Entbindung der ärztl. Schweigepflicht für Kiga - habt Ihr es gemacht?

Hallo zusammen!

Mich würde mal sehr interessieren, wie Ihr es in Euren Kindergärten handhabt:

Habt Ihr eine Schweigepflichtsentbindung für den Kinderarzt, (wenn vorhanden Logopäden o.ä) gegenüber dem Kindergarten ausgefüllt oder nicht?!

Meine Große geht schon seit zwei Jahren in den Kindergarten und "damals" wurde das noch nicht gemacht.
Nun hat die Kleine für September einen Platz bekommen und ich schlage mich gerade mit den Anträgen, Einkommenserklärungen etc herum.
Soweit so gut. Nun habe ich vor dem Wochenende einen Stapel Papier im Fach meiner Tochter liegen gehabt.
Unter anderem lag dort eine "Erklärung zur Entbindung von Schweigepflichten".
Das gilt für Kinderärzte, Therapeuten, Logopäden, Heilpädagogen usw.
Meine Töchter sind beide nirgendwo in Behandlung außer beim normalen Kinderarzt, nur so am Rande.

Es geht dabei laut des Schreibens wohl um so ziemlich alles, was ein Kind betreffen kann. Förderbedarf in allen Bereichen, Medikamente, die gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen, normale Krankheitssymptome usw.

Unter anderem heißt es:

"... entbinde ich Dr...... gegenüber den Mitarbeitern der Kindertageseinrichtung xy von der gesetzlichen Schweigepflicht hinsichtlich des Gesundheitszustandes und Entwicklungszustandes meines Kindes und gestattet (ACHTUNG!!!) die wiederkehrende Übermittlung von Aufzeichungen, Befunden, Gutachten und ähnlichen Unterlagen."

Ich bin, ehrlich gesagt, ziemlich perplex.
Mein Mann und ich gehören wohl zu der Kategorie "pflegeleichte Eltern". Wir machen wirklich jeden Scheiß mit und unterschreiben quasi alles. Wir erbringen ohne Verzögerung alle Nachweise, Beiträge, notwendigen Gegenstände und was weiß ich. Ansonsten lassen wir den Kiga seinen Job machen und haben noch nie wegen irgendwas Diskussionsbedarf gehabt.

Aber dieses Ding werde ich definitiv nicht unterschreiben - und so wie es aussieht, werde ich mir damit wohl Probleme einhandeln.

Wie habt Ihr das gelöst? Habt Ihr unterschrieben - falls es sowas überhaupt bei Euch? Wenn ja, warum?

Oder warum nicht?

Mein Mann und ich haben darüber diskutiert und uns geht es einfach zu weit. Wir sind der Meinung, dass dies ein weiterer Schritt ist um ins Privatleben von Familien einzugreifen und den Eltern quasi ein Stück weit das Zepter aus der Hand zu nehmen,
"wiederkehrende Übermittlung von Aufzeichnungen, Befunden, Gutachten usw."

Ne, sorry... Irgendwo hört es für mich einfach auf. Der Kiga bekommt alles mitgeteilt, was relevant ist und wenn es irgendwo Bedarf für etwas gibt, dann gehen wir zum Kinderarzt und sprechen darüber. Aber da geschieht garantiert nicht über unsere Köpfe hinweg.

Wie ist Eure Meinung dazu? Die Eltern, die ich gefragt habe, unterschreiben alle.
Das bringt mich dazu mich zu fragen: Stellen wir uns jetzt doch einfach schwierig an?

Wie habt Ihr es gehandhabt oder würdet es handhaben?

Danke für Eure Antworten.

LG

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Für gewisse Bereiche denke ich, kann es förderlich sein, wenn der KiGa sich mit dem Arzt, Logopäden usw. austauscht, aber eine generelle Entbindung der Schweigepflicht finde ich geht zu weit.
Wenn jetzt Förderbedarf z.B. im Bereich Logopädie besteht, ist es natürlich sinnvoll, wenn der KiGa sich mit dem Logopäden austauscht und auch entsprechend unterstützen kann. Andereseits geht den KiGa nicht alles an, was mein Arzt über mein Kind weiß.

Ich würde das nicht unterschreiben, aber anbieten, dass ich im Bedarfsfall die entsprechende Person in Teilen von ihrer Schweigepflicht entbinde.

2

Ja, so sehe ich es nämlich auch.
Klar, für Kinder die speziell gefördert werden müssen und in Behandlung sind mag das möglicherweise durchaus Sinn machen. In Teilen, wie Du schon sagst.

In unserem Fall geht es aber jetzt um eine Schweigepflichtsentbindung für unseren normalen Kinderarzt und da ist für mich Feierabend. Vor allem, was diesen Satz über "wiederkehrende Übermittlung...." betrifft.

3

Hallo!

Ich muss sagen, ich habe von sowas noch nicht gehört und fände es - auch wenn es euch jetzt vielleicht nicht persönlich betrifft oder es etwas zu verbergen gäbe - auch sehr befremdlich.

Ich denke nämlich auch, dass - im Problem- oder Förderfall - zuerst mit den Eltern gesprochen werden sollte. Wenn es dann etwas gibt, führt der Weg doch erst zum Arzt und auch da denke ich sollten sich erstmal Arzt und Elternteil austauschen bevor ohne dieses Wissen mit dem Kindergarten interveniert wird.

Nein, ich würde das auch nicht unterschreiben wollen.

Lg.Nina

4

Hallo,

bei uns gab es bei der Grundschulameldung einen ähnlichen Vordruck und ich habe ihn nicht unterschrieben.

