Hallo,
so langsam kriech ich hier auf m Zahnfleisch mit meinem Fünfjährigen. Bitte werft nicht mit Steinen, wenn ihr denkt, dass sein Verhalten normal ist und ich hier übertreibe. Ich hätte gern mal andere Meinungen gehört, da ich kurz davor bin, mit meinem Kind zum Arzt zu gehen. Vielleicht liegt ja auch alles an mir. Hier nehme ich gerne Tipps entgegen, denn SO gehts dauerhaft hier echt nicht weiter.
Ich habe zwei Kinder. Meinen Sohnemann mit 5 Jahren und meine Tochter mit 3 Jahren. Unser Sohn ist ein sehr lebhaftes Kerlchen, der ständig Hummeln im Hintern hat, was auch ok ist. Unsere Tochter hingegen ist ne ganz ruhige Motte, neben der die Welt einstürzen könnte.
Nun ist das eine Problem, dass er dermaßen derbe gegen seine Schwester vorgeht, obwohl ich bemüht bin, natürlich beiden gleichmäßíge Aufmerksamkeit zu schenken. Momentan haut und schubst und macht er aber gegen seine Schwester, dass ich natürlich dann schimpfen muss und Konsequenzen für ihn folgen. Diese wären zum Beispiel, dass er sich halt bei seiner Schwester entschuldigen muss. Wenns zu arg war, muss er auch erstmal allein in sein Zimmer, um darüber nachzudenken, was jetzt falsch war, was er mir danach auch sagen muss, damit ich weiß, dass er es kapiert hat -wovon ich natürlich bei einem Fünfjährigen meiner Meinung nach ausgehen kann.
Er möchte den ganzen Tag im Mittelpunkt stehen, was aber bei zwei Kindern nicht möglich ist und was ich auch nicht tun möchte für ihn. Er MUSS meiner Meinung nach auch lernen, dass, wenn Mama grad mal mit Papa redet, er einfach mal warten muss und nicht sofort dran kommt. Sofern dann mal so eine Situation ist, geht er gleich wutentbrant auf seine Schwester los, schreit oder wirft Gegenstände um sich. Dieses Theater habe ich auch, wenn es abends ins Bett geht. Er hat schon Augenringe, schläft aber trotzdem sehr spät ein und morgens ist er sehr früh munter.
Allgemein ist es so, sofern es nicht nach seinem kleinen Köpfchen geht, dass es in einem regelrechten kurzen Tobsuchtsanfall endet. In dem Fall habe ich schon einiges versucht. Ich hab ihn ins Zimmer geschickt zum Runterkommen. Ich bin beispielsweise auch jemand, der seine Wut mal Rausschreien muss und dann gehts mir besser. Bringt aber bei ihm nix. Ebenso schimpfen und zurechtweisen. Diese beiden Sachen enden damit, dass er sich so reinsteigert, dass er WIRKLICH alleine nicht mehr runterkommt. Das schafft er dann nur mit meiner Hilfe, in dem ich ihn auf den Schoß nehme, tröste und ruhig auf ihn einrede. Demnach haben wir hier zwar UNSERE Lösung gefunden, aber am Gesamtverhalten ändert sich einfach nichts.
Mein Mann und ich sind beruflich so eingespannt, dass unter der Woche keinerlei Aktivitäten gemeinsam stattfinden könnten. Am WE geben wir uns alle Mühe, aber das endet meist im Disaster - einem Tobsuchtsanfall.
Gerade eben hatten wir wieder ne Aktion. Wir haben uns eine neue Wohnwand gekauft. Die alte ist ausgeräumt. Die neue kommt am Freitag. Demnach stehen hier einige Kartons rum. Nun meinte mein Junior, ob ich ihm was aus den Kartons schenken könnte. Klar, das is aufregend für Kinder auf ner halben Baustelle zu wohnen. Ich hab dann einen Dekodrachen fürs Fenster ausgekramt und meinte, den könne er haben. Wollte er nicht. Ok, weiter geschaut. Eine Blume fürs Fenster. Wollte er auch nicht. Aller guten Dinge sind drei. Eine Schmuckschachtel. Wollte er auch nicht.. Gut, dann gibts halt nix. Er möchte aber was wertvolles haben. Schmuckschachtel ist doch wertvoll, da kann man Sachen versteckeln. Nein, ist es nicht. Tobsuchtsanfall, Wasserflasche durchs Wohnzimmer geflogen. Der kleinen Schwester auf den Poppo gehauen, dass man die Hand gesehen hat! Ich verzweifeln. Ich hab ne klare Ansage gegeben, dass nun Schluss ist, er schreit und kreischt weiter wie am Spieß. Also die Kleine genommen, aus m Wohnzimmer raus und ihn erstmal kurz kreischen lassen. Danach hab ich ihn natürlich wieder beruhigen müssen. Wir haben kurz in Ruhe drüber geredet. Und schon fängt er wieder an.
