Hallo zusammen,
ich weiß, es hört sich nicht gut an wenn man das vom eigenen Kind behauptet. Ich weiß auch, dass einige meinen Sohn bemitleiden werden, weil seine Mama so was von ihm behauptet usw.
Aber ich mache mir ernsthafte Gedanken darum:
Also mein kleiner ist 3 Jahre und 3 Monate alt. Er war schon immer irgendwie komplizierter als andere Kinder. Schon als Baby hat er sozusagen nicht alles mit sich machen lassen wie zb. Krabbelgruppen, Spielgruppen usw. hat er total gehasst und war einfach nur schlecht drauf, hat nie irgendetwas mitgemacht usw. Ich habe es irgendwann begriffen und nach zig versuchen hab ich aufgegeben ihn zu solchen Gruppen zu bringen.
Ich würde behaupten er ist wirklich ein sehr kluges und vorallem Erwachsen-denkendes Kind. Er hat sehr feine Antennen. Versteht viel und kann sich in andere hineinversetzen. Jedenfalls ist es so:
Ich habe eine relativ große Familie. D.h ich kriege häufig Besuch und gehe selber mit den Kindern auch öfter mal jmd besuchen. Sei es meine Eltern, meine Tante, treffe mich mit meinen Cousinen, meinen Brüdern usw usw.
Es ist schon immer so gewesen, dass er schon an der Haustür, bei der Begrüßung anderer Leute anfängt rumzumotzen und rumzuzicken, ohne dass es einen ersichtlichen Grund gibt. Er hat noch NIE jemanden begrüßt. Das meine ich im Ernst. Keine Ahnung ob das normal ist oder ob vielleicht ich etwas versäumt habe. Jedenfalls darf ihn keiner herzlich willkommen heißen oder auf ihn zugehen oder sonst irgendwas. Er ist einfach nur unfreundlich und sorry unsymphatisch..das ist mein Empfinden. Manchmal treibt er es soweit, dass er sich an mich klammert, sich hinter mich versteckt oder gar mich "schläft" wenn ich etwas von ihm verlange.
Kleines Beispiel: Mein Papa war schon immer vernarrt in meinen Sohn, er liebt ihn über alles. Er freut sich immer so sehr den kleinen zu sehen, aber dieser grüßt ihn nicht mal, wenn man mit ihm redet fängt er an zu zicken und zu heulen. Das geht mir langsam so weit, dass ich überlegt habe zum Kinderpsychologen zu gehen.
Vor kurzem sagte mein Sohn mir, er würde meinen Papa nicht mögen. Ich hab keine Ahnung warum! Und war echt traurig darüber..
Zu den Hintergründen, wir sind eine ganz normale Familie. Nein, wir sind nicht unfreundlich zu ihm und auch nicht gegenseitig zueinander. Er ist einfach immer genervt. Er macht seit dem er 1,5 ist keinen Mittagsschlaf. Ist verhätlnismäßig oft Krank und Müde. Er geht seit August in den Kiga, was ebenfalls ein riesen Problem war bzw. noch ist. Er geht ungerne hin.
Was soll ich noch sagen, er hat einen kleinen Bruder von 10 Monaten. Den mag er ganz gerne, außer halt manchmal die ganz normale Eifersucht, aber nicht sehr ausgeprägt.
Wenn ich mit ihm alleine bin oder auch einfach nur Zuhause bin ist er ein sehr sehr toller Junge, wie gesagt, er versteht sehr viel und ist sehr aufmerksam. Aber sobald eine dritte Person da ist, rastet er förmlich aus.
Könnt ihr mir irgendwie weiterhelfen?
Danke
Kind ist immer unfreundlich
* schlägt sollte das heißen
Hallo,
Ist es nicht so, dass er, wenn er die Leute kennt, nach einiger Zeit auftaut und mit den Leuen schäkert und kommuniziert? Nur keine grossen Menschenansammlungen und Gruppentreiben mag?
Erstmal finde ich deine Beschreibung nicht bedenklich. Du hast ein besonderes Kind. Lebe es ihm vor, bitte ihn darum aber bedränge ihn nicht zu sehr.
Gruss
Hallo Jans-Braut,
jaa definitiv er ist ein besonderes Kind.. er ist wirklich anders als andere Kinder!
