Verhalten von Kindern (befreundet) untereinander.... Wie reagieren?

Hallo!
Stellt euch mal folgende Situation vor:

Mein Sohn ist mit einem Freund X (beide 4 Jahre) draussen im Schnee spielen. Vergnügen sich beide mit ihren Poporutschern. Da kommt ein dritter Junge (5 jahre) hinzu. alle sind normalerweise gut miteinander befreundet.

sooo. Kommentar von meinem Sohn: "och XY, wir wollen grad nicht mit dir spielen" X möchte ebenfalls kommentieren und meint so zu meinem sohn:"ja, gell, wir spielen so schön!"

Die Mutter von XY dreht sich wortlos um, meint zu ihrem sohn:"naja, dann spielen wir beide halt alleine!" und geht.

Soviel zur situation. Ich war leider drin und hab was geholt. die Mutter von X hat meinen sohn dann zurechtgewiesen, aber da wars schon passiert. als ich wieder rauskam, hat sie es mir erzählt. ich wollte dann, dass mein sohn rauf zu XY geht und sich entschuldigt und evtl. nachfragt, ob er nicht vielleicht doch kommen mag (normalerweise spielen sie echt immer schön zusammen - auch zu dritt). leider waren kind und mutter dann schon mit dem schlitten auf und davon :-(. hat mir richtig leid getan!

die situtation kommt leider immer wieder auf. egal wie die konstellation ist: wenn zwei schon schön spielen, lehnen sie den dritten erstmal obercool ab. jeder ist mal dran, es gleicht sich also eigentlich aus. aber der wortlaut ist oft unmöglich......

wie würdet ihr denn reagieren? ich tu mir da immer sehr schwer. auf der einen seite möchte ich mich so wenig wie möglich einmischen, auf der anderen seite spricht mich das verhalten von allen dreien nicht wirklich an.

aber sollten das kinder nicht untereinander regeln? wie seht ihr das? die anderen mütter greifen sehr oft ein, wenn irgendeine streitigkeit entsteht. ich bin da eher der zurückhaltende typ.

bin gespannt auf eure meinungen!

LG

1

Gaaaaanz viele Mütter sind der Meinung, dass das Kinder unter sich regeln sollten.

ICH NICHT!!! :-p
Gewisse Umgangsformen/Verhaltensweisen sind nicht nett und das soll mein Kind lernen.
Wenn mein Sohn seinen Freund in dieser Situation ausgegrenzt hätte, hätte ich versucht einzulenken. Es ist nicht nett einen Freund vor den Kopf zu stoßen und "auszutauschen" wenn sich die Gelegenheit gibt.
Wenn xy meinem Kind etwas wegnimmt, soll er natürlich erst mal gucken ob er es selbst wieder bekommt. Ansonsten sage ich was dazu.
Wenn Louis was Süßes hat, dann soll er es teilen (auch wenn er es lieber alleine essen möchte). Er freut sich ja auch wenn xy ihm etwas ab gibt.

LG

Im Bekanntenkreis hatte ein Junge eine Kiga-Freundin eingeladen. Als das Mädchen dann da war, wollte der Junge sein Spielzeug nich teilen. ICH hätte meinem Kind was dazu gesagt: er hat sich das Mädchen eingeladen und soll auch zusammen gespielt werden. Für die Mutter war das Verhalten ihres Sohnes aber in Ordnung - schließlich ist es ja sein Spielzeug und er darf bestimmen wer damit spielen darf ..... So veschieden sind die Ansichten!

2

ja, teilweise sehe ich es auf alle fälle so wie du. aber meistens würde ich gerne mal abwarten, wie die jungs das unter sich regeln. aber irgendwie kommt es gar nicht dazu. alle greifen eher ein (also nach 5 sekunden) und ich dadurch eigentlich nie. komm mir schon voll blöd vor, dass ich nicht sofort springe und ermahne/schimpfe.

zu hause ists bei uns kein problem. mein sohn ist eigentlich recht "sozial" und mit teilen hatten wir noch nie probleme.
das einzige problem ist echt diese dreierkonstellation..... die macht mir zu schaffen.

4

Man sagt nicht ohne Grund "Drei ist einer zu viel"! Ist was wahres dran ...

