Hallo!
Langsam kriege ich echt die Krise...
Mein 3 jähriger Sohn steht immer wieder auf, wenn wir ihn ins Bett bringen. Wir hatten das vor einiger Zeit schonmal, dann wars wieder gut. Jetzt haben wir das ganze Spiel wieder - und zwar sowohl beim Mittagsschlaf als auch abends. Es zieht sich teilweise bis zu 1 1/2 Std. hin, bis er endlich schläft. Das Ganze endet immer in Schreierei auf beiden Seiten - und er gibt alles, möchte gar nicht wissen, was die Nachbarn denken.
Unser Bettritual ist seit jeher das Gleiche, die Uhrzeit weitgehend auch.
Wir haben schon vieles probiert, jetzt sind wir soweit, dass wir im am folgenden Tag abends nur noch ein Buch vorlesen/ Geschichte erzählen/ Bob schauen, wenn er ohne rauszukommen eingeschlafen ist. Klappt manchmal...
Neulich war ich abends alleine. Als ich ihn ins Bett brachte, mußte ich anschließend meinen kleinen Sohn stillen (ist erst 5 Wochen alt, vielleicht hängts damit zusammen? Versucht er so mehr Aufmerksamkeit zu erregen?). Also sagte ich zu ihm, wenn er raus kommt, muß er alleine wieder ins Bett gehen, sich alleine zudecken (darauf legt er viel Wert, dass ihn jemand zudeckt). Und siehe da, es hat funktioniert!
Im Kindergarten klappt der Mittagsschlaf ohne Probleme. Hab schon überlegt, den Mittagsschlaf zu streichen, da er insgesamt viel Energie hat und dann abends richtig müde ist. Dadurch wird allerdings der Nachmittag nicht besonders schön, da er ab 16h unausstehlich ist...
Habt ihr einen Idee?
Danke schonmal!
Beim Zubettbringen steht 3 jähriger immer wieder auf
Hallo,
die Welt von deinem Sohn ist grad ziemlich aus den Fugen geraten, das zeigt sich oft auch durch schlechteres Einschlafen.
Mein Sohn hat NIE in unserem Bett geschlafen (nur wenn er krank war im 1. Lebensjahr ein paar Mal). Seit der kleine Bruder auf der Welt ist, war es für ihn ganz blöd und ich hab mir dem KLeinen zusammen geschlafen und mein Mann hat ihn mit ins Ehebett genommen. Da hat er 3 Monate dann geschlafen und es war ihm auch total wichtig, dass ich ihn abends noch einkuschle und mal nur für ihn da bin, Papa den Kleinen nimmt.
Das Einschlafen war schwierig, wir haben jetzt seit 14 Monaten ein Abendritual, was ne knappe Stunde dauert, was spielen, 2 Bücher vorlesen, einkuscheln. Für ihn ist das wichtig, grad weil der Kleine Bruder tagsüber auch sehr fordernd ist und mein Sohn oft zurückstecken muss(te).
VErbiete ihm nichts, das bringt euch nicht weiter. Jede Handlung hat ja einen Grund, dahinter steckt ein Gefühl. Wenn man dann mit Verboten kommt, wir ein Kind ja doppelt entmutigt.
Uns hat es wirklich viel gebracht, das ich mich abends noch ne halbe Stunde zu ihm lege, die Tür offen bleibt und er noch mal mich oder Papa ganz für sich hat.
Es wird sich einspielen, bei uns wars auch anstrengend,für alle ist es neu, aber ein größeres Kind ist der einzige, der nie gefragt wurde und keinerlei Möglichkeiten hat etwas zu beeinflussen...
LG
Danke für deine Antwort!
Er hat als Baby bei uns geschlafen und seitdem er 9 Monate ist, schläft er meist Problemlos in seinem Zimmer. Mein Mann schläft ab und zu mit ihm am Wochenende im Ehebett, was etwas besonderes für meinen Sohn ist, da dann dort viele Bücher angeschaut werden, Geschichten erzählt,...
Etwas schwierig wird es, jeden abend nur Zeit für ihn zu haben, da mein Mann zum einen nicht jeden abend zu Hause ist und demnächst regelmäßig für eine Woche unterwegs ist, da er eine Weiterbildung macht.
Ich finde es schrecklich, dass am Abend so eine Stimmung herrscht und mache mir Sorgen, dass er dadurch ein Trauma erleidet. Oft ist es aber ein Spiel, denn er grinst und findet es lustig, uns auf die Palme zu bringen.
Muß meinen kleinen stillen... Werde morgen wieder reinschauen!
Er findest nicht lustig, wenn Kinder mit Lachen reagieren sind sie eigentlich ganz verunsichert.
Wir hatten das auch anfangs, mein Mann immer mal weg, nur Stress abends. Ich hab mich dann mit beiden ins Ehebett gelegt und gekuschelt. Mein Grosser kam oft zu kurz die ersten 8Monate, obwohl ich 3 Wo nach der Geburt anfing, 1x die Wo 1,5 Std nur mit ihm zuverbringen
Hallo Hilde,
wenn ich das so lese, habe ich ein bisschen Bauchweh.