Des WEiteren - und das finde ich so derbe - benutzt der kleine Mann eine Fäkalsprache, wobei ich mich frage, wo er die her hat. Auch mir gegenüber. Handgreiflich ist er mir gegenüber auch schon geworden.
Ich möchte nicht nur schlecht über mein Kind reden. Er ist sonst ein ganz tolles Kerlchen. Aber diese Zeiten werden immer weniger. Ich weiß nciht mehr, was ich machen soll. Eigentlich hats im Oktober angefangen, als mein Mann einen neuen Job gefunden hat und wir beide berufstechnisch mehr außer Haus waren bzw. sind. Klar, das is ne Umstellung. Sonst war immer jemand von uns da und hatte Zeit ohne Ende. Kindergarten ging bis 14 oder 15 Uhr und nicht, wie jetzt bis 16:30 Uhr.
Ich weiß nicht, ob wir in einem kleinen Kreislauf drinnen sind. Ich schimpfe am laufenden Band, er fühlt sich dadurch vielleicht blöde, hat aber auch das Schimpfen verdient, weil mit Ignoranz komm ich hier glaub ich nicht weiter. Ich denke nicht, dass ich mit Ignoranz die Grenzen setzen kann, die er zu befolgen hat - bspsweise seine Schwester zu verdrimmen.
Zur Konzentration: Irgendwie kann ich dazu nicht so viel sagen. Wenns Spaß macht, kann er sich auch mal ne Weile auf was konzentrieren. Aber so richtig Spielen, ich weiß nicht. Eigentlich zerrt er hier die Feuerwehr raus und keine zwei Minuten später das nächste. Wenn ich mitspiele gibt er vollends den Ton an, wie das Spiel zu erfolgen hat. Gebe ich mal meinen Phantasiesenf dazu, passt ihm das nicht. Sofern ich mich "füge" klappt das wunderbar.
Bewegungsdrang ist sehr gr0ß bei ihm. Jedoch sage ich mir hier, es ist ein temperamentvoller Junge. Er sitzt nciht beim Essen still, hampelt mehr rum. Im Kidnergarten sagen sie, dass er nicht von einer Spielecke zur anderen läuft, sondern rennt.
Manchmal denk ich, und versteht das bitte nicht falsch, dass er das alles einfach macht, um im Mittelpunkt zu stehen. Lieber negative Aufmerksamkeit, als gar keine. Obwohl "gar keine" gibts ja nicht. Nur eben gespaltene. Ich frage halt beide Kinder, wie es war im Kindergarten und nicht nur ihn. Ich drücke beide und nicht nur ihn. Ich spiele mit beiden und nicht nur mit ihm. Vielleicht ist das auch der SChlüssel. Am WE mal was NUR mit ihm alleine machen?
Ich finde es alles in allem recht heftig, wie es hier abgeht zur Zeit. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht schimpfen muss. Ich muss dazu sagen, dass mein Mann ADHS hat bzw hatte. Als Kind. Er hat das jetzt aber super im Griff. Manchmal in Stresssituationen merkt mans zwar - wenn mans weiß. Aber alles in allem kommt er ohne Medikamente sehr gut zurecht.
Sagt mir bitte mal Eure Meinung als Außenstehende. Sollte ich mal einen Arzt konsultieren?
Ich weiß nicht mehr weiter? ADS? ADHS? DAS ist doch nicht mehr normal!
Mit dem Kerl wäre ich vermutlich schon längst bei de Erziehungsberatung / Kia oder sonst irgendeiner Stelle gewesen!!! Wenn Du nen guten KiA hast dann geh erstmal zu ihm. Meine Freundin hat nen heiklen Termin auch erstmal ohne Kind gemacht. Außerdem war sie bei einer Beratungsstelle einer Förderschule für verhaltensauffällige Kinder.
