Hallo!
Meine Fragen richten sich an die erfahrenen "Daumenlutscher"-Mamis.
1 - Was habt ihr unternommen bzw. unternehmt ihr gerade um euren Kindern das Daumenlutschen abzugewöhnen und wie erfolgreich ward/seid ihr damit?
2 - We alt waren eure Kinder, als ihr ihnen das Daumenlutschen abgewöhnt habt?
3 - Wer hat gute Tipps?
Vielen, vielen Dank schon im Voraus!
LG E.
An alle mit (Ex-)Daumenlutscherkindern
Hallo!
Meine Tochter (im Februar dann 5) befindet sich leider noch in der aktiven Phase... Allerdings nur nachts, sie macht das unbewusst.
Wir waren vorgestern bei der KinderZÄ: sie riet entweder zu einer Schleife oder einem Ring. Als ich meinte, die könnten evt. ja verschluckt werden, gab sie den Tipp, es mit Fingerpüppchen zu versuchen.
Ich glaube, bei uns hilft das nicht. Die wären recht schnell irgendwo im Bett.
Wenn es gar nicht besser wird die nächsten Monate, besorge ich mir so ein Mittel gegen Nägelkauen, was ja recht bitter sein muss.
Noch will ich es nicht, es hieß, die Kinder trösten sich in irgendeiner Form durch das Nuckeln.
Allerdings sind schon jetzt leichte Fehlstellungen erkennbar, es droht der sog. lutschoffene Biss.
Viel Erfolg und LG,
Iris
Hallo Iris, vielen Dank für deine Antwort.
Ich wünsche dir viel Glück. Nachts ist irgendwie echt schwierig, weil die Kinder das dann unbewusst machen.
Ich war immer gegen dieses Daum-Exol, weil ich es irgendwie grausam fand. Aber mittlerweile sehe ich das anders. Ich denke, wenn Kinder ein Alter erreicht haben in dem sie verstehen dass sie nicht mehr Nuckeln sollen, ist es ein probates Mittel um ihnen dieses unbewusste Nuckeln bewusst zu machen.
Sie nuckeln sonst ja unbewusst weiter und wenn der Daumen aber bitter schmeckt fällt ihnen sofort ein, dass sie nicht nuckeln sollten.
Ich denke nur, man sollte ihnen irgendwie einen Ersatz geben - aber was???
Alles Gute auch Euch!
Grausam ist das Zeug nicht. Nur völlig unwirksam, wenn das Kind nicht selbst aufhören will.
Es lutscht sich nämlich ganz schnell wieder ab. Und wenn die Kinder das gepeilt haben, gehen sie einfach Hände waschen und können ganz in Ruhe nuckeln, so viel sie wollen.
Es wirkt nur als Unterstützung und Erinnerung, wenn ein Kind selbst nicht mehr will. Dann wird es durch den Geschmack daran erinnert, wenn der Daumen mal versehentlich in den Mund wandert.
Hallo,
mein Zwerg war Daumenlutscher.
Unternommen habe ich nicht viel, da das Daumenlutschen ja auch wichtig für die kindliche Psyche ist und ich nicht großartig eingreifen wollte, solange es nicht aus medizinischen Gründen zwingend notwendig gewesen wäre.
Die Kinderzahnärztin hat natürlich schon ab dem 2.Geburtstag sanft gedrängelt, dass er jetzt schon bald aufhören sollte, da sonst Zähne und Kiefer leiden. Ihre Tipps waren ein Lutschplan, in dem die Tage eingetragen werden, an denen nicht gelutscht wurde und für so und so viele lutschfreie Tage gibt´s ein kleines Geschenk. Solche Methoden finde ich aber zu dem Thema nicht gut und habe das nicht gemacht.
Und das Daumenmännchen hat sie vorgeschlagen, das habe ich ausprobiert. Einfach mit Edding ein Gesicht auf den Daumennagel malen und dem Kind erklären, dass das Männchen nicht mag, wenn es in den Mund muss. Bei manchen Kinder klappt das wohl sehr gut, meinen hat´s nicht wirklich interessiert.
So bitteres Aufpinselzeug wie "stop `n grow" hab ich nicht probiert, da kann ich nichts zu sagen.
Als er so ca. 2,5 war, habe ich angefangen ihn tagsüber zu "ermahnen", wenn er den Daumen aus Langeweile in den Mund genommen hat. Ich habe aber nie richtig geschimpft oder mit irgendwas gedroht, nur eben gesagt, dass er den Daumen jetzt doch nicht braucht und ihn sanft rausgezogen. Wenn er müde war oder geweint hat, habe ich ihm den Daumen aber immer gelassen. Das war sein Ventil, das konnte und wollte ich ihm nicht nehmen.
Bis zum 3.Geburtstag wurde das Daumenlutschen, auch das zum Einschlafen, immer weniger. Einerseits sicher durch das konsequente Erinnern tagsüber, andererseits aber auch einfach von alleine, einfach, weil er das Nuckeln nicht mehr zur Selbstberuhigung brauchte.