Ich habe allerdings nachgefragt, warum das denn für die Schule wichtig wäre. Dabei kam dann heraus, dass unsere Schule ja Schwerpunktschule ist und sie diesen Zettel vor allem für die I-Kinder mit zusätzlichem Förderbedarf brauchen, damit die Fördermaßnahmen besser koordiniert werden können.
Ist Euer Kindergarten zufällig ein integrativer Kindergarten? - Für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf würde das ja durchaus Sinn machen.
Ich habe dann erklärt, dass ich denke, dass ich da nicht unterschreiben muss und das wurde auch ihne weiteres so akzeptiert.
Ich würde das alo so auch nicht unterschreiben. Für Medikamente in der Kita (Unsere Tochter hatte 2 Fieberkrämpfe) hat der Kia einen extra Brief geschrieben.

LG Katie

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Hallo,

ich gebe keiner Institution oder einem Amt eine Blankoerklärung, gerade, was die ärztliche Schweigepflicht betrifft.
Sollte eins Deiner Kinder irgendwann gefördert werden, kannst Du immer noch eine Schweigepflichtsentbindung abgeben, auch teilweise, wenn es nötig ist. Im Voraus sehe ich keinen Sinn darin.

LG
Carmen

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Bei uns gibt's das so nicht.

Wir hatten letztes Jahr mal ein Gespräch mit den Erziehern wegen verschiedener Sachen (das ist wie ein Elternsprechtag) . Bei dem einen Thema wollten sie gerne mal die Meinung der KiÄ wissen. Ich hab dann bei ihr nachgefragt und da die Erzieher danach noch weitere Fragen zu diesem Bereich hatten, habe ich den KiA und auch die Erzieherinnen von ihrer Schweigepflicht in diesem Punkt entbunden.

Sollte irgendwann wieder was sein, muss ich das ganze wieder machen. Ich finde so gehört sich das. Einfach allgemein entbinden von der Schweigepflicht würde ich niemanden.

LG
Katharina

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Natürlich würde ich das NICHT unterschreiben. Der Kindergarten ist in meinen Augen auch überhaupt nicht berechtigt, so ein Formular überhaupt anzufertigen und an die Eltern raus zu geben! Das fällt strikt unter die Privatsphäre. Was ist das denn für ein komischer Kindergarten? Wir mussten im Kindergarten nur den Namen des Hausarztes angeben. Dort könnte der Kindergarten sich ja in einem extremen Notfall erkundigen.

Dass die Eltern angeblich alle unterschreiben, finde ich schon sehr merkwürdig. Aber was interessieren einen andere?!

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Naja berechtigt dazu ist jeder....ich arbeite in einer Schule und geb ständig so einen schrieb raus....
aber nicht generell für jeden Schüler sondern nur wenn etwas abgeklärt werden muss, z.b. mit dem Jugendamt oder Psychiater!

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Damit sich der Kindergarten beim Hausarzt erkundigen kann müsst ihr dem Kindergarten eine Schweigepflichtsentbindung unterschreiben.

Sorry, aber so wie es bei euch läuft, das ist merkwürdig #kratz

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Hi,

da würde ich gar nichts unterschreiben.
Wenn mal was mit der Logopädin ist, kann man das auch kurzfrisitg vereinbaren, wenn beide Parteien sich austauschen müssen. Mit anderen Ärzten genauso.

LG lisa

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Hallo,

wie kommst Du darauf, dass Ihr Euch "Probleme einhandelst", wenn Ihr das nicht unterschreibt?

Sollte Euer Kind jemals Förderbedarf haben und unterschiedlichste Therapien/Therapeuten und Ärzte benötigen, könnt Ihr das immer noch unterschreiben.

Bei einem "pupsgesunden" Kind wird Euch niemand dazu drängen.

Bei uns im Kindergarten (mit einer I-Gruppe) verkehren Ergotherapeuten, Logopäden, Integrationshelfer - es gibt Kinder, die SPZ und Frühförderstellen bekannt sind.

Da macht es Sinn, dass man miteinander reden darf....

LG, Andrea

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Hallo!

Wenn ich mich recht erinnere, waren solche Sachen (nicht nur Schweigepflichtentbindung gegenüber Ärzten sondern auch so etwas ähnliches hinsichtlich des Jugendamtes) bei uns beim Vertrag dabei. Wir mussten da ankreuzen, ob die Kita darf oder eben nicht. Ich habe bei solchen Dingen dann "Nein" angekreuzt und dazugeschrieben, dass sie im Einzelfall auf mich zukommen sollen, dann würde ich individuell entscheiden.
Für mich führt das auch zu weit, vor allem, weil ich befürchte, über keinerlei Kontaktaufnahme informiert zu werden. Ich habe nichts dagegen, dass die KiTa sich ggf. mit dem KiA / Therapeuten bespricht, aber ich möchte nicht, dass das hinter meinem Rücken passiert.
Ich hatte mich damals auch gefragt, warum die KiTa überhaupt Kontakt mit dem JA aufnehmen muss (wenn es um Kindeswohlgefährdung ginge, könnten die dieses ohnehin ohne meine Einwilligung informieren), das ist mir aber beim ersten Elternabend klargeworden: Es gibt in der KiTa relativ viele Kinder, bei denen der KiTa-Besuch Auflage vom JA ist, und da ist es natürlich auch sinnvoll, wenn KiTa und JA sich ggf. schnell und unbürokratisch miteinander austauschen können.

LG