tischmanieren von besucherkindern

hallo!
heute haben wir direkt nach dem kindergarten die beste freundin meiner kleinen tochter (beide 5) mit zu uns genommen. ich hatte pfannkuchen gemacht. meine kinder nahmen dann ihr besteck und fingen an, den pfannkuchen zu zerschneiden, aufzupieksen und zu essen. das besucherkind krempelte die ärmel hoch und fing an, den fettigen pfannkuchen mit beiden händen aufzurollen, zu zerreißen, sich in den mund zu werfen, zu stopfen, dann die hände durch die langen haare, wieder an den pfannkuchen, mund vollgestopft bis zu den zähnen, laut gelacht - wir 3 waren echt ein bisschen erschrocken. ich habe noch nie jemanden SO einen pfannkuchen essen sehen...! grabsch nach dem zimttopf, rauf auf das gemetzel, wieder in den mund - uäääh! mir ist fast der appetit vergangen. meine kleine meinte dann: ich will auch mit den fingern essen. ich dann: m. kann essen, wie sie möchte, wir essen aber so, wie wir es immer machen.
als es dann ans stopfen ging, habe ich das besucherkind gebeten, langsam zu essen. aber ansonsten habe ich sie machen lassen (sofort händewaschen danach), scheinbar essen sie zu hause auch die pfannkuchen so. naja, auf jeden fall hat's wohl geschmeckt ;-).
sagt ihr dem kind gegenüber etwas, wenn das besucherkind in euren augen keine manieren hat?
lg

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Ja, ich würde was sagen, z.B.: "Schau mal, wir essen hier so, es wäre nett, wenn Du das auch so machen würdest. Kann ich es Dir zeigen?"

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Ich würde Besucherkindern zumindest sagen, dass wir am Tisch mit dem Besteck essen. So etwa: "M., bei uns essen wir Pfannenkuchen mit Messer und Gabel. Und ich möchte gern, dass du dich bei uns auch an unsere Tischmanieren hältst."

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also wir essen pfannkuchen je nachdem wie er gefüllt und angerichtet ist mit messer und gabel oder mit den fingern ... wenn mit den fingern dann natürlich "ordentlich". also der pfannkuchen ist bereits gerollt, mit einer füllung die nicht rausquillt. das kind nimmt den und beißt ab, zurücklegen und kauen. tisch und sessel werden nicht angefasst, nach dem essen sofort zum händewaschen. die einschränkung führt aber meist dazu dass sie lieber mit messer und gabel essen #schein;-)

ich würd es mal dezent angehen. erst mal entschleunigen - wir haben zeit zum essen und es darf den tisch sowieso erst verlassen wenn alle fertig sind. dann würde ich dem kind sagen dass es mit den fingern essen kann, aber nur, wenn sonst nichts angefasst wird. will es was nachhaben oder auf den pfannkuchen muss es fragen damit ich das mache weil das mit den fettigen fingern nicht ok ist ... etc etc etc außerdem hätte ich nen netten kinderbesteck angeboten (liegt hier zu hauf rum, die bleiben eigentlich selten liegen ...)

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Huhu,

klar sage ich etwas - bei Besuchskindern gilt: Mein Haus, meine Regeln.

Natürlich werden die Kinder da langsam herangeführt aber bei uns wird nicht mit den Fingern gegessen, nicht geschmatzt und nicht mit vollem Mund gesprochen.

Alles Liebe

Tine

5

Ach, dieses "mein Haus-meine Regeln"- Gedönse kann man auch übertreiben... Hier muss nicht jeder seine Gewohnheiten für einen Nachmittag umschmeißen. Reicht, wenn grobe Regeln beachtet werden.

Klar ist das Gematsche eklig - fänd ich auch.
Aber ob man Pfannkuchen nun mit Besteck oder mit den Fingern (ordentlich) isst, ist doch Hose wie Beinkleid...

