Was würdet ihr tun? Bin ich wirklich zu egoistisch???

Meine Tochter soll seit 2 Jahren die Polypen und Mandeln rausbekommen. Sie ist Dauerkrank und auch die Spachentwicklung ist sehr schlecht! Bis jetzt habe ich mich strikt geweigert. Meine Angst ist einfach zu groß das etwas schief gehen könnte. Allein der Gedanke das meine Tochter mir vertraut und ich sie ins Krankenhaus bringe und wenn sie aufwacht schmerzen hat....Mein Vater meint ich wäre total egoistisch. Was würdet ihr tun? Wer hat mir der OP Erfahrung?

6

Ich kapier schon die Fragestellung nicht. Du riskierst, dass sie in Sachen Sprachentwicklung noch weiter zurückbleibt, damit sie nicht enttäuscht von dir ist, weil du ihr Schmerzen zumutest?
Sorry, aber das ist nicht nur egoistisch, das erscheint mir ziemlich ungesund.

1

Ich habe die Mandeln selbst erst mit 29 raus bekommen! Mein Arzt riet schon mit 18 dazu. Ich finde es unverantwortlich, so lange zu warten. Auch eitrige Mandeln bereiten Schmerzen und wahrscheinlich musste sie ja auch schon Antibiotika nehmen? Kinder stecken das viel besser weg als Erwachsene. Sie bekommen ja auch Schmerzmittel und danach ist halt etwas Schonung wg. der Nachblutungsgefahr angesagt. Ich würde es machen lassen. So eine ständig schwelende Entzündung im Körper ist nicht gut.

Oder wie ist der Befund? WIe viele eitrige Entzündungen hatte sie schon und wie oft hat sie schon Antibiotika einnehmen müssen?

2

Hallo,

also ich denke, wenn das Kind dauernd krank wird und auch sprachlich schleccht ist und das durch eine OP behoben werden kann (kann ich nicht beurteilen), dann würde ich das machen lassen.

Na klar bringst du dein Kind ins Krankenhaus und sie wird sicher auch Schmerzen haben, ABER du bist an ihrer Seite und hilfst ihr da durch.
Sie wird dir nicht die Schuld geben, und kein Vertrauen mehr haben, sondern sie wird sehen, dass du für sie da bist, wenn es ihr nicht gut geht.

Mach was das Beste für dein Kind ist, hole dir ggf eine zweite Meinung ein und entscheide dann.

LG

3

Hallo!

Ich habe selbst mit 4 oder 5 Mandeln und Polypen rausbekommen - und damals waren die Bedinungen sicher nicht besser als heute. Für mich war damals das schlimmste, dass meine Mutter nur 2 Stunden am Tag da sein durfte, alles andere war nicht schlimm. Und heute kann man bei so kleinen Mäusen ja rund um die Uhr im KH sein.
Bei mir war das Problem genau das gleiche: Ich war ständig krank, MOE und Mandelentzündung wechselten sich im Grunde ab, wenn ich nicht zwischendurch noch einen Magen-Darm-Infekt irgendwo mitgenommen hab. Gesund war ich kaum.
Und dann kamen Mandeln und Polypen raus und ich war wie ausgewechselt. Danach war ich erst einmal 3 oder 4 Jahre gar nicht krank (mit 8 hatte ich dann mal wieder nen Magen-Darm-Infekt, vorher nichts!).
Ich würde an Deiner Stelle den Eingriff machen lassen. Für deine Tochter ist es doch auch nicht schön, wenn sie ständig krank ist, und die Risiken der Eingriffe sind wirklich kalkulierbar. Das Einzige, was ich den Arzt fragen würde, ist, ob der die Mandeln wirklich ganz entfernen lassen will oder ob es nicht reicht, sie zu verkleinern. Das reduziert das Risiko einer Nachblutung ganz erheblich. Und sicher wird deine Tochter nach der OP Schmerzen haben, aber zum einen gibt es dagegen Medikamente, und zum anderen sind die schnell vergessen. Ich kann mich an Schmerzen überhaupt nicht mehr erinnern, wohl aber daran, was für ein Theater ich beim Blutdruckmessen gemacht haben. Und bei der Beruhigungsspritze, die ich vor der OP in den Po bekommen sollte, mussten sie mich mit 2 Mann festhalten (meine Eltern waren nicht dabei, die haben mir das nicht erzählt). Außerdem erinnere ich mich daran, dass ich nach der OP jeden Tag Eis essen durfte und dass es abends beim Waschen von den Schwestern immer Spritzen gab, mit denen wir uns gegenseitig nass spritzen durften. Ich kann mich sogar noch daran erinnern, wie die Station im KH damals ausgesehen hat und aufgebaut war, welches Bett ich hatte... Alles ist noch präsent, aber von Schmerzen weiß ich nichts mehr.