Ich persönlich bin anderen immer freundlich zugewandt, aber nicht auf eine übertriebene Art und Weise, sondern ganz normal. Und ja, du hast recht, nach einer bestimmten Zeit taut er auf, das stimmt. Aber für mich ist das echt total anstrengend, immer diese Diskussionen mit ihm. Es nervt mich wirklich wenn ich ehrlich bin. Ich mache mir einfach Gedanken ob das einfach sein Charakter ist oder ob mit ihm etwas nicht stimmt..
Ich verstehe deine Gefühle. Glaube aber, dass es einfach besondere Kinder sind.
Bestimmte Situationen sind aber anstregend...
Vielleicht ist dein Kind einfach eher introvertiert und lieber mit wenigen Leuten zusammen. Er mag wahrscheinlich lieber erstmal schauen und ggf. dann warm werden, fühlt sich aber bedrängt, wenn man zu sehr auf ihn zugeht.
Ich würde das mal beim Kinderarzt ansprechen, aber auch nicht überbewerten. Manche Menschen sind einfach so.
als erstes solltest du akzeptieren, dass dein kind eine eigenständige person ist. dein kind ist nicht DU und DU magst zwar besuch und action, aber dein kind ist ER selber und vielleicht mag er eben weniger action als du? könnte ja immerhin sein. menschen sind unterschiedlich in temperament und wahrnehmung. und mir scheint auch, als schliefe er eindeutig zu wenig. er ist oft krank und unleidlich und hat den mittagsschlaf lange schon abgeschafft. das hatte meine tochter auch, die wollte und konnte einfach nimmer schlafen am tage. aber ihre ruhephasen hat sie trotzdem gebraucht. einfach nach dem kiga besonders. erst mal allein sein. mit mir zeit haben. ruhe. das kann bei deinem anderen kind wieder ganz anders sein. mit dem grüssen bist du vielleicht ein wenig zu streng. meine tochter hat sich sehr lange schwer getan. sich auch hinter mir versteckt. ihr war das extrem unangenehm. klar heute, mit 7, verlange ich, dass sie wenigstens hallo sagt, macht sie auch. aber mit 3 oder 4 war daran nicht zu denken. dein sohn ist sensibel. das solltest du akzeptieren. schlauere kinder sind oft anstrengender für ihre eltern, als normal intelligente. vielleicht ist er einfach schon einen schritt weiter im kopf und der rest kommt noch nicht so hinterher, das verunsichert auch. er ist noch sehr klein. sei ein wenig nachsichtig, fahre dein programm mal etwas herunter und es wird sich alles von selbst geben. mit 3 hat meine tochter übrigens auch nicht mit anderen kindern gespielt, sondern nur neben ihnen. dein sohn wird auch seinen grund haben, warum er den opa nicht mag. ich würde das nicht übel, sondern ernst nehmen. vielleicht ist ihm der opa einfach zu ungestüm in seinen liebevollen begrüssungen. das heisst nicht, dass er ihn für immer nicht mögen wird. vielleicht mag er nur eine eigenschaft nicht. wie soll ein 3jähriges das denn äussern. hab geduld und verlange nicht, dass dein sohn toll finden muss, was DU toll findest. war für mich auch ein lernprozess. man verschmiltzt halt ein wenig mit dem kind, das muss man auch wieder lösen.
Hallo Sina,
ich danke dir für deine Antwort. Ich musste es einfach mal reflektieren lassen. Ich wusste, dass ich es vielleicht auch falsch sehe. Deshalb habe ich euch mein Problem auch geschildert. Ich werde mir deine Worte zu Herzen nehmen und darüber nachdenken! Danke dir aufjedenfall für dein Feedback!
Sina, nochwas: Die frage die ich mir stelle ist eigentlich, wie soll ich in solchen Momenten denn reagieren? Da bin ich echt überfordert mit..soll ich es ignorieren oder auf ihn einreden? Das ist mir auch nicht klar!
Hallo,
wie ist es, wenn
- ihr wenige Besucher habt?
- ihr nur 1x pro Woche Besuch habt?
- ihr eine längere Weile wo zu Besuch seid?
- Besuch bei euch zu Hause ist?
Mein Kind ist sehr offen, würde am liebsten jedem Besucher die ganze Wohnung zeigen und stürmt auf jeden zu.
Nur tschüß sagen mag sie nicht, weil sie nicht möchte, dass jemand geht.
Lautstärke verträgt sie nicht gut, liebt aber viele Menschen um sich.