3

Hier mal die Sicht von außen:

In unserer Kita sind 3 Mädels, alle gerade 5 geworden, die seit zwei Jahren in unserer Gruppe sind und vorher schon in dieser Konstellation in der Krippe waren. Unsere Tochter, wird jetzt auch fünf, spielt immer mit dem Kind, das gerade aus der 3er Gruppe ausgeschlossen wird. Sie war aber schon vorher in der Gruppe und ist nie so richtig in diese eingeschworene Gruppe herein gekommen. Und bisher hat sie auch immer brav die zwei Kinder eingeladen, mit denen sie manchmal spielen darf. Dieses Jahr ist das erste Mal, dass sie gesagt hat: Ihr spielt immer nur mit mir, wenn die anderen euch nicht mitspielen lassen. Ihr seid gar keine Freunde und ihr seid auch ganz oft gemein zueinander. Ich lade euch nicht ein!

Ich habe mich darüber sehr gefreut, weil mir das immer sehr leid getan hat und sie darunter wirklich sehr gelitten hat. Oft hat eines der Mädels das andere angestachelt meine Tochter und die Dritte in ihrem Bunde vom Geburtstag auszuladen. Dann kamen beide Kinder weinend nach Hause und meinten: Wir dürfen morgen nicht auf den Geburtstag #heul

Aaaaaber: Im Endeffekt lernen die Kinder es nur so. Meine Tochter hat mit solchen Späßen ganz schnell wieder aufgehört, als sie gemerkt hat, wie es ist, wenn man auf der anderen Seite steht. Ich denke, da bringt alles Reden und Erklären nichts. Es ist eine Phase und die geht vorbei. Und ich finde es ja eigentlich sogar ok. Denn zu zweit spielt man ganz anders als zu dritt! Solange also der 3. nicht fies ausgegrenzt wird ("komm, wenn XY kommt, dann rennen wir immer weg!"), dann würde ich da nicht viel machen. Abends evtl. mal in ner ruhigen Minute erklären, wie XY sich wohl gefühlt haben mag, aber mehr nicht...

Auch, wenn das Mutterherz natürlich weint #schein

LG
Jenny

5

Hallo,

ich würde mich so verhalten wie du!

Eine Dreier-Konstellation ist immer schwierig. Einer ist meistens über.
Solange es bei den Kindern "reihumgeht" und nicht immer der Gleiche ausgeschlossen wird finde ich es auch für das Alter recht normal.

Meine Tochter ist in einer Fünferclique im Kiga. Den Satz "Keine Freunde mehr" konnten man (laut Aussage der Erzieherin) am Tag gar nicht mehr zählen, so oft ist er gefallen.
Übrigens von allen Kindern gleichermaßen.

Wenn zwei Kinder miteinander spielen und in dem Moment niemanden anderen dabei haben wollen finde ich auch, dass die Eltern es zu akzeptieren haben - so leid es einem auch tut, wenn es in dem Moment das eigene Kind ist.
Wie würdet ihr es denn finden, wenn du mit einer der Mütter auf ein Kaffee trinken verabredet bist und die andere kommt einfach dazu, weil ihr gerade danach ist?
Manchmal passt es einfach nicht, z. B. wenn man etwas bestimmtes zu zweit besprechen möchte. Beim nächsten Mal ist es dann auch wieder zu dritt ganz nett.
Und so sehe ich es bei den Kindern auch.
Ich lasse meine Tochter viele Dinge selber regeln und inzwischen klappt das richtig super. Ihre Problemlösestrategien werden echt immer mehr und sie ist hinterher oft ganz stolz, wenn sie es alleine regeln konnte.
Wenn ein Kind droht verletzt zu werden schreite ich natürlich ein, aber vorher... irgendwann müssen sie es einfach lernen Konflikte auszutragen.

LG

6

Hallo!

Also ich persönlich hasse diesen Satz "du bist nicht mehr meine Freundin"! Natürlich ist das Verhalten im Kindergartenalter normal, aber ich übe mit meiner Tochter (3J.) trotzdem gerade, wie man es besser machen kann. Sie selber hat es auch schon gesagt, aber meist ist sie die jenige, die es zu hören kriegt und ist dann extrem traurig und denkt lange darüber nach.

Ich übe jetzt mir ihr "wie kann man freundlich nein sagen?". Z.B. "Klar bist Du mein Freund, aber heute mag ich lieber mit XY alleine spielen. Aber ich habe Dich trotzdem gern. Vielleicht spielen wir später, ok?"

Aber ich weise sie auch immer darauf hin, dass das Kind was nicht mitspielen darf sehr traurig ist und man sich doch unter Freunden immer so verhalten sollte, dass möglichst keiner traurig ist. Und daher ist die erste Antwort auf ein freundliches "darf ich mitspielen?" bitte immer ein "ja, wir können alle ZUSAMMEN spielen".

