Kindergarten ohne Konzept

Unser Kindergarten hat unserer Meinung nach kein Konzept.
Wenn immer wir kommen, spielen die Kinder und die Erzieherinnen tratschen. Wenn wir unseren Sohn (5) fragen, was habt ihr gemacht, antwortet dieser: wir waren draußen spielen.
In Ba-Wü gibt es einen Orientierungsplan, der interessiert hier überhaupt nicht.
Klar, spielen gehört dazu, wär ja schlimm, wenn nicht, aber sonst?
Er bringt fast nie etwas nach Hause, im so genannten Portfolio Ordner ist nichts drin.

Wir sind trotzdem in diesem Kiga, weil er hier in die Schule kommt und es nur diesen gibt.

Fast noch mehr irritiert uns, dass dies nur wenige Eltern stört. Und interessanterweise nur diejenigen, bei denen beide arbeiten UND keine Oma in der Nähe wohnt. Für die anderen scheint der KIGA wirklich nur eine Aufbewahrungsstation sein, bis Oma oder Mama kommen und um 12 Uhr(!!) ihr Kind abholen. Um 14 Uhr ist dann endgültig Schluss, nachmittags braucht hier angeblich keiner einen KIGA. Und die Berufstätigen machen Eigenbetreuung, indem abwechselnd einer die anderen Kinder zuhause betreut.

Also gut: aktiv werden im Elternbeirat. Bei der Wahl kommt raus: die Sitzungen beginnen einmal im Monat um 14 Uhr (!!!). Folge: Ein Hausfrauenelternbeirat. Und die können unsere Betreuungs- und konzeptionellen Probleme nicht nachvollziehen.

Geht es hier irgendjemandem ähnlich, der Tipps für uns hat, wie man ein halbwegs sinnvolles KIGA-Konzept fordern kann oder längere Öffnungszeiten.

Ach so, Mittagessen braucht hier auch keiner, Oma kocht. Und für die 8 Interessenten, das rentiert sich nicht. Ich komme mir in unserer relativ neuen (ländlichen) Heimat vor wie in einer Zeitreise 50 Jahre zurück.

Da wo unsere Studienfreunde wohnen, gibt es in allen Kindergärten längere Öffnungszeiten, Mittagessen, transparente Konzepte etc.)

Danke für Beiträge!!!

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Wer ist denn der Träger der Kita, habe das jetzt nicht gelesen sorry wenn ich es überlesen habe,

An den würde ich mich wenden. Ansonsten an den Öffnungszeiten kann die Kita selber nicht viel machen, da dafür eine Betriebserlaubniss vorliegen muss. Wenn, egal wer der Träger nun ist, die Stadt oder Gemeinde sagt "das wollen/zahlen/brauchen wir nicht" kann da die Kita selber nichts machen.

Beim Konzept natürlich schon. Wie schaut es mit der Leitung aus, habt ihr mit der schon mal das Gespräch gesucht?

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Träger ist die katholische Kirche, die scheinen auch beim Mittagessen zu blocken, obwohl wir im Juli ein Modul mit Mittagessen wählen konnten (im Beitrag allerdings nicht enthalten) Jetzt warten wir eben schon seit September, dass es losgeht. Weiß jemand, ob warmes Mittagessen bei einer Zeit von 7.30 Uhr bis 14 Uhr Pflicht ist. Ich würde ohne warmes Essen irgendwann die Krise kriegen.

Die Antwort der Leitung: "Brauchen wir nicht, wir sind hier in ..."

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Schließt euch, alles die es betrifft und denen es ein Anliegen ist, zusammen und wendet euch geschloßen an die Kirche.

Es kann halt wirklich sein, wenn es nicht genug sind, das der Träger sagen kann is nicht da Nachfrage zu gering. Das mit dem Mittag müßte im Kita G festgeschrieben sein, schau da mal rein.

