Hallo,
Ich habe mal eine allgemeine Frage:
Meine Tochter (4,5 Jahre) war bisher in einem Kindergarten mit halboffenem Konzept (Kinder dürfen die Nachbargruppe besuchen, haben aber auch feste Gruppenaktivitäten innerhalb der Stammgruppe, z.B. Morgenkreis, und feste Bezugserzieherinnen, bei denne man morgens das Kind ablieferte). Wegen Umzug ist sie seit September in einem Kindergarten mit offenem Konzept, also keinerlei Gruppenaktivitäten in den Stammgruppen, großes Kinderhaus, in dem mal dieser, mal jener Raum offen ist, die Erzieherinnen sind jeden Tag woanders eingeteilt, alles ist ziemlich unübersichtlich. Meine Tochter kommt damit nicht wirklich klar. Also meine Frage an euch:
Welche Vorteile seht ihr am offenen Konzept für die Kinder?
Ist das Konzept in "unserem" Kindergarten nur schlecht umgesetzt oder ist es tatsächlich nur für Kinder geeignet, die keine festen Strukturen und keine Bezugserzieherinnen brauchen?
Lg Steffi
Vorteile Offenes Konzept?
Das offene Konzept ist sicher nicht für jedes Kind gut geeignet.
Selbständige und ältere Kinder (ab 4,5 Jahren), die den Kiga schon gut kennen, habe sicher viele Vorteile.
Für kleine Kinder kann das sich "nicht" wiederholende ein großes Problem sein.
Vorteil am offenen Konzept: Alle Kinder kennen sich untereinander, kennen auch alle Erzieherinnen.
Danke für Deine Antwort. Ist es ein Vorteil, alle Erzieherinnen zu kennen? Ich habe das Gefühl, die "Bindung" zu den Erzieherinnen allgemein ist weniger eng bzw. gar nicht vorhanden.
Bei uns in der "geschlossenen" Kita kennt auch jedes Kind jede Erzieherin und auch die Kinder untereinander kennen sich alle (einzige Ausnahme sind die U3 Kinder, weil sie noch ein bisschen "gesondert" betreut werden, aufgrund der speziellen Ausstattung im U3 Bereich).
Die Gruppen aus dem Bereich ab 3 sind zwar geschlossen, aber dennoch gibt es gemeinsame Schnitt- und Treffpunkte. Manche Aktionen werden gemeinsam wahrgenommen und spätestens wenn das Wetter es zulässt, treffen sich alle draußen.
Allerdings frage ich mich, ob es überhaupt wichtig ist alle zu kennen?? Wichtig ist doch, dass sie in ihrer eigenen Gruppe ihren "Platz" haben und sich zugehörig fühlen.
Huhu...
Meine Maus ist in einer Kita mit offenen Konzept.
Die eingewöhnung war in einer gruppe mit allen neuen Kindern. Jetzt ist die einzigste Gruppe das Zwergenland (U3) ...
Unsere Kita hat ein Rollenspiel-bereich(zimmer) wo wie eine kleine wohnung eingebaut ist..Eine tobe und Bau-ecke & Verkleidungs"kammer"
Dann gibt es ein Atelier zum malen und Basteln! Ein Musik & Lesezimmer sowie noch ein Raum wo unten die eingewöhnungsgruppe ist /war ... ein allroundZimmer
Unsere entscheidung war schnell für dieses Kita ...wenn ich Unsere Maus betrachte seh ich es immer wieder. Bei vielen Kindern in einen Raum ...macht der eine das, der andere das. Lea macht das eine ...sieht das andere und will dann doch wieder was anderes machen. klar kinder fixieren sich nciht lange auf eine sache aber in dem fall wäre es für lea zuuuu viel auf einmal. Also war für uns klar das sie da entscheiden kann was sie machen will und in dieser Kita dann auch nur diese eine sache in dem jeweiligen Bereicht ausführt. Wenn sie halt bastelt ist auch NUR basteln angesagt! klar gezwungen wird keiner aber ich denk man weiß wie ich es meine!!
Auch das verhältnis von allen kindern find ich anders. wo vllt die gruppen dem alter angepasst werden sind hier alle zusammen. DIe kleine lernen schnell von den Großen.
die Erzieher sind in den bereichen immer relative die selben...
im atelier sind immer die 2 gleichen (im wechsel & eine die ab und an bei viel ansturm mit die aufsicht hält) die U3 gruppe hat IMMER die 2 gleichen erzieher so wie die eingewöhnungsgruppe hat immer ein und die selbe erzieherin. also bei Uns wissen die kinder welche erzieherin wo ihr "bereich" hat.
