Verhalten des Schwimmlehrers?

Hallo und guten morgen,

ich würde gerne mal nachfragen, wie es -sofern ihr es beurteilen könnt- mit den Schwimmlehrern eurer Kinder aussieht:

sind sie immer am Beckenrand, oder geben sie auch mal im Wasser (Lernschwimmbecken) Hilfestellung?

Und eine 2., ganz wichtige Frage, wie würdet ihr euch in diesem Fall verhalten:

vor ein paar Stunden habe ich durch die Scheibe zugeschaut, wie die Lütten (zwischen 4,5 und 6 Jahren) im Sportlerbecken mit Gürteln ihre Bahnen zogen. Der Lehrer hatte diese lange Stange mit dem Ring am Ende und ist damit zu einem Kind. Ich hatte den Eindruck, er würde es damit irgendwie hinter dem Kopf zurück in die Bahn schieben#schock. Ich war entsetzt, dachte mir aber, dass so etwas ja dermaßen grob wäre, dass ich es aufgrund der Entfernung nicht richtig gesehen hätte. Denn so etwas kann ja nicht sein...

Nun war meine Tochter (gerade 5 geworden) beim letzten Mal etwas angeschlagen und ich bin außnahmsweise mit ins Hallenbad gegangen. Sie war sehr ängstlich und wollte auf keinen Fall ohne Brett schwimmen, obwohl sie die Bewegungen eigentlich gut beherrscht - Kopfblockade eben.

Statt sie zu ermutigen, hat er sie echt streng angepfiffen. Ich fand das jetzt nicht angemessen in dem Tonfall, wollte mich aber auch zunächst nicht einmischen. Parallel fand ein anderer Kurs statt, und der Lehrer war mit im Wasser. Als er gesehen hat, das H. immer mehr Panik bekam, ist er mit ihr mitgegangen. Fazit: sie wurde deutlich ruhiger und hat sich mehr getraut! Ist dann auch ohne Brett geschwommen und mit 2 Styroporpäckchen weniger:-D.
Natürlich kann ein Lehrer nicht bei einem Kind die ganze Zeit Händchen halten, aber bei Kindern in dem Alter finde ich schon, dass es einen deutlichen Unterschied gibt zwischen ermutigen und zurechtstauchen. Unsere Tochter ist bei so etwas jedenfalls sehr sensibel und macht dann dicht, als das es sie anspornt.

Dann aber kam der Horror:

ein anderer Junge im Kurs sollte komplett ohne Hilfsmittel eine Bahn schwimmen. Anscheinend streckte er die Arme nicht ordentlich - und wurde daraufhin direkt vom Lehrer angemotzt. Er meckerte mehr, der Junge war irritiert und wollte zum seitl. Beckenrand schwimmen, Richtung Lehrer.

Da nahm er wieder diese Stange und schob den Jungen tatsächlich mehrfach mit der Stange hinterm Ohr zurück in die Bahn! Dabei schluckte er Wasser und bekam Panik, wollte sich am Ring festhalten. Daraufhin wurde er abgeschüttelt! Er schaffte es dennoch zum Beckenrand, der Lehrer stauchte ihn zusammen...drehte sich zu mir um und sagte, was er mit so einem Kind denn bitte noch machen solle, sie würden das ja schon seit Wochen üben,..Kind bekäme aber von ZUHAUSE Druck, blabla. ich sagte, dass das bei !Kindern! nun einmal so sei und das man sie nicht ZWINGEN kann, wenn sie Angst bekommen. Manchmal bräuchte es eben vor allem ZEIT.

Leider hatte ich nicht den Mut, mich zum Einsatz der Stange zu äußern, und war auch irgendwie zu sehr in einer Schockstarre (ich weiss, dass das sehr sehr falsch war!:-(, so kenn ich mich gar nicht, war wie gelähmt...bin selber als Kind fast ertrunken, vllt. deswegen???? Jedenfalls fühle ich mich schuldig genug, dass ich dem Jungen nicht geholfen hab, brauche keine Steine, danke.)