So, ich bin das Gegenteil.
Als Kind war mein Lieblingsplatz hinter dem Sofa. Jedenfalls für die erste Stunde, wenn Besuch da war.
Auf den schützenden Schoß durfte ich nur selten oder wenn nur mit Diskussionen. Je mehr diskutiert oder auf mich eingeredet wurde, desto mehr empfand ich den Besucher als Eindringling, Nervensäge und abstoßend.
Je mehr ich einfach Sicherheit tanken konnte oder beobachten, desto eher taute ich auf.
Am liebsten von hinter dem Sofa aus, weil dort kam mir nur selten jemand hinterher!
Kinderzimmer wurde für Gäste freigegeben, also war das kein Schutz.
Heute bin ich auch noch so, wenn auch nicht mehr so extrem. Ich grüße inzwischen, aber bevor ich mich auf Gespräche einlasse, vergeht eine längere Weile. (in dieser Zeit hat mein Kind bereits meine Lebensgeschichte erzählt, soweit sie diese kennt ).
Ich mag Besuch gerne, aber alles im Rahmen.
Bei uns zu Hause gerne, aber ab 8 Erwachsenen brauche ich "Pausen".
Bei anderen zu Besuch geht es besser, aber auch da suche ich mir Nischen, wo ich mal durchatmen kann.
Was ich bis heute nicht mag, wenn jemand auf mich zustürmt oder mich abknuddeln will.
Im Kindergartenalter hab ich noch um mich geschlagen.
Heute reicht es die Ellbogen nach oben zu anzuwinkeln, mit den Unterarmen wegdrücken und einen angewiderten Gesichtsausdruck aufzusetzen.
Wer mich kennt, gibt mir die Zeit, stellt sich erst mal vor mich hin, nimmt Blickkontakt auf und DANN erst gibt es die Begrüßungsumarmung, wie es in manchen Teilen der Familie noch üblich ist. Das ist auch ok, aber eben zeitverzögert.
Was mich als Kind am meisten genervt hat, wenn von mir erwartet wurde: "mach doch mal", "das ist sooo unhöflich, wenn du dich versteckst", "der Besuch ist extra nur wegen dir hier" usw.
Häufigkeit des Besuchs. Gerne. Auch spontan. Aber erst seit ich Erwachsen bin.
2-3x pro Woche sind ok. Öfter kommt darauf an, wie die Zeit dazwischen aussieht.
Mein Kind ist da anders. Die könnte täglich mehrere Stunden jemanden um sich haben.
Ein kleiner Nachtrag:
wenn Kindergarten war, braucht meine nachmittags 1-3 Stunden, in denen sie nur rennt. Danach geht es wieder und dann ist alles an Trubel willkommen.
Jetzt im 3. Jahren reicht eine halbe Stunde.
Das ist ihre Art Pause zu machen. Einfach rennen.
Hallo zahnweh :))
ich musste echt schmunzeln ;) ich erkenne mein Kind in dir wieder..
D.h also ich werde es akzeptieren und nicht versuchen die Situation schön zu reden ? ;( Es bringt nicht, dass hab ich auch schon gemerkt. Also nur nochmal zur Klarstellung ich bekommen nicht JEDEN TAG Besuch :) das haben die meisten falsch verstanden, nein 1-2 mal die Woche..außer eben meine Mutter, die mir häufiger mal mit den Kindern hilft.
Das mit "mach doch mal" und "sooo unhöflich" hab ich auch schon gesagt :( Aber ich weiß mir manchmal nicht zu helfen.;(
Hallo,
nach Deiner Schilderung frage ich mich: Wann hat Dein Sohn die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen, sich zu erholen, zu entspannen? Er geht in die Kita - viele Kinder, hoher Lärmpegel. Dann zu Hause - viel Besuch, kleiner Bruder, ein Opa, welcher unbedingt mit dem großen Sohn etwas machen will, ständig Leute, die ihn anfassen, von ihm was wollen ("Nun sag doch mal hallo." "Willst du gar nicht guten Tag sagen?") und Dich, welche noch gute Laune vom Sohn erwartet - mit 3 Jahren.
Dein Sohn hat keinen Rückzugsraum, denn durch Deine Aktionen und denen der Familie läßt ihn keiner in Ruhe. Irgendeiner bedrängt ihn und dann soll er noch freundlich sein.