DIe kinder könenn auch bei wind und wetter raus... es sind dann je nach kinderandrang dem entsprechen erzieher mit druaßen. Zur zeit bei dem wetter hab ich echt mitleid mit dem erzieher der dann raus muss
Kindergeburtstag ist dann so das sich das geburtstagskind bis zu 6 Kinder aussuchen darf und die dann eine kleine Gruppe bilden und sich das gebrustagskind estwas aussuchen darf was gemacht wird.
Aber das haben wir das erste mal erst in 6 monaten
Also ...so im groben is es bei Uns bzw. Meiner Maus in der Kita !!
liebe Grüße
Das hört sich toll an. Ausstattung, ja, das wäre ein Pluspunkt. Der "neue" Kiga ist wesentlich vielfältiger ausgestattet als der "Alte". Bin mir aber nicht so sicher, ob meine Tochter das nutzt (braucht?).
Darf ich fragen, wie viele Kinder es insgesamt sind?
Ausgelegt sind 70Plätze. Davon sind ca. 15 in der U3 ... und eine kleine anzahl Schulkinder die betreuung erhalten in der art "Hort"
Also wir sind seeehr zufrieden und Lea sowieso was ja das wichtigste ist!!!
da deine tochter schon so lange nicht zurecht kommt würde ich es ansprechen. es ist natürlich etwas woran kinder gewöhnt sein müssen. anfängliche orientierungsschwierigkeiten sind normal, aber das es so lang dauert meine hat auch ein monat gebraucht, als der kleine bewegungsraum in einen montessoriraum umgewandelt wurde. das hat sie völlig orientierungslos gemacht, sie wusste anfangs wirklich nicht wie sie das problem für sich lösen sollte. nach 1 woche hab ich mit ihr drüber geredet und besprochen was sie erst mal unternehmen könnte. nach 2 wochen war ich hellhörig, sie jammerte noch immer. ich nahm mir vor das problem anzusprechen wenn es nicht schnell besser würde. in der 3. woche wurde es besser und in der 4. woche wurde klar: sie (und die anderen kinder) hatten sich neu orientiert und kamen zurecht, alles wieder gut.
allerdings ... morgenkreis und so wird es bei euch ja wohl hoffentlich noch geben oder??? ein paar orientierungspunkte muss es geben, sonst fallen immer welche durch den rost. und die kinder können sich auch nicht richtig finden! wie behalten die denn so den überblick über die entwicklungsschritte der kinder?
das die erzieherinnen immer wo anders sind seh ich auch etwas geteilt. ich mein - bei uns sind die immer da wo sie grade gebraucht werden. also: kind kommt und braucht was - erzieher kommt mit und erledigt das ... die kinder müssen also nicht wissen an wen sie sich heute wenden müssen. das wär auch viel zu kompliziert und geht am verständnis so kleiner kinder vorbei!
Hat euer Kiga auch ein offenes Konzept?
Morgenkreis gibt es. Aber der Morgenkreis findet quasi im Flur statt, alle Kinder der Einrichtung zusammen (3 Gruppen). In keinem der Gruppenräume wäre dafür Platz.
Meine Tochter sagt, sie geht nur wegen ihren Freundinnen in den Kiga, diese hatte sie bereits innerhalb des ersten Monats dort gefunden und trifft sich auch nachmittags mit ihnen. Alles andere findet sie doof. Ich habe seit November mehrere Gespräche mit der Leitung geführt, daraufhin hat sie sich vermehrt um meine Tochter gekümmert. Aber ich habe das Gefühl, meine Tochter bräuchte eine feste Bezugsperson (die Leiterin hat sich angeboten, aber meine Tochter mag sie nicht) und mehr Struktur. Als zusätzliches Problem kommt dazu, dass es personell sehr unruhig ist (eine Erzieherin schwanger und von heute auf morgen weg, dann zwei Monate Ersatzkraft, jetzt ist die neue Erzieherin da (die sich um meine Tochter kümmern sollte), die aber auch gleich wieder krank wurde, derzeit sind die Hälfte der Erzieherinnen krank und lauter Ersatzkräfte da, etc.).
