Hallo ihr Lieben,
unser Jüngster, 2,5 Jahre, ist seit letztem Jahr September in der Krippe. Er geht nicht besonders gerne hin, aber er ging meist ohne Weinen. Seit dem neuen Kita-Jahr (5 Wochen) hat sich einiges verändert. Erst hat man uns um ein Gespräch gebeten und uns darauf hingewiesen, dass er einen extremen Entwicklungsvorsprung hat und sie deutliche Hinweise auf eine Hochbegabung erkennen. Gut, da das die gleiche Laufbahn wie bei seinem älteren Bruder wäre, haben wir das mit aller Gemütsruhe aufgenommen.
Seit dem neuen Kita-Jahr sagt er aber plötzlich, dass er nicht in die Kita möchte. Wir haben das erst als Anfangsschwierigkeiten angesehen, er war ja 3 Wochen zu Hause. Aber es hat sich immer noch nicht gegeben.
Dann kam vor 3 Wochen wieder ein Gespräch, er hat den anderen Kindern in die Augen gepiekt, als sie auf dem Topf saßen. Nach einem längeren Gespräch mit ihm, war der Fall soweit durch. Letzte Woche aber kam dann der totale Schock. Dass er extrem auf Pistolen und Schwerter und Kämpfen fixiert ist, ist uns durchaus bekannt. Da er in eine katholische Kita geht, herrscht dort totales Waffenverbot. Also auch selbstgebaute aus Lego sind nicht erlaubt.
Nun hieß es letzte Woche, er habe ein Kind "mit einer selbstgebauten Waffe" im Gesicht getroffen. Ich war sehr betroffen und habe sofort angeboten, das auch zu Hause noch einmal anzusprechen. Es hieß dann aber auch, dass alle anderen Kinder (er ist mit der Älteste) schon Angst vor ihm haben und nur noch in der Ecke spielen
Ich habe ihn daraufhin am Wochenende beiseite genommen und ihm alles noch einmal erklärt. Er war sehr betroffen über den Vorfall und hat auch immer wieder gesagt, dass es keine Absicht war und es ihm leid tut. Aber sobald das Thema auf Waffen kam, war nichts mehr zu machen. Er meinte immer nur, dass er das doch dürfe und seine Erzieherinnen ihm das nicht verbieten können. Halloo?!? Er ist 2,5 Er blieb dabei auch relativ ruhig, so als sei er sicher, dass man ihm nichts könne.
Ich habe das am Montag dann gleich angesprochen und es hieß, ich würde überreagieren, so schlimm sei es nicht, andere Kinder würden beißen oder hauen, das würde er ja nie tun. Und er solle bloß nicht die Gruppe wechseln (dachte, ich gebe ihn vielleicht zu den Älteren, wo er eher einen Spielkamerad findet, damit er die Kleinen nicht so aufmischt).
Ich weiß nicht recht, was ich tun soll. Mir ist das ganze total unangenehm und jedes mal wenn ich ihn abhole, habe ich schon Angst zu fragen, wie es war. Jetzt hieß es gestern, dass die Waffengeschichte wohl etwas besser geworden sei, aber er immer noch extreme Machtkämpfe austrage (davon wusste ich noch gar nichts ). An den altersentsprechenden Angeboten nimmt er wohl auch nicht richtig teil, er zählt dann lieber irgendwelche Sachen durch oder singt Lieder. Oder er tobt wie ein Verrückter Ich möchte natürlich nicht, dass er sich angewöhnt, aus lauter Langeweile andere Kinder zu ärgern oder gar zu verletzen. Ein Verhalten, das ich im übrigen von ihm noch nie gesehen habe. Aber mit zwei älteren Geschwistern langweilt er sich auch nicht...
Würdet ihr ihn in eine ältere Gruppe geben? Oder lieber abwarten und hoffen, dass die Erzieherinnen ihn in den Griff bekommen?
Zu Hause ist er zwar auch sehr...unabhängig, ungewöhnlich und willensstark, aber da wir eben schon die Erfahrung mit seinem Bruder haben, wissen wir wahrscheinlich damit besser umzugehen und Machtkämpfe schon im Keim zu ersticken
Wäre dankbar für euren Rat. Ich will es mir mit der Kita nicht verscherzen, aber will auch nicht, dass er sich da völlig daneben benimmt
L Jenx
Aus der Krippe nehmen oder nicht?
Hallo,
bei uns hatten sie das "Problem" bei 3 Jungs in der Krippe. Einer wird in 2 Wochen 3 Jahre alt und die anderen beiden im Februar 2013.