Wie soll er Dir zeigen, daß er einfach allein sein möchte und Zeit für sich braucht? Mit schlechtgelaunten Menschen ist man nicht gern zusammen. Glaub mir, ein "unartiges, unfreundliches" Kind wird wenigstens schnell ignoriert. Allerdings gibt es Menschen, welche ihre Anstrengungen verdoppeln, um das Kind irgendwie auf gute Laune zu trimmen.
"Manchmal treibt er es soweit, dass er sich an mich klammert, sich hinter mich versteckt oder gar mich "schläft" wenn ich etwas von ihm verlange.
Kleines Beispiel: Mein Papa war schon immer vernarrt in meinen Sohn, er liebt ihn über alles. Er freut sich immer so sehr den kleinen zu sehen, aber dieser grüßt ihn nicht mal, wenn man mit ihm redet fängt er an zu zicken und zu heulen. Das geht mir langsam so weit, dass ich überlegt habe zum Kinderpsychologen zu gehen."
Dein Sohn ist nicht kompliziert und braucht nicht zum Psychologen, nur weil er sich nicht erwartunggemäß verhält. Er verhälts sich ganz altersgemäß und wendet sich an Dich. Und Du bist in der Verwantwortung ihm gerecht zu werden, notfalls den Verwandten Einhalt zu gebieten: "Nein, er möchte einfach seine Ruhe haben."
Nimn es mir nicht übel, aber eher würde Dir eine Beratung gut tun. Denn was genau soll der Kinderpsychologe ändern?
"Wenn ich mit ihm alleine bin oder auch einfach nur Zuhause bin ist er ein sehr sehr toller Junge, wie gesagt, er versteht sehr viel und ist sehr aufmerksam. Aber sobald eine dritte Person da ist, rastet er förmlich aus."
Großer Unterschied, oder? Warum nicht öfter mal mit ihm allein sein, wenn er sich so wohler fühlt?
LG
Carmen
Hallo Carmen,
vielen Dank für deinen Beitrag. Ich muss aber eins nochmal klarstellen. Es ist nicht jeden Tag, dass wir Besuch kriegen oder irgendwo hin gehen. Nein, es ist vielleicht 2 mal pro Woche. Die meisten haben das falsch verstanden. Ich würde dir zu 100% Recht geben, wenn es so wäre. Aber betrachte das Problem jetzt so, dass es eben nicht jeden Tag ist sondern viel weniger! Das Problem was ich habe ist, es ist immer so..egal ob wir ne Woche, einen Monat oder alle 3 Tage jmd. besuchen..:)
Wie läuft der Besuch ab? Wird sich gleich Deinen großen Sohn gewidmet?
Ich würde Dir raten, daß Du den Besuch in Empfang nimmst, aber den Sohn einfach in seinem Zimmer läßt, falls er dort sich gerade allein beschäftigt. Wenn er neugierig ist, wird er schon ankommen.
Bis jetzt hat er von sich aus schlechte Erfahrungen mit Besuchern gemacht, daher wird er weiterhin darauf negativ reagieren. Nimm den Druck raus: Du bekommst Besuch, er nicht. Wenn er nicht grüßen will - okay. Er lernt es noch. Bitte die Besucher ihn nur kurz hallo zu sagen und einfach in Ruhe zu lassen. So lernt er, daß er nicht den Erwartungen Deinerseits und der Besucher entsprechen muß.
Wenn er merkt, er wird zu nichts gedrängt, wird es sich sein Verhalten ändern.
LG
Carmen
Ja, Erziehungsberatung
Eigentlich haben dir ja fast alle schon das selber/richtige gesagt. Aber du gibst dir ja die Antwort auch schon selber " Er hat sehr feine Antennen"!
Ich denke auch das er einfach überfordert ist und nicht weiß wie er sich verhalten soll.
Ich arbeite in einer Kita, und es gibt immer Kinder die länger brauchen um mit anderen Menschen warm zu werden und sich erst einmal zurückziehen oder so veralten wie du es von deinem Kind beschreibst.
Aber deswegen brauchst du nicht zum Psychologen.
Diesen Kindern lassen wir einfach Zeit das sie von sich aus auf uns zu kommen. Gestehe das deinem Kind auch zu und bitte vor allem die anderen ihn erst einmal in Ruhe zu lassen.
Ich versprechen dir das du so weiter kommst als mit allem anderen. Cloti