5 -Jährige macht mich wahnsinnig!

Hey...

vorweg:

wir haben 3 Kinder: Zwillingsmädchen 5 Jahre, 1 Sohn 7 Jahre.

eine unser Töchter war bis sie 3,5 jahre alt war ein Sonnenschein ohne gleichen. Nie bockig, nie verweint, nie zornig. Seit dem ist alles anders! Ihr Böses-ICH ist erwacht!

Sie ist bei ALLEM die Letzte (nicht nur von unseren 3en - auch in der Kita)... anziehen, ausziehen, essen, baden, aufräumen... alles eben.
Sie ist nur noch am bocken, zicken und stänkern.
Sie sucht ständig Streit, schmeißt Türen, kneift und tritt.
80% des Tages ist sie am schreien oder heulen.

Es ist egal, welche Taktik wir anwenden. Ob "ignorieren", "verhätscheln", "zuhören und in den Arm nehmen (was sie bei einem Wutanfall gar nicht zuläßt), "besonders lieb sein" oder am Ende aller Kräfte "einmal auf den Hintern hauen"... es nutzt alles nichts.

Ich weiß nicht mehr, was ich mit ihr machen soll.
ALLES muss man ihr 20 Mal sagen. NIE tut sie das was man ihr sagt, bzw. worum man sie bittet.

Sie bekommt einen Wutanfall, schmeißt Türen, tritt gegen ihre Schrank und schreit das ganze Haus zusammen unnd kommt lächelnd und "schleimend" runter "mama kann ich was süßes?" .. und wehe, sie bekommt das nicht... dann geht es munter weiter mit dem Bock.

Da mein Mann beruflich viel weg ist, müssen leider inzwischen auch Ihr Bruder und ihre Schwester darunter leiden, wenn wir z.B. einen Ausflug machen wollten, sie aber mal wieder austickt und wir "zur Strafe" nicht gehen. Ich kann sie ja nicht allein zu Hause lassen - also bleiben alle.

Ich kann hier gar nicht so viel schreiben, wie mir durch den Kopf geht und was hier täglich passiert.
Eigentlich sind wir eine ganz normal Familie... 2 (normalerweise) glückliche Eltern, die beide Arbeiten und die Kinder sind sehr zufrieden und fröhlich in Kita und Schule. Wir wohnen in einem schönen Haus und jedes Kind hat sein eigenes Zimmer.

Aber irgendwas scheint doch nicht zu stimmen.... Für eine "Phase" finde ich 2 Jahre nun einfach zu lang.. und es wird immer schlimmer :-(

Ob ein Kinderpsychologe hilft???

Kennt Ihr sowas im Familien - und Freundeskreis?

DANKE für Eure Erfahrungen!!!

Liebe Grüße,

Sandra

3

Hallo Sandra,

nachdem, was Du beschreibst, scheint Eure Tochter die klassische "Trotzphase" im Kleinkind-Alter ja weitgehend "übersprungen" zu haben, oder? Wie war ihre Schwester denn zu dem Zeitpunkt bezüglich ihres Verhaltens? Möglicher Weise haben die beiden "die Rollen getauscht", wenn die Zwillings-Schwester z.B. die "übliche" Trotzphase (in welcher Intensität auch immer) durchlebt hat, während sie selbst wie Du schreibst 3,5 Jahre lang eher ausgeglichen und angepasst war. Und es jetzt eher "umgekehrt" ist.

Aber auch unabhängig von (Zwillings-) Geschwistern kommt es vor, dass Kinder die konventionelle Trotz-Phase zwischen (etwa) 1,5 und 3 (maximal 4) Jahren "auslassen" und dann zu einem späteren Zeitpunkt (oft zwischen 4 oder 5 und 6 Jahren) das nachholen, was sie vorher nicht "ausgelebt" haben. Auch "mit" früherer Trotzphase tun viele Kids zwischen fünf und sechs Jahren sich oft schwer damit, sich zurecht zu finden, anzupassen, etc. . Aus entwicklungs-psychologischer Sicht ist zu dem Zeitpunkt nochmal ganz viel "in Bewegung", vor allem auch bezüglich des Strebens nach Autonomie.

