Einschlafen alleine unmöglich - 5 Jahre alt

Hi, mein Sohn ist fünfeinhalb und seit er auf der Welt ist, praktizieren wir Einschlafbegleitung. Ist ja auch okay gewesen - bis jetzt. Immer öfter versucht er, krampfhaft wach zu bleiben, weil er nicht will, dass wir aus dem Zimmer gehen (er weiß, dass wir, wenn er und seine Schwester eingeschlafen sind, rausgehen....nachts kommt er dann, wenn er aufwacht, zu uns ins Bett).

Jetzt nervt mich das ewige "ich bleibe wach, Mama, bleib hier, geh nicht weg" langsam, weil es sich in die Länge zieht. Seine vierjährige Schwester (notgedrungen auch einschlafbegleitet seit der Geburt) ist da einfacher: Sie WILL abends schlafen, wird sogar sauer, wenn er immer jammert...
Heute konnten sie gar nicht zur Ruhe kommen, also durften sie in unser Bett. Ich habe die Tür offen gelassen, der Fernseher läuft, sie sind also ganz nah bei uns. Für die Kleine war es zuerst "Nein, Mama, ich will kuscheln"...und als ich mit ihr geredet habe, war es okay (wohlgemerkt, es ging ein normales Einschlafritual mit Singen und Vorlesen voraus....). Mein Sohn hat nun seit über einer Stunde Terror gemacht, jammert, weint, will partout nicht im Bett bleiben und versucht nicht einmal, alleine einzuschlafen.
Nun ist mein Mann bei ihm - ich finde das nicht gut. Terror ohne Ende und dann als Belohnung doch die Einschlafbegleitung. Er tut mir ja auch leid - aber er VERSUCHT es nichtmal. Wenn er es einfach mal VERSUCHEN würde....
Ist nicht so, dass wir es nicht schon öfter mal probiert hätten (seit er etwa 2 Jahre alt ist...) aber es klappt NIEMALS.

Sagt jetzt nicht "hättest halt früher mal was machen müssen" das HABEN wir. Und mit kleiner Schwester, die noch Nähe brauchte, war es halt schwierig...
Aber habt ihr dennoch einen Rat? Abwarten und Tee trinken oder was tun?
K.

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Hi!
Dazu fällt mir nur ein selber Schuld! Warum sollte er jetzt alleine einschlafen wenn ihr es immer so praktiziert habt nur weil Du jetzt keine Lust mehr hast.
Unsere Tochter ist 5 und ist immer schon alleine eingeschlafen. Sie kennt es auch nicht anders.

Lg

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Was für eine unglaublich hilfreiche Antwort! Ich bin beeindruck!

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#sonne

okay...hilfreich ist diese Antwort nicht...aber ein bisschen Wahrheit steckt darin.

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Hm... unser Sohn ist 4 und wird auch einschlafbegleitet. Ich finde das nicht weiter tragisch. Wir haben auch nie den Versuch gemacht, dass er alleine einschläft. Jeder kleine Schritt nach vorne in dieser Richtung kam von ihm selbst. Vor 2 Wochen bekam er ein halbhohes Bett und es war daraufhin sein Wunsch, dass man nur noch neben dem Bett sitzt und vorliest, nicht mehr neben ihm liegt.

Ich denke, ich würde eurem Sohn nochmal einige Zeit uneingeschränkte Nähe und Begleitung geben... vielleicht ändert sich dann ja von selbst was.

LG

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Wirklich konstruktiv ist es ja nicht, jemandem der um Rat fragt, weil sie mit der Situation nicht mehr klar kommt, und nicht mehr gluecklich ist, zu sagen dass es einfach so weiter laufen soll wie bisher, weil du diese Probleme nicht hast.

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Hm, ich denke, es kann auch konstruktiv sein zu hören, dass es auch ok wäre, weiter in den Schlaf zu begleiten. Gesellschaftlich wird einem doch eher eingeredet, dass Kinder gefälligst spätestens mit eins im Keller zu schlafen hätten.

Mir hat es bei der Großen geholfen zu hören, dass es auch andere Mütter gibt, die sich mehr an den Bedürfnissen des Kindes als an gesellschaftlichen Normen orientieren. Manchmal denkt man ja bei aller Überzeugung doch, dass man auch auf dem Holzweg sein könnte.

