Essenskind im Kindergarten

Hi,

mein Sohn (4 Jahre) ist seit letzter Woche Essenskind im Kindergarten. An sich hat er sich darauf gefreut, im Kindergarten mitessen zu dürfen. Aber so langsam verliert er die Lust dran.

Mein Sohn ist leider, was Gemüse und Salat betrifft, ein sehr schlechter Esser und rührt sowas überhaupt nicht an. Ich habe ihn auch nie dazu gezwungen, ich denke, dass es dann noch schlimmer wird. Bei meiner Tochter war es ähnlich, sie ist inzwischen 6 1/2 Jahre, aber inzwischen probiert sie von selbst mal neue "Sachen" beim Essen aus.

Es ist wohl im Kiga bei uns so, dass die Kinder erstmal alles auf den Teller bekommen, was es auch gibt. Und nur, wenn sie ALLES probieren und einen Großteil vom Teller überhaupt essen, bekommen sie den Nachtisch. Tja und mein Sohn hat bis jetzt leider keinen Nachtisch bekommen (ist meistens Pudding, Eis, Obstkompott, etc.). Und das macht ihn total traurig.

Irgendwie tut er mir leid, denn ich finde, was er nicht mag, muss er auch nicht essen. Ich denke, das kommt wie bei meiner Tochter, irgendwann von ganz alleine.

Wie würdet ihr reagieren? Findet ihr die "Strategie" vom Kindergarten gut oder würdet ihr verlangen, dass mein Sohn auch Nachtisch bekommt, auch wenn er z.B. keinen Grünen Salat oder Paprikasosse isst.

Danke für euere Antworten!

Liebe Grüße streichelmaus

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Gegenfrage...warum meldet man sein Kind im Kiga zum Essen an, wenn er eh nix isst?

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Er ist zum Essen angemeldet, weil ich länger arbeiten muss und über Mittag nicht zu Hause bin. Und dass er nix isst, stimmt ja nicht. Er ist sehr viel, nur mit Gemüse und Grünzeug hat er es nicht so. Obst dagegen isst er viel und auch gern.

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Ach so. Dann kann er doch aber zumindest probieren, und das kannst Du zu Hause mit Ihm üben. Ich würde mich da generell nicht so quer stellen. Wenn meine Tochter nicht ordentlich isst, dazu zähle ich auch Obst und Gemüse, bekommt sie auch keinen Süßkram.

LG

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Hallo,

ich denke, dass jedes Kind einen Nachtisch bekommen sollte. Schließlich bezahlst du den ja auch mit oder? Elias ist auch nicht alles, muß er auch nicht. Ich seh das ähnlich wie du. Zu Hause soll er probieren, aber wenn er nicht will, dann eben nicht. Was bringt es ihn dazu zu zwingen.

Die Erzieher sollten ihn das essen lassen, was er mag und trotzdem einen Nachtisch geben.

Lg Annika

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So seh ich das auch. Meine Tochter war auch Mittagskind und konnte essen,was sie mochte. Wenn es wirklich was gab,wovon sie gar nix mochte,bekam sie Würstchen o.ä.,damit sie trotzdem was hat. UND den Nachtisch gab es trotzdem!

Meine ist z.B.auch ungerne oder so gut wie gar keine Soßen.Sie bekam dann das andere Essen und gut wars.

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Hallo!

Ich würde von meinen Sohn einfach erwarten, dass er mit isst-oder aber zumindest probiert Wenn er das nicht tut, dann gibt es eben keinen Nachtisch. So sind die Regeln und ich finde nicht, dass der Kindergarten anfangen sollte da Ausnahmen zu machen. Sonst essen nämlich bald alle Kinder nichts mehr außer dem Nachtisch.

Zu Hause ist meine Tochter auch kein großer Gemüseesser. Im Kindergarten hingegen schon... Sie weiß einfach dass sie es zumindest probieren soll und siehe da-inzwischen hat sie rausgefunden dass Dinge auch gut schmecken können.

Als kleines Entgegenkommen für den Anfang würde ich evlt mit den Erziehern einmal sprechen, ob ein Probieren nicht reicht und sich dann steigern lässt.

VG
Neddie

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und was soll der nutzen an dieser erziheungsmethode sein kinder zum essen zu erpressen?
was lernen die kinder draus? dass ich das leckere nur bekomme, wenn ich das andere esse?
für mich bedeutet diese leidige methode nur, dass den kindern ihr natürliches hunger- und sättigungsgefühl aberzogen wird.

ich koppele dessert udn süßigkeiten nicht an normales essen und mein kind isst super. immer genau so viel, bios er satt ist (das merke ich daran, dass er bspw. mitten im lieblingsessen die gabel weglegt). udn sollte das einmal nur 3 bissen sein, dann bekommt er, sofern angeboten, auch sein dessert.

natürlich sollten kinder dazu angehalten werden zu probieren. aber zwang eine bestimmte menge zu essen finde ich richtig fies. das zieht dinge für das ganze leben nach sich, die sich schwer wieder ändern lassen.

lg

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Ich stimme Dir soweit zu dass ich es wichtig finde dass Kinder das Essen probieren sollten. Das ist bei uns auch so.