Gestern wäre die letzte Stunde gewesen und ich wollte ihn dann ohne Schock darauf ansprechen. Aber H. ist gestürzt und hat eine Gehirnerschütterung, war also nichts mit hingehen...
Wo kann ich dieses Verhalten denn melden? Und ohne dass es sich negativ auf meine Tochter auswirkt? Schwimmbadleitung? Wir fänden es grundsätzlich schön. wenn sie weiterschwimmen würde.
Eigentlich sollte nächste Woche der Folgekurs anfangen, aber euphemistisch ausgedrückt ist mein Vertrauen in den Lehrer zerstört#augen.

Aber irgendwer müsste ihr dann ja demnächst auch das Seepferdchen abnehmen, wenn wir privat weiterüben?! (Wie gesagt, seepferdchentauglich schwimmen kann sie, wenn die Kopfblockade weg ist. Tauchen ist noch eine Baustelle, aber das soll sie bitte ANGSTFREI lernen und nicht etwa mit der Stange gedöppt werden).
Wie tief muss man denn eigentlich für's Seepferdchen tauchen?

Oh man, mit so etwas hätte ich nicht gerechnet.

wie würdet ihr weiter vorgehen?

LG, Hasendompteur (oder eher Angsthase...)

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Also um mal am Ende anzufangen: Seepferdchen kann jeder Bademeister abnehmen, einfach hingehen und anmelden, kostet 2 oder 3 Euro für´s Abzeichen und gut ist es. Tauchen muss man, meiner Erinnerung nach (ist jetzt bei unserer Tochter eineinhalb Jahre her) in einer Tiefe, wo man gerade noch gut stehen kann. Wichtig ist: man muss richtig runter, Füße weg vom Boden.

Ansonsten: Über wen habt ihr den Kurs gebucht? Private Schwimmschule, Stadt oder Ähnliches? Ich würde dort definitiv keinen Folgekurs machen und per Mail an den Träger begründen, warum Du einen solchen Kurs nicht fortführst. Mit dem Schwimmlehrer direkt reden bringt wahrscheinlich wenig, solche Typen sind oft beratungsresistent, und seinem Vorgesetzten wird er solche Beschwerden bestimmt nicht berichten, also lieber den direkten Weg gehen.
Überlegt euch aber, ob ihr bei einem anderen Anbieter weitermachen wollt, ich empfehle immer mindestens bis Bronzeabzeichen weiterzumachen, mit dem Seepferdchen sind die Kinder noch nicht wirklich wassersicher.

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hallo hasendompteur,

ich würde unter solchen umständen dort keinen weiteren kurs belegen, allerdings auch noch ein gespräch führen, und das beobachtete ansprechen.

ich bin so froh, dass wir eine ganz tolle schwimmlehrerin mit so ganz anderem konzept - ohne jegliche schwimmhilfen von anfang an und ohne jeden druck - gefunden haben.

gruss,

amalaswintha

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hallo,

also ich habe auch 2 kinder (8 und 3) und mein großer war 2-3 jahre lang bei einem schwimmeister im hiesigen schwimmbad wöchentlich zum kurs (immer im winter). erst seepferdchen, dann bronze und silber mussten wir leider wegen eines bänderrisses abbrechen.

ich war aber immer dabei und konnte sehen, wie er sich verhält. wir haben da hier sehr großes glück. unser schwimmlehrer ist ein ganz toller, verständnisvoller, sehr ruhiger mann, der super auf die kinder eingeht.

hätte ich sowas, wie du es oben beschrieben hast, auch nur ein einziges mal erlebt, ich hätte mein kind sofort aus dem kurs genommen. der hat ja nicht alle tassen im schrank. das würde ich dem auch mitten ins gesicht sagen, also nicht das mit den tassen, aber dass sein umgang mit kindern völlig daneben ist und wir deswegen gehen.

ganz schlimm sowas.

lg
blucki

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hab noch was vergessen. unser schwimmlehrer war 80 % der zeit mit im becken. er ist lediglich draußen gewesen, wenn die kinder runden geschwommen oder gesprungen sind.

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Hallo

beim alten Verein war es so

Wassergewöhnung 1 Schwimmlehrer im Wasser

Wassergewöhnung 2 Schwimmlehrer am Rand Ziel SEepferdchen

Jetzt im neuen Verein: Trainer zu 98 % am Rand und auch der verhindert dass sich die Kinder am Beckenrand festhalten.

Der Schwimmlehrer steht unter ziemlichen Druck weil die Eltern egal wie fit oder unfit die Kinder sind nach dem Kurs das Seepferdchen haben müssen !!!