Meine Jungs sind echt aktiv, immer auf Zack, turnen, schwätzen, machen Blödsinn, prügeln sich, sind laut.... aber sie sind Engel im Vergleich zu Deinem (grad im Umgang mit der Schwester).
Da lägen meine Nerven auch blank - ich kann Dich verstehen.
Vollkommen egal obs an Eurer veränderten beruflichen Situation liegt oder an was anderem. Ihr müßt mit nem Fachmann rausfinden wo das Problem liegt. Das kann ganz viele Ursachen haben.
Wünsch Dir gute Nerven und nen kleinen Tipp - sprich nur mit Menschen drüber die Dich auch verstehen können!! Es gibt leider zuviele Übermütter die grundsätzlich keine Probleme haben und bei denen Du nur schlecht da stehen kannst (auch wenn deren Kinder noch schlimmer sind).
Viel Erfolg,
Hermiene
Du, er kann auch ein Engel sein. Im Kindergarten sind meine beiden die Liebsten aus der Gruppe. DAS macht er echt wohl nur daheim.
Ich werde mich mal kundig machen wegen so einer Beratungsstelle. Schaden kanns ja nichts.
Ich liebe mein Kind und ich weiß, dass er wirklich ein Engel sein kann. Ich hab keine Ahnung, an was DAS jetzt alles liegt? Er war bis vor Kurzem NIE so
Engel....Das sind mir die Liebsten - so kann mein Großer auch sein Allerdings ist er nicht so schräg drauf wie Deiner
Mein Großer hat mit 5 Jahren mit der Vorpübertät begonnen (die seit 2 Jahren im aktiv ist), vielleicht ist bei Deinem auch sowas in Gange.
Manchmal bringt es schon was mit einer neutralen Person die ganze Sache zu analysieren. Dann findet sich oft ein Auslöser für bestimmte Dinge. Im dümmsten Fall ist es wirklich ADHS oder so, aber auch das kann man therpapieren.
Meine Freundin hat bei ihrem Sohn die ganze Diagnostik gemacht und so ADHS ausgeschlossen. Sie bekam aber Anleitung wie sie in bestimmten Situationen zu reagieren hat und wurde in bestimmten Maßnahmen bestätigt. Das war für sie schonmal ne große Erleichterung.
Wichtig ist ein schnelle Handlung, denn sonst bist Du so am Ende, das garnix mehr geht.
LG,
Hermiene
Ich weiß nicht, ob ein Arzt der richtige ist... Evtl könnt ihr euch mal an eine Familienberatung wenden.
Ich glaube, nach kurzem Lesen deiner Zeilen, dass dein Sohn zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Bis 16.30 kiga ist einfach verdammt lange... Manche Kinder können das gut, andere eben nicht.
Zum Vorfall bei euch heute Mittag: wieso durfte er nicht selbst was aussuchen?
Zum Umgang mit der Schwester: wehrt sie sich nicht?
Zum Umgang mt dir: Fäkalsprache würde ich nicht dulden, hauen lasse ich mich definitiv auch nicht. Mein Sohn spuckt ab und an mal in meine Richtung, wenn er total wütend ist, dann verlasse ich das Zimmer oder ignoriere ihn.
Lg
Ja, selber aussuchen hätte ich natürlich auch machen können. stimmt.. hm.. naja.. ich hab da viele Gläser und wichtige Papiere hier drin. Aber stimmt. Das hätte ich auch tun können.
Nee, die KLeine wehrt sich nicht. Sie kommt dann weinend zu mir.. Naja und ich muss da doch handeln..
Ich kriech hier echt fast auf m Zahnfleisch, weil ich weiß, dass er echt anders sein kann und eben nicht weiß, WARUM zum Teufel es zur Zeit soo läuft
Hallo,
auf zur Erziehungsberatung/systemischen Familienberatung. Dort mal schauen was grad ist und was ihr verändern könnt und wo ihr was verändern wollt. Schafft schöne Momente, schafft viele gemeinsame Momente auch mal allein mit dem Großen und der Kleinen.
Zu ADHS gehört vieles, da wären zig Testungen nötig und dafür ist er auch noch zu klein.
Lasst euch mal beraten, es hört sich für mich so an , als würde euer Sohn Probleme haben mit der Veränderung, lange KiTa, wenig nur Mama und Papa, die kleine Schwester. Jedes Kind möchte gern was besonderes sein, der Nabel der Welt, das ist ein Grundbedürfnis. Wenn Grundbedürfnisse nicht befriedigt werden, dreht man irgendwann durch. Und wenn viel geschimpft wird, ist man in einer Spirale. Lass dich da mal beraten
LG
Danke.
