Hallo zusammen,
mein Sohn ist jetzt fast 5. Seine Einschulung steht 2014/15 an. Er kam mit geschlossener Fontanelle zur Welt, d. h. sein KU beträgt jetzt ca. 45cm. Schädigungen am Gehirn konnten bis jetzt nicht nachgewiesen werden. Vom Psychologen besteht auch der Verdacht auf ADHS.
Er ist sprachlich verzögert (ungefähr auf dem Stand eines 2 - 3 Jährigen). Ansonsten ist er von der Entwicklung allgemein etwas verzögert, aber nicht schlimm ( er ist jetzt genau 4,9 und ist auf dem Stand von 4,3, wobei ich diese Tests nicht immer aussagekräftig finde, aber das sagt der Psychologe ). Jetzt wurde uns empfohlen, ihn im letzten Kigajahr in einen Sprachkindergarten zu geben (Vorteil: kleine Gruppe, intensive Beschäftigung mit der Sprache -- Nachteil: er kennt dort kein Kind-ist wahrscheinlich mehr eine Sorge von mir und ich hab Angst, daß dann der Weg zwangsläufig über Förderschule läuft). Er ist nicht dumm oder so. Er ist sogar motorisch wahnsinnig geschickt, im jetzigen Kiga wird er als sehr sozial beschrieben. Es ist halt die Sprache, die im Probleme bereiten.
Bringt so ein Kindergarten wirklich etwas? Er geht jetzt 1x die Woche in die Frühförderung und Logopädie und man merkt schon, daß sich hinsichtlich Konzentration was tut, hinsichtlich Sprache nicht so viel.
Er hat im jetzigen Kiga viele Freunde, da möcht ich ihn nur ungern rausreißen, allerdings, wenn er davon wirklich profitiert, dann wär ich schon dafür.
Ich spiel natürlich auch viele Sprachspiele mit ihm, les vor, laß mir von ihm erzählen, etc. Alles, was uns die Logopädin empfohlen hat.
Wie sind da eure Erfahrungen?
LG Karin
Erfahrung mit sprachkindergarten SVE
Hi,
meine Tochter ist auch fast 5. Sie besucht seit diesem Sommer den Sprachheilkiga.
Es hat schon was gebracht. Sie kommt mit immer mehr Wörter. Sie hat auch schnell neue Freunde gefunden.
Kannst Du Dir den Kiga ansehen? Ich habe ihn mir angesehen und dann entschieden, dass wir uns wohlfühlen werden. Es ist ja doch eine Bauchentscheidung.
Große Erfahrungsberichte kann ich noch nicht geben.
LG
Maren
Ich denke du solltest es machen, GERADE damit er ne Chance auf eine Regelschule hat..
Guck dir den Kiga wenigstens mal an, rede mit dem Personal, was sich auskennt.. und entscheide dann.
lg
Hallo,
Meine Soehne haben so viele Diagnosen...eine geschlossene Fontanelle war noch nicht dabei, aber eine Craniosynostose und ein Microcephalus. Beide Kinder haben auch keine Schädigungen am Gehirn, obwohl wir nie etwas operiert haben lassen. Eine Sprachentwicklungsverzoegerung haben beide. Wobei es bei Beiden schon eine Behinderung ist. Der Große ist 1 Jahr verzögert und der Kleine kann kaum sprechen. Das was er spricht, ist nur für eine Handvoll Menschen verständlich. Der Große geht jetzt in eine Sprachheilschule. Das war das Beste, was ihm passieren konnte. Wenn dein Kind im Alter von 5 auf einen Stand eines 2-3 Jährigen ist, dann ist das eine sehr stark ausgepraegte Sprachentwicklungsverzoegerung. Wenn ihr jetzt nicht aktiv fördert und zwar mit ALLEN Mitteln, wird er definitiv auf eine Sprachheilschule kommen, bzw. Integrativ beschult werden.