Meinst du bei einer größeren Gruppe hilft es groß wenn der anfängt und jedes übersensibelchen anfängt zu überreden weiter zu schwimmen ??

Meine sind seit 4 Jahren im Verein am Schwimmen und sie werden auch oft mal so nebenei reingeworfen vvom Trainer ohne Ansage davor. Das schaut auch brutal aus aber wenn man denkt finde ich es sehr gut !!!

Wer Leistung fordern muss braucht manchmal merkwüdige Methoden ich könnte noch mehr Beispiele schreiben.

lg

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Hallo,

was bitte hat aber ein SchwimmANFÄNGERkurs mit Leistung zu tun?#schock

Bei uns wurde ganz klar VOR Beginn des Kurses gesagt, dass es KEINE Garantie gibt, ein Seepferdchen zu schaffen. Und das find ich auch richtig! Die Kinder sollen doch Spaß daran haben, oder nicht?!
Bei solchen fordernden Eltern muss man denen doch vorab "den Wind aus den Segeln" nehmen und nicht die Kinder kasteien und i.A. quälen!!!

Naja. Jeder, wie er will!
Ich halte von solchen Methoden auch nix - und bin selbst mit 30 Grundschulkids regelmäßig zum Schulschwimmen gegangen...

GlG
schoki

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Hallo,

"Meine sind seit 4 Jahren im Verein am Schwimmen und sie werden auch oft mal so nebenei reingeworfen vvom Trainer ohne Ansage davor. Das schaut auch brutal aus aber wenn man denkt finde ich es sehr gut !!!"

Und was genau findest du daran toll #kratz?
Wenn man bei uns jemand ins Becken reinwirft, dann wird man des Schwimmbads verwiesen.
Die Kinder lernen in den Baderegeln, dass niemand ins Becken geworfen werden darf und dann kommen die Trainer und machen genau das #klatsch?

"Wer Leistung fordern muss braucht manchmal merkwüdige Methoden ich könnte noch mehr Beispiele schreiben."
Mein Sohn schwimmt in einem recht erfolgreichen Verein, der auch Landesstützpunkt ist und ja, wenn man sich für den Wettkampfsport und nicht für den Breitensport entschieden hat, dann geht es ganz klar um Leistung.

Trotzdem gibt es hier keine merkwürdigen Methoden (einer von uns ist immer beim Training dabei), es wird auch nicht herumgemeckert, wenn die Kinder etwas falsch machen, sondern es wird ihnen gezeigt, das ist die Aufgabe der Trainer.

LG

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hallo,

das verhaöten des lehrers ist inakzeptabel.
leider muss man als schwimmöehrer keine pädagiógik kurse absolvieren. wäre aber wohl mitunter angebracht.

mein sohn hat diverse schwimmkurse bei verschiedenen schwimmlehrerinnen besucht udn soi habe ich einen guten eindruck bekommen.

nur im allerersten kurs in einem 4x4m becken war die lehrerin mit drin. das waren aber alles 3-4 jährige kinder udn davon nur 5 an der zahl. war ein kurs um die angst vorm wasser wegzubekommen.
in schwimmkursen in bädern mit bahnen etc. kann ein schwimmlehrer doch nicht im wasser sein, wenn er mehrere schwimmkinder hat. wie soll er die denn alle beaufsichtigen?
die stange kenn ich auch, die kommt aber normalerweise nur zum einsatz um kinder irgendwohin zu lenken, und zwar sanft oder aber um ihnen beim tauschen udn reinspringen zu helfen.
die letzte schwimmlehrerin meines sohnes, in deren verein er dann auch egwechselt ist,. iost ebenfalls sehr streng und vergreift sich mitunter im ton-allerdings meist den eltern ggü. ich habe bisher keien probleme mit ihr gehabt. weshalb ich sie trotzdem schätze ist, weil sie den kindern toll und technisch sauber das schwimmen beibringt. außerdem weitaus schneller und ordentlicher, als all die anderen,. die ich bisher beobachten durfte.

