Meine Tochter (4 1/2) ist seit ca einem Jahr im Kindergarten. Sie ist Einzelkind und war von Anfang an sehr schüchtern anderen gegenüber.Zu Hause ist sie das genaue Gegenteil und quasselt uns in Grund und Boden Sie ist Kindern schon immer aus dem Weg gegangen. Hat nicht mit ihnen gespielt und schon gar nicht mit ihnen gesprochen. Auch im Kindergarten hat sich das nicht geändert. Der Kindergarten hat uns dann im Sommer die Frühförderung empfohlen. Geplant ist, dass unsere Tochter ab Januar einmal die Woche nicht in den Kindergarten, sondern in die Frühförderstelle geht. Dort gibt es eine kleine Gruppe mit 6 Kindern. Sie soll dann lernen, wie man sich richtig verhält.
Nun hat sie aber seit dem Sommer sehr große Fortschritte gemacht. Sie spielt mittlerweile mit Kindern und spricht auch mit ihnen. Sie traut sich noch nicht von sich aus auf die anderen zuzugehen, aber wenn sie gefragt wird, macht sie mit.
Ist diese Frühförderung wohl noch nötig? Ich möchte sie einfach nicht gerne aus ihrem gewohnten Kindergartenumfeld rausreißen zumal das ganze angeblich bis zu einem Jahr oder länger dauern kann.
Ausgerechnet an dem Tag, an dem die Frühförderung wäre hat sie im Kindergarten turnen, und da blüht sie richtig auf lt. den Erzieherinnen.
Hat jemand Erfahrung?
schüchternes Kind - Frühförderung ja oder nein
HI,
meine Tochter war auch super schüchtern und wir haben dann mit pädagogischen Reiten angefangen, Sport und Ballett. Natürlich war der Anfang recht schwer aber nach 6 -12 Wochen konnte ich sie alleine dort lassen. Wir haben allerdings schon ab dem 3. Lebensjahr angefangen dran zu arbeiten.
Jetzt ist sie in der 1. Klasse und meldet sich, nimmt am Unterricht normal teil und hat viele Freunde gefunden. Heute würde ich sie nicht mehr schüchtern sondern eher Zurückhaltend beschreiben.
Bitte mach so früh wie möglich etwas, soweit es geht, denn wir haben auch zwei Kids in der Klasse, die so etwas von schüchtern sind, das sie sich total unwohl fühlen. Die eine Mama kenne ich recht gut und die hat Sport, etc. immer nach der ersten Probestunden abgebrochen.
Achja, unsere Frühförderstelle ist total überlaufen, da werden ersteinmal schwerwiegendere Problemkinder aufgenommen, die Doppeltherapien benötigen.
Lisa
hi,
ob die Frühförderung "noch nötig" ist, kann ich dir leider auch nicht sagen. Aber grundsätzlich finde ich es toll, dass es solche Förderungsangebote gibt und ich denke, man sollte als Eltern wirklich gut darüber nachdenken, ein Förderungsangebot auszuschlafen, wenn es dem Kind helfen könnte. Bei der Entscheidung darüber, OB es nötig ist oder nicht, kann der Kinerarzt helfen oder vielleicht auch eine neutrale Beratungsstelle.
Ich kann es verstehen, dass du sagst, du möchtest sie nur ungern aus ihrer gewohnten Umgebung rausreißen (gerade an einem Tag, an dem es etwas im Kindergarten gibt, an dem sie Freude hat). Vielleicht kannst du das Projekt "Frühförderung" und Förderung der sozialen Kompetenz auch in die eigene Hand nehmen, mit ihr zum Turnen gehen oder in eine regelmäßig stattfindende Musikgruppe usw., also das Nachmittagsprogramm extrem kinderreich gestalten. Schon nach einigen Wochen wirst du feststellen (auch vielleicht in Rücksprache mit den Erzieherinnen), ob sich das Verhalten deiner Tochter weiterhin bessert oder aber trotz aller Bemühungen stagniert.
Wie ist es mit nachmittäglichen Verabredungen mit anderen Kindern (Kindergartenfreunden)? Auch da kann soziales Verhalten trainiert werden. Wichtig ist wirklich, dass sie viel mit anderen Kindern zusammen ist.
Aber grundsätzlich glaube ich, dass es eben zurückhaltende Kinder und die sogenannten "Rampensäue" gibt und dass man aus der einen Sorte Kind nicht die andere Sorte Kind machen kann, indem man es fördert, bespaßt oder zu einem Verhalten nötigt, das nicht seinem Naturell entspricht.
