Hallo liebe urbianer,
ich würde gern mal von Euch hören, was bei einem (gesunden) Kind für Euch Rückstellungsgründe wären. Unsere Tochter wird bei Schulbeginn genau ihren 6. Geburtstag haben. Wir überlegen nun, ob es eventuell sinnvoll wäre, sie zurückstellen zu lassen (in Bayern ist sie knapp ein Muss-Kind), weil ich denke, dass es für ihr Selbstbewusstsein schon noch sehr gut wäre, im KiGa zu bleiben....
Was meint Ihr - probieren und evtl. scheitern und das Kind überfordern oder lieber direkt Rückstellungsantrag stellen?
Ein Gespräch mit der Erzieherin war eher neutral, sie sieht das ähnlich wie wir.
VG corny
Wann Kind zurückstellen lassen (Schulbeginn)?
Hallo!
Probieren kann man es immer und letztendlich hat man als Mutter doch das beste Gefühl fürs eigene Kind ABER ich weiß nur wie es hier ist und da muss ein Kind schon seinen Kopf unterm Arm tragen, damit es vielleicht zurückgestellt wird. Ansonsten wird alles eingeschult was Muss und du hast ja auch noch ein paar Monate Zeit, da kann sich noch vieles ändern und dein Kind reifen.
LG und viel Glück,
Nudelmaus
Hallo,
unser Sohn wird im August 6 und muss im September zur Schule. Für uns steht defenitiv fest das wir das mit der Rückstellung versuchen wollen. Wir wohnen auch in Bayern. Wir haben das auch schon mit Kiga besprochen und nun auch schon Kontakt mit der Pädagogin aufgenommen. Das trifft sich recht gut da besagte Pädagogin 1x die Woche im Kiga arbeitet und da Dominik nun öfter mitnehmen wird damit sie ein Gutachten erstellen kann.
Auserdem übt sie dann auch gleich sein "sch" und "r" Problem.
Ich denke versuchen können wirs und sollte es abgelehnt werden, muss ich mir zumindest nichts vorwerfen.
Lg Katja
also ich weiß nicht, wie es in Bayern ist, aber bei uns in NRW ists ne Katastrohpe mit dem Zurückstellen lassen! Ich kenne ein Mädel, da sagen alle, dass es zurückgestellt werden soll (Gutachter, Ärzte, Kiga........), ist ein I-Kind und hat einen Schwerbehindertenausweis und war ein Frühchen und ist einfach noch nicht soweit und trotzdem ist es die reinste Katastrophe. Die Mutter kämpft jetzt seit Monaten um die Rückstellung! Dabei wäre das Kind bei Schulbeginn noch nichtmal sechs!
LG
Hallo,
Jan wird Anfang September 6 und muss mitte September in die Schule.
Auch wir denken über eine Rückstellung nach.
Im Januar/Februar laufen die Gespräche mit Erzieherinnen und Kooperationslehrerin und dann entscheiden wir.
Mein Bauchgefühl sagt aber lieber noch nicht einschulen.
Er wird immer der Jüngste sein, muss sich auch durchsetzten können und ja meine Meinung "der Ernst des Lebens beginnt früh genug".
Wir wohnen in Baden Württemberg und bei uns in der Gemeinde ist eine Rückstellung ein Glück kein Problem.
Habe aber auch schon anderes gehört.
LG Angie
Eine Rückstellung muss nicht immer der beste Weg sein...
Es kann auch heißen, dass ein Kind das in den Monaten vorher einen Riesen Entwicklungssprung gemacht hat und zu dem zeitpunkt so weit wäre dann noch nicht gehen darf. sich dann langweilt und später immer das älteste Kind in der Klasse ist - und damit auch eher außenseiter.
falls ein Kind wirklich noch nicht so weit ist besteht ja dann während des Schuljahres immer noch die Möglichkeit nochmal in den Kindergarten zurück zu gehen oder die erste Klasse zu wiederholen.
Teilweise scheinen Kinder auch aus egoistischen Gründen zurück gestellt zu werden, damit sie noch ein wenig länger "Kleinkind" sind, weil die Kita besser zu den Arbeitszeiten passt, um es vor dem "Ernst des Lebens" zu schützen oder weil die Eltern ihr eigenes Kind unterschätzen, auch wenn die Pädagogen meinen, es sei eindeutig schon so weit.
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falls ein Kind wirklich noch nicht so weit ist besteht ja dann während des Schuljahres immer noch die Möglichkeit nochmal in den Kindergarten zurück zu gehen oder die erste Klasse zu wiederholen.
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Das ist aber die Schmach schlechthin.