Noch etwas: schon allein durch die Tatsache, dass dein Kind Frühförderung bekommt, ist es bereits im Gesundheitsamt und Sozialamt "bekannt" und hat eine eigene Akte dort. Dazu Braucht es gar keinen Sonderkindergarten. Die "Sonderbehandlung" bei der Einschulungsuntersuchung bekommt er so oder so. Allerdings ist das nicht negativ zu verstehen, sondern bedeutet einfach nur, dass sich die Ärztin diese Kinder am Anfang vornimmt, vor allen anderen Kindern um den Eltern mehr Zeit bei der oft schwierigen Schulsuche zu geben. Und sie nimmt sich auch mehr Zeit für das Kind. Dass dein Kind anders ist und nicht gesund bekommt sie nicht nur bei dem Termin mit, sondern auch schon nachLesen des Fragebogens, den du vollständig und Wahrheitsgemäß ausfüllen musst.
Hallo Karin,
unser Kleiner hat auch eine Sprachentwicklungsverzögerung und geht in einen normalen Kindergarten. Wenn es aber hätte sein müssen, hätte ich ihn auch in einen Sprachheilkindergarten gegeben. In seinem Kindergarten war ein Kind das jetzt gewechselt hat.
Es liest sich heraus, dass du Angst vor der Förderschule hast. Warum? Ich finde diese Schule ist eine Bereicherung für Kinder mit Defiziten.
Ich habe Kontakt zu einer Beratungsstelle für sprachauffällige Kinder und wir besuchten dort die Kleinkind-Gruppe. Diese fand in dieser Förderschule statt. Dort haben alle Kinder Sprachschwierigkeiten und es hat wirklich nichts mit "dummen" Kindern zu tun.
Sollte unser Sohn in zwei Jahren (Augustkind) sein Defizit noch nicht aufgeholt haben, stellt sich uns auch die Frage ob lieber zwei Jahre Förderschule (in der Regel gehen die Kinder ab der 3.Klasse auf eine "normale" Schule) und gezielte Förderung, oder ein frustriertes Kind welches vielleicht nicht mehr gern zur Schule geht?
Ich würde ihn dort in den neuen Kindergarten bringen. Wenn er die Möglichkeit hat besser gefördert zu werden, gib ihm die Chance.
LG
Vielen Dank für Eure Erfahrungsberichte . Das mit dem Stand eines 2-3 jährigen war vielleicht etwas fehlerhaft ausgedrückt. Er ist von seinem Satzbau, Lautbildung, etc. durchaus fast altersgemäß, aber er nuschelt sehr und spricht zu schnell, so daß ihn niemand, der ihn kennt versteht. Aber ihr habt mir Mut gemacht. Ich werde mir den Kiga auf jeden Fall anschauen. Ich habe tatsächlich etwas Angst vor der Förderschule. Ich fürchte, daß er dann sofort als Außenseiter abgestempelt wird, aber es stimmt schon, daß ein Kind, daß gut in der Förderschule mitkommt und nicht frustiert ist besser lernt, als ein Kind, das sich in der Regelschule quält.
Vielen Dank
Kinder und auch Erwachsene können grausam sein, was sowas angeht. Das stimmt.
Aber heutzutage "hakt" es bei so vielen Kindern irgendwo, da ist es gar nicht mehr so ungewöhnlich, dass ein Kind auf eine Förderschule geht oder gewisse Therapien bekommt.
Wir leben in einem Land in dem man gerade bei sowas gute Hilfe bekommt und sogar kostenlos unterstützt wird. Und wenn es den Kindern hilft dadurch das Defizit zu beheben, ist doch alles wunderbar. Nur Mut!
Wir haben nicht die Möglichkeit auf eine Förderschule zu geben.
Sie muss dank Inklusion die Regelschule besuchen. Daher hoffe ich, dass sie das sprachliche Defizit schnell aufholt.
LG
Maren