Aber es muss auf jeden Fall ein Konzept geben das den Bildungspaln bedient. Wenn ihr beim Träger nicht weiter kommt, dann ist der nächste Ansprechpartner, bei manchen habe ich hier schon gelesen Jugendamt, bei uns ist es ein Teil der Schulbehörde.

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Hallo,

die Öffnungszeiten sind hier wie bei euch. Es gibt einen Kindergarten im Umkreis, der länger offen hat. Dieser bietet dafür nur Ganztagesplätze.

Bedarf nach längeren Öffnungszeiten wäre schon da. Aber bezahlen will kaum jemand dafür. 1,5 Stunden wurde bereits erhöht. In Anspruch nehmen es 4 Eltern, weil sie darauf angewiesen sind. Alle anderen buchen weiterhin die 6 Stunden und nutzen, die flexibleren Zeiten. Pro Tag darf nicht länger gebracht werden, aber man hat 1,5 Stunden Spielraum, wie man die 6 Stunden verteilt.

Unsere Erzieherinnen müssen jetzt länger kommen, bekommen dafür aber NICHT mehr Gehalt. Ihre Vorbereitungszeit müssen sie in Bereitschaft im Kindergarten verbringen (weil ja morgens schon früher mehr Kinder kommen könnten - oder bei Bedarf länger bleiben, weil spontan an dem Tag viele später kamen und länger bleiben).

Entschieden hat das der Träger! Die Erzieherinnen haben keinen Einfluss darauf. Sie bekommen das gleiche Gehalt, müssen ihre Zeit sehr knapp kalkulieren (mehr werden nicht eingestellt, kostet ja Geld). Jede Aktivität, die außerhalb der Kindergartenfreizeit stattfindet, machen sie in ihrer Freizeit. Wir nicht vergütet.

Wenn also der Bedarf da wäre und sich mehr als die Hälfte der Eltern auch auf die Preiserhöhung eingelassen hätten, um somit mehr Betreuungszeit zu bekommen. Dann würde der Träger vielleicht auch weiter erhöhen.

Aber wegen 3 Eltern (5 Kindern) einen Ganztageskindergarten draus zu machen, ist wirtschaftlicher Unsinn.
Die Plätze im Ganztageskindergarten sind rar, stimmt. Aber wer ihn braucht, versucht es wenigstens.

Essen gibt es bei uns nicht. Wird auch nicht vermisst. Die meisten essen als Familie abends oder ggf. bei Oma, was bei wenigen der Fall ist.

Der Kindergarten hat weder die Küche noch sonst die Räumlichkeiten. Es gibt eine Essnische, wo die Kinder gemeinsam essen (nach der Mittagszeit ist nur noch ein kleiner Teil da meistens), allerdings ihr mitgebrachtes. Das klappt super. Auch wenn manche bis 14:30 Uhr bleiben.

Konzept weiß ich nicht. Hat keinen Namen.
Ich weiß aber was welchen Tagesablauf es gibt - von den Erzieherinnen und an dem was ich im Kindergarten sehe.

Laut meinem Kind hat sie
"nichts gemacht"
"gespielt"
"draußen gespielt"
"nur drinnen gespielt" (da war es an dem Tag lustiger und beim Abholen sah ich sie draußen :-p)

Port Folio wird gemacht, so viel wie nötig. So dass es nett aussieht. Aber der Schwerpunkt liegt bei den Kindern selbst. Sowohl, weil sie direkte Arbeit am Kind wichtiger finden, als auch, weil sie durch die längeren Öffnungszeiten oft kaum noch Zeit dafür haben.

Bei einer Freundin, deren Kind im Kindergarten ist, ist das Port Folio sehr ausführlich. Total schön, aber aufwendig gestaltet. Aber sie ihr Kind fragt, sind die Erzieherinnen zwar im Raum, aber meistens am Gestalten der Port Folios, aber nur bedingt für die Kinder da.