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und ein schönes hörspiel noch rein? dann wird er vielleicht von der situation abgelenkt?

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Bei uns sind bzw waren alle Kids begleitet beim einschlafen. Wir lesen von Anfang an abends die gewünschte Geschichte vor und reden bei Bedarf aus der Situation heraus über die Tagesereignisse, wie es die Kinder wollen. Vom Familienbett ins eigene große zogen alle um den zweiten geb.herum. Da der große noch gestillt wurde zu der zeit schlief ich auch manchmal mit in seinem Bett.ab dann wenn das Interesse zum Hörspiel da war haben wir es immer gehandhabt das es einen Recorder gab der mit den gewünschten Stickern Beklebt wurde und wo dann eine Kassette nach Wahl lief, mit uns am Anfang und später auch allein. Klappt wunderbar!

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Wenn er so vehement Eure Nähe einfordert, dann braucht er sie im Moment besonders.

Ich stelle mir das so vor, dass Du genervt bist und aus dem Genervtsein heraus versuchst, ihn dazu zu bringen, dass er alleine einschläft. So klappt das bei uns überhaupt nicht.

Meine Große schläft auch selten alleine ein, weil ich sie gerne abends in den Schlaf begleite. Habe ich mal keinen Nerv dazu, bin ich besonders liebevoll, decke sie zu (meistens 4 oder 5 mal, weil sie noch schnell auf Toilette muss oder den Teddy holen oder...) und verspreche, alle paar Minuten nach ihr zu schauen.

Letztens habe ich verzweifelt die verschwundenen Nasentropfen gesucht. Als ich sie nach etwa 10 Minuten endlich gefunden hatte, war sie längst eingeschlafen. Dabei sollte sie doch auf mich warten...

Langer Rede kurzer Sinn: Bei uns klappt es nur aus einer Situation der Entspannung heraus.

P.S. Unsere Kleine schläft auch leichter ohne mich ein als die Große. Ich glaube, die Zwerge wachsen einfach gleich in eine Situation rein, in der sie nicht so fordernd sein können wie es die ersten Kinder dürfen.

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Kopf hoch, solche nervabende gibt es immer wieder.
Aber eigentlich steht ihr doch hinter dieser praxis, sonst hättest ihr es nicht die letzten fünf Jahre praktiziert.
Ich praktiziere selber diese Art von Einschlafritual und wurde schon oft dafür von meiner Umwelt mit kopfschütteln bedacht. Mein Sohn wird jetzt bald 4 und schläft immer an meiner Hand ein. Selbst der Papa wird nur im Ausnahmefall akzeptiert. Z.B. wenn mama mal echt schwer genervt ist (so wie du heute wahrscheinlich;-)) Dann merkt selbst er, das das heut mit Mama nix wird. Gut wenn der Papa dann übernimmt. Ich glaube abends sollte man die Situation nicht eskalieren lassen. Ich glaube nicht, das es für ihn eine Belohnung oder ein Triumph ist, wenn jemand bei ihm ist. Ich glaube er hat immer noch ein Sicherheitsbedürnis. Bedenke, Kinderzimmer wurden erst vor ca 200 Jahren erfunden und damit der Trend das Kind beim Schlafen allein zu lassen. So schnell ist die Evolution nicht;-)
Vielleicht prüft ihr nochmal, ob er abends auch wirklich müde ist. Gerade am Wochenende sind wir ja froh, wenn die Kinder morgens etwas länger schlafen, dann sind sie abends aber auch später müde. ist bei uns so. Eigentlich sollte das Handhalten ja nicht länger als 20 Minuten dauern.

Wenn meiner mich nicht gehen lassen will, bitte ich ihn mich duschen, Toilette oder sonst was machen zu lassen. Meist willigt er dann im Halbschlaf ein. Dann kommt ein"Aber du kommst dann wieder"Gemurmel und schon ist er im Land der Träume.

LG

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Ihr muesst Euch entscheiden - entweder ihr "begleitet" weiter, oder ihr stellt ganz klare Regeln auf - die dann aber nicht andauernd wieder umgeworfen werden - da weiss das Kind ja sonst nicht wie ihm geschieht.

