Gruppenzusammensetzung integrative KiTa

Hallo!

Meine Tochter geht seit August in eine integrative KiTa (ist selber kein I-Kind), und eigentlich finde ich die KiTa super. Nur ist sie in einer Gruppe gelandet, wo mehr Kinder mit Defiziten sind als gesunde Kinder. Gestern abend war der erste Elternabend, und da bekam ich dann schon einmal mit, dass von 11 Kinder mindestens 5 durchs JA im Rahmen einer Familienhilfe betreut werden. Ansonsten weiß ich bei 5 Kindern sicher, dass es sich um I-Kinder handelt, bei 3 Kindern (außer meiner Tochter), weiß ich, dass es keine I-Kinder sind, allerdings sind die alle jünger als meine Tochter. Die anderen 3 Kinder kann ich nicht beurteilen, eines davon wird auch durch die Familienhilfe betreut, es sind aber alles Kinder, die ich noch nicht kenne, da sie erst im Laufe der nächsten 2 Monate aufgenommen werden.

Fakt ist nun aber: Es gibt in der Gruppe nur 5 Kinder, die älter sind als meine Tochter, und alle 5 Kinder sind I-Kinder. Und wenn ich die Kinder beim Bringen oder Abholen erlebe, habe ich das Gefühl, dass es kein Kind gibt, das meiner Tochter - die ja nun mit 3 Jahren zu den Kleinen zählt - meiner Tochter intellektuell überlegen ist. Das beunruhigt mich ein wenig, denn ich frage mich, ob meine Maus so tatsächlich eine optimale Förderung bekommt. Eigentlich bin ich der Meinung, dass die Kinder im Kindergarten am meisten durch die anderen Kinder lernen, aber ausser sozialer Kompetenz und Toleranz (was sicher sehr wichtig ist) gibt es nicht viel, was meine Tochter von den anderen Kids lernen könnte. Und ich hab nun ein wenig Angst, dass meine Tochter sich in dieser Gruppe bald langweilen wird, weil sie in der Gruppe kein "Vorbild" und eben keine ebenbürtigen Spielkameraden hat. Mein Mann hat sogar überlegt, sie doch noch im katholischen Kindergarten anzumelden, aber eigentlich möchte ich ja durchaus, dass meine Kleine Kontakt zu Kindern mit Schwächen hat. Nur würde ich mir für sie eine durchwachsenere Gruppe wünschen,in der es auch ältere "gesunden" Kindern gibt, an denen sie sich orientieren kann.

Ich wüßte jetzt gerne Eure Meinung. Meint ihr, dass meine Maus entgegen meiner Bedenken von dieser Gruppe profitieren kann? Momentan fühlt sie sich im Kindergarten noch sehr wojl, aber wird das wirklich so bleiben? Was mache ich, wenn ich sich wirklich zeigen sollte, dass sie unterfordert ist?

Ich freu mich über jede Antwort,

Liebe Grüße!

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Gibt es denn in dieser Kita noch mehrere Gruppen? Ansonsten könntest du mit deiner Befürchtung recht haben. Wenn es aber noch mehrere Gruppen gibt, hat deine Kleine ja auf dem Außengelände Kontakt mit anderen Kindern.

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Hallo!

Das habe ich ehrlich gesagt gar nicht bedacht. Es gibt insgesamt 7 Gruppen, allerdings verteilt auf 2 Spielplätze. Unsere Kleine ist halt in der kleinsten Gruppe gelandet, die gleichzeitig die meisten I-Kinder hat. Ich versteh nicht so ganz, warum die Gruppen nicht gleichmäßig aufgeteilt sind. Aber gut, das kann ich kaum beeinflussen.

Danke für deine Antwort!

