Wie bringe ich mein Kind zum Essen?

hallo, eine Frage. Meine Tochter ist fast 5 Jahre alt. Das Problem haben wir also schon lange. Wie bringe ich sie zum essen?? Nichts schmeckt ihr. Sie sitzt nicht lange auf dem Stuhl, rutscht hin und her. Habt ihr ein paar tipps?

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Wieviel wiegt sie? Wie groß ist sie? Ißt sie gut im Kindergarten?
Was isst sie tagsüber? Isst sie zwischendurch?

Lässt du sie aufstehen?

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Nichts schmecken glaube ich fast nicht. Wenn du mal genau überlegst, fallen dir bestimmt einige Sachen ein, die sie doch isst.

Mir schmeckt auch nicht alles, meinen Kindern auch nicht. Wenn das Essen mal zu eklig isst, gibt es eben ein belegtes Brot, bei sehr ausgefallenen Sachen koche ich auch schon mal doppelt. Mein Sohn mag z.B. keine Miesmuscheln, also bekommt er dann etwas anderes. Wenn er aber keine Lust auf Soße hat, isst er die Nudeln einfach trocken.

Das Hampeln kann auch an den Möbeln liegen. Meine beiden sitzen auf ihren Tripp Trapps, auch wenn sie nicht mehr ganz klein sind. An normalen Stühlen kommen sie einfach nicht so gut an den Tisch, die Füße baumeln frei und die Kinder sitzen auch nicht wirklich still.

lg

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Hallo,

hat sie Hunger?
hat sie Allergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten?
ist sie gesund?
wie ist die Atmosphäre bei Tisch?

Ich aß sehr wenig als Kind! Das hatte mehrere Ursachen

- ich hatte kaum Hunger, weil ich nicht viel brauchte.
- es gab viel mit Obst/Gemüse mit viel Fructose. Ich habe eine Fructoseintoleranz und vermied als Kind instinktiv Speisen, wo viel davon drin ist. Als Erwachsene wurde ich neugierig, probierte, bekam Bauchkrämpfe!
- bei einem gesunden Kind würde ich anbieten und das Kind die Menge selbst bestimmen lassen.
bei einem Kind mit Diabetes, Schilddrüsenproblemen oder anderen Erkrankungen würde ich mit dem Kinderarzt, dem Facharzt und einer spezialisierten Ernährungsberatung sprechen!

- je weniger ich als Kind aß, desto mehr wurde von den Eltern probiert -> ich aß noch weniger!

Bsp.
Ich hatte wenig Hunger und es gab etwas, das ich nicht so sonderlich mochte
Meine Eltern fanden das zu wenig

iss doch, probier doch mal, du isst viel zu wenig, das kann dir doch niemals reichen...

je mehr sie machten, desto mehr verging mir der Appetit!

Irgendwann hatte ich zwar Hunger, aber ohne Appetit und einer noch so leckeren Speise auf dem Tisch, bekam ich nichts runter.

Im Urlaub oder wenn niemand darauf achtete, wie viel oder was ich aß, sondern alle unter sich mit Gesprächen beschäftigt waren, aß ich mehr, vieles schmeckte mir (weil kein "probier mal Druck" da war).

So richtig auf dem Geschmack kam ich, als ich ausgezogen bin und mir niemand mehr auf die Gabel schaut. Ohne beobachtet werden schmeckt es viel besser.

Allerdings wenn mich heute noch jemand kommentiert oder beim Essen fragt, ob mir die Menge wirklich reicht / mit Staunen fragt, wie ich so viel essen kann ohne dass es ansetzt, dann schiebe ich den Teller weg (Hunger hin oder her) und stehe auf.

Bei meinem Kind mache ich es so:

- ICH bestimme, was auf den Tisch kommt (manchmal frage ich sie auch, aber nicht ständig). Dabei habe ich die Ausgewogenheit im Blick.
- ich achte darauf, dass für uns beide etwas dabei ist (wir haben sehr unterschiedliche Geschmäcker! und mein Kind seit einiger Zeit vegetarisch)

- SIE bestimmt, wie viel/wenig sie davon isst! Das kann mal sehr sehr viel sein, das kann mal ein Löffelchen pro Mahlzeit sein.
Da sie ihr nur angeknabbertes Lieblingsessen stehen lässt, wenn sie satt ist und auch mal was isst, was sie nicht soooo lecker findet, weil sie Hunger hat, merke ich, dass sie sehr gut spürt, was ihr Körper braucht.

- ich kommentiere NICHT, was/wie viel sie isst oder wenn es ihr nicht schmeckt
- sie darf sagen, wenn ihr etwas nicht schmeckt. Die Wortwahl ist entscheidend!