Wie sie den Überblick behalten? Keine Ahnung. Ich habe neulich mal das Portfolio meiner Tochter angeschaut (muss jeder Kiga hier für die Kinder anlegen). Es waren drei oder vier von ihr gemalte Bilder darin und ein paar Fotos vom Nikolausfest, mehr nicht. Im Portfolio vom letzten Kiga waren Notizen über die Eingewöhnungszeit, Fragebögen (mit den Kindern oder von der Erzieherin ausgefüllt), Fotos, besondere Ereignisse usw., also VIEL umfangreicher.
also wir sind in einem montessori kinderhaus. viel offener gehts nicht allerdings ist es ein kleiner kindergarten, nur 20 kinder - also etwa 1 gruppe, oder?
die kinder bewegen sich im haus und teilen sich ihren tagesablauf frei ein. auch was sie wann und wo machen. fixpunkte sind morgenkreis und mittags noch mal singkreis. für die 3jährigen gibts dann noch ne fixe essenszeit und es wird auch ansonsten mehr auf sie geachtet damit sie zurechtkommen. aber auch die großen kinder passen auf die kleinen auf und holen gegebenenfalls einen erzieher dazu.
die erzieher bewegen sich ebenso wie die kinder frei im haus und damit allen bereichen. allerdings ist es so, dass sich jedes kind mit jedem problem an jeden erzieher wenden kann, egal womit der grade beschäftigt ist. der hilft dem kind dann so weiter dass es das problem allein lösen kann ... wenn allerdings schon wer mit bastelarbeiten beschäftigt ist, dann wendet sich das kind natürlich an sie wegen bastelarbeiten.
was das portfolio anlangt ... so wie du das schreibst kenn ich das nicht. wir bekommen die fotos am jahresende auf cd gebrannt. die bilder sammelt sie in ihrer ablage und bringt sie heim wenn die ablage voll ist. aber: es gibt eine erziehermappe mit daten zu alen kindern. darin wird tägl vermerkt wer grade womit arbeit und wie er/sie damit zurecht kommt. so können sie gewährleisten, dass jeder erzieher sofort die übersicht hat was grade passend für das kind ist und wobei es grade gefördert werden sollte. wenn man ein elterngespräch möchte wird ein umfassender fragebogen von den erziehern gemeinsam ausgefüllt und man bekommt einen kompletten überblick darüber was das kind grade macht oder nicht macht, welche stärken und schwächen es hat ... wenn es so überhaupt keine aufzeichnungen zu den aktivitäten deiner tochter gibt würde ich auf jeden fall nachhaken was sie denn so über ihren alltag sagen können.
denn es gibt durchaus kinder die müssen in so einer situation enger geführt werden und kinder die besser damit zurecht kommen. nicht zu vergessen, dass die kinder sich an diese situation gewöhnen müssen. meine ist mit 3 gut geführt in diese art der betreuung reingewachsen und ist heute weitgehend selbst imstande ihren vormittag zu organieren (hin und wieder vergisst sie das jausnen, aber das ist bei ihr nix neues). deine ist einen anderen betrieb gewöhnt und braucht wohl einstiegshilfe ... das ist sache der erzieher.
und was die erzieher anlangt: so viel unruhe tut nicht gut. bei uns ist es bei aller flexibilität so, dass die erzieher immer die gleichen sind, es lange umgewöhnungsphasen gibt und diese auch meist in ihren bereichen bleiben - sprich die eine zb meist im kreativbereich zu finden ist, die andere im montessoribereich und die dritte im natur-und-kosmos-bereich ... alles was runderhum passiert wird wie gesagt von dem geregelt der gerade da ist ...
Ich sehe im offenen Konzept keinen Vorteil, wenn ich ehrlich bin...
3 von meinen Kindern waren vor Umzug auch in einer "offenen" Kita und alle 3 fühlten sich nie so richtig wohl. Es besteht immer die "Gefahr", dass sie sich ein bisschen verloren vorkommen und das war auch oft der Fall. Die Erzieherinnen haben m. E. nach gar keinen richtigen Überblick WER jetzt WO ist.
Es gibt sicher Kinder denen das nichts ausmacht und die besser damit umgehen können, besonders die Vorschulkinder, aber ich sehe ein weiteres Problem in Vorbereitung auf die Schule:
Hier dürfen die Kinder nicht von Klasse zu Klasse... Die Umstellung könnte ggf. für das eine oder andere Kind schwierig sein.