LG

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Hallo,
mein Sohn ist ein I-Kind im Kiga. Der Kiga ist ansonsten sehr groß, hat aber nur 2 I-Gruppen. In einer Gruppe sind nur 3 I-Kinder mit leichteren Sachen (Sprachentwicklungsverzögerungen, leichtere Entwicklungsverzögerungen,... - also nichts, was eine Mama bei der Übergabe jetzt mitbekommen würde, dass das ein I-Kind ist), in der anderen Gruppe sind 5 I-Kinder. 3 davon mit mittelschweren Sachen und 2 sehr stark mehrfachbehindert. Zu der letzten Gruppe gehört mein Sohn. Er ist schwer mehrfachbehindert (Frühkindlicher Autist mit mittelgradiger geistiger Behinderung und einigen Fehlbildungen). Das andere Kind ist sehr stark körperbehindert. In der Gruppe meines Sohnes sind "dank" der 5 I-Kinder nur insgesamt 15 Kinder und insgesamt 5 Erzieher bzw. I-Kräfte. Es ist sehr ruhig. Die 10 Kinder weniger und die 3 erwachsenen Personen mehr im Raum merkt man. Das kommt der gesamten Gruppe zu Gute. Bei uns ist das die beliebteste Gruppe im Kiga. Alle Eltern wollen ihre Kinder hier rein bringen.

Noch etwas: Nur weil eine Familie vom JA von einer Familienhilfe betreut wird, heißt das nicht, dass das Kind Defizite hat. Das bedeutet eigentlich viel eher, dass die Eltern sich eingestanden haben, dass sie Probleme haben und jemanden benötigen, der ihnen einen Weg weist, wie man z.B. den Alltag managt.
Dir ist schon klar, dass es in vielen Kitas das Konzept gibt, dass man in einer Gruppe die Kinder eines Jahrgangs zusammen legt? In der Schule ist es dann überall das selbe. Kinder lernen auch von Gleichaltrigen sehr gut und von Jüngeren. Und auch schwerbehinderte Kinder haben Stärken. Glaube mal nicht, dass deine Tochter meinen Sohn je im puzzlen, laufen oder klettern schlagen könnte. Und die Kindergartenlieder kann er jetzt auch schon ganz toll.

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Hallo!

Was du schreibst, ist sicher richtig. Ich bezweifle ja auch gar nicht, dass ein gesundes, normal intelligentes Kind von einem behinderten Kind etwas lernen kann. Sonst hätte ich mit einer integrativen KiTa sicher nicht die richtige Wahl getroffen. Was mich nur ein wenig schockiert hat, ist, dass in dieser Gruppe mehr als die Hälfte der Kinder mehr oder weniger starke Defizite hat (6 von 11).

Aber vielleicht ist das auch gar nicht meine Sorge. Meine Tochter ist in meinen Augen ein sehr dominantes Kind, was gerne den "Chef" in einer Gruppe spielt (Beispiel: Manchmal sind morgens Kinder aus einer anderen Gruppe in dem Gruppenraum, in den meine Tochter gehört. Dann stellt sie sich in die Tür, stemmt die Hände in die Hüften und ruft:"Wie sieht's denn hier wieder aus?"). Sie neigt auch dazu andere Kinder rumzukommandieren. Das gelingt ihr normalerweise bei gleichaltrigen Kindern ganz gut, bei jüngeren sowieso. Bei älteren Kindern, die ihr altersentsprechend intellektuell überlegen sind, muss sie sich unterordnen, und das muss sie auch lernen. Wenn aber die älteren Kinder entsprechende Defizite haben, lassen sie sich vielleicht von ihr auch rumkommandieren, und sie ist wieder der King. So ähnlich war es schon bei der Tagesmutter, wobei sie da ihre Freundin hatte, die ein halbes Jahr älter war und sich nicht alles gefallen lassen hat.

Aber vielen Dank für deine Antwort, liebe Grüße!

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Hallo,

mein Sohn geht auch in ein I-KiGa und ist kein I-Kind.

Bei uns gibt es 6 Gruppen, davon 1x u3 und 1x Regelgruppe und wir sind in einer I-Gruppe.
Bei uns ist morgens "Offene Arbeit" und da sind 3-6 jährige unter sich und I-Kinder und Regel-Kinder. Gemischte Gruppen vom Alter finde ich persönlich besser.

In unserer Gruppe sind 15 Kinder und 5 müssen I-Kinder sein, damit der Erzieher-Schlüssel wieder passt. 2 Erzieher + 1 Praktikant/Aushilfe.

Ich kann dir allerdings nicht sagen, ob es mehr I-Kinder sein dürfen.

