Hallo,
es handelt sich hier um einen 4 jährigen Jungen, welcher in einem türkischem Elternhaus aufwächst. Zu Hause wird nur türkisch gesprochen.
Er geht jetzt seit August vormittags in einen Kindergarten. Er versteht noch kein deutsch. Es kann sein, das er da nur mit türkischen Kindern spielt, aber das weiß ich nicht.
Er ist ein normalentwickelter 4 Jähriger. Lernte laufen mit einem Jahr, war mit 2,5 Jahren sauber, spricht türkisch seit dem er so 30 Monate alt ist. Eltern trinken und rauchen nicht, Kind spielt allein und mit Phantasie, spielt gern mit Kindern etc. pp. Jetzt wurde er vom Kindergarten an das Frühförderzentrum verwiesen. Bei diesem Termin wurde der Vorschlag unterbreitet, ihn in einem anderen Ort in den behinderten Kindergarten zu bringen. Der Grund ist wirklich das Sprachproblem. Es wurde dann im Frühförderzentrum gemeint, er würde komisch laufen. Ich hab mir das nochmal genau angeschaut. Mit bisschen Phantasie hat er leichte X-Beine.
Ich halte diesen Vorschlag nicht zuträglich für seine Entwicklung. Mein Vorschlag wäre, Ganztagsbetreuung im Kindergarten und evt. Logopädie. Der Kindergarten verlangt von den Eltern das sie sich bis Ende der Woche entscheiden, da die Leiterin dann Urlaub hat.
Mir erscheint das sehr überzogen. Hat jemand Gedanken, was richtig und falsch ist. Wir wollen ja alle das Beste für das Kind. Ich bin die einzige deutsche Tante in der Familie und voll berufstätig.
Was sollten die Etern tun?
Danke für Eure Antworten
Kind spricht kein deutsch
Hi,
meiner Meinung nach gehört er nicht in einen Behinderten-Kiga wenn das einzigste Problem die Sprache ist. In dem Alter´geht es oft ganz schnell, dass die Kinder die neue Sprache lernen, aber ein bisschen Zeit muss man ihnen auch geben. Ich denke dein Ansatz ist der richtige. Mehr Zeit in deutschsprachiger Betreuung und Logo. Vielleicht ist es ja für die Eltern auch mal ein Anreiz sich etwas mit der deutschen Sprache zu beschäftigen, wenn ihr Sohn sie jetzt auch lernen soll. Kommt ihnen vielleicht auch zu gute wenn sie in Deutschland wohnen und leben.
LG Julia
Wer sagt denn aber, dass die Eltern die deutsche Sprache nicht beherrschen. Es ist doch ansich vollkommen normal, dass sie sich zu Hause dem Kind in der Muttersprache zuwenden.
LG
Naja aus dem Satz: Ich bin die einzige deutsche Tante in der Familie.... habe ich entnommen, dass die Eltern wohl eher kein deutsch sprechen. Außerdem ist es auch für türkische Familien ungewöhnlich, dass sie gar kein deutsch mit ihrem Kind sprechen wenn sie es einigermaßen beherrschen.
Aber du hast recht ich habe es nur angenommen. Finde es nur reichlich seltsam, dass man sein Kind dann nicht von Anfang an zweisprachig erzieht.
Was ist denn ein "behinderter Kindergarten"?
Bei uns gibt es in vielen Kitas Integrationsplätze für behinderte Kinder (das kann von körperlichen Einschränkungen bis zu Verhaltensschwierigkeiten gehen), da ist der Betreuungsschlüssel dann besser, so daß das einzelne KInd besser gefördert werden kann. Das heißt noch lange nicht, daß da "nur" behinderte Kinder wären.
Die Eltern sollten vor allem auch zuhause mit dem Kind mal Deutsch sprechen - Muttersprache, schön und gut, aber einen Grundwortschatz in der Landessprache sollte man seinem Kind ja nun auch vermitteln, wenn es hier gut aufwachsen soll! Sie müssen ja nicht Goethe und Schiller mit ihm lesen , aber einfache Bilderbücher müßten doch drin sein?
Hallo,
aktuelle Studien befürworten, dass Eltern mit Migrationshintergrund mit ihren Kindern in ihrer Muttersprache sprechen sollen, da sie dadurch eine Sprache richtig erlernen, deutsch können sie nicht fehlerfrei beibringen. Dadurch ist gewärleistet, dass die Kinder Begriffe eindeutig zuordnen können, d.h. Baum heißt auf türkisch "XY" und daher kann es später das deutsche Wort besser zuordnen. Kinder erlernen in der Regel in der Kita schnell deutsch, wenn gewärleistet ist, dass es Aufmerksamkeit durch Erzieher, Sprachförderkraft oder Sprachtherapeut erfährt. Aber viel unkomplizierter lernen sie im Spiel mit Kindern. Dafür ist natürlich wichtig, dass es Regeln gibt, d.h. Kita- Sprache ist deutsch!