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Hallo,

" das besucherkind krempelte die ärmel hoch "

na, immerhin weiß sie, dass sie mit ihren Ärmeln nicht an Essen dran kommen soll :-)

"und fing an, den fettigen pfannkuchen mit beiden händen aufzurollen,"

FETTIGE Pfannkuchen? Iiiiiiiiiih, das ist aber viel unappetitlicher als einen Pfannkuchen mit Händen zu essen #zitter
Ich kann dir versichern, dass unsere Pfannkuchen absolut nicht fettig sind (würde ich auch nicht runterkriegen)...

"scheinbar essen sie zu hause auch die pfannkuchen so. "

Scheinbar werden bei ihr zu Hause keine fettigen #zitter Pfannkuchen serviert, so dass man sie problemlos mit den Fingern essen kann #aha
Mal ehrlich: einzelne Pommes (und die sind naturgemäß fettig) esse ich auch mit der Hand (nicht im Restaurant natürlich und auch nicht, wenn ich Gast bin), aber solche Pommes sind fettiger als die Pfannkuchen, die es bei uns gibt.

"als es dann ans stopfen ging, habe ich das besucherkind gebeten, langsam zu essen. "

Da hätte ich auch was gesagt, wegen der Erstickungsgefahr (und weil aus dem Mund rausragendes Essen natürlich nicht gerade appetitlich ausschaut).

"sagt ihr dem kind gegenüber etwas, wenn das besucherkind in euren augen keine manieren hat?"

Das kommt auf die spezielle Situation an.
In eurem Fall hätte ich erstmal nichts gesagt. Hätte mein Sohn dann darum gebeten, auch mit den Fingern essen zu dürfen , hätte ich gesagt, dass er weiß, wie man Pfannkuchen mit Besteck isst, aber X (Besucherkind) halt noch nicht (OHNE herabsetzenden oder mitleidigen Tonfall, sondern ganz sachlich - entweder, das Besucherkind merkt dann, was Sache ist, oder halt nicht, aber davon geht die Welt nicht unter).

LG,
J.

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>>> FETTIGE Pfannkuchen? Iiiiiiiiiih, das ist aber viel unappetitlicher als einen Pfannkuchen mit Händen zu essen

Ich kann dir versichern, dass unsere Pfannkuchen absolut nicht fettig sind (würde ich auch nicht runterkriegen)...

"scheinbar essen sie zu hause auch die pfannkuchen so. "

Scheinbar werden bei ihr zu Hause keine fettigen Pfannkuchen serviert, so dass man sie problemlos mit den Fingern essen kann

Mal ehrlich: einzelne Pommes (und die sind naturgemäß fettig) esse ich auch mit der Hand (nicht im Restaurant natürlich und auch nicht, wenn ich Gast bin), aber solche Pommes sind fettiger als die Pfannkuchen, die es bei uns gibt. <<<

seh ich auch so ... pfannkuchen bei uns werden fasst fettfrei gemacht ... dafür gibts antihaftbeschichtung #cool

klar sind die finger trotzdem etwas schmierig dann, aber nichts was nicht zu bewältigen wär #augen so ein getue um nichts, als hätte man keine anderen probleme #kratz

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Sorry aber ich müsste gerade total lachen. Kann's mir richtig vorstellen.

Also wenn mir etwas nicht passt sage ich das schon auch anderen Kindern. Ich finde da nichts dabei zu sagen "wir essen bei uns mit Besteck". Ich darf die Kinder von meinen Freundinnen auch anweisen etwas zu tun und umgekehrt sie meinen Sohn auch. Dabei sind wir freundlich und die Kids hören dann auch gut. Ehrlich gesagt bin ich auch manchmal die wo andere blöd gucken was ich meinem Sohn erlaube :-D aber dann sind es meistens die Papas die die Verabredungen unter und Müttern nicht kennen.

Zu uns kommt oft das Nachbarmädchen. Die hat zu Hause echt gar keine Regeln. Die Mama räumt ihr alles hinterher, die darf alleine raus und muss nie Bescheid sagen usw. Unsere Regeln hält sie aber ein und versucht es mir auch recht zu machen. Ich merke schon, dass sie ein wenig "Ehrfurcht" vor mir hat weil ich deutlich sagen wenn was nicht geht z.B. im Elternschlafzimmer auf dem Bett hüpfen und Höhlen bauen, unterm Tisch essen usw. aber sie mag mich trotzdem und kommt gerne rüber.