LG
cori
dann soll sie mal meinen sohn treffen der quasselt sie schon so voll, das sie keine chance hat zu entweichen. Das beginnt schon morgens beim aufstehen, auf dem weg zur kita wird jeder gegrüßt und vollgequatscht sowie ausgefragt. Echt nervig. Er hat keine scheu. Gerade bei ruhigeren kindern ist er noch offener und fröhlicher. Bei sehr aktiven kindern wird er eher ruhiger.
Es gibt kinder die sind eben offen, andere eben zurückhaltend. Na und? Geht doch den erwachsenen nicht anders. Ich denke deine tochter ist einfach etwas vorsichtiger und würde das einfach belassen. Du sagst ja das sie jetzt fortschritte macht.
Oder du testest es eben eine zeit lang, schaust dir das an und die entwicklung deiner tochter wenn es nicht klappt beendest du das eben einfach wieder.
Aber ich denke sie gehört einfach nur zu den ruhigen zurückhaltenden persönlichkeiten.
Alles gute
Hallo!
Unsere Tochter (fast 5) gehört auch zu den "schüchternen" Kids (sie ist auch Einzelkind)! Nur Zuhause ist nichts mit schüchtern ! Als unsere Maus in den Kindi kam, war sie 2,5 Jahre alt, wir wollten dass sie einfach den Kontakt zu anderen Kindern und Erwachsenen bekommt! Sie gehörte von Anfang an zu den Zurückhaltenden und ruhigen Kindern, das ging ungefähr 1,5 Jahre lang so! Naja das hat sich geändert als ihre nun beste Freundin in den Kindi kam! Zwischen den beiden stimmte die Chemie auf Anhieb, vielleicht auch weil ihre Freundin genau das gegenteil von unserer Maus ist! Sie ist doch sehr forsch,total quirlig und hat immer nen coolen Spruch auf den Lippen ( sie hat 2 große Brüder), vielleicht liegt es daran! Jetzt wo die beiden Best friends sind ist auch unsere nicht mehr so sehr schüchtern und zurückhaltend, aber ich denke auch dass es ihr Naturell ist etwas "ruhiger" zusein als andere!
Was wir noch zusätzlich machen, ist 1x die Woche Reiten, 1x die Woche Kinderturnen und 1x die Woche Kinderchor! Ich denke das hat ihr auch so einwenig "geholfen"!
Ob ihr die Frühforderung noch braucht oder nicht, kann ich dir nicht sagen, aber manche Dinge brauchen Erfahrungsgemäß einfach etwas länger !
LG
Jenny
Hallo,
wie? Das Kind ist schüchtern? Geht ja gar nicht!
Wie soll es denn jetzt bloß Pressesprecher oder Politiker werden? Wie soll es im Assessment-Center vor Selbstbewußtsein strotzend die anderen in Grund und Boden schwafeln? Da kann man die berufliche Karriere gleich vergessen!
Jetzt mal ehrlich: So langsam wird jede von der gewünschten Norm abweichende Charaktereigenschaft gleich pathologisiert und mit der Förderkeule bearbeitet.
Mein Gott, Deine Tochter spielt doch jetzt mit Kindern. Es muß doch nicht jeder das Selbstbewußtsein in Person sein und auf jeden Fremden zugehen.
Ich würde mir die Förderung sparen, und sie bei einem Sport anmelden, der ihr Spaß macht. Das gibt auch Selbstbewußtsein und führt dazu, daß sie mit neuen Kinder umgehen muß.
Bei uns im Kindergarten sind/waren zwei extrem schüchterne Schwestern. Da gab es auch Bedenken als die Große jetzt in die Schule und in die OGS kam und was ist?
Sie kommt da prima zurecht. Es sind noch vier andere Mädchen dabei, die sie schon aus dem Kindergarten kannte, und es gibt keinerlei Probleme.
Ich war auch immer schüchtern und bin bisher ganz gut durch's Leben gekommen. Klar, meine mündlichen Schulnoten hätten besser sein können, und ich bin froh, wenn ich nicht viel mit Kunden zu tun haben muß, aber so what?
Andere Leute haben andere Eigenschaften, die nicht unbedingt erwünscht sind. Wir sind nunmal Menschen und keine Maschinen.
LG
Heike