Dein Kind ist erst 3 Jahre alt. Sehr klein.
Er hat ein Geschwisterchen bekommen. Das ist für die älteren Geschwister nicht so leicht zu verkraften, wie wir Erwachsenen uns das so oft wünschen und vorstellen.
Er wird vom Thron gestossen, er muss seine Mama teilen, seinen Papa. Und noch dazu benötigt das Baby viel mehr Zeit und Aufwendung als er. Also empfindet er vielleicht daß er sich zurückgetellt wird.
Dein Sohn steht auf. Mit 3 Jahren. Ich muss jetzt mal ganz trocken fragen: JA UND? 3jährige stehen nachts auf. 3jährige schlafen seltenst alleine ein. 3jährige haben Alpträume, sehen Monster überall. Sie brauchen eure Unterstützung. Sie schlafen ungern alleine. Dass ihr nun noch ein Kind bekommen habt ist für euch erfreulich, aber für euren Großen wohl weniger.
Er sieht in dem Baby in allererster Linie einen Konkurrenten, der ihm Mama und Papa "klaut". Ihr müsst euch in seine Lage versetzten, nicht euer grosser Sohn muss sich in eure Lage versetzen.
Ich gebe dir den Rat, dich vermehrt um deinen Großen zu kümmern und die Schlafzeiten der beiden so einzurichten, dass der Große nicht mitbekommt, dass der Kleine abends noch schön an deiner Brust kuscheln darf, während er still in seinem Bett zu liegen hat und bestraft wird wenn er doch aufsteht.
Von einem 3jährigen zu erwarten alleine ins Bett zu gehen und sich alleine zuzudecken (zumal du ganz bewusst versuchst ihn in seinem empfindlichen Punkt zu treffen - fies) ist nicht altersgerecht und du solltest deine Verantwortung als Mutter vielleicht mal überdenken.
Gruss
Murmel
Wenn das Kind es als ein vom "Thron stossen" empfindet, dann haben die Eltern was falsch gemacht, da das Kind generell gar nicht erst haette auf dem Thron sitzen sollen.
Warum sollte es fuer den 3jaehrigen nicht erfreulich sein, dass da noch ein Familienmitglied ist?
Und ich bitte dich, klar braucht ein Kind Verstaendnis, aber es braucht auch klare Grenzen. Und wenn es droelfundachtzig Mal wieder aufsteht, dann sollte man ihm auch zu verstehen geben, dass das kein Spiel ist und nicht mit Aufmerksamkeit belohnt wird.
Wir haben unserer Tochter erlaubt noch ein bisschen Buecher zu gucken im Bett, wenn sie partout nicht einschlafen kann, aber im Bett bleiben muss sie trotzdem. Klappt wunderbar.
Sehe ich auch so.
Mein Sohn hat die Geburt seiner Schwester als positiv empfunden und hatte Riesenfreude und war sehr stolz, großer Bruder zu sein.
Er musste lernen, auch teilen zu können und ihm war bald klar, dass es Zeiten gibt, wo die Kleine mich für sich beansprucht (beim Stillen/Füttern/Wickeln) - genauso, wie es Zeiten gibt, wo sich mein Fokus ausschließlich auf ihn richtet (Baden/Wickeln).
LG
Karin
Hallo,
was steckt hinter dem Aufstehen? (können auch mehrere Gründe sein).
- noch nicht müde?
wenn meine noch nicht müde ist und ich stecke sie ins Bett, wird es Mitternacht bis sie schläft. Dann sind wir beide völlig erschöpft.
wenn ich meine in Ruhe lasse, geht sie von sich aus um 21/22 Uhr ins Bett, schläft innerhalb von Sekunden und wir beide sind gut drauf.
So spät? Ja, weil sie schon als Baby sehr wenig Schlaf gebraucht hat! Weil sie morgens vor meinem Wecker aufsteht und FIT ist!
Kinderarzt, den ich bei der U5 gefragt habe: "Anstrenged für die Mama, aber sie braucht so wenig Schlaf" .... "ich könne sie dazu zwingen im Bett zu bleiben, nicht aber dazu, dass sie schläft"
Wir haben uns also darauf eingestellt, dass sie weniger Schlaf braucht und regeln es so, dass es für uns BEIDE passt!
In unserem Fall: sie darf noch LEISE spielen. Ganz leise neben mir (ich bin abends fertig, aber sie braucht dann die Nähe) oder Zimmerlautstärke in ihrem Zimmer. Ich brauche abends Pause, sie ist noch zu wach zum Schlafen.
Bei euch könnte es somit sein, dass er einerseits den Mittagschlaf noch braucht: Durchhänger Tagsüber. Andererseits insgesamt aber weniger Schlaf insgesamt.