Jetzt ist er 3 Jahre und knapp 2 Monate alt und lutscht seit ein paar Tagen gar nicht mehr.
Ich finde das aber sogar relativ früh und würde ihm das Einschlafnuckeln noch länger lassen, wenn er das brauchen würde. Nur das Langeweilenuckeln würde ich weiter "bekämpfen".
lg, lienschi
Hallo Lienschi, vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Das mit dem Daumenmännchen finde ich super. Das werde ich ausprobieren. Wenn sie nicht grad mies gelaunt ist hat meine Kleine ein gutes Sozialverständnis und so könnte ich mir vorstellen, dass diese Methode greifen könnte.
Ich bin jetzt schon dran, sie immer zu ermahnen, den Daumen raus zu lassen, sie ist jetzt 1,5 Jahre. Sie nimmt ihn dann brav heraus, steckt ihn aber kurz drauf wieder rein.
Deine Methode spricht mich total an, auch ich möchte ihr das Nuckeln erstmal zum Einschlafen lassen, aber tagsüber das Nuckeln abgewöhnen. Und wie es aussieht, hat das bei dir ja alles toll geklappt.
Also werde ich es weiterhin mit Ermahnen und Ablenken versuchen und dann beizeiten mal das Daumenmännchen ausprobieren.
Vielen Dank nochmal!
LG E.
Meine Maus hat bis etwa dreieinhalb gelutscht und wir haben es ihr so erklärt, wie es ist und wie die Zahnärztin es auch sagte, dass es nicht so gut ist, wenn man schon "älter" ist und Daumen lutscht, weil dann die Zähne ganz krumm werden und haben gemeinsam beschlossen, dass wir das nicht mehr machen. Da das natürlich eine Gewohnheit ist, habe ich es ihr immer gesagt und sie immer wieder erinnert (aber nicht böse) und sie hat eine Schnuffelalternative bekommen, die sie immer an der Nase gerieben hat (ohne in den Mund). Das hat für uns selber überraschend gut geklappt. Nebenwirkung des Abgewöhnens war, dass sie Schwierigkeiten hatte zur Ruhe zu kommen also auch schlechter eingeschlafen ist. Wir haben dann ein großes Kuscheltier besorgt, als Belohnung, dass es so gut klappt und zum festhalten und das hat gewirkt....
Ich muss dazu sagen, dass sie ohnehin nicht dauerhaft gelutscht hat, sondern nur wenn sie müde oder gemütlich wurde und natürlich zum Einschlafen.
Also wenn dein Kind ein Dauerlutscher sein sollte, würde ich es versuchen erstmal zu "reduzieren".
Hi,
ich war selbst ein langer Daumenlutscher. Ich habe es mir kurz vor meinem 7. Geburtstag abgewöhnt, weil es hieß, dass ich sonst nicht in die Schule darf. Habe mir ein Pflaster drum geklebt und dann auch nachts gemerkt, wenn der Daumen unbewußt in den Mund wanderte. Ich habe aber nur zum Einschlafen gelutscht. Meine Zähne haben nicht darunter gelitten. Ich hatte nie ein Zahnspange und meine Zähne sind recht gerade.
Ich weiß, dass meine Elter öfter darüber gesprochen haben, aber sie haben mich nie zu etwas gezwungen um es mir abzugewöhnen und das hätte auch nicht funktioniert. Ich denke als Kind braucht man die richtige Motivation damit es klappt. Zwang bringt gar nichts.
LG Julia
Hallo E.
Ich hatte einen Daumenlutscher und ein Schnullerkind.
Das Schnullerkind hat mit knapp 2 1/2 Jahren aufgehört (ein wenig gezwungen, nach einem Sturz auf das Gesicht schmeckte der Schnuller nicht mehr und wir haben die Gunst der Stunde genutzt...), der Daumenlutscher hat bis 9 Jahre gebraucht, bis er endlich aufgehört hat (und gaaaanz ehrlich, auch heute hat er manchmal noch den Daumen im Mund, wenn ich nachts nach ihm schaue).
1 - Was habt ihr unternommen bzw. unternehmt ihr gerade um euren Kindern das Daumenlutschen abzugewöhnen und wie erfolgreich ward/seid ihr damit?
Hmmm, eigentlich alles, belohnen, schimpfen, schmeicheln etc.pp, das volle Programm. Nichts hat geholfen, weil er einfach nicht soweit war. Auch der strenge Kommentar des Zahnarztes von wegen später krumme Zähne hat nichts gebracht. Der Daumen war Tröster, Beruhiger, Einschlafhilfe, Langeweilevertreiber, einfach alles in einem. Daumen "verbinden" (als er so 7 / 8 Jahre alt war) haben wir ne Weile versucht, aber ohne Erfolg.
2 - We alt waren eure Kinder, als ihr ihnen das Daumenlutschen abgewöhnt habt?
Wie gesagt, meiner war fast 9 und das war als ich es einfach nicht mehr sehen konnte, dass so ein grosser und toller Junge ständig seinen Daumen im Mund hatte. Und als dann auch noch die Lehrer in der Schule meinten, dass er auch im Unterricht lutsche, wenn er gestresst sei oder gelangweilt, da habe ich ihm nochmal in einer stillen Stunde gesagt, dass es jetzt echt Zeit wird.
