Hallo zusammen!
Mein Sohn (3,5 Jahre) steckt mittendrin in einer heftigen Trotzphase. Harmonie ist derzeit in Fremdwort in unserer Familie, weil fast immer nur Stress gibt.
Fabio lässt sich gar nichts mehr sagen, ist immer gegen alles. Wenn er seinen Willen nicht bekommt, schreit er und fängt an zu hauen. Er bockt bei jeder Kleinigkeit. Sei es beim Essen, beim Waschen, beim An- und Ausziehen. Er macht vorsätzlich Dinge, von denen er weiß, dass er sie nicht machen soll wie Tapeten anmalen, Steine werfen (draußen), Becher verschütten. Dann guckt er mich frech an und wartet, was passiert.
Zuhause werde ich mit der Situation ganz gut fertig, ich lass ihn einfach bocken und brüllen und gehe aus dem Zimmer, wenn er anfängt zu hauen. Oder er muss hoch in sein Zimmer, weil ich unten keine Schreierei dulde. Wenn er beim Essen Quatsch macht, ist das Essen für ihn beendet. Was leider dazu führt, dass er ziemlich wenig isst. Es scheint fast so, als wäre es ihm wichtiger, Stress zu machen.
Eine Situation überfordert mich allerdings total. Wenn wir unterwegs sind, bleibt er irgendwann einfach stehen und ist nicht zu bewegen, weiterzugehen. Ob auf dem Weg zum Kindergarten oder wenn wir am Wochenende spazieren gehen der im Freizeitpark sind oder ähnliches. Wenn ich dann aus seinem Blickfeld verschwinde, bleibt er trotzdem stehen oder - schlimmer noch - marschiert in die entgegengesetzte Richtung. Ich würde nie weggehen ohne ihn, das weiß er leider genau. Im Endeffekt endet es immer so, dass ich ihn wegziehe, trage oder in den Buggy setze, was wieder einen Wutanfall nach sich zieht.
Gestern war es so, dass er wieder stehenblieb, wir sind weitergegangen und er hat so theaterreif geheult, dass andere Leute auf ihn aufmerksam wurden und ich angegiftet wurde, als ich dann doch (mal wieder) zurückkam, um ihn zu holen.
Ehrlich, ich hab schon keinen Bock mehr, irgendwo mit ihm hinzugehen. Das ganz geht jetzt seit gut 2 Monaten.....
Sorry, ist etwas lang geworden....
LG Steffi
Trotzphase, Machtspielchen....brauche dringend Tipps!
Vielleicht hilft es Dir, was dazu zu lesen.
ich fand von J.Juul "Nein aus Liebe" sehr gut. das ist ein kleines Büchlein, das man schnell durchlesen kann. Es ist für mich kein Erziehungsratgeber in dem Sinn, dass Du ein rezept für den Umgang mit Deinem Kind erhältst. Aber mir hat es geholfen, mein Kind mit einem anderen Blickwinkel zu sehen.
Nicht das Kind spielt das Machtspielchen, sondern die Erwachsenen.
Wie sagte Juul so schön: "Das kind will sich allein anziehen und die Eltern beginnen zu trotzen" (oder so ähnlich)
Hallo!
Also ich würde wenn er es das nächste mal macht einfach packen ins Auto und Heim.
Da hat er dann die Möglichkeit in seinem Zimmer zu spielen.
Wenn er daraus noch nichts gelernt haben sollte, dann würde ich ihn beim nächsten mal zur Oma oder so bringen und mit meinen Mann alleine fahren, auch wenn es echt hart ist und es euch schwer fallen wird.
Wenn ihr dann wieder zuhause seid würde ich ihm erzählen was ihr nicht alles gemacht habt. Ich würde ihm auch sagen das er das nächste mal natürlich gern wieder mit darf wenn er sich benimmt!
GlG
Hallo,
mal zum Verständnis: Warum bockt er denn beim An- und ausziehen oder beim essen? also was willst du und was will er? Und warum bleibt er stehen? Was will er, wenn er sich weigert, weiterzulaufen?
vg, m.
Seit einiger Zeit möchte und kann er sich alleine an- und ausziehen, braucht lediglich noch etwas Unterstützung (z.B. Strumpfhose oder Socken oder Hose zumachen). Aber oft ist es halt so, dass er sich strikt weigert, das zu tun. Wenn er morgens in den Kindergarten muss, ist das schon echt nervig. Ich lass ihm ja die Zeit, die er braucht, um alles zu sortieren. Aber er fängt ja nicht mal an. Abends das gleiche. Mein Mann hat ihn neulich, als ich nicht da war, ins Bett gebracht und hat ihn stumpf in Jeans und Pulli schlafen lassen, weil er den Schlafanzug nicht anziehen wollte.