Nach unserem Umzug und somit Eintritt in eine "geschlossene" Kita, haben sich meine Kinder schon viel wohler gefühlt und sind dann auch richtig gerne in den Kindergarten gegangen. Sie haben sich scheinbar sicherer gefühlt.
LG
Leider gibt es hier im Ort nur zwei Kigas und beide haben das offene Konzept. Ich denke auch, dass meine Tochter sich sicherer fühlen würde in einem geschlossenen, übersichtlichen Konzept mit klaren Regeln.
für Deine Antwort!
Ich sehe da auch keinen wirklichen Vorteil. Meine Tochter hatte schon genug Probleme mit einer normal großen Gruppe von 25 Kindern und wenn mal ein anderen Erzieher da war (zur Vertretung) war es auch immer schwierig. Das besserte sich erst mit der Zeit, so mit 5 ging es. Aber mit 3 wäre sie in einem großen Kindergarten mit wechselnden Erziehern überfordert gewesen.
für Deine Antwort. Meine Tochter ist 4,5 Jahre, aber trotzdem noch überfordert. Das macht mir wenig Mut, irgendwann ihre jüngeren Brüder mal dorthin zu geben...
Ich habe keine der Antworten gelesen, kann dir aber von dem kinderhaus erzählen, in der ich 3 Jahre gearbeitet habe.
Es waren Kinder von 2-6 und Schulkinder von 6-10. Öffnungszeiten (zu meiner zeit) 6:00-17:00y
Die Kinder konnten sich überall frei bewegen. Wir hatten 4 verschiedene Räume zu verschiedenen Themenbereichen. In jedem Raum 1-2 Erzieherinnen für 1-2 Wochen am Stück. Es gab immer Angebote, die freiwillig waren, und Angebote, die jedes Kind machen sollte (strichliste). Dadurch war gewährleistet, das kein Kind einen Bereich, den es nicht so gern mag (zb. gestalten) gänzlich ausließ.
Die Kinder durften von 6:00-9:45 vespern, wann sie wollen. So konnten sie auf ihr Bedürfnis hören und die Kinder, die früh kamen, mussten nicht ewig aufs essen warten.
Danach gab es einen morgenkreis, zusammen mit allen Kindern.
Und dann Angebote. Da haben wir uns aber entschieden, die Gruppen dem alter nach aufzuteilen, da man so besser arbeiten und Planen kann.
Dann gings wieder mit der gesamten Kita raus, Mittagessen, Freispiel etc.
Ich finde, das ist bei euch einfach nicht so gut gelöst. Denn wenn man jeden Tag den Raum wechselt, kann man ja auch keine Projekte oder Angebote machen, die über ein paar Tage gehn wenn ich im Kreativraum bin, dann bereute ich ein gestalterisches Angebot vor (wir waren dort immer zu 2., damit sich dann noch eine Kollegin um die anderen Kids kümmern konnte), das kann ich doch nicht nur 1 Tag machen und fertig. Das mache ich mind. 1 Woche, damit soviele Kinder wie möglich mitmachen können.
Und ohne Struktur war das bei uns auch nicht. Wir hatten einen festen Ablauf, Struktur und die Kinder haben auch ihre Bezugsperson. Ganz normal.
Vielleicht kannst du was mitnehmen oder in eurer kita vorstellen, das hört sich etwas durcheinander an bei euch
Lg Alex
für Deine Erfahrung!
Ja, ich finde es tatsächlich auch unüberschaubar. Als wir uns den Kiga letzten Sommer angeschaut haben, da hieß es, es gibt Erlebnistage im Wald, Projekttage, ein altershomogenes Programm zum Umgang mit Emotionen, ein Theaterprojekt (alle zwei Wochen), freitags einen Singkreis, dienstags Turnen, usw. Hörte sich also eigentlich nicht schlecht an. Tatsächlich wird aber kaum was davon umgesetzt, mit der Begründung, es würde personell nicht gehen. Kann sein, dass wir einfach "Pech" haben, weil es personell gerade ziemlich chaotisch ist und dass es früher geordneter war. Trotzdem schade für die Kinder, die etwas mehr Struktur bräuchten (so wie meine Tochter). Wir haben zu Hause einen sehr strukturierten Alltag und sie kennt es nicht, sich selbst überlassen zu sein. Vielleicht kommen eigenständigere Kinder mit anderem, weniger strukturiertem familiären Background besser mit dem offenen Konzept klar.