Hallo Ihr lieben,
hoffentlich könnt' ihr mir Tipps geben, weil ich mir im Moment keinen Rat weiß.
Mein Sohn ist 5,5 Jahre alt, kommt im Sommer in die Schule. Ein lieber Junge, mit dem wir nie große Probleme hatten (bzw. haben). Er ist im großen und ganzen ganz lieb, hört mal gut, mal weniger gut, versteht sich gut mit seiner Schwester (8,5 J), ist nicht übertrieben wild, provoziert nicht, spielt toll alleine aber auch mit Freunden, nimmt Rücksicht - nicht immer, aber oft genug - und kann sich benehmen - zu Hause!
Im Kindergarten gibt es jedoch seit den Sommerferien immer wieder neue Beschwerden: er benutzt Schimpfwörter, hampelt beim Essen rum, hört nicht zu beim Vorlesen, haut oder schubst auch mal andere Kinder, macht andauernd den Clown, und hat auch schon ein paar mal Quatsch gemacht (Tür angemalt, in die Tischdecke geschnitten). Gerade für die beiden letzten Sachen hat's zu Hause schon einen ordentlichen Rüffel gegeben, ich habe ihm gezeigt, dass mich das böse macht und ihm erklärt, dass man nicht Sachen von anderen mutwillig beschädigt.
Er hat mir erzählt, dass er den Kindergarten doof findet (er ist schon dort, seitdem er 1,5 J war), das Spielzeug gefällt ihm nicht, es wird nicht genug gebastelt etc.. Gute Freunde hat er dort. Er ist ziemlich pfiffig, will schon Rechenaufgaben machen, schreiben und am Liebsten macht er Rätsel aus den Vorschulheften. Ich habe mich im Netz informiert, und denke, dass er einfach reif für die Schule ist und dass er einfach in der 6-Jahreskrise bzw. in der kleinen Pubertät steckt.
Die Erzieherin dort sieht das aber anscheinend alles als Riesenproblem und mich bedrückt das inzwischen sehr. Ich kann zwar nachmittags mit ihm darüber sprechen, aber eine Strafe zu verhängen für etwas, wo ich nicht dabei war, finde ich sehr schwierig. Vor allem, weil er mir nicht konkret sagen kann, was denn los war.
Ich habe das Gefühl, sie hat sich sehr auf ihn eingeschossen und er kann nichts mehr recht machen. Meine Bitte, ihn in eine andere Gruppe zu stecken, hat sie abgelehnt. Das würde nichts bringen, außerdem müsste er auch in dieser Gruppe - und später in der Schule - lernen, sich zu benehmen.
Mich wundert das alles sosehr, weil er zu Hause wirklich keine Probleme macht.
Habt Ihr Tipps??
Vielen Dank!!
Mein Kleiner benimmt sich angeblich soo schlecht im Kindergarten...
Hallo,
eine direkten Rat habe ich auch nicht, aber es ist nicht selten, daß Kinder sich im Kindergarten ganz anders benehmen als zu Hause.
Wir haben eine ältere Erzieherin im Kindergarten, deren Sohn zu Hause immer ein Engel war und vom Kindergarten und anderen Eltern hörte sie immer nur, wie schlimm er sei...
Tja, mehr machen, als auf ihn einzureden, daß er sich bitte benehmen soll, kann man ja schlecht. Man ist ja nicht dabei.
Da müssen schon die Erzieherinnen durchgreifen.
Ich habe mich wohl im Kindergarten auch mehr daneben benommen als zu Hause. Meine Mutter wurde da öfter hin zitiert. Aber ich kann mich erinnern, daß ich einfach vor einigen Erzieherinnen keinen Respekt hatte, weil die sich nicht richtig durchgesetzt haben. Damals wollte man ja gerade nicht mehr streng mit Kindern sein. Wenn eine mit klaren Ansagen kam, habe ich auch gehört.
Meine Tochter (5 1/2) hat es lange umgekehrt gemacht. Wir hörten vom Kindergarten immer nur, wie brav sie sei und fragten uns, ob die wirklich unser Kind meinen...
Mittlerweile ist sie dort so ähnlich wie zu Hause, d. h. sie diskutiert alles aus und versucht ständig, ihren Kopf durchzusetzen. Vom Kindergarten kam dann der Tip, daß wir auf jeden Fall konsequent sein müßten, weil sie jede Schwäche ausnutzen würde. Ja, das wissen wir, bei uns war das nämlich schon immer so mit ihr...
LG
Heike
Er scheint vielleicht ein bisschen unterfordert. Macht die Kindergartengruppe denn ein gutes Vorschulprogramm?
leider gar nicht, so weit ich das beurteilen kann. Einmal im Momant gehen Sie in die Schule oder machen einen Ausflug. Ansonsten sind die Gruppen bunt gemischt, es wird nicht gebastelt.
Einmal in der Woche geht er zum Bastelkurs (außerhalb des Kigas). Sport mag er gar nicht, ich will mal zur Leichtathletik, das könnte ihm gefallen. Ist eher unsportlich. Reiten möchte er, aber dafür ist es noch zu früh..
Schönen Gruß
Hi,
wie kommst du darauf, dass es fürs Reiten zu früh ist?
Meine Große reitet auf einem Isländerhof, die nehmen Kinder ab 5. Wichtig ist dort auch der Umgang mit den Pferden, nicht nur das drauf sitzen, wenn du weisst, was ich meine.
Meiner Meinung nach ist Reiten Therapie, gut für die Seele. Dein Sohn muss sich zurück nehmen und ganz auf das Tier eingehen, und meist bekommen sie ganz viel zurück, auch Ausgeglichenheit.
Im Übrigen hört sich da für mich auch so an, als wäre dein Sohn nicht genug gefordert, und als wäre der Kiga nicht gut. Okay, rausnehmen geht schlecht, aber er geht doch ab dem Sommer sicherlich zur Schule, da wird es bestimmt besser.
LG
Macht er Sport?
Meine Tochter war im Kindergarten zuletzt auch völlig unterfordert und ich denke, dass ihr der Sport (Rollkunstlauf und Ballett) so weit gefordert hat, dass sie das gut ausgleichen konnte.
Hallo!
Ich bin schon auch der Meinung, dass dein Sohn unterfordert ist. Vielleicht könnt ihr den Erzieherinnen ja mal sagen, sie mögen ihm bitte schwerere Puzzle geben, Vorschulaufgaben etc. und darauf achten, dass er diese dann auch macht, ohne zu hampeln und den Clown zu geben. Vielleicht im Verbund zusammen mit den anderen Vorschulkindern. Wenn es schon kein Vorschulprogramm gibt.
Andererseits finde ich, die Erzieherin hat völlig recht, wenn sie einem Gruppenwechsel nicht zustimmt.Dein Sohn muss lernen, dass sich nicht die ganze Welt um ihn dreht und er tun und lassen kann, was er will, nur weil er sich langweilt. Da hat er nunmal noch ein soziales Defizit gegenüber anderen, vielleicht sogar wesentlich jüngeren Kindern, und da sollte er möglichst schnell aufholen, denn sowas wird ihm in der Schule sicher zum Verhängnis.
Ich würde auch Sport empfehlen. Gerade für Jungs ist die Form des sich Messens mit anderen wichtig und dort werden ihm vielleicht auch mal von Gleichaltrigen Grenzen gesetzt, einfach indem sie besser sind, und er lernt dann vielleicht besser, sich in eine Gruppe einzuordnen. Oft akteptieren Kinder solche Grenzsetzungen unter Gleichaltrigen besser, als von Erwachsenen.
LG ich