Will nicht mehr bei Papa schlafen

Hallo,

mein Sohn (3 Jahre) möchte nicht mehr bei seinem Papa schlafen.

Wir sind seit einem Jahr getrennt und der Kleine verbringt alle zwei Wochenenden bei seinem Papa. Bisher gab es auch nie Probleme aber seit den letzten beiden Besuchswochenenden mag der Kleine nicht mehr da schlafen.

Sobald es heißt es geht ins Bett fängt er an zu weinen, das er nicht da bleiben will, er sich nun Schuhe anzieht damit Papa ihn zu Mama fährt. Fängt an sich zu verstecken und weint ganz fürchterlich. Mein Ex ruft mich dann immer nach ner Zeit an und ich soll dann entscheiden was zu tun ist, weil er damit nicht klar kommt. Da höre ich ihn auch weinen und das ist echt fürchterlich. Das letzte mal hat er ihn wieder zu mir gebracht und da ist er sofort in sein Bett gegangen und hat geschlafen. Und heute bin ich hin gefahren. Der Kleine sagte mir dann das er nicht da bleiben will usw. und dann sagt er das er Lego spielen will oder Kein Kecks für Kobolde gucken möchte. Hab mir dann zusammen mit ihm noch die Serie angesehen und er ist auch kurz später eingeschlafen. Das das nicht optimal war ist klar.

So lange Rede kurzer Sinn, was soll ich denn nun machen? Soll ich ihn erstmal wieder zu Hause schlafen lassen oder müssen beide da nun durch?
Vielleicht ist auch irgendwas vorgefallen aber da bekomme ich von beiden keine Antwort.

Lg steffsche

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Hi.
Ich würde ihn ernst nehmen und ihn nicht dazu zwingen bei Papa zu schlafen.
Wer weiß was passiert ist.aber ohne Grund wird er nicht bitterlich weinen.
LG

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Das ist schwierig zu sagen.

Wenn er sagt, dass er Lego spielen oder ne Serie gucken möchte dann sieht das für mich so aus, als wolle er deswegen einfach nur nicht ins Bett und brüllt rum.

Wenn ihr dem nachgibt wird das natürlich nicht besser. Denn wenn Papa in dann heimfährt, bzw du ihn abholst und dann auch noch dem Wunsch nachgibst dann hat er das, was er wollte. Länger aifbleiben und noch spielen. Und er weiß, dass das anscheinend immer wieder funktioniert. Gibt er noch andere Gründe an, wieso er nicht bleiben möchte?

Kannst du dir denn vorstellen, dass etwas vorgefallen ist? Du hast doch bestimmt mit deinem ehemaligen Partner gesprochen, oder?

Vllt ist es aber auch nur eine Phase und er ist im Moment sehr mamaanhänglich. Dann solltet ihr entscheiden, wie ihr die Situation handhabt.

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Bei meiner Nichte war es leider jahrelang so...Die Schwester schlief bei Papa, wärend sie nur tagsüber da war. Ich fand es schwierig, da so ein Papa WE mit gemeinsam aufwachen, frühstuecken usw nicht möglich war. Und die Mutter keinen freien Abend mehr hatte. Aber sie wollten sie nicht zwingen, die Trennung war sehr hart fuer sie, mit Neurodermitisschueben, völligem Rückzug...
Ich kann dir kaum raten. Vielleicht ist es grausam den Kleinen trotz Widerwillen dort zu lassen, vielleicht ist damit das Thema auch schnell erledigt. Ihr muesst es noch mal probieren, vielleicht ohne das du vorbeifaehrst.

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Die Tochter meiner Freundin liebt ihren Papa und ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass er ein Vorzeigepapa ist. Aber die Kleine (mitterweile 5 Jahre) ist nicht dazu zu bewegen dort zu schlafen ....
Muss dazu sagen, dass meine Freundin darüber nicht böse ist (Kind schläft zu hause auch mit Mama im Bett) und dewegen nicht daran gearbeitet wird :-(

Ich würde vielleicht verabreden, dass Dein Kind Dich vorm Schlafen nochmal anruft und Du so eine gute Nacht wünscht. Aber Ihr müsst dann natürlich hart bleiben ;-)
LG

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Ich sehe da nur zwei Möglichkeiten:

1. Der Papa legt sich mächtig ins Zeug und verwöhnt sein Kind mal so richtig nach Strich und Faden, beruhigt ihn, lenkt ihn ab und schafft es, dass der Kleine den Sehnsuchtsanfall überwindet. Dazu muß er aber ein klares Auftreten haben, Du bleibst jetzt hier, wir kriegen das schon hin. Kein Ogottogottwasmachichnur.

2. Er schläft nicht beim Papa bis er von sich aus dazu bereit ist.

Es muß nicht unbedingt etwas vorgefallen sein, mit 3 läuft die Phantasie auf Hochtouren, da klettern auch viele Kinder wieder in Mamas Bett, die sonst im eigenen Zimmer geschlafen haben.

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Ih denke mal, rein rechlich wäre das die Entscheidung des Vaters, da das ja "sein WE" ist. Wenn es ihn nicht stört, dass das Kind dann stattdessen bei dir schläft, sehe ich kein Problem.

Aber dass du dann übers Telefon helfen sollst, ist ja fast schon lustig, wenn man sich das mal bildlich vorstellt (für deinen Sohn natürlich nicht).
Wenn er auf seinem Wochenende komplett besteht, müssen die beiden da durch, und das am besten ohne dich zur Hilfe zu holen.

LG
Susanne

7

Also "rein rechtlich" wie eben geschrieben wurde, kann man da nicht sagen. Nicht der Vater hat ein Recht auf das Kind (bzw. das es bei ihm schläft), sondern das Kind hat das Recht auf den Vater.
Wenn das Kind nicht zu ihm möchte, ist das "rein rechtlich" seine Entscheidung.

Und emotional betrachtet würde ich mein Kind niemals zwingen, bei Papa zu bleiben oder zu übernachten. Natürlich ist es im Interesse aller Parteien es zu versuchen, auch das Kind zu motivieren, gute Kompromisse zu finden. Aber wenn es gerade nicht geht, dann ist das eben so. Solche Emotionen des Kindes würde ich ernstnehmen und dem Bedürfnis wieder mehr bei Mama zu sein nachgeben. Dann wird es irgendwann von ganz alleine und aus gutem Selbstbewusstsein heraus wieder anders werden.

Das Kind zu zwingen und unter Tränen dazulassen trägt 1. nicht zu einem guten Papa-Kind-Verhältnis bei 2. auch nicht zu einem guten Mutter-Kind-Verhältnis weil das Gefühl entsteht, dass Mama die Gefühle nicht ernst nimmt, nicht versteht und 3. trägt es auch nicht zu einem guten Selbstwertgefühl bei, denn es wird vermittelt, dass die Gefühle des Kindes nicht richtig sind oder nicht gezeigt werden sollen.

Vielleicht bekommst Du doch noch nach einer Zeit heraus, ob Dein Sohn vor irgendwas Angst hat oder etwas vorgefallen ist. Manchmal braucht es ja seine Zeit, bis die Kinder was erzählen können.

LG mavios