Ich hatte zwei Mitschüler, die aus der ersten Klasse in den Kiga zurückgestellt worden sind. Die wurden fortan im ganzen Ort nur noch die Babys genannt...
LG, Nele
deren Sohn mit 7 in die Schule kommt
Bei uns war das kein Problem, einer der die erste Klasse wiederholt hat ist jetzt Feuerwehr-Kommandant im Dorf und Marktleiter von einem Edeka. Keine schlechte Laufbahn für einen "Spätzünder".
Ich wurde übrigens mit fast 7 eingeschult und habe mich entsetzlich gelangweilt, war immer ein knappes Jahr älter als meine Mitschüler und somit beim abitur schon 18 ohne Sitzen zu bleiben - und habe mir dann schwer getan da eine Lehrstelle zu finden, weil ich wesentlich älter und nicht mehr so formbar war wie die Realschüler, die sich auch um kaufmännische Lehrstellen beworben haben.
Mir hat dieses jahr Lehrlauf wesentlich mehr geschadet als zu helfen. Im Kindergarten die älteste die keine gleichaltrigen Freunde mehr hatte, in der schule immer schon weit voraus weil ich alles schneller begriffen hatte und völlig unterfordert, und am Ende zu alt für den Lehrstellenmarkt. Na danke.
Ich habe meine Tochter bei einer Heilpädagogin vorgestellt, da ich das Gefühl hatte, mit der Einschulung nächstes Jahr funktioniert nicht.
Sie hat einen Test mit ihr gemacht, und siehe da, sie hat eine visuelle Wahrnehmungsstörung. Der Test für die audiowahrnehmung steht noch aus. Mit diesem Test meint die Pädagogin hätten wir eine gute Chance auf Rückstellung.
Sie soll nächstes Jahr mitte September in Bayern eingeschult werden und wird Ende August 6 Jahre.
Theresa
Hi Corny,
Thilo wurde am 30. August diesen Jahres 6 Jahre alt. In Rheinland-Pfalz ein Muss-Kind, wegen 2 Tagen.
Er war sowieso beim Logopäden, die Erzieher und wir als Familie fanden, daß er noch nicht Schulreif war. Die einzige Vorschule ist auf einer Sprachheilschule. Die macht aber auch noch mal einen Umfangreichen Test und das Ergebnis gibts dann erst im Mai.
Wir also "alles gestartet" und in Bewegung gesetzt. Und siehe da, es hat mit dem Vorschulplatz geklappt.
Er ist in einer Klasse mit 13 Kindern, 3 davon Vorschüler, 1 Lehrerin und eine Sprachheilpädagogin und eine FSJlerin die teilt sich aber auf die 2 ersten Klassen und die reine Vorschulklasse auf. Er ist der Jüngste in der Klasse, die meisten sind von 2005 oder Frühjahr 2006.
Es läuft bei Thilo sehr zäh, die Silben schreiberei brachte mich zur Verzweiflung. Die Sprachheilschule ist eine Ganztagsschule, also nur am Wochenende Hausaufgaben, aber er und ich saßen STUNDEN da dran.
Die Tests in Deutsch und Mathe hatte er bis jetzt immer sehr gut gemeistert, 1 Fehler bei 18 oder mehr Aufgaben.
Beim Elterngespräch letzten Freitag kam dann raus, er ist der beste Leser seiner Klasse und auch so einer der besten Schüler. Das "Vorschulkind" ist ein super Schüler, wird überhaupt nicht mehr "vorschulmäßig" unterrichtet. Er macht sein Ding super gut und wird ohne Probleme nächstes Jahr in die 2. Klasse gehen.
Das hätte wir als Eltern nicht gedacht, da es ja Hausaufgeben mäßig immer ein Kampf ist.
Wenn Ihr die Möglichkeit einer Vorschule hat, versucht es da. Es kommt auch darauf an, ob das Kind in die Schule will, Thilo wollte nie, seinen Schulranzen hat er anprobiert, ich aber ausgesucht, überhaupt kein Interesse an der Schule. Er war auch schon früh im Kindergarten. Der hätte ihm überhaupt nichts mehr gebracht. Diese Entscheidung und ob er überhaupt genommen wird, hat mich viele schlaflose Nächte gekostet.