Deine Bedenken kann ich verstehen. Aber ich denke, Erzieher merken schnell, ob sich ein Kind langweilt und neue "Aufgaben" benötigt. Einer muss ja auch der Älteste sein.

Ich an deiner Stelle würde erstmal abwarten und nach paar Wochen ein Gespräch mit den Erziehr suchen, wie der Entwicklungsstand deiner Tochter ist.

In Bezug auf der sozialen Ebene kann deine Tochter durchaus dazu gewinnen.

Deine Tochter hat doch sicherlich auf dem Spielplatz/Turnen...auch Kontakte zu Älteren Kindern oder nicht?

Alles Gute

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Hallo!

Abwarten werde ich auf jeden Fall, solange ich das Gefühl habe, dass sich die Kleine wohl fühlt, werde ich nichts unternehmen.
Und was den Betreuer-Schlüssel angeht: Der könnte besser nicht sein (wobei meine Tochter einen so guten Schlüssel nicht gewohnt ist, sie war bei der Tagesmutter eines von 5 Kids), es sind 11 Kinder, 2 Vollzeitkräfte, 1 Teilzeitkraft und momentan 2 Praktikantinnen.

Von den Gruppen her ist es wohl so, dass alle Gruppen gemischt sind (Kinder von 2-6, I-Kinder und Regelkinder), nur das "Mischungsverhältnis" und die Gruppengrößen unterscheiden sich.
Ich werde mich mal überraschen lassen, wie das Ganze seinen Lauf nimmt.

Vielen Dank für deine Antwort und liebe Grüße!

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Hallo,

ich kann Dich verstehen. Das würde mich auch stören.

Meine Tochter war mit 3 auch schon sehr fit (kein integrativer Kindergarten) und hat sich schon von Anfang an an die Vorschulkinder gehängt, die sie auch als gleichwertige Spielkameradin akzeptiert haben. Mein Sohn wird erst im Dezember 3, geht seit August in den Kindergarten und sein bester Kumpel im Kindergarten ist ein Vorschulkind. Sie waren sogar schon verabredet, was von dem Großen ausging. Meinem Sohn war das irgendwie gar nicht so klar, daß er sich mal verabreden könnte. ;-)

Ich denke, wenn nur Kinder da wären, die auf dem Niveau einer fitten 3-jährigen sind, würden sie sich auf Dauer ziemlich langweilen.
Ich denke, daß die Kinder auch ohne integrativen Kindergarten lernen, auf Menschen mit Defiziten Rücksicht zu nehmen. Denen begegnen sie ja auch so. Das fängt bei uns schon mit Opa an, der ziemlich krank ist.

Das soll jetzt nicht heißen, daß ich dagegen bin, Kinder mit Defiziten und gesunde Kinder zusammen im Kindergarten zu haben, aber wenn das solche Formen annimmt, wie bei Euch, dann ist das auch nicht gut. Deine Tochter wird sich dort in einem Jahr wahrscheinlich extrem langweilen, weil kein einziger ebenbürtiger Spielpartner vorhanden ist. Wenn sie nicht in eine andere Gruppe dort wechseln kann, würde ich sie in dem anderen Kindergarten anmelden.

Das Thema Jugendamt und Familienhilfe ist so eine Sache für sich. Wenn die meinen, daß die Eltern an den Defiziten des Kindes Schuld sind, wird eben eine Familienhilfe installiert, die den Eltern sagen soll, wie sie ihre Kinder zu behandeln haben. Ob das tatsächlich immer nötig und sinnvoll ist, ist eine andere Frage... Die schießen auch öfter über's Ziel hinaus. Wir kennen eine Familienhilfe, die z.T. Familien betreut, wo sie sich wünschen würde, daß das Jugendamt die endlich mal in Ruhe lassen würde.

LG

Heike

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Ich denke auch , das es eigentich gut ist das deine Tochter mit in dieser Gruppe ist ,

sie kann den andern was beibringen , sie ergänzen sich gut , und die gruppe ist betreuerisch gut besetzt und das kommt den kindern zu gute,

ich würd jetzt nict wechseln, ich denk sie sieht ja auch die andern kinder draußen ........

grussle helen