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Hallo,

ja, ich sage dem Besucherkind direkt etwas.

1. mein Haus, meine Regeln :-p
2. das Besucherkind kann MEINE Regeln erst kennen lernen, wenn ICH sie SAGE, Gedankenlesen erwarte ich von niemandem
3. nein, ich schließe nicht daraus, dass sie es zu Hause auch so machen. (Besucher-)Kinder suchen ebenfalls Grenzen. Das merke ich bei meiner deutlich, aber auch bei anderen Kindern, die bei uns sind. Meine weiß sich sehr gut zu benehmen. Aber meistens läuft das so ab: Besuch 1: eher schüchtern, vorsichtig Besuch 2: Regeln werden auf ihre Gültigkeit getestet und verglichen, aber ebenso WIE WEIT kann sie gehen, bevor Gastmama reagiert! Besuch 3: sie weiß woran sie ist, kann die Gastmama schon besser einschätzen und reagiert entsprechend. D.h. lockerere Regeln oder wenn Gastmama nichts sagt, erklärt sie mir hinterher "die hats aber erlaubt, die hat nichts gesagt!!!" oder sie reagiert sofort, weil sie sich auf die Worte der Gastmama verlassen kann.

4. wenn mehrere nicht-Geschwister-Kinder zusammentreffen, versuchen sie sich gegenseitig hochzuschaukeln. Entweder mischen alle mit und es geht gegenseitig oder eines reizt es bis zum Letzten aus, während die anderen immer ruhiger werden und zuschauen.

Deswegen: ja, ich sage etwas! Dann weiß das Kind, woran es bei mir ist, kann mich besser einschätzen.
Wenn es sich DANN nicht an die Regeln hält, überlege ich mir eine angemessene Handlung, aber ZUERST muss ich erst mal was sagen.

Zu den Manieren an sich:
mit den Händen essen würde ich bei Pfannkuchen schon erlauben. Oder eben allen Kindern die Pfannkuchen schneiden. Meine übt sich noch, aber grade wenn Gastkinder dabei sind, würde ich mir diese Übungsbedingte Sauerei noch ersparen.

Allerdings stopfen, durch die Haare fahren etc. alles was übers mit Händen essen hinaus geht, würde ich offen, direkt und zunächst freundlich aber bestimmt ansprechen!

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da fällt mir gerade ein das mir mal eine bakannte erzält hat sie passt nichtmehr auf die kinder der freundin auf (sie verlangte für einmal in der woche auf die 2 kinder aufpassen für 2-3 stunden sogar ESSENSGELD) das sie nicht mehr auf die kinder aufpasst weil sie angst hat das ihre tochter 6!!!jahre das verhalten der anderen jungs annimmt und genauso gestört wird...

ich kann dich verstehen, ich war auch schonmal so geschockt, als ein kind hier zum essen war... ich hab aber klar und deutlich gesagt das man so nicht isst (trotzdem kindgerecht)... und dann hat sie einfach das nachgemacht was meine tochter gemacht hat (zumindest hat sies versucht!)

ist doch schonmal ein anfang...

lg

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huhu!
abgesehen davon, dass ich nicht auf regelmäßiger basis auf andere kinder aufpassen würde (auch nicht die von einer freundin), finde ich es völlig legitim, wenn die mutter einen kleinen obulus erhält. ob sich dieser nun "essensgeld" oder anders nennt, wäre mir egal. die arbeitende mutter müsste ja sonst jemand anderes organisieren, der auf ihre kids aufpasst, verpflegt, hausaufgaben kontrolliert, bespaßt. und die aufpassende mutter ist zeitlich gebunden, quasi verpflichtet - kann sie mal nicht, gibt's stunk. nee, nee, sowas würde ich nicht machen. mal, gerne, aber auf regelmäßiger basis: nein.
lg