Alle 3 wurden jetzt in die Tagesstätte (ab 3 Jahren) integriert. Sie waren schlicht und ergreifend unterfordert. Seit sie nun unter den Großen sind, hat sich auch ihr Verhalten geändert. Da sie die 3 Ältesten in der Krippe waren und ansonsten fast nur Babys da sind, waren sie eifersüchtig auf die Babys, weil die Erzieherinnen sich eben mehr um diese kümmerten. Daraufhin fingen sie an die Babys zu traktieren.
Jetzt ist alles gut, sie haben sich bei den Großen gut integriert und fühlen sich auch groß.
LG Heike
Danke, Heike, für deine Antwort. Den Eindruck habe ich eigentlich auch. Aber sie wollen ihn partout nicht vor drei Jahren hochgeben. Beide haben Zusatzausbildungen im Erkennen und Fördern hochbegabter Kinder und haben uns zugesagt, auf seine besonderen Bedürfnisse einzugehen. Aber das jüngste Kind ist 9 Monate. Und bei zwei Erzieherinnen und 13 Kindern, davon eins noch ein Säugling...wie soll denn das gehen? Ich denke auch nicht, dass er besondere Förderung benötigt. Er ist im Normalfall völlig ausgeglichen - solange er mit den 4-8jährigen spielen kann. Mehr Förderung ist für ihn gar nicht nötig...
Ich denke ich werde trotz allem mit der Leitung sprechen und sehen, ob sie was tun kann.
LG
Jenx
Hallo,
ich weiß ja nicht wie es bei euch ist.
Bei uns frühstücken die Kinder gemeinsam im Kindergarten und essen dort auch gemeinsam zu mittag, danach ist "Gruppenschlafen" angesagt.
Vielleicht lassen sie sich ja darauf ein, ihn zwischen Frühstück und Mittagessen 2 Stunden in den Kindergarten zu schicken oder nachmittags.
Ich sehe es auch so, dass dein Sohn einfach unterfordert ist und dass er durch die Kleinen nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die er braucht. Dadurch baut er sich Waffen, um so negative Aufmerksamkeit zu bekommen. Was ihm ja auch gelingt.
Rede noch mal mit der Leitung und frage nach, ob er stundenweise in den Kindergarten kann. Das muss doch zu machen sein.
LG Heike
Hallo,
wir haben auch die erfahrung gemacht, dass die kinder ab 2,5 in der gruppe unterfordert sind und nur noch blödsinn im kopf haben. die armen kleinen werden dann unterbuttert..... für uns wäre es schön gewesen, den wechsel vor 3 machen zu können, war aber leider nicht drin. wenn es möglich wäre, würde ich den wechsel nochmal besprechen und das dann auch machen.
für die großen ist es bei den kleinen dann echt schon meistens langweilig mit dem ganzen babykram
LG
"wir haben auch die erfahrung gemacht, dass die kinder ab 2,5 in der gruppe unterfordert sind und nur noch blödsinn im kopf haben. die armen kleinen werden dann unterbuttert..... "
Und genau aus diesem Grund kann ich nicht nachvollziehen, warum immer noch so viele Bundesländer die Krippe für 0-3jährige machen! Hier bei uns ist die Krippe für Kinder bis zum 2. Geburtstag, danach gehen die Kids in den Kindergarten.
LG sonnenbluemchen
Jetzt wo du`s sagst erinnere ich mich, dass ich mir darüber letztes jahr auch meine gedanken gemacht hab.....
LG
Hallo,
also ich weiß aus eigener Erfahrung, dass einige Kinder mit 2,5 Jahre in einer Krippe auch mal einfach unterfordert sein können.
Meine Maus durfte mit 2,5 Jahren bereits in den Kindergarten also zu den Großen von 3-5 Jahren, das hat sich durch den Umzug damals so ergeben und ich muss sagen das war für meine Maus das beste was passieren konnte.
Denn sie hat plötzlich mit dem Beißen aufgehört, was vorher unser Leidensproblem war. Sie hat enorme Sprachfortschritte gemacht .... wobei ich bei der Eingewöhnung schon angesprochen wurde, dass die Erzieher selten eine 2,5 jährige haben, die so schön deutlich spricht.
Bei einer Krippenfreundin meiner Maus, war es so, die war bis 2 Monate vor dem dritten Geburtstag bei den Kleinen (0 - 3 Jahre) da war es so, dass die Maus sich den kleinen angepasst hat und in der Krippe eingepullert hat um Aufmerksamkeit zu haben....
Mach doch mal einen Gesprächstermin aus und besprech mit den Erziehern deine Ängst der Unterforderung und des total daneben benehmens, vielleicht gibt es eine Möglichkeit deinen Sohn entweder etwas für ihn ansprechender zu beschäftigen, oder viell. doch bei den Größeren unterzubringen.... denn es ist doch für alle beteiligten mit Streß verbunden!
Achja mal eine Frage von meiner Seite .... merkt man wirklich in dem jungen alter schon eine Tendenz zur hochbegabung????