Aber... ich finde die Situation im Kindergarten problematisch. Dort hast Du dann 30 Kinder sitzen. Er eine mag keine Erbsen, der andere keinen Salat. Der eine keine Kartoffeln, der andere nichts was grün aussieht. Wie soll denn dann das Mittagessen aussehen-nur aus Eis oder Pudding? Das finde ich auch nicht richtig.

Ich finde es nicht schlimm, wenn Kinder auch mal etwas essen müssen was sie nicht mögen. Ich denke es lässt sich bestimmt regeln, dass sie gerade davon keine riesige Portion essen. Wie Du schon sagst-da können dann auch schon 3 Löffel sein. Ein bisschen ist immer drin. Das hat auch nichts mit dem Sättigungsgefühl zu tun. Soweit ich es verstanden habe wird ja keiner gezwungen den Teller leer zu essen. Sondern es wird erwartet dass sie probieren und einen Teil essen. Wenn dieser Teil dann eine halbe Kartoffel ist, oder 4 Löffel von 5 Löffeln Erbsen-das finde ich nicht schlimm. Gerade wenn es Gemüse ist, dass für Kinder eigentlich gut essbar ist, also keine starke Eigengeschmack hat.

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Hallo Streichelmaus,

bei uns muss keiner Essen, was er nicht mag.

Und wer nicht probiert, dann eben nicht :-)

Mein Sohn (fast 3) isst zur Zeit nach dem Motto: Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht :-p

Meine Tochter hat auch immer wieder mal Phasen, in denen sie das eine oder andere nicht isst.

Verhungert ist noch keiner.

Im KiGa wird es zum Glück auch so gemacht #pro

Ich hasse es, wenn Kinder der Nachtisch verweigert wird, nur weil sie nicht genug oder nicht alles gegessen haben.

In meinen Augen kann man so relativ schnell eine Essstörung herbeirufen:
Das Kind isst einfach den ganzen Teller leer, obwohl es überhaupt keinen Hunger hat - nur um den Nachtisch zu bekommen. So verlernt das Kind einfach mal auf sich und seinen Körper zu hören und jegliches Einschätzen von Satt / Hungrig ist futsch :-[

Ich würde mit dem Kindergarten rede #bla - das das so einfach mal nicht geht.

Gruß

Karen

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genau meine rede! bin regelrecht froh, dass ich hier in der mitte der diskussion doch noch jemanden mit ähnlichen ansichten finde. ich finde es erschreckend, wie viele es normal udn richtig finden kinder mit dem nachtisch zum essen zu erpressen.

lg

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Ja, gerade neulich fing meine Mutter damit an:

"Wer nichts isst, bekommt auch keinen Nachtisch!"

Eigentlich gehen wir in Erziehungfragen konform, diese Aussage von ihr war mir total neu #gruebel

Aber nach einem kurzen Hinweis, war es okay für sie - und Sohnemann hat Nachtisch bekommen (er hatte ja etwas gegessen, aber halt sehr wenig).

Mal abgesehen davon finde ich es auch echt nicht fair, wenn 19 Kinder den Schoko-Pudding bekommen und das 20. Kind nicht, weil ihm das Essen nicht schmeckt. Zuschauen ist echt fies!

Ich persönlich gebe Nachtisch, aber dann evtl. halt einfach nicht soviel wie es sonst gegeben hätte.

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Hallo
Also an probieren müßen finde ich nichts schlimmes, sondern finde es gut. Ohne etwas zu probieren, kann man ja nicht wissen, ob es einem scmeckt. Meine Kinder bekommen auch nur nachtisch (bei uns gibt es eh nicht jeden Tag Nachtisch), wenn sie einigermassen vom normalen Essen gegessen haben. Sie sollen sich ja an süßem nicht satt essen.

LG kanand

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Liebe Kanand,

ich arbeite als Flugbegleiterin und bin viel unterwegs. Wenn ich so in Asien über den Markt schlendere denke ich immer: um nichts in der Welt wollte ich gezwungen werden etwas aus dem ein oder anderem Topf zu probieren, obwohl ich ja nicht weiss wie es schmeckt. Ich sehe es einfach und denke mir: neeeee..... Warum gestehen wir unseren Kindern nicht das selbe zu?

Auch die fachliche Meinung ist inzwischen, dass der Zwang etwas zu sich nehmen zu müssen, und sei es auch nur wenig, die Kinder traumatisiert und letzlich der Abgrenzung gegen Übergriffe auch anderer Art herab setzt, da die Kinder ein schlechteres Gefühl für sich selbst und ihre Grenzen entwickeln.