Gruß Claudia
Ganz generell bin ich nicht so der Fan von sehr frühen Einschulungen, aber wenn es nicht wirklich um eine verzögerte Entwicklung geht und deutliche Probleme in bestimmten Bereichen (Wahrnehmung, soziales Verhalten, Motorik usw.) würde ich ehrlich gesagt nie in Erwägung ziehen, ein Kind zurückzustellen, zumindest nicht bei einer halbwegs sinningen Einschulungsfrist so bis September (hier in Brandenburg 30.09.). Das ist bei uns in Brandenburg auch nicht ganz so einfach. Natürlich geht es, aber da muss man schon ein paar Meinungen und Gutachten beibringen. Meine Tochter wird aufgrund der frühen Sommerferien nächstes Jahr auch mit 5 Jahren eingeschult und wird dann Mitte August erst 6. Aber ich denke nicht, dass sie da Schwierigkeiten haben wird, wenn ich sie mit ihren Altersgenossen aus der Kita vergleiche. Nur weil sie mit 5 eingeschult wird, würde ich jetzt noch nicht auf die Idee mit einer Rückstellung kommen.
"weil ich denke, dass es für ihr Selbstbewusstsein schon noch sehr gut wäre, im KiGa zu bleiben...."
Du denkst das. So so. Das ist doch reine Interpretationssache, oder? Welche Vorfälle und welches Verhalten bringen Dich darauf? Was glaubst Du, was sich bis nächsten August noch alles tun kann mit Deinem Kind. Außerdem gibt finde ich gerade die Aussicht auf die Einschulung vielen Kita-Kindern so einen richtigen Schub an Selbstbewusstsein. Sie sind die Großen. Und dann eine Rückstellung? Gibt das nicht erst recht so richtig einen Schlag gegen das Selbstbewusstsein?
Wir haben bei uns mehrere Kinder, die letzten Herbst Kann-Kinder waren und die laut Kita und Ärzten absolut schulreif gewesen wären. Die Eltern haben sich dagegen entschieden, meist um ihren Kinder "noch ein Jahr mehr Kindheit zu gönnen" oder damit sie "nicht so früh mit der Schule fertig sind". Ich habe ein bißchen den Eindruck, dass diese Kinder sich tierisch langweilen und vor allem, dass sie in der Gruppe jetzt keinen Anschluss haben. Das ist schon schade. Bei den zwei Kindern, die wirklich zurückgestellt wurden wegen einer leicht verzögerten Entwicklung ist das nicht so das Thema. Für die war die Rückstellung sicher ganz gut.
Vielleicht sprichst Du mal mit dem Kinderarzt und holst Dir dort Rat, um abzuchecken, ob hier Deine Mutterinstinkte durchdrehen oder ob Dein Kind wirklich noch etwas Zeit braucht. Manche Erzieher reden den Eltern auch gerne nach dem Mund.
Grüße
Sooza
sehr richtig!
Es bringt ja dann auch nichts, das älteste Kind in der Kita zu sein, die freunde alle in der Schule, und die Kindergarten-aktivitäten machen dann auch keinen Spaß mehr, weil die Kinder ihnen einfach entwachsen sind.
das ist genauso wie wenn man ein 10jähriges Kind noch zum Kasperle-Theater mitnimmt - es macht einfach keinen Spaß mehr.
die Kinder sind so weit, sie wollen lernen und brennen auf Wissen.
Geb Dir recht, mein Sohn hätte vermutlich nicht so nen Schub in Sachen Selbsbewußtsein gemacht wenn man ihn noch im KiGa gelassen hätte.
Und mal ne guteFreundin fragen wie sie das eigene Kind sieht schadet auch nicht, das erweitert manchen Blickwinkel und die sehen das Kind ja regelmäßig in verschiedenen Situationen.
Hallo,
wir stehen vor der gleichen Entscheidung. Unser Sohn wird im August 6 und müsste im September in die Schule. Wir wohnen auch in Bayern. Wir möchten es auf jeden Fall mit der Rückstellung versuchen. In Bayern ist das ja anscheinend nicht ganz so kompliziert wie in anderen Bundesländern.
Ich glaube auch, dass ein Jahr länger den Kinder nochmal Möglichkeiten zur Entwicklung gibt. Klar kann es sein, dass sie sich dann ein paar Monate im Kiga langweilen. Da kann man ja aber privat ein bißchen ausgleichen mit Musikinstrument lernen, neuen Sport lernen usw. Und lieber ein paar Wochen Langeweile als von Anfang an Überforderung in der Schule, die sich dann durch die ganze Schulzeit zieht.
Die schlimmste Möglichkeit finde ich nämlich, aus der Schule wieder rauszugehen. Was muss das für ein Schlag gegen das Selbstbewusstsein eines Kindes sein? Nee, dann lieber gleich später einschulen.
Allerdings gibt es bestimmt auch Kinder, die mit knapp 6 schulreif sind. Das musst Du beurteilen. Unser Sohn z. B. ist noch sehr verspielt, kaspert rum, kann schwer mit Kritik umgehen... Ihm wird ein Jahr länger bestimmt guttun.