Bei Freunden ging das einige Monate. Das Kind hat im Wechsel einen Tag Mittaggeschlafen (war dann nachts wach bis 22/23 Uhr), am nächsten Tag keinen Mittagschlaf (schlief dafür schon vor 18 Uhr), dann wieder einen (wach bis spät in die Nacht).
Nach 4-6 Monaten hat sich das dann eingependelt.
Andere Kinder haben von einem Tag auf den anderen keinen Mittagsschlaf mehr gemacht. Die Abende waren sehr anstregend und die Kinder gereizt. Dafür gingen sie abends früher ins Bett. Nach 2-3 Monaten hielten sie den Tag auch ohne Mittagschlaf durch und schliefen abends dennoch früher.
- alleine sein, Eisamkeit, Geschwisterchen darf zu Mama ...
ich war das Nesthäkchen, hätte mir aber zeitweise Nachts Nähe von den Eltern gewünscht. Da ich aber nicht zu ihnen durfte nachts, wurde aus der Phase ein immer.
Vor allem zum Einschlafen.
Ich kam raus bis ich 7 oder 8 Jahre alt war. Warum wusste ich selbst nicht. Ich selbst spürte es als Hunger, Durst, Pippi etc. Heute weiß ich, dass es das Gefühl von gebrauchter Nähe und Einsamkeit war.
Es hat nichts gefruchtet. Belohnungssystem, anschreien, zurück tragen, Licht aus, Licht an .... mit 7 oder 8 Jahren blieb ich dann freiwillig, weil ich diesen Kampf nicht mehr ertragen hab. Aber geschlafen hab ich nicht! Ich habe nur gelernt mich zu fügen und wie ich die Eltern (nicht) reizen kann und die Eltern bleiben am ruhigsten, wenn ich brav im Bett bleibe und einfach an die dunkle Decke starrte.
Eltern waren glücklich: Kind bleibt endlich im Bett. Mission erfüllt.
Ich hatte es zwar nun geschafft einen Weg zu finden, die Eltern nicht mehr zu reizen (wollte ich die Jahre zu vor ja auch nicht), aber die Ursache war nicht behoben.
mein Kind: darf jederzeit zu mir. Phasenweise kommt sie ganz intensiv. Je mehr ich mich dagegen wehre, desto intensiver braucht sie mich. Je schneller ich sie lasse, desto schneller will sie wieder in ihr Bett.
- Geschwisterchen: kann erst mal ALLES aus der Bahn werfen.
Tagesablauf, Emotionen, Nachtschlaf (also unruhiger, nicht mehr so tief), ...
bedenke: im Verhältnis ist er der Große bei euch. Im Vergleich zu meiner (5 Jahre) ist dein großer noch ein Kleinkind
Meine ist SCHON 5 Jahre und kann viel mehr als früher. Aber sie ist gleichzeitig ist sie ERST 5 Jahre alt und kann noch nicht so viel, wie sie es in zwei Jahren können wird
Ich war Nesthäkchen. Leider hatte ich diesen Status mit 20 Jahren noch. "Du bist die Kleine, also darfst du das noch nicht" - ich: ich bin volljährig. Vater: "Dafür bist du noch zu klein"
Achte darauf, dass du deine Kinder nicht nur nach "der Große" und "der Kleine" betrachtest!
Der Große ist auch "ERST" .... alt und der Kleine wird später auch "SCHON" .... alt sein
- Rituale:
sind sehr wichtig, finde ich, mein Kind findet das auch.
Aber Ritualen können/dürfen/sollen sich verändern und anpassen!
D.h. manche haben wir noch aus dem Babyalter (beim Fingernägel schneiden)
andere haben sich neu angepasst.
Z.B. beim Einschlafen. Nicht nur weil sie weniger Schlaf braucht, sondern weil sie unterschiedlich viel Nähe nachts brauchte.
beim Essen haben wir seit zwei Jahren ein Ritual. Davor war es zu früh und seither hängen wir beide dran
Alltag. In der Kur hatten wir andere Rituale,die zu Hause nicht funktionieren würden, für die Kur perfekt waren, weil die von zu Hause dort nicht umsetzbar waren. Andere nahmen wir 1:1 mit.
Wichtig ist, dass die Rituale zu allen beteiligten passen.
Ich kann gut damit leben, dass mein Kind abends noch spielt, statt schlafend im Bett zu liegen (so bekomme ich Zeit für mich); mein Kind kann damit leben, dass ich abends meine Ruhe haben will, sie muss ja nicht Däumchen drehend im Bett bleiben.
Wichtig ist, dass wir uns VORHER bettfertig machen und sie DANN noch spielen darf. Diese Reihenfolge verdrehen bringt alles aus den Fugen.
Meine Erfahrung ist:
Rituale verändern sich. Durch Alter/Entwicklung des Kindes, durch Veränderung im Alltag (Geschwisterchen, andere Arbeitszeiten, Umzug, Kindergartenstart usw.)
Manche werden durch ganz neue ersetzt, manche einfach modifiziert.
Das ist manchmal gar nicht so leicht, das zu zu lassen (sind einem ja auch vertraut geworden).