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ich gehe absolut konform mit deiner aussage. mit einziger ausnahme: wenn probieren etwas normales in der familie ist, dann ist es nicht als zwang zu verstehen. mein sohn kennt es nur so und probiert immer von jedem essen nen kleinen happen. und wenn er nicht wioll, muss er nie weiteressen, udn ich habe nun schon des öfteren festgestellt, dass er gewisse dinge nach dem 10. oder xten mal plörtlich mochte. irgendwo habe ich gelesen, dass kinder so udn so viele male bestimmte dinge gekostet haben müssen, bevor sie einen eindeutigen geschmack dafür entwickeln. das sehe ich mitunter bei meinem kind bestätigt. merke ich natürlich, dass ihm etwas absolut zuwider ist, muss er nicht, das ist ja eine ermessenssache in bezug aufs kind.

lg

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also - ich find das auch ziemlich doof von den Erzieherinnen.

Es gibt eben Kinder, die kein Gemüse und keinen Salat mögen. Ich hab selbst so ein Exemplar. Mein Sohn muss auch nicht probieren. Ab und an frag ich, ob er kosten möchte, wenn er nein sagt ist es auch gut.

Aber ihn deswegen vom Nachtisch auszuschließen ist echt doof.

Dieses: du MUSST probieren ist eh totaler Quatsch. Irgendwann werden sie selbst neugierig und probieren. Mit Druck erreicht man da gar nix.

in diesem Sinne#winke

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Ich finde das eine ganz fiese Strategie vom Kindergarten und würde das offen ansprechen. Damit schiebt man die Kinder doch geradezu in eine Essstörung hinein #schock Meine Maus ist auch so eine. Viel Nudeln, viel Kartoffel, viel Fleisch und Wurst. Gemüse und so nur in homöopatischen Dosen. Dabei gehen rohe Sachen wie Möhren oder Paprika gut, nur diese gekochte Gematsche mag sie nicht. Bei uns im Kindergarten wird schon früh angefangen, dass die Kinder sich selber auftun und Portionsgrößen selbst bestimmen usw. Eben damit sie einen gesunden Umgang mit Essen lernen. Ist ja aber auch logisch, dass das Essen nicht jeden Tag für jeden so dolle ist. Meine Tochter kann z.B. Nudeln mit Soße nicht leiden. Im Kindergarten gibt's oft so Nudeln, die schon in der Soße drin sind. Das ist für sie die Hölle. Sie fischt sich dann drei Nudeln raus und das wars. Deshalb wird bei uns aber keiner mit Nachtisch-Entzug bestraft.

Deine Kita hört sich was das Essen angeht für mich wie die übelste DDR-Kita an #schmoll Ich war in so einer Einrichtung und dort war nur Zwang angesagt was Essen angeht. Ganz schlimm. Einmal wurde ich gezwungen, ein Frühstücksbrot mit Mettwurst aufzuessen, dass meine Mama eigentlich meinem Papa in die Brotdose tun wollte und das aus Versehen bei mir gelandet war. Ich hatte mich geweigert, musste es trotzdem aufessen und habe das sofort wieder rausgekotzt und esse bis heute keine Mettwurst. Wenn ich das Zeug schon nur sehe wird mir schlecht. Und das ist 30 Jahre her! Ich sehe solche Methoden als Nötigung und im schlimmsten Falle Körperverletzung.

Ich würde da mal ein ernstes Wort mit der Kita reden und versuchen, eine einvernehmliche Lösung zu finden. So besteht die Gefahr, dass sich der Frust beim Essen auf die restlichen Erfahrungen in der Kita überträgt und das wäre ja richtig blöd.

LG
Sooza

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Danke euch allen für eure Antworten. Wie ich sehe, denke ihr so wie ich und ich werde mal mit dem Kindergarten reden. Ich hoffe, dass sie mir entgegenkommen.

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Hallo!

Probieren müssen die Kinder bei uns im KiGa auch von allem. Mögen sie dann etwas wirklich nicht, dürfen sie es weglassen und z.B. nur die Beilagen essen.
Nachtisch wird aber nicht als Druckmittel eingesetzt.

Mit dem Probieren finde ich nicht schlecht...Ich kann mich gut an eine Szene mit einem größeren Sohn erinnern. Er kam nach dem KiGa nach Hause und erzählte, dass es ein total leckeres "Gemüsepüree" gegeben habe. Darunter konnte ich mir nichts vorstellen und als ich am nächsten Tag auf den Plan geschaut habe, stellte sich heraus, dass es Selleriepüree war. Würde ich sowas kochen, würde er davon kein bißchen anrühren und wahrscheinlich nur unter größter Abwehr probieren.

Warte mal ab, wie es sich weiter entwickelt. Ich denke mal, dass die Erzieherinnen dieses Vorgehen abgesprochen haben. Dauernd Ausnahmen können da nicht gemacht werden, es sei denn, das ganze KOnzept wird diesbezüglich geändert.

LG Silvia

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Ich finde, der Kiga hat durchaus recht. Es sollte MINDESTENS mal probiert werden. ES ist ja nicht von Aufessen die rede. Meine Kinder bekommen hier auch keinen Nachtisch, wenn sie nicht wenigstens mal probieren.

lg

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sie schrieb doch aber, dass der kiga erwartet, dass das kidn eine bestimmte portion isst udn eben nicht nur kosten muss.

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Ich habe verstanden, "alles kosten und insgesamt eine gewisse Menge essen", also nicht die bestimmte Menge ausgerechnet von den Komponenten, die es nicht mag.

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