Genau das ist irgendwo auch mein Gedankengang. Wir haben eben (auf m Klo ) noch ein sehr ruhiges Gespräch gehabt. Am Sonntag gehe ich allein mit ihm zum Brakedance-Training-Schauen. Und wir kaufen morgen zusammen ein "Wutkissen". Ich muss eindeutig konsequenter sein, denke ich. Gerade, weil ich in der Woche mit den beiden alleine bin. Ich geb uns jetzt noch 2 Wochen Schonfrist mit etwaigen Veränderungen und dann schau ich nochmal.
das hört sich gut an.
Lass ihm ruhig seine 4-6 Wochen um sich zu verändern und "einzukriegen". Ich wünsch euch alles Gute dafür.
Konsequenz ist oft das Thema schlechthin, ich habe in der Ausbildung das Buch "Kinder fordern uns heraus" von Rolf Dreikurs gelesen und seit ich Kinder habe, wende ich es unbewusst aktiv an, was ich dort gelesen habe und merke: das klappt wirklich gut
LG
"Diese beiden Sachen enden damit, dass er sich so reinsteigert, dass er WIRKLICH alleine nicht mehr runterkommt. Das schafft er dann nur mit meiner Hilfe, in dem ich ihn auf den Schoß nehme, tröste und ruhig auf ihn einrede."
Was passiert denn, wenn Du ihn bei einem solchen Tobsuchtsanfall völlig ignorierst? Ihm dann nicht doch wieder die volle Aufmerksamkeit gibst, mit Schoß, trösten etc.? Denn so erreicht er mit seinem Ausflippen ja doch das, was er will.
LG,
er kommt nicht alleine runter. kurz vor dem hyperventilieren ist er dann. er bekommt kaum noch luft, weil er so am kreischen und schreien und heulen ist, dass das mit dem luftholen nicht mehr hinhaut.
OK, dann bin ich mit meinem Latein leider auch am Ende...
Guck mal auf Spiegel Online, da steht heute ein Artikel über eine neue Krankheit DMDD oder so ähnlich, ist irgendwie ähnlich wie ADHS aber da gehts auch um diese Wutanfälle.
Vielleicht ganz interessant zu lesen obwohl eher kritisch (neue Modekrankheit nach ADHS, Asberger und bipolaren Störungen...), sonst kann ich dir leider keinen entscheidenden Tipp geben.
http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/kinder-streit-um-neue-stimmungsstoerung-dmdd-a-876286.html
danke..
nee, das glaub ich nicht.. zwischenzeitlich ist er ja nicht extrem reizbar und es bricht nicht "einfach so" aus ihm heraus. es gibt ja dann "gründe"
Na zum Glück! Ich hatte es nur gerade gesehen...
Ich wünsche euch, dass ihr das schnell in den Griff bekommt!
Hallo,
ich würde schon sagen, dass ihr euch professionelle Hilfe holen solltet. Meiner Meinung seid ihr in einem Kreislauf, aus dem ihr alleine nicht rauskommt.
Klar ist beispielsweise Kiga bis 16:30 lang und für manche Kinder fast nicht zu packen, aber eben auch nicht immer zu ändern.
Nur mal ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis:
Ein Junge, das Nesthäckchen, hatte seine Aggressionen gar nicht im Griff. Er war, glaube ich, auch so 4 oder 5, als die Eltern verständlicherweise echt am Ende waren mit ihren Weisheiten, aber auch mit den Nerven. Sie waren bei einem Therapeuten/ Kinderpsychologen/Kinderpsychiater. Erkundige dich mal bei deinem Kinderarzt, er wäre für mich der erste Ansprechpartner.
Jedenfalls gab es dort keine Medikamente oder so, sondern echte Erziehungshilfe.WANN Ansagen machen, WER macht diese Ansagen, Wie werden Ansagen gemacht (in diesem Fall ganz kurz und klar, keine langen Erklärungen), welche Rituale helfen in welchen Situationen, wie kann man Aggression aus einer Situation herausholen (worauf reagiert speziell dieses Kind am besten), welche Rituale helfen im Alltag, um Ruhe zu bringen.
ADS würde ich auch ansprechen. Es wird zwar meiner Meinung nach heute viel zu schnell mit Medis geschossen und auch mit dieser Diagnose, aber ihr entscheidet ja, was ihr mitmacht. Es gibt auch andere Alternativen als unbedingt Medis als erster Schritt.