LG

4

Was ist denn das für eine Logik:

"Allein der Gedanke das meine Tochter mir vertraut und ich sie ins Krankenhaus bringe und wenn sie aufwacht schmerzen hat...."

Diese Schmerzen sind sicher weniger schlimm, als dauerkrank zu sein/bleiben.

Und ja, es ist schon etwas egoistisch, seine Rolle als "tolle Mutter, der man immer vertrauen kann" für wichtiger zu nehmen als den Gesundheitszustand seines Kindes.
Und wenn du deiner Tochter vor der OP sagst, dass sie danach erstmal Schmerzen haben wird, dann missbrauchst du auch nicht ihr Vertrauen.

Verantwortungslos ist es sowieso. Würdest du deiner Tochter auch bei einem Beinbruch medizinische Hilfe verweigern?

"Wer hat mir der OP Erfahrung? "

Mir wurden als 5Jährige die Mandeln rausgenommen. Ich hatte Halsschmerzen, die aber auch nicht schlimmer waren als bei einer Erkältung (soweit ich mich erinnere).
Ich habe eigentlich nur positive Erinnerungen:
Eisessen, soviel ich wollte, nette Schwestern im Krankenhaus (damals durften die Eltern ja nicht beim Kind im Krankenhaus übernachten, Bammel hatte ich deswegen schon) - ich fand's cool (aber mit 5 Jahren hinterfragt man ja auch nicht, sondern vertraut darauf, wenn die Eltern sagen "so schlimm wird das nicht").

5

hol dir eine zweitmeinung von einem anderen hno arzt ein. polypen behindern tatsächlich bei einigen kindern und wenn die schon operieren, dann wäre es fahrlässig, die mandeln nicht gleich mit zu machen (vorausgesetzt, die machen eben probleme, die es nötig machen). informier dich aber eingehend darüber, ob es nicht reichen würde, die mandeln zu verkleinern. das wurde bei meiner tochter mit laser gemacht (lasertonsillotomie). die nachblutungsgefahr beim lasern ist sehr gering, wegen der fehlenden grossen schnittfläche des skapells. jede vollnarkose birgt zwar risiken, aber die narkosen heute sind viel besser dosiert. ich bin zb noch auf dem op tisch aufgewacht (punktgenau bemessen nach der operation). dein kind bekommt schmerzmittel bereits noch im schlafenden zustand und die schmerzen bei meiner toch´ter hielten sich wirklcih in grenzen. am abend musste ich sie schon zu mehr ruhe auffordern. sie war echt fit. klar ist es kein spaziergang. aber bei uns hat sich seit dem alles verbessert. keine einzige angina, sie brauchte nie antibiotikum, spricht super, schläft viel viel besser und schnarcht nicht mehr wie ein alter mann mit 90. ich will dich davon nicht überzeugen wollen, aber wenn deine kleine durch krankheiten oft beeinträchtigt ist, dann ist eine einmalige op wirklich eine chance auf besserung. von der gänzlichen entfernung bei kindern der mandeln halte ich nicht so viel, schliesslich haben die auch eine wichtige aufgabe und filtern viren und bakterien schon mal gut vor. wenn die weg sind, dann hat alles freien einmarsch ins kind, das ist nicht so gut. bei erwachsenen ist das freilich anders.