Oder es gab eine Situation da ist sie im Kiga freundstrahlend auf einen Jungen zugelaufen "MEIN Luis" und umklammerte ihn obwohl er gerade mit einem anderen Mädchen spielte. Luis fand es gut, aber ich sah schon, wie die Eifersucht in dem Mädchen aufstieg und habe dann gesagt: "komm, begrüße auch XY mit einer Umarmung, das ist freundlich". Gesagt getan und schon konnten alle zusammen spielen.

NATÜRLICH kann man nicht immer eingreifen. Aber durch vorgegebene Sätze wie diese, gibt man doch Lösungsmöglichkeiten vor und auch Handlungsoptionen. Woher soll meine Tochter es wissen, dass es sich gehört, beide Kinder zu begrüßen und nicht eins an den Rand zu drängen, wenn ich sie nicht darauf aufmerksam mache? Wie soll sie lernen, sich rücksichtsvoll zu verhalten, wenn ich es erstens nicht vorlebe und zweitens nicht mit ihr an konkreten Situationen übe?
Meine Tochter hat großen Spaß daran, Situationen immer wieder durchzuspielen mit mir. Mal soll ich die Erzieherin sein, mal ein anderes Kind...und sie probiert sich dann aus. Das finde ich echt toll.

Und wenn sie es selber gesagt bekommt, soll sie sagen: "man kann VIELE Freunde haben, nicht nur einen. Du bist immernoch mein Freund, auch wenn Du jetzt nein zu mir sagst"

Was wir auch üben ist: "nein sagen mit Gegenangebot": "nein, ich brauche die Schaufel selber noch, aber schau mal da drüben im Schuppen kannst Du Dir auch eine holen". Das hat sie schon so verinnerlicht, dass es ganz oft klappt. Gerade wenn kleinere Kinder kommen und irgendwas wegnehmen wollen, kümmert sie sich oft um ein Ersatzspielzeug so dass es keinen Streit um das gibt, was sie selber behalten will.

Das ist meine Vorstellung von Erziehung im Bereich Sozialverhalten. Sieht halt jeder anders...

LG

7

Hallo,

also ich verstehe das Problem jetzt nicht, sie haben ihn ja nicht irgendwie bösartig oder gemein abgelehnt, ist doch druchaus legitim, wenn die beiden einfach nicht in ihrem Spiel gestört werden möchten. Wenn sie ihn nicht immer mobben und er einfach jetzt gerade nicht in das Spiel "gepasst" hat, dass ist das halt so. Das nächste mal ist es vielleicht ein anderer oder sie spielen wieder alle 3 miteinander.

Und ich finde es ja auch nicht schlimm, wenn er mal alleine mit der Mutter was spielt, vielleicht passts dann halt in 15 Minuten wieder und die beiden anderen Fragen den einen Jungen. Ich persönlich finde es auch übertrieben sich dafür entschuldigen zu müssen, was anderes wäre zB die Aussage "du bist blöd mit wollen wir nicht spielen".

lg

8

Hallo,
ich habe so eine Situation bei meinem großen (4) noch nicht mitbekommen. Allerdings hat er mir erzählt das im Kindergarten immer "alle" mit ihm spielen wollen und das ist ihm einfach zu viel. Er spielt gerne mit nur einem Kind, evtl. zwei, hat aber sehr viele Freunde/Freundinnen. In der Situation im Kindergarten war er scheinbar total überfordert und wusste sich gar nicht zu helfen was er mit so einem Ansturm machen soll. Ich habe ihm dann erklärt das er ruhig sagen kann wenn er gerade nicht möchte das noch ein Kind mitspielt. Er soll einfach anbieten das man später etwas anderes zusammen spielen kann wenn er mit diesem oder jenem Spiel fertig ist. Ich denke es ist wichtig WIE die Kinder es sagen und das müssen sie einfach von uns lernen. Ich finde es spricht überhaupt nichts dagegen wenn die Kinder zu zweit spielen und gerade keinen dritten dabei haben möchten.

Liebe Grüße
hasib

9

Hallo,

würde je nach Situation mal eingreifen und aber auch mal nicht.

Wir möchten ja auch nicht uns immer mit XY treffen. Auch wenns unsere Freundin ist.
TRotzdem sollte auf eine vernünftige wortwahl geachtet werden.

Ist es ein Spiel wo jeder immer einsteigen kann, würde ich sagen das XY doch mitspielen darf. Da seit ihr schneller fertig..../ könnte dies und das besser spielen, da mehr hilfe da ist.... oder oder oder....

Auch mal abends erklären das sowas ja nicht nett ist. Bzw. mal erinnern wie sie sich gefühlt haben. Erklären wie man ein Kind lieb "nein" sagt

lg