Bei meinen Bekannten hat es sehr gut geholfen, aber es ging nicht von heute auf morgen sondern war ein langwieriger Prozess.
Besser aber jetzt Hilfe suchen, denn wenn die Schule beginnt kann kein Lehrer so besonders auf ihn eingehen, da wird er bald harte Konsequenzen spüren (für ihn), mit denen er dann wahrscheinlich nicht klarkommt und noch aggressiver wird.
Ich könnte mir vorstellen, dass eine solche Situation für alle belastend ist, für die ganze Familie, für die Partnerschaft.
Und Hilfe anzunehmen oder zu suchen ist kein Makel oder keine Schande, auch wenn man beim Psychologen/Psychiater ist.
Übrigens finde ich die Idee, mit ihm am WE was ganz alleine zu machen, gut. Vielleicht anfangs mal jedes 2. WE, muss ja nicht immer Stunden dauern. Einmal Mama-Tag, einmal Papa-Tag, und er darf sich was aussuchen.
Ich habe 2 Kinder, 14 und 4. Der Großen merkt man jetzt(!) erst an, dass sie sich stellenweise sehr zurückgesetzt fühlt, obwohl sie seit Geburt des Kleinen in einemAlter war, in dem sie uns Eltern nicht mehr so "brauchte" sprich: Unternehmungen mit Freundinnen waren ihr wichtiger, was völlig okay ist/war. Sie mag auch nicht mehr kuscheln, aber wenn sie mich mit dem Kleinen kuscheln sieht merkt man manchmal ganz deutlich, wie sehr sie das trifft. Gegen Eifersucht ist es schwer anzukommen, selbst erwachsenen Frauen und Männer kommen damit nicht klar, auch wenn der Verstand was anderes sagt.
Wünsche euch viel Kraft und den Mut, einen Weg zu finden!
Das wird schon!
LG maja
Ich werde nächste woche auf jeden fall mal den kinderarzt konsultieren. mal sehen, was er sagt. bei uns hier in der stadt gibts nen sehr guten kinderpsychologen. zur not gehen wir mal dahin. dort wird im übrigen auch adhs usw. getestet.
am besten erst mal ohne ihn!! Auch so, dass er es am Telefon noch nicht mitbekommt, wenn du den Termin ausmachst.
1. um offen mit dem Kinderarzt sprechen zu können
2. viele Kinder haben ein Gespür dafür. Nicht dass er Angst bekommt, er könnte nicht normal sein oder krank sein.
3. hilft es dir sicher auch erst mal reden zu können.
Wenn dann Tests oder Untersuchungen anstehen, kann der Arzt einen Termin ausmachen oder Tipps geben.
Sollte ich mal einen Arzt konsultieren?
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ein guter homöopatischer Arzt kann euch auf jeden Fall helfen!
Mein Sohn hatte auch solche Ausraster.
der Homöopatische Arzt, der die Neurodermitis meiner Tcohter behandelt, hat ihn dann gleich mitbehandelt.
Allerdings nicht die Haut, sondern die Seele, die aus dem Gleichgewicht geraten war.
Bei uns die das Problem, die Krankheit meiner Tochter, die sehr viel Energie kostet und oft zulasten meines Sohnes geht.
Aus welchem PLZ Gebiet kommst du?
Vielleicht kann ich dir jemand empfehlen.
Hallo,
stellenweise könntest du mein Mädel beschreiben. Wobei wir das mit KLAREN Regeln und VERLÄSSLICHKEIT (durch mich) ganz gut geregelt haben.
bei meiner ist wichtig
- nicht ständig Trubel.
Ausflüge machen wir zwar, aber dann wenn sie passen. Nicht, um mein schlechtes Gewissen zu decken. Wenn wir unter der Woche viele Termine hatten und ich weniger Zeit für sie .... dann ist es umso wichtiger, dass wir am Wochenende einfach da sind. Vielleicht ein Spaziergang mit Spielplatzbesuch, so dass ihren Bewungsdrang ausleben kann. Aber dann bitte keine Ausflüge!
Ausflüge sind gut als Abwechslung, wenn wir sonst wenig unternommen haben. Wenn wir viel zu Hause waren oder viel Ruhe haben. DANN tut ein bisschen Action gut.