Was man machen kann: einen Platz in der Großstadt suchen. Die sind dann ganztags, mit Mittagessen. Aber wenn man einen Platz durch Zufall ergattert, dann ist der fast unbezahlbar. Dafür muss auch das entsprechende Personal vorhanden sein. Was aber nicht heißt, dass das Personal entsprechend gut bezahlt wird. Da sind es eher die Mieten und weil größerer Bedarf da ist, der die Preise nach oben treibt.

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Hallo,
das Zeiten Problem kenne ich. Manchmal kann in Zusammenarbeit mit Träger und Jugendamt eine Großtagespflegestelle eingerichtet werden. Das Bedeutet eine Tagesmutter kommt zum Ende der Betreuungszeit in die Kita und betreut die Kinder dort weiter. Die Eltern bezahlen dies natürlich zusätzlich. Mittagessen ist schwierig, da die Vor - und Nachbereitung sehr zeitintensiv ist. Gibt auch einige Auflagen, aber ein gemeinsames Essen mit mitgebrachten Essen sollte möglich sein. und Nudeln kann man auch in der Thermoskanne mitgeben ;)
Alles Gute Anett

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Hallo,

ein Konzept muss es geben, sonst hätte der Kiga nicht öffnen dürfen.
Die Erzieherinnen scheint das aber nicht zu kümmern und das ist schade.
Verlangt, dass Wochenpläne aufgehängt werden, in denen steht, was jeden Tag gemacht wurde. Bei uns gibt es sowas.

Tut euch zusammen und bittet um ein Gespräch mit den Erzieherinnen - bei uns hat jetzt ein Kiga von einer Grundschule "einen auf den Deckel bekommen", weil sie zu wenig vorschulische Arbeit leisten. Fragt "ganz dumm" nach, wie es sein kann, dass in den Portfolios noch nichts drin ist. Bittet um Entwicklungsgespräche und um Einsicht in die Aufzeichnungen zu eurem Kind.

Wendet euch an den Träger und schildert eure Bedenken.

Wenn mehrere Eltern längere Betreuungszeiten wünschen, dann muss dem meines Wissens stattgegeben werden, natürlich erhöhen sich dann die Beiträge.

Vielleicht können sich ja zwei oder drei berufstätige Eltern in den Elternbeirat wählen lassen und sich dann abwechseln, um zu den Versammlungen zu kommen. Klar, ihr müsstet dann einen halben Arbeitstag frei nehmen, aber anscheinend ist es bei euch alles so eingefahren, dass ihr in den sauren Apfel beißen müsst, wenn ihr (auch wenn es dann wahrscheinlich für nachfolgende Eltern) etwas erreichen wollt.

Ihr müsst gaaaaaaanz deutlich machen, dass ein Kindergarten mehr sein muss als eine "Verwahranstalt". Legt die Bildungspläne vor und fragt, wie die einzelnen Ziele umgesetzt werden sollen.

LG,
delfinchen
(entschuldige, hab nicht mehr Zeit, muss die Kinder anziehen und dann zur Arbeit!)

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Hi,

unser erster Kiga hatte ein tolles Konzept#huepf aber NICHTS durchgesetzt. Die Schüler haben kaum sinnvolle Vorschule gemacht....hier sind die Eltern die sich dagegen gesträubt haben, in einen anderen Kiga gegangen.
Änderungen wirst DU sicherlich nicht mehr miterleben.
Oft liegt es an der Leitung und die sitzen oft sehr fest. Solange nichts gravierendes passiert, geht kaum eine Freiwillig.

Längere Öffnungszeiten? Bei uns hat der Träger eine Umfrage an alle Gemeindebürger gestartet, welche Wünsche die Eltern/ zukünftige Eltern haben.
Das hat ein Jahr gedauert mit Auswertung und Maßnahmen.

Wir haben auch einen Kindergarten gewählt, der weiter weg von der Schule und unserem Ort ist. Unsere Kids sind jetzt eingeschult worden und haben keine Probleme keinen zu kennen. Ich finde es sogar fast besser, da es Kids im Kiga gab, die meinen Sohn ständig geärgert haben....jetzt ist er komplett voreingenommen in die Klasse gekommen und hat tolle Jungs kennengelernt.