7

Hallo,

ich vermute seit Februar, dass meine Zwillinge mit den Ohren Probleme haben. Anfang März hatte ich einen Termin beim HNO, der meine Vermutung bestätigte. Große Mandeln, Polypen, Flüssigkeit hinterm Trommelfell.

Ich habe dann zwei Monate bestimmte Übungen gemacht, Tropfen gegeben, ... - der Test im Mai ergab, dass sich nichts verbessert hat. Ich habe die OP jetzt für Anfang Juli (erst möglicher Termin wäre Ende Juni gewesen, aber da bin ich schulisch mit dem Quali zu sehr eingebunden) veranlasst.

Meine wissen auch schon, dass sie eine Nacht mit mir ins Krankenhaus dürfen - sie freuen sich sogar drauf. Klar, sie werden sicher Schmerzen haben, aber die vergehen wieder. Es ist eine Routine-OP, zumindest in unsrer Klinik.

Ich weiß jetzt schon, dass es kaum erträglich sein wird zu sehen, wie die beiden narkotisiert werden und dass das, was dann kommt, nicht mehr in meiner Verantwortung und Macht steht.

Allerdings ist mir die Sprachentwicklung meiner Kinder viel zu wichtig, ich habe keine Lust, sie kurz vor Schuleintritt von einem Logo-Termin zum nächsten zu karren, nur, um x Monate oder gar Jahre Sprachentwicklung nachzuholen.

Egoistisch würde ich dich nicht bezeichnen, aber nicht sehr weitsichtig. Was machst du, wenn sie wegen der Sprachverzögerung nicht zur Schule kann? Wenn sie irgendwann ausgelacht wird, weil sie nicht schön spricht?

Die Tochter einer Freundin bekam die OP vor 8 Wochen und es ist enorm, wieviel besser sie nun spricht und vor allem auch hört - Geräusche, die sie vorher nicht wahrnahm, fallen ihr nun auf. Sie bemängelt, dass Mama zu laut spricht, ... .

Zu große Polypen können auch dafür verantwortlich sein, dass deine Tochter schlecht schläft (bei meinen ist das zumindest so). Zu große Mandeln können die Sauerstoffaufnahme so reduzieren, dass irgend wann das Herz in Mitleidenschaft gezogen wird.

Sicher, ich freue mich in keinster Weise, dass meine Zwerge "unters Messer" müssen, wenn das Ergebnis des Hörtests nicht so eindeutig schlecht wäre, würde ich auch eine zweite oder auch dritte Meinung einholen. Aber insgesamt ist mir die Sprachentwicklung deutlich wichtiger als 3 - 5 Tage "angeschlagene" Kinder.

LG,
delfinchen

8

#schock...Deine Tochter hat schon Sprachstörungen schon deswegen?

-ewig lange Logopädie
- Kinder mit Sprachstörungen sind oft schüchterner und ängstlicher deswegen
- werden auch schon im Kiga gehänselt ( manche Kids sind da echt#klatsch)
.....

Und DAS mutest Du Deinem Kind zu. Das ist psychische Quälerei gegenüber Deinem Kind!
Nur weil DU Ängste hast, muss sie leiden?

Das geht echt über meinen Verstand.
Natürlich gibt es bei jeder OP ein Risiko aber auch über die Straße zu gehen ist ein Risiko!

lisa

9

Zur Notwendigkeit der OP kann ich nichts sagen, aber mich befremdet der Satz

"Allein der Gedanke das meine Tochter mir vertraut und ich sie ins Krankenhaus bringe und wenn sie aufwacht schmerzen hat."

Du würdest doch ihr Vertrauen nicht mißbrauchen, sondern ihr selbstverständlich vorher kindgerecht erklären, was passiert und hinterher bei ihr sein?