&sr=8-1

http://www.amazon.de/Kosmos-627812-Strom-Generator/dp/B004KAAX9Y/ref=pd_bxgy_toy_img_c

Mein Sohn (4) macht das mit seinem Papa zusammen. Die Teile miteinander verbinden geht in dem Alter, auch wenn die Altersempfehlung glaube ich ab 8 Jahren ist. Mit 8 Jahren können die Kids das dann ohne Hilfe, schätze ich mal.

Zur Ergotherapie könnt Ihr ja außerdem gehen, schadet nichts. ;-)

Viele Grüße
ballroomy

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Mir ist noch was eingefallen.
Mein Sohn hatte neulich so ein Ausgrabungsset mit einem Dinosaurier in einem Gipsei.
Da war kleines Werkzeug dabei. Das war gar nicht einfach und fördert ganz bestimmt die Feinmotorik. Sollte man aber nur draußen machen, drinnen ist es eine riesen Sauerei mit dem ganzen Staub ;-)

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Hallo!
Mir fällt dazu ein:
- verschiedene Malutensilien anbieten: dicke Buntstifte, Filzstifte, Wachsblöcke, Straßenmalkreiden, Fingerfarben, Wasserfarben ... Das "Ergebnis" muss nicht perfekt sein, es geht ums Ausprobieren und den Spaß an der Sache selbst. Interessant ist auch, das Blatt nach dem Bemalen mit Fingerfarben zu knicken und so symmetrische Effekte zu erzielen
-Kratzbilder :Bild dick mit Wachsstiften bemalen und dann Muster hinein kratzen
- matschen mit Schaum
-Schatzsuche im Sand, Erbsenwanne o.ä.
-Murmelbahn (kann man auch in Sandberge ritzen)
- Kneten (Knete nach Rezept im www selber herstellen, dann habt Ihr richtig viel, was vielleicht auch noch zusätzlich motiviert), Teig rollen, ausstechen, Kügelchen drehen, Brötchen backen
-(Hand)-Massagen mit dem Igelball
- in der Küche helfen lassen beim schneiden und Belegen von Pizza etc
- Perlen auffädeln
-puzzlen
-HAMA-Perlen -Bilder stecken und dann bügeln
- Papier reißen, große Kugeln knüllen--> "Schneeballschlacht", kleine Kügelchen zu Bildern kleben auf vorgegebenem Motiv oder die Kugeln als Müll/Ladung in ein Spielzeug(müll)auto laden
-Küchenmagnete verschiedener Größe auf dem Kühlschrank anordnen
- Spardose füllen
-weben, nähen, sticken, fädeln

-Büroklammer-Ketten machen oder damit nach eigenen Ideen spielen
-Lego bauen
-Fingerspiele
-serielle Abfolge trainieren:der Daumen besucht der Reihe nach Zeigefinger, Mittelfinger usw. Und wieder zurück - welche Hand ist schneller?

-Wasser in verschieden große Gefäße schütten

So, das war das, was mir auf Anhieb einfiel. Alles kann, nichts muss, aber vieles davon hat eine so hohe intrinsische Motivation, dass es ihn schon "packen" wird ;-) Wichtig ist, ihm das alles nicht als "Übung" anzubieten, sondern als interessante neue Spiele. Er darf nicht denken, etwas an ihm sei kaputt und therapiebedürftig. Viel Spaß beim Experimentieren!#winke