ich würde mein kidn bei diesem lehrer nicht mehr schwimmen lernen lassen. habt ihr noch andere möglichkeiten? einen verein z.b.? da hat deine tochter dann alle zeit der welt, kann iohne drcuk lernen und ihr zahlt wahrscheinloch weniger als jetzt. sie könnte dann dort automatisch in die nächste gruppe. so ist mein sohn dann zu bronze gekommen udn will jetzt bis sommer noch silber schaffen. dann hört er auf.

lg

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Ich habe früher selber "Zwergenschwimmkurse" gegeben (so nannten wir das :-)) und hätte NIEMALS ein Kind gewaltsam irgendwie zurückgestupst oder davon abgehalten, mal kurz an den Rand zu gehen.
Mannnn - soooo kriegen sie kein Vertrauen in ihre Schwimmkünste - da muss man eben sich in Gottesnamen den Mund fusselich reden "du schaffst das" "priiimaaaa - klasse, schon viiiiiel besser, das schaffst du noch ein paar Züge" usw. usw.
Wir haben wirklich fast allen Kindern das Schwimmen beigebracht, notfalls hängte man noch drei Stunden dran und dann klappte es meist.
Nein, diesem Schwimmlehrer hätte ich wohl verbal ganz schön die Hammelbeine langgezogen, wenn ich das beobachtet hätte.

Was spricht dagegen, nun einfach mal privat weiter zu üben und dann eben vom Bademeister das Pferdl abnehmen zu lassen ? So machen wir es mit Enkelmaus Leonie auch, die hat schon einige "Nachstunden" aber einfach immer noch ein bißl "Kopfblockade" - mit Zwang würde man bei ihr garnichts erreichen, dann würde sie wohl erst garnicht mehr ins Wasser hüpfen. Und jede einzelne Nachunterrichtsstunde kostet ja auch. Wir haben ihr nun mal bis Sommer Zeit gegeben und Mama/Papa gehen mit ihr üben ins Hallenbad.
LG Moni

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Hallo,

so wie Du es beschreibst habe ich selber 1977 schwimen gelernt. Ich kann sehr gut schwimmen (Rettungsschwimmer).

Damals legte man noch keinen Wert auf "Kuschelpädagogik". Trotzdem sind wir nicht psychisch gestörte Wasserhasser mit Angsstörungen und Panikattacken geworden!

MAnche Kinder brauchen auch mal etwas autoritäre Ansprache um Ihre "Kopfblockade" - wie Du es nennst - zu überwinden.

Wenn Dir der Schwimmlehrer nicht gefällt zwingt Dich niemand Dein Kind zu einem weiteren Kurs dort anzumelden. Allerdings halte ich das Verhalten nicht für "meldepflichtig" oder grob fahrlässig.

Du glaubst doch nicht selber, dass die KInder mit der Stange zum tauchen lernen "gedöpt" werden, oder?

Du schreibst Deine Tochter könne bereits "seepferdtauglich" schwimmen - was auch immer das Deiner Ansicht nach heisst. Dann benötigt sie keinen Schwimmkurs mehr, sondern nur noch zusätzliche Übung. Dies kann man selber übernehmen - also regelmässig schwimmen gehen - und/oder sein Kind auch in einem Schwimmverein anmelden. Sobald sie "seepfertauchlich" sind - zumeist zeigt sich das dadurch, dass sie ine Bahn ohne Unterbrechung schwimmen können - vorher sind sie eben nicht seepferdtauglich - können Kinder am normalen Training teilnehmen und verbessern Ihre Technik und Ausdauer. Das hat nichts mit Wettkampftraining zu tun !

LG, Andrea

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Ich bin auch Rettungsschwimmer (u.a. auch Totenkopf-Schwimmer :-p) und meine beiden Kinder auch - und die von mir erwähnten Kinderschwimmkurse gab ich bereits 1972 - und wir betrieben durchaus bei der DLRG das, was du so abfällig "Kuschelpädagogik" nennst.
Wir nannten es einfach Motivation und Ansporn.
Autoritäre Ansprache ????...neee - keine Ahnung, was Ihr damals betrieben habt, aber wir machten es anders - und unsere Kinder schafften bis auf extrem wenige Ausnahmen alle den Freischwimmer. Seepferdchen gab's da noch nicht.
Meine Kinder lernten 1976 und 1980 Schwimmen - ebenfalls bei der DLRG - und auch da brauchte man keine "Nachhilfe" in Form von Stangen oder ähnlichem "Autoritätsgehabe".
LG Moni