Beim Essen verweigert er z.B. die Krusten vom Brot oder manscht total rum. Vielleicht hat das aber auch mit seiner Schwester zu tun (10 Monate alt). Aber muss er sich deshalb auch wieder wie ein Baby verhalten? Er KANN doch ordentlich essen....
Ach so... wegen dem Stehenbleiben?
Ich hab keine Ahnung. Er sagt dann auch nichts. Er bleibt halt einfach stehen und wartet ab, was passiert. Es ist nicht so, dass er etwas spannendes gesehen hat oder müde ist. Er bleibt einfach nur stehen. Wenn ich frage, warum, krieg ich keine Antwort und diesen trotzigen Blick.
Da stecken wir auch drin und nervt uns gewaltig. Immer wieder Nein zu sagen und dann jammert und heult Paul, was gar nicht seine Art ist.
Er geht über das Beet, weiß dass er es nicht darf und schaut einen dabei auch an.
Meist hilft nur ablenken und einbinden, helfen im Garten.
Beim Laufen bleibt Paul auch manchmal stehen oder will getragen werden, ich sage wir machen Wettrennen, das hilft meist oder Mama geht nach Hause, er kommt zum Glück noch angeflitzt, wenn ich losgehe.
Hallo
wir haben auch ein sehr willensstarkes Exemplar mit viel Durchhaltevermögen...
Mit hat auch ein Buch von Jesper Juul geholfen, allerdings 'Dein kompetentes Kind'.
Das lese ich immer mal wieder und es hat uns sehr entspannt.
Mit dem 'Nein aus Liebe' konnte ich weniger anfangen, vielleicht lese ich es einfach jetzt nochmal.
Wir haben ganz gut gelernt, solchen Machtspielchen aus dem Weg zu gehen - denn die kann keiner gewinnen.
Unsere Tochter ist fast 6, hat aktuelle aber gerade den Unfug für sich entdeckt.
Wenn auch spät, dafür aber so richtig.
Nun ja, sind alles Phasen...
Irgendwann wirst Du auf ein Verbot plötzlich kein Geschrei sondern ein 'Na gut' hören 
Wünsche gute Nerven!!
Almura
Hallo Steffi,
wenn meiner nicht mit will (sei es früh in den Kiga oder hoch zum ins Bett gehen), wird er getragen. Ich sage ihm vorher allerdings, dass wenn er nicht mitkommt, ich ihn tragen muss. Dann zähle ich noch bis 3 und dann ist Ende.
Hast du dir schon mal Gedanken gemacht, warum er das alles tut? Hat er Geschwister? Wie viel Zeit verbringst du mit ihm? Ist ihm das vielleicht zu wenig? Fühlt er sich aus anderem Grund zurückgestellt?
Was könnte ihn animieren, auf diese Art deine Aufmerksamkeit zu bekommen?
Viele Grüße,
Lexa
Erstmal: es wird besser!
Aber nur, wenn du keine Machtspiele daraus machst! Dein Kind möchte gerne selbstständig sein, seine eigenen Bedürfnisse befriedigen und die kollidieren oftmals mit deinen.
Sei geduldig, hilf ihm, wenn er Hilfe braucht, lass ihn Dinge entscheiden... Das hilft enorm. Wenn er die Kruste abhaben will: mach sie ab. Wenn er sich alleine nicht ausziehen will, hilf ihm. Wenn er nicht weitergehen will, frag ihn, ob du ihn huckepack nehmen sollst und Trag ihn ein paar Meter.
Kinder lassen bestimmte Verhaltensweisen ganz schnell sein, wenn sie merken, dass Bedürfnisse grundsätzlich erfüllt werden.
Mache klare Ansagen, weiche aber auch mal ab, wenn's nötig ist. Sei kreativ, sei spontan und denke vor allem nie daran, was andere denken könnten.
An Literatur kann ich Bergmann empfehlen"warum unsere Kinder ein Glück sind"
Lg
In Bezug auf die Trotzphase ist Juul tatsächlich interessant, aber wirklich weiter geholfen haben bei uns die Ansätze, die Dr. Harvey Karp beschrieben hat:
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Wirklich unbedingt empfehlenswert 
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Gutes Durchhaltevermögen!
Danielle