- bei Wutanfällen braucht meine auch noch manchmal Hilfe. Wenn sie im Entwicklungsschub steckt mehr. Ansonsten geht es ganz gut.
Auch deshalb, weil sie weiß, dass ich
durchziehe, was ich sage, ohne wenn und aber
nur ankündige, was ich wirklich zu halten bereit bin!
dabei habe ich mir angewöhnt akribisch auf meine Wortwahl und Formulierung zu achten. Das räumt Missverständnisse oft aus bevor sie entstehen und sie weiß, wann sie mit mir handeln kann und wann nicht.
Sei JETZT ruhig -
bitte sei ruhig - Warum?
wärst du so lieb und bist einen Moment ruhig? - NEIN
Die Mischung macht es. Wenn ich nur befehle, nimmt sie mich genauso wenig ernst, wie wenn ich sie bei allem frage, obwohl ich ihre Meinung gar nicht wissen will..
- Stress überträgt sich!!!
meine spürt, wenn ich gestresst bin, bevor ich es wahrnehme. Dann dreht sie total auf und fast durch. Besser negative Aufmerksamkeit, bevor sie je übersehen werden könnte.
Dadurch werde ich natürlich noch gestresster.
Einzige Möglichkeit: ich entspanne mich, ich achte darauf, dass ich zur Ruhe finde, ich achte darauf, dass ICH meinen Alltag entschleunige, ich schaffe mir Möglichkeiten zur guten Laune....
.... und kurz darauf habe ich ein Kind, das sich selbst auch entspannt. Sie hat zwar dann immer noch ihre "5 Minuten". Diese dauern dann aber wirklich nur noch 5 Minuten und nicht mehr gefühlte 50 Stunden
- was mich zum nächsten Punkt bringt.
Lange Kindergartenzeiten. Ja, es nicht anders möglich, da mag ich dir nicht reinreden.
ABER: welche Möglichkeiten hat er sich abzureagieren?
Meine ist sehr lärmempfindlich. Sie liebt ihren Kindergarten total.
Aber nach dem Abholen braucht sie dringend!!!!
a) Zeit zum Rennen. Am besten wir gehen zu Fuß heim. Draußen sein, laufen, Bewegung, kein Lärm
b) zu Hause Bewegung. Anfangs rannte sie 3 Stunden durch den Flur. Jetzt sind es nur noch 30 Minuten.
Sie braucht keinen Mittagschlaf mehr, aber sie braucht Regeneration. Sie braucht Aggressionsabbau. Sie braucht die Bewegung!
c) erst wenn sie sich abgerannt hat, ist sie wieder ansprechbar
Wie ist es im Kindergarten geregelt?
Gibt es Ruhezeiten? in denen es ruhiger zu geht?
Gibt es die Möglichkeit sich aus zu powern?
meine rennt dort auch sehr viel rum. Anfangs wurde ich darauf angesprochen, dass sie nicht so viel sitzt? Als Mädchen fiel das halt eher auf.
Ergebnis: je mehr Gelegenheiten sie hat, um sich auszupowern und zu rennen, desto mehr sucht sie von sich aus die Ruhe. Auch im Kindergarten.
Sie sind täglich mindestens eine Stunde draußen. Das braucht mein Kind! Wenn sie wegen Starkregen nicht rausgehen, rennt sie drinnen und zu Hause
In meinem Kindergarten damals wurde übrigens erwartet, dass Kinder brav am Tisch oder auf dem Boden sitzen und spielen. Mal rausgehen. Aber ein Kind das rennt, macht Arbeit und das muss unterdrückt werden.
- Konzentration:
wie war das vorher? Also als er noch nicht so lange im Kindergarten war? Hat sich da was verändert?
Bei meiner, wie auch bei ihren Freunden erlebe ich folgendes:
sind zwischen Terminen oder nach einem anstrengenden Tag zu Hause (egal ob Kindergarten, Kurs, Arzttermin, sonstiges), spielen sie abends nicht wirklich. Sie räumen aus, sind grantig etc.
Wenn sie dann mal mehrere Tage Zeit haben oder an einem Tag mehrere Stunden wirklich zu Hause zu sein. Die Möglichkeit haben sich zu langweilen. Dann spielen sie total intensiv.
Ein Kind meinte wohl "kann nicht immer Weihnachten sein? Ich wusste gar nicht mehr, was ich für Spielsachen habe. Das war soooo schön nicht raus zu müssen"
Meine schimpfte nach Weihnachten "immer nur Termine Termine Termine". Dabei war in der Woche noch gar nicht viel los.