Biete andere Loesungen zum Hand halten an - z.B. noch ne CD zum Einschlafen hoeren duerfen, oder noch ein bisschen alleine im Bilderbuch blaettern - das waere ein Kompromis zunm direkten Lichtaus/Rausgehen, an den sich dein Sohn vielleicht auch gewoehnen kann.

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Hallo,

ich nochmal - er schläft jetzt. Wir haben uns immer mal zu ihm gekuschelt und ihm erklärt, dass wir ihn lieben und er es einfach nur mal probieren soll.

Er hat dann schrecklich gejammert "Ich darf gar nichts mehr sagen" und solche Sätze, da bin ich immer wieder zu ihm rein und habe gesagt: "Also, ich bin noch nie in meinem Leben eingeschlafen, wenn ich geredet habe".

Wir haben ihm auch gesagt, dass wir, weil er so laut ist und uns ständig ruft, unseren Film nicht schauen konnten. Er durfte heute einen ganzen Film sehen und für morgen hatten wir eigentlich auch einen Märchenfilm abgemacht, auf den er sich sehr gefreut hat.

Irgendwann hat er: Ja, gut. Gesagt. Die Tür blieb offen, ich habe ihm zugerufen: Du schaffst das, probier es einfach mal, vielleicht klappt es ja, wenn nicht, auch nicht schlimm.
Und es hat innerhalb von fünf Minuten geklappt, nachdem er endlich mal aufgehört hat, zu jammern und zu schimpfen.
Er war übrigens müde - dem Wintereinbruch sei Dank und toben draussen....
Naja, mal sehen wie das demnächst so wird. Einschlafbegleiten ist für mich wirklich per se kein Problem Und ich bin positiv überrascht, wie viele da mit mir einer Meinung sind! Die meisten im Bekanntenkreis finden es verrückt, dass wir unsere Kinder so "verwöhnen"....
K.

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Super, so nach und nach wird es doch! Meine hat es heute auch wieder alleine geschafft. Einerseits bin ich dann immer stolz auf sie, andererseits bin ich fast schon wehmütig, wie schnell sie groß wird.

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Hallo,

verwöhnen mit Liebe und zuneigung? Da bitte gerne:-)

Mein kleiner hat ber 2 Jahre nur geschlafen wenn ich daneben lag. Nachts konnte ich mich auch nie wegschleichen....
...Nun schläft er alleine ein:-)
Mein 4 jährige muss Urplötzlich mit Licht an schlafen. Bitte wenn sie möchte;-)

Bei deinen großen würde ich es sogar mit bestechung Probieren. Wenn du es schaffst bis Tag X ohne Murren und Knurren, dann gibt es.....
...ein Ausflug deiner Wahl....
...kleinigkeit als Spielzeug...
Würde mit ihn einfach zusammen bestimmen, wie das zu Bett gehen durchgeführt wird.
Ihn Gratulieren das er jetzt so ein großer ist. Meine Tochter steht total drauf, wenn sie ein bad Schulkind ist:-D

lg und viel erfolg.

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Hättest halt mal früher... ;-)

Also ich würde erstmal einen Tag auswählen, an dem der Junge garantiert müde sein wird. Dann würde ich morgens besprechen, dass heute ein besonderer Tag ist, weil er am Abend alleine einschlafen wird und das auch schafft, garantiert, weil er ja groß ist. Ich würde einen Grund nennen, z. B. dass Mama und Papa heute abend etwas sehr Wichtiges besprechen müssen und dafür unbedingt seine Mitarbeit brauchen, in der Form, dass er eben nicht dabei stört. Damit ihm das nicht so schwer fällt, würde ich ihm erklären, dass Du auf jeden Fall nochmal kommst, nach ihm schaust, ihn zudeckst usw., wenn das Gespräch beendet ist (was dauern kann, er soll also nicht warten).

Andere Möglichkeit: Die Holzhammermethode. Morgens klare Ansage und dann schreien und jammern lassen. Nicht nachgeben. Auch das wird er in dem Alter 100%ig ohne Trauma überleben. Aber es wird anstrengend für beide Seiten.