Es ist oft eine Herausforderung, die einen als Eltern täglich an die eigenen Grenzen bringt- aber eben diese sowie verlässliche Regeln und Strukturen brauchen die Zwerge in dem Alter ganz dringend- und "hinterfragen" diese oft (nochmal) extrem.

Was sagt denn der Kindergarten bezüglich des Verhaltens/Befindens Eurer Tochter #gruebel? Und was klappt aktuell trotz allem Ärger (noch) gut? Bzw. was tut Eurer Tochter gut/was braucht sie, um ausgeglichener zu sein? Wenn Kinder ein vermeintlich auffälliges Verhalten zeigen und das über einen längeren Zeitraum (also länger als eine übliche "Phase", die man auch als Familie noch gut "überstehen"/kompensieren kann) bzw. sich das Ganze eher zu "steigern" als zu relativieren scheint und man mit den üblichen "Mitteln" (Liebe, Zuneigung, Grenzen, Konsequenzen, ...) nicht mehr weiter kommt, KANN eine Wahrnehmungs-Störung zugrunde liegen. Dies sollte dann in einem SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum) abgeklärt werden. Die Wartelisten sind leider oft lang (Überweisung durch den Kinderarzt), die diversen Fachleute jedoch meist sehr kompetent und gemeinsam gut in der Lage, differenzierte Diagnosen zu erstellen. Viel "banaler", jedoch oft mit ähnlich extremen Auswirkungen können Blockaden im Bereich der (Hals-)Wirbelsäule sein. Auch aufgrund solcher vermeintlich harmlosen Kleinigkeiten sind manche Kinder "schräg drauf"- dann im wahrsten Sinne des Wortes. Das solltet Ihr vielleicht zuerst abklären lassen durch einen Osteopathen/Chiropraktiker, der auf die Behandlung von Kindern spezialisiert ist. Die Wartelisten sind auch da oft etwas länger, aber erfahrungsgemäß nicht so extrem wie in einem SPZ.

Ich hoffe, das hilft Euch ein wenig weiter!? Ganz wichtig, auch, wenn es schwer fällt: verliert nicht die positiven, liebenswerten Seiten Eurer Tochter komplett aus den Augen! Begriffe wie "alles, immer, ständig, nie, ..." möglichst aus dem Wortschatz streichen, da sie extrem wertend sind. Und, last but not least- unbedingt die Schläge unterlassen- auch "am Ende aller Kräfte" bleiben sie eine Form von Kindesmisshandlung und sind dadurch ein Straftat-Bestand. Daran gibt es auch nichts zu "rütteln" oder schön zu reden- und bringen tut das Ganze sowieso gar nichts.

Viele Grüße #blume,

Kathrin

1

Was Dein Kind braucht ist kein Psychologe,sondern Grenzen und Konsequenzen,die absolut eingehalten werden.Du schreibst,sie trödelt beim Essen und beim an-und ausziehen?Stell eine Uhr,wenn es klingelt und sie mit dem Essen nicht fertig ist,dann wird der Teller weggenommen und sie bekommt bis zur nächsten Mahlzeit eben nichts mehr.Wenn sie nicht fertig angezogen ist,bringst Du sie eben in Schlafklamotten in die Kita.Verhätscheln und nichts gegen dieses Verhalten zu unternehmen ist das schlechteste ,was Du tun kannst.Du signalisierst Deinem Kind damit,dass es alles mit Dir machen kann.Dein Kind testet momentan aus,wie weit es bei Dir gehen kann.Wir hatten diese Phase mit unserer Tochtet übrigens auch gehabt als sie zweieinhalb Jahre alt war.Treten,nach jemanden schlagen,Türe knallen hat sie nur einmal gewagt.Wir haben dies mit sofortiger Sanktioniering in den Griff bekommen.In dieser Zeit hab ich halt konsequent durchgegriffen und siehe da,irgendwann hat sie es begriffen.Mittlerweile muss ich die Konsequenz/Sanktion nur erwähnen,schon lenkt sein.Ich weiß,es ist hart und sehr nervenaufreibend,aber wenn man sich einmal durchgesetzt hat und weiterhin konsequent bleibt, wird das weitere Zusammenleben entspannter ablaufen.