Erlaubt sind: Mama, das schmeckt mir nicht, das lasse ich übrig.
Nicht erlaubt sind: pfui, igitt, bäh, iiiiiiiiihhhh...

- ich nehme es nicht persönlich, wenn ihr etwas nicht schmeckt! Auch dann, wenn es besonders viel Arbeit war.

- wenn Hunger da ist, etwas aber mal so gar überhaupt gar nicht schmeckt, ist die einzige Alternative Butterbrot!
Süßigkeitenersatz oder Nachtisch als Hauptspeise gibt es nicht.

Ich selbst, trotz selbst gekocht, saß schon einige Male mit Butterbrot da.
Mein Kind fand es nicht so lecker, aber gut genug, um es zu essen. ;-)

Sie hat nur einmal sich geweigert etwas zu essen und das zieht sie bei dieser einen Person konsequent durch!!!
Mein Kind liebt Paprika. An dem Tag aß sie erst die Beilagen....
- die Person: probier doch mal die Paprika, die schmeckt soooo gut.
- mein Kind: ich mag ab jetzt keine Paprika mehr
überall isst mein Kind Paprika, aber nicht mehr, wenn diese eine Person dabei ist.

mein Kind später "ich weiß selber was ich mag und was nicht"

bei mir als Kind haben solche Situationen dazu geführt, dass ich vieles erst recht eklig fand.
Wenn man es extra noch betonen muss, wie lecker (gesund) etwas ist, dann kann es ja nur scheußlich sein.

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ich finde deinen Beitrag sehr interessant! Einiges von dem was du schreibst, kommt mir bekannt vor...

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***Wie bringe ich sie zum essen?***

Immer wieder auch neue Lebensmittel anbieten, sie aber nicht zum Essen zwingen. Kein Theater machen, wenn sie nichts essen will oder nur Teile von dem, was du gekocht hast. Koche nicht extra und spiele keine Machtspielchen. Wenn ihr nicht schmeckt, was du auf den Tisch bringst, kann sie alternativ ein Brot oder Obst essen. Du bestimmst, was es gibt. Sie entscheidet, was sie davon essen möchte.

Ich bin eines der gegängelten Kinder, auf die dauernd eingequatscht wurde und die man versucht hat, zum Essen zu zwingen. Mit dem Erfolg, dass ich gerade das Mittagessen furchtbar fand und mir schon vor der Mahlzeit schlecht war, weil ich wußte es gibt nur wieder Theater, Gemecker und Druck. Für mich waren Mahlzeiten absolut ok, wo man mich in Ruhe hat essen lassen, was ich mochte. Und ich habe erst angefangen, Dinge zu probieren, als der Zwang weg war. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass mich diese Machtspielchen geprägt (negativ) haben und mich auch sehr eingeschränkt haben.

Und niemand mag alles. Also sollte auch dein Kind nicht alles essen müssen.

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Hat sie Untergewicht? Ansonsten: Lass sie in Ruhe und hör auf, sie derart zu stressen.

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Darf sie aufstehen? Wenn ja, lass sie sitzen bis ihr alle fertig seit, darfnsie sepber entscheiden was sie ist, wenn nicht lass sie machen. Frag sie nicht ob sie kosten will, sie kann was sagen.

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Ganz ehrlich? Entspanne dich und gib ihr das, was sie mag.

Ich hab auch immer versucht, meinem Kind dies oder jenes unterzujubeln - ohne Erfolg.

Mir ist es mitlerweile "egal", dass er am liebsten nur Nudeln essen würde. Ich koche, was ihm schmeckt und das ißt er mit Appetit. Wenns mal was Neues gibt kann er probieren oder eben nicht (hier MUSS nicht probiert werden#aha). Wenn er es nicht mag gibts ein Brot oder so.

Seit wir nach diesem Prinzip leben ist alles viel entspannter und er mag auch mal von sich aus kosten.

Also - lass sie essen, was sie mag. Das Interesse kommt von ganz alleine.

#winke

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ja, Essen nicht zum Thema machen.

Du bestimmst wann es was zu essen gibt, sie entscheidet was sie davon ißt.

Anders geht es nicht.

mein Sohn hatte eine Essstörung, es ist ab und an immernoch sehr schwierig, aber nur so haben wir es geschafft. Wichtig ist bei Mangelerscheinungen bzw untergewicht natürlich zum arzt zu gehen !!!

Sonst, wenn es nur eine Phase sein sollte unbedingt nicht breitreden sonst verweigert sie das Essen umsomehr.

lg mmelle