Ich habe mal in einer Brennpunkt- Kita mit 46% Ausländeranteil gearbeit. Die Kinder hatten verschiedene kulturelle und sprachliche Hintergründe. Es wurde darauf geachtet, dass die Gruppen sprachlich gemischt waren und die kids daher EINE gemeinsame Sprachen sprechen musste und die aufgestellte Regal war: Kita- Sprache ist deutsch! Darauf musste dementsprechend geachtet werden. Ausnahmen waren die Kinderpaten, wenn neue Kinder in die Kita kamen, wurde ihnen somit der Einstieg erleichter (übersetzen, unterstützen, etc).
Zu der Ausgangsposterin: ICH würde zu der jetzigen Kita tendieren unterstützt durch eine Sprachförderkraft oder Logopädin.
Die Erzieher müssen türkisch in der Kita -bis auf Ausnahmen- unterbinden, ggfls. wäre ein Gruppenwechsel sinnvoll.
Schwierig- schwierig! Es kann aber auch ganz plötzlich super laufen!
Viel Erfolg!
lg zitronenschnittchen
Darüber hinaus sollten die Eltern das Kind auch animieren, in der Kita zu sprechen.
O.k., ich habe eher etwas ältere ausländische Kinder im Umfeld, da achten die Eltern schon darauf, daß sie mit dem Kind (auch) Deutsch sprechen.
Hallo!
Also ich hätte darauf geachtet, dass der Junge - wenn zu Hause ausschließlich Türkisch gesprochen wird - genug deutsche Einflüsse hat, um zweisprachig aufzuwachsen. Sollte dies der Fall sein, will ich mich gar nicht mokieren - grade bei bilingualen Kindern kommt es nämlich recht oft zu einer Sprachentwicklungsverzögerung oder der Knoten muss einfach erst platzen. Generell lernen die Kleinen das aber recht schnell, eben ohne richtig "lernen" zu müssen und haben dann wirklich viel davon.
Sollte das nicht geschehen sein und das Kind hört jetzt seit August - zum ersten Mal in seinem Leben - dass Deutsch mit ihm und um ihn herum gesprochen wird, dann ist das nicht wirklich richtig gelaufen und ich kann das auch nicht nachvollziehen. Man verbaut dem Kind dann nämlich doch recht viel.
Ich habe keine Ahnung wie das mit Deutsch-Kursen bei euch geregelt ist, - aber im Normalfall gibt es sowas ja auch für kleine Kinder "Deutsch für Ausländer" o.ä. genannt. Muss man ja auch belegen, wenn das Kind vorm Schuleintritt steht und wirklich erst zugezogen ist o.ä. Da würde ich mich also als erstes schlau machen.
Logopädie ist vielleicht auch nicht falsch, - zumindest könnte die Logopädin dann beratenderweise an Fachleute verweisen, die sie bestimmt kennt. Ob sie selbst was machen kann, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Vielleicht können euch die Kindergärtnerinnen ja auch dabei unterstützen, vermehrt auf den Spracherwerb des Kleinen zu achten. Das ist ja auch für sein ganzes Sozialverhalten ausschlaggebend.
Um auf deine eigentliche Frage zu antworten: Ich würde das Kind auf keinen Fall in einen Behinderten-Kindergarten geben. Natürlich kann ich die Erzieher irgendwo verstehen, wenn sie sich nicht verständlich machen können, - aber ich glaube nicht, dass das die richtige Adresse für dein Jungen ist und würde auch befürchten, dass sich das ganze kontraproduktiv auf seine Entwicklung auswirken "könnte". Genau diese Befürchtungen würde ich aber auch mit der Kindergärtnerin/Leiterin... besprechen. Die wissen wahrscheinlich genau um welchen Kindergarten es sich handeln würde. Vielleicht ist es ja nur einer mit besonderen Integrationskräften/Förderungsansprüchen...ich weiß auch nicht, das müsste man sich ansehen.
Lg.und alles Gute!
Nina
Was ist denn das für ein Quatsch?
Wahrscheinlich wollen sich die Betreuer im Kindergarten die Sache nur etwas einfach machen!
Bei uns im Kindergarten sind auch einige Kinder, die kaum sprechen können - aber es sind Deutsche! Zwei (Zwillinge) haben zu Hause "zu wenig Aufmerksamkeit" - sie beschäftigen sich ja sooo toll miteinander - Klar, können 3-Jährige ganz toll voneinander sprechen lernen.
Ein Kind war taub, kann jetzt dank OP hören und fängt nun mit 4 Jahren an, langsam sprechen zu lernen.
Ein weiteres Kind kann kaum sprechen - warum, weiß ich nicht.