VLG und viel Erfolg
Misslila mit Jasmin, die schon ein Alter Kindergarten-Hase ist
Hallo Misslila,
ja, ich denke auch, dass das Verhalten aus einer Unterforderung resultiert.
Hmm, lass mich nachdenken.
Der Kleine zählt bis 15, er erfasst Mengen (wir haben gestern Fahrradfahrer gesehen, da habe ich gefragt, wie viele es sind. Er: Zwei! Dann schaute er in die andere Richtung und meinte: Vier! Und da kamen dann noch zwei angefahren.).
Er hat mit knapp zwei Jahren das Lied: Mein/e Nase/Mund/Ohren ist verschwunden mit den richtigen Handbewegungen textsicher gesungen und die Töne perfekt getroffen.
Er spricht in ganzen Sätzen. Wobei er sprachlich nicht mal so weit ist. Es ist mehr die Ausdrucksweise...er erinnert sich an komplexe Situationen, kann sie beschreiben, berücksichtigt die zeitliche Abfolge dabei (erst war das, dann war das), er kann Gefühle beschreiben, Ursachen erkennen und Kompromisse eingehen.
Er spielt das Spiel Camelot auf der Junior Stufe (räumliches Denken ab 5 Jahren). Überhaupt ist er in der Lage, die Spielregeln zu erfassen und zu berücksichtigen.
Er kennt sämtliche Gegensätze (klein/groß, dick/dünn, hell/dunkel etc).
Er macht Witze ("Henri, komm mal her" "Neeeeeiiiin" "Dann muss ich dich fangen" "Haha, ich glaube nicht!").
Die Mimik und Gestik, die komplette Körpersprache ist zielgerichtet und deutlich reifer. Er wirkt also eher wie ein 3-4jährier vom Verhalten her.
Er hat seit er zwei ist einen imaginären Freund, der (wie phantasievoll) "Freund" heißt und mit ihm in den Kampf zieht ("Komm Freund, da kommt ein Bär, wir müssen käääämpfeeeen!!!!").
Er diskutiert Dinge, die ihm nicht passen.
Er hat mit 10 Monaten bestürzt geschaut, wenn sich jemand weh getan hat und ist sofort hingekrabbelt um zu trösten (Pusten, Küssen, Streicheln, Umarmen).
Das ist mir jetzt spontan eingefallen...natürlich gibt es noch andere Dinge, aber das ginge jetzt zu weit.
Vieles davon resultiert aber selbstverständlich auch daraus, dass er das dritte Kind ist und immer mit Größeren zusammensteckt. Da schauen sie sich einfach viel ab. Nichtsdestotrotz ist ein gewisser Entwicklungsvorsprung da. Wir werden sehen, ob er sich in dem Tempo weiter entwickelt. Und Hochbegabung ist es ja eh erst ab 130.
Beim Großen haben wir im Nachhinein Ähnliches festgestellt und haben auch schon in dem Alter die Vermutung gehabt. Er konnte dann mit 5 bereits Aufgaben wie 6x6 problemlos im Kopf lösen, ohne vorher die geringste Anleitung zu haben. Auch, dass es bei der Multiplikation und der Addition möglich ist, die Reihenfolge zu vertauschen, bei der Subtraktion aber nicht, hat er in dem Alter als Regel selbstständig festgestellt.
Aber oftmals verlangsamt sich die Entwicklung auch mit dem Alter. Der Große ist immer noch deutlich weiter in vielen Bereichen als die meisten anderen, aber auch da merkt man, dass die anderen langsam aufholen. Der Unterschied ist nicht mehr ganz so krass, wie mit drei Jahren, als man dachte, man hat einen Erwachsenen vor sich... Und er entwickelt auch richtige Schwächen, also Dinge, in denen andere Kinder einfach besser als er sind Daran knabbert er gerade gewaltig...
LG
Jenny
Hi Jenny,
danke für deine Ausführungen .... gut bis zur Hälfte dachte ich du beschreibst meine Maus
Aber spätestens ab dem Spiele spielen war dann schluss
Aber jetzt versteh ich warum mich die halbe Welt fragt, wenn sie meine Maus erleben ob sie das zweite Kind ist
Denn auch Sie kann bis 15 zählen, erfasst mengen (bis ungefähr 5 - alles was mehr ist wird mit 5 plus viele definiert) und findet spiele ab 3,5 jahren, bei denen man nur bis 5 zählen darf - fast schon langweilig, obwohl gleichaltrige sich damit sichtlich schwer tun ....
D. h. wohl für mich wachsam bleiben aber trotzdem die Maus ein Kind sein lassen Denn ich persönlich halte gar nichts davon die Kinder in Schubladen zu stecken - aber so wie du schreibst bist du da ähnlich gestickt
DANKE
vlg