Die Frage ist hier wichtig:
war das mit der Konzentration schon vorher so?
Dann würde ich in der Tat mit dem Kinderarzt sprechen und wegen ADHS genauer nachgehen.
Ist es erst so seit er länger in den Kindergarten geht und zu Hause euer Mitbewohner Stress viel Platz einnimmt, dann würde ich eher weniger auf eine Krankheit tippen.
AD(h)S, durchaus vererblich, daher kann ich gut verstehen, dass du daran denkst
würde sich denke ich dauerhaft zeigen. Also auch schon vorher und deutlich.
Nicht nur unter Stress und Veränderungen!
- zum Schlafen:
er schläft spät und ist morgens top fit?
wie ist er im Laufe des Tages? Hat er tagsüber einknicke oder ist er durchgehend fit?
Meine braucht wenig Schlaf. Da mache ich schon keinen Kampf mehr draus, weil wir uns dann nur gegenseitig hochschaukeln.
Es gibt ein paar Regeln.
Die Hauptregelung ist: ich nehme darauf Rücksicht, dass sie weniger Schlaf braucht als ich und sie nimmt darauf Rücksicht, dass ich mehr Schlaf brauche als sie.
Sie schläft abends spät ein und steht morgens vor meinem Wecker auf. Augenringe hat sie nicht und tagsüber ist sie OHNE Mittagschlaf durchgehend fit. ICH brauche mehr Schlaf.
- Fäkalsprache und "schenkst du mir das" kenne ich auch. Mit klaren, eindeutigen Ansagen ohne Diskussionen komme ich am weitesten. Durchaus mit Frustäußerung ihrerseits, aber da sie mich gut einschätzen kann, ohne große Wutausbrüche.
- welche Möglichkeiten hat er denn, wenn er wütend ist?
hauen, beißen, treten hatte meine auch mal als sie noch nicht sprechen konnte.
Später hab ich ihr - im ruhigen Moment - aufgezeigt, was sie DARF und was sie NICHT DARF.
erlaubt sind z.B. schreien, mit dem Fuß aufstampfen, ein Kissen boxen (aber NUR das), fluchen
nicht erlaubt: hauen, treten, beißen, kratzen, beleidigen.
Weiß er denn was er DARF wenn er wütend ist?
Bei uns hat die ins Zimmer schicken Methode so gar nicht funktioniert. Im Gegenteil, mein Kind hat das noch wütender gemacht. Seit sie weiß, was sie DARF beim wütend sein, klappt es besser.
Und wenn sie von sich aus schon sagt "ärger mich nicht, ich habe schlechte Laune", dann versuche ich darauf Rücksicht zu nehmen. Ich erlaube ihr dann nicht mehr als sonst, aber ich achte darauf, dass ich sie eher auch in Ruhe lasse.
- zu Geschwistern kann ich nichts schreiben. Meine ist bisher Einzelkind.
wenn du Fragen hast, gerne auch per PN. Ich habe jetzt versucht auf deine Punkte einzugehen, um dir einen Einblick zu geben wie es bei anderen/uns läuft. Von ADHS will unser Kinderarzt übrigens nichts wissen bei meiner! Er hat sich auf Entwicklungsdiagnostik weiterspeziallisiert und begleitet betroffene Eltern. Bei meiner meinte er: sie weiß, was sie will und man muss sie nur richtig zu nehmen wissen, dann kann man sie gut (beg)leiten
Hallo!
Du hast hier ja schon sehr viele schöne Antworten bekommen. Vielleicht ist es gar keine Krankheit - den Gedanken würde ich erstmal verbannen - möglicherweise ist es einfach ein Erziehungsproblem, in das ihr unverschuldet reingeraten seit. Sowas passiert. Ich denke auch, dass man da mal so eine von die vielen Beratungsstellen aufsucht und sich da Hilfe holt. Dafür sind die da und man hat eine unabhängige Meinung. Kinderarzt würde ich nicht machen. Die sind mir persönlich dann doch zu schnell das als Krankheit zu sehen und es mit Medis zu lösen. Finde ich nicht so gut. Der Gang zum Arzt wäre der letzte Schritt den ich versuchen würde.
Ich habe mir auch schon einmal kinderpsychologische Hilfe in einer Sache gesucht und das war wirklich toll.
Viel Glück
Jenny