Grüsse
lisa

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Das mit den Öffnungszeiten kenne ich, nur noch schlimmer. Als wir unseren Sohn im Kindergarten angemeldet hatten, hatte dieser bis 14 Uhr geöffnet. Genau die Zeit, die ich brauche, um ihn pünktlich von der Arbeit abholen zu können. Als wir die Zusage für den Platz bekamen und ich telefonisch nachfragte, warum man auf dem Bestätigungsformular nur bis 13 Uhr Betreuungszeit ankreuzen konnte, wurde mir mitgeteilt, dass sich die Betreuungszeit bis 13 Uhr verringert hat. Ich war völlig perplex! Uns blieb aber gar nichts anderes übrig, als den Platz zu nehmen, da alle Plätze der Kindergärten im Ort schon vergeben waren. Mittagessen wurde auch gleich wieder mit abgeschafft, angeblich war der Bedarf zu gering.

Dafür gibt es bei uns aber ein Konzept. Jede Woche kann man sich die Angebote für jeden Tag am Eingang auf einer Tafel angucken. Und das ist schon ziemlich vielfältig. Auf den Nachweis eines Programmes würde ich auf jeden Fall bestehen. Sprich doch einmal mit der Leiterin der Einrichtung.

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1. Wende dich an den Träger ( wahrscheinlich die Verrechnungsstelle der kath. Kirche )
2. mach einen Termin beim Bürgermeister deiner Gemeinde aus. Schließlich trägt die Gemeinde einen überaus hohen ( 80-90% igen ) Anteil an den Kosten des Kindergartens. ja, ist leider so, und das wissen viele nicht. Die kath.Kirche ist zwar Träger, aber zahlen muss die Gemeinde. Also sollten die auch über die Zustände Bescheid wissen und können bei deinem Problem evtl. helfen.
3. Es gibt diesen Orientierungsplan verpflichtend. Schon allein das ist ein Grund vorzusprechen, wenn dieser nicht eingehalten wird.
4. Mittagessen sollte die Gemeinde abklären und eine allgemeine Haushaltsbefragung bei den entsprechenden Eltern durchführen. Sind es wirklich nur eine handvoll die es brauchen, macht es keinen Sinn. ist aber abzuklären.
5. Persönliche Frage: Geht es hier um den Kiga in Mühlhausen?

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Hallo,
wir wohnen auch auf dem Land und mußte feststellen, dass hier die Uhren anders ticken.

Bei uns werden die meisten Kinder um 12h abgeholt. Meins mittlerweile auch meistens, weil ich in Elternzeit bin und die längere Betreuung nicht brauche.

Wir sind damals Sturm beim Bürgermeister gelaufen, der sich dann für eine längere Betreuung eingesetzt hat. Da ja immer mehr Städter aufs Land ziehen, steigt auch dort der Bedarf nach längerer Betreuungszeit, da Oma eben nicht immer um die Ecke wohnt oder die Frau auf dem Hof mitarbeitet oder Hausfrau ist.
Bei uns gibt es nun das Projekt "Lebenswelt Schule" (http://www.bl-bb.de/), wo eine Ganztagsbetreuung der Schulkinder in Zusammenarbeit mit den Kitas stattfindet. Die Kindergartenkinder kommen dadurch auch in den Genuß der Nachmittagsbetreuung. Wir können dabei flexibel für jeden Tag Betreuungszeiten bis 17h buchen und zahlen dann auch nur für die in Anspruch genommene Zeit. Für uns ideal, vor allem, weil ich demnächst wieder drei Tage arbeiten werde und dann keinen kompletten Vollzeitplatz bezahlen muß.

Vielleicht läßt sich sowas bei Euch ja auch einführen? Unser Kindergarten war vorher nur eine 8-12h Kita, mittlerweile gibt es eine Ganztagskraft und die anderen haben flexiblere Arbeitszeiten. Das Mittagessen wird von einem Cateringservice geliefert (2,50Euro pro Tag).

LG,
Jessi