Und - oh Wunder - er war auch soweit. Da haben wir gemeinsam überlegt, was wir tun können, denn er merkte es oft gar nicht mehr, wenn das Ding im Mund verschwand und musste immer drauf hingewiesen werden.
Wir haben uns dann auf dieses "Daumenexol" geeinigt, also ein Produkt, das auf den Daumen geschmiert wird und dieser dann megabitter schmeckt.
Und siehe da: es hat SOFORT, am ersten Tag geklappt!
Aber mal ganz ehrlich: es hat geklappt, weil ER soweit war, vermutlich hätten wir auch Wasser drauf schmieren können mit der gleichen Wirkung.
Will sagen: einen Schnuller kann man wegnehmen, ein Daumen ist immer parat, das ist viel schwieriger. Andererseits war mein Daumenlutscher immer sehr ausgegeglichen, er hatte ja seinen Tröster immer dabei
3 - Wer hat gute Tipps?
Wie gesagt, wenn eure Schmerzgrenze erreicht ist, dann werdet ihr - im Idealfall gemeinsam mit dem Kind - eine Methode finden.
LG
Kikou
P.S.: das Gebiss meines Sohnes hat übrigens - trotz Dauerdaumenlutschen - gott sei dank keinen Schaden genommen...
Meine Kinder lutschen zwar nicht, aber als selbst-Ex-Lutscherin und da ich beruflich öfter damit zu tun habe, antworte ich einfach trotzdem mal.
1. Meine Eltern haben allerhand ausprobiert, was ihnen so einfiel, vom Schimpfen übers Schmeicheln über den Zahnarzt bis sonstwohin. Gewirkt hat nichts. Warum? Weil sie das Symptom bekämpft haben und nicht die Ursache.
Ich war Daumenlutscherin, weil ich verunsichert war, ich brauchte die beruhigende Wirkung, das Gefühl der Geborgenheit.
Da hilft natürlich auch kein Daumexol und Schimpfen verstärkt das Nuckeln nur noch.
2. Ich war schon Teenager als ich es mir endlich abgewöhnt habe. Bis dahin hatte ich nicht nur schiefe Zähne, sondern auch einen verformten Gaumen und einen leicht steifen und verformten Daumen.
Schön, dass hier so viele Kinder keinen Schaden nehmen, ich habe ihn heute noch.
3. Ich würde versuchen, dem Kind zu erklären, wie schädlich das Daumenlutschen ist (wenn es alt genug ist natürlich, nicht mit 1 ), und dass Ihr deshalb versuchen müßt, es loszuwerden. Ich würde dem Kind ein Schnuffeltuch oder etwas ähnliches besorgen (was es halt haben will) und in den Haupt-Lutschsituationen vor allem das Kind besonders in den Arm nehmen und die Nuckeldaumenhand streicheln, damit sie nicht in den Mund wandert.
Wenn meine Kinder das Daumenlutschen angefangen hätten - was sie zum Glück nicht haben - dann hätte ich ihnen allen Ernstes einen Schnuller angeboten. Den kann man notfalls auch "gewaltsam" entziehen, was ja beim Daumen nicht geht.
So haben meine beiden "nur" zwei bzw. 1,5 Jahre lang an der Brust genuckelt und waren dann ohne.
Vielen dank euch allen fuer eure berichte und tipps. Ich muss mir morgen alles in ruhe nochmal durchlesen. Danke!
Hallo E.,
nachdem das bei meiner Vorschreiberin alles so schlimm klang, möchte ich Dir meine Geschichte schreiben, da sie quasi das komplette Gegenteil ist.
Ich habe selbst auch sehr lange am Daumen gelutscht (aber nur nachts), sicherlich bis ca. 10 oder 11 (so genau weiß ich das nicht mehr), aber ich habe dadurch KEINERLEI Beeinträchtigungen. Obwohl es ständig hieß, ich würde später bestimmt eine Zahnspange brauchen, hatte ich gerade Zähne und habe KEINE gebraucht. Auch der Daumen ist kein bisschen verformt. Vielleicht hatte ich ein bisschen Glück, aber trotzdem finde ich, dass Zahnärzte mit dieser "Daumenlutsch-Verteufelung" übertreiben.
Meine Eltern haben auch öfters betont, dass ich doch eigentlich schon viel zu groß zum Daumenlutschen sei, aber das hat mich nicht davon abgehalten. Irgendwie habe ich das gebraucht, ich kann nicht erklären warum, aber sicher hat das mit einer Art Selbstberuhigung zu tun.
Ich hätte es eigentlich ganz schön gefunden, wenn meine Kinder auch am Daumen nuckeln würden, dann hätten sie die blöden Schnuller nicht gebraucht; den Daumen findet man ja auch viel leichter.
Ich würde das Thema eher entspannt handhaben. Ich glaube, ich würde erst eingreifen, wenn das Kind auch tagsüber massiv am Daumen lutscht.
Viele Grüße
juli-75