Aber dieses Kinder sind ganz normal mit anderen Kindern im Kindergarten. Die haben ja nun keine so schlimme Behinderung.
Sie bekommen zusätzlich Spachtherapie - aber das passiert im Kindergarten. Dazu werden sie dann aus der Gruppe geholt, um mit ihnen gezielt zu üben. Darum hat sich der Kindergarten gekümmert.
Und nein, wir haben keinen exklusieven Privatkindergarten, sondern einen ganz normalen von der Arbeiterwohlfahrt!
Ich denke, Eurem Jungen würde eine Sprachtherapie sicherlich ausreichen. Ganztagskindergarten wäre sicherlich auch sinnvoll.
Hallo,
ich kenne einige Kinder, deren Eltern bewusst! in den ersten 3 Jahren nur ihre Muttersprache mit dem Kind sprechen. Sie sprechen gut deutsch, aber wollen ihre kleinen Fehlerchen und Akzente nicht weitergeben.
Die Kinder kamen mit 3 Jahren in den Kindergarten (halbtags) und die Erzieherinnen wussten bescheid. Inzwischen sind die Kinder in der Schule und sprechen besser (akzentfreier) deutsch als ihre Eltern, teilweise sogar besser als Kinder, die nur mit deutsch aufgewachsen sind.
Im Kindergarten und durch die Umgebungssprache lernten sie deutsch.
Beim Einkaufen und mit anderen sprechen die Eltern selbst auch deutsch. Nur eben mit den Kindern direkt oder der Familie, die Muttersprache.
Die Kinder kamen durch Spielplatz und co. auch schon vor dem Kindergartenstart mit der Sprache in Berührung. Aktiv deutsch sprechen sie seit dem Kindergarten. Die Erzieherinnen hatten anfangs mehr Geduld. Alle Kinder sprechen dort deutsch, auch wenn sie zu Hause eine andere Sprache pflegen. Darauf wird geachtet.
Was für euch das richtige ist, weiß ich nicht.
Es kann jedenfalls funktionieren, wenn man ein paar Punkte bei der bilingualen Erziehung beachtet.
Hallo,
verzwickte Sache.
Wie gut sprechen die Eltern deutsch?
Wie wichtig ist ihnen das Türkische vs. dem Deutschen?
Wie sieht das Familienoberhaupt das Problem?
Wo soll das Kind beschult werden?
Ist der Hausarzt/Kinderarzt türkischstämmig?
Wie sieht die Gemeinde das?
Wieviel Zeit kannst DU investieren?
Logopädie wird es keine geben, da kein medizinisches Problem vorliegt!
Außer ihr findet eins im türkischen.
Evtl. Kontakt zur LMU München aufnehmen.
Grüße Reina
Ich antworte mal so:
Wie gut sprechen die Eltern deutsch? "Mutter hat die B1 Prüfung abgelegt, Vater hier angelernt, kommt im großen und ganzen alleine klar"
Wie wichtig ist ihnen das Türkische vs. dem Deutschen? "Ich glaube, sie erachten es als wichtig, aber nicht im ganzen Ausmaß, wie wichtig es wirklich ist."
Wie sieht das Familienoberhaupt das Problem? "Gravierend und möchte mich eben bei Gesprächen dabei haben."
Wo soll das Kind beschult werden? "hier in D."
Ist der Hausarzt/Kinderarzt türkischstämmig? "nein und nicht kommunikativ (ich hab den selben)"
Wie sieht die Gemeinde das? "keine Ahnung"
Wieviel Zeit kannst DU investieren? "das ist die Frage, habe selbst 3 Kinder (der Kleine ist 7, wir wohnen in einer Stadt , aber ziemlich weit auseinander), z. Z. Vollzeitjob, d.h. von 6-18 Uhr außer Haus "
Danke für Deine Antwort
nun ja- was heißt denn er spricht seit dem er 30 monate alt ist?
wann hat er angefangen einzelen worte zu sprechen, zwei-wort sätze?
erst mit 30 monaten?
das wäre ja auch serh spät und würde auf eventuell noch andere vorhanden probelem hinweisen.
er ist seit 6 monaten vormittags in deutscher umngebungssprache und VERSTEHT (?) noch gar kein deutsch?
das wäre tatsächlich sehr auffällig.
ich würde dringend auf eine eingehende untersuchung drängen, denn es deutet auf jeden fall auf probleme bei der aufnahme oer verarbeitung von gehörtem (oder eben nicht gehörtem) hin
wenn der akutelle kiga sich nicht in de lage sieht in so zu betreuen, kann eine einrichtung, die da kompetent ist, sicehr hilfreich sein.
das aus der ferne (ohne dsa kind, seien problematik, den kindergarten, die alternativ inrichtung,..) zu beurteilen ist im grunde nicht möglich
Sich bei der Leitung beschweren und wenn das nichts bringt, bei dem Träger.