2

Hi,
du Arme, das ist echt schwer!
Ich selbst bin nicht betroffen, habe aber im weiteren Bekanntenkreis einen Jungen, der ähnlich betroffen ist (und die Eltern).
Sie waren tatsächlich bei einem Kinderpsychologen in einer Kinderklinik, und haben dort echte Hilfe bekommen.
Es ging nicht um Medis, sondern darum, den Eltern aufzuzeigen, was schief läuft und wie man es ändern kann. Es war zum Teil sehr hart, für den Kleinen UND für die Eltern. Aber mittlereweile ist er ein ausgeglichener kleiner Junge, und allen geht es besser. Würde auch mal beim KiA nachhören, vielleicht kann der dir einen passenden Psychologen empfehlen, oder Familientherapeuten oder ähnliches.

Hast du denn schon mal mit deinem Kinderarzt darüber gesprochen? Kann er körperliche Ursachen ausschließen?

Wünsche dir superstarke Nerven, dein Kind kann nix dafür, es meint es nicht böse. Aber irgendetwas läuft schief, und ich glaube mal, deine Kleine kann sich nicht anders helfen und ausdrücken, auch wenn sie reden kann (du verstehst, was ich meine).

Alles Gute für euch

maja

4

Hallo,

ich vermute, daß sie die Trotzphase nachholt. Die dauert ja sonst ca. vom 2. bis zum 4. Lebensjahr, also schon eine ganze Weile.

"Ein Kind, das um das dritte Lebensjahr herum scheinbar keine Trotzphase hatte, erlebt diese dann meist zum Schulbeginn."
Diese Aussage habe ich im Netz gefunden.

Ich würde eine Art Null-Toleranz-Schiene fahren, also für jedes Fehlverhalten gleich eine passende Konsequenz vergeben und dem sonst eher wenig Aufmerksamkeit schenken (soweit möglich) und sie wenn sie lieb ist, loben bzw. betonen, daß Du es schön findest, wenn sie hilft und daß es doch viel mehr Spaß macht, was zusammen zu machen, als sich zu streiten, weil sie bockt.

Das mit den Unternehmungen ist natürlich blöd. Kriegt sie denn nicht mit den anderen Kindern Ärger, weil denen der Spaß wegen ihr entgeht?

Blöd ist auch, daß Dein Mann so wenig da ist, um Dich zu unterstützen.

Was sagt denn der Kindergarten? Macht sie das da auch? Haben die vielleicht ein paar konkrete Tips? Die kennen Deine Tochter ja besser als wir hier.

LG

Heike

5

Also mal ehrlich auch wenn sie möglicherweise zu wenig Konsequenzen hat und vielleicht mit ihrem Frust nicht umgehen kann. ABer dem Früchtchen hätte ich mehr als Laut und deutlich einen verbalen Einlauf verpaßt wenn sie ständig Türen knallt und gegen Schränke tritt. MIt sinnlosem Demolieren hab ich nämlich ein Problem.
Ela

6

Hallo erstmal,

und ICH habe mit solchen sinn-freien und absolut nicht konstruktiven Beiträgen ein Problem #zitter.

Was gedenkst Du denn mit einem "mehr als lauten verbalen Einlauf" (sehr niveauvolle Ausdrucksweise) zu erreichen? Wäre sicher absolut hilfreich und würde die Familie "auf der Stelle" weiter bringen sowie die Fünfjährige "zur Vernunft". #augen #augen #augen

"Trotzdem" viele Grüße,

Kathrin

7

Also ich glaube schon das dieses Kind dann etwas mehr zur Vernunft gebracht wäre. ABer gut wir müssen nicht einer Meinung sein. Jedoch will ich dir gerne erklären was ich meine mit verbalem Einlauf:
Ich wäre ziemlich deutlich und laut geworden in Form der Worte ( Beispielsweise): Hör auf! Jetzt reichts! oder ES IST JETZT GENUG.

Ich denke nicht das damit ein Kind misshandelt wird. Mit 5 Jahren aber sind sie schließlich auch nicht mehr auf den Kopf gefallen. Oder?
Ela

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Hast Du vielleicht nen vernünftigen Heilpraktiker in Deiner Nähe? Der Sohn einer Bekannten flippt auch rgelmäßig aus und die Heilpraktikerin sagte, das die rechte und linke Gehirnhälften nich zusammenarbeiten würden. Wenn der bei der Fußreflexzonenmassage war, geht das wieder und hält erst mal ein halbes Jahr an...

LG