Vorstellung beim Psychologen zwecks heilpädagogischer Frühförderung

Hallo Leute,

vor kurzem habe ich hier schon mal einen Beitrag reingestellt. Dabei ging es um die U 8, bei der wir Stress mit der Kinderärztin hatten und sie behauptet hat, unser Sohn wäre verhaltensgestört, weil er mit ihr nicht mitmachen wollten.

Bei der U 8 hat er den Seh- und Hörtest prima mitgemacht, dass hat die Schwester mit ihm gemacht. Bei der Ärtzin sollte er auf einem Bein hüpfen, was er nicht wollte oder konnte. Vorher sollte er ein Bild malen, bisher kann er kein Strichmänchen malen. Er ist 4 im April geworden. Die Ärztin hat ihm Fragen gestellt und er ist nicht darauf eingegangen.

Wir wollten die U 8 nochmal durchführen lassen, doch heute gab es eine Reihenuntersuchung in der Kita vom Gesundheitsamt. Die hat nicht ganz voreingenommen stattgefunden, da wir das Untersuchungsheft mit dem Eintrag der Ärztin mitgeben sollten. Nun ist der Test ähnlich gelaufen und es wurden im Prinzip die gleichen Test gemacht. Malen, auf einem Bein hüpfen, Fragen beantworten, was er nicht gemacht hat.

Nun hieß es, er wäre in seiner Entwicklung zurück, wir sollen ihn beim Psychologen vorstellen zwecks Feststellung, auf welchem Stand er ist. Eventuell soll er Ergo und heilpädagogische Frühförderung bekommen. Hat jemand damit Erfahrungen gemacht? Was würdet ihr mir raten, ich halte die Entwicklung meines Sohnes für altersentsprechend.

Liebe Grüße

Carola

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Hallo Carola,

bei unserer Tochter lief die U8 genauso ab, allerdings wurde sie nicht gleich als verhaltensgestört eingestuft... Sie mag nicht zu etwas gezwungen werden, dann stellt sie auf stur und macht gar nix oder weint.

Vielleicht kann dein Sohn nur mit der Ärztin nich so gut, war bei uns der Fall, wir haben dann die Ärztin gewechselt und siehe da: alles klappte.

Ich denke, Du solltest Dich nicht irre machen lassen. Versuch auf jedenfall noch ne andere Meinung einzuholen!

LG Danone

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Hallo Carola, versuch doch mal spielerisch diese Übungen mit ihm zu wiederholen. Oder die Erzieher in der Kita, die er (hoffentlich) mag, sollen mal probieren, ob er die Aufgaben kann. Dann wisst ihr, ob er es nicht kann, oder sich nur "stur" stellt...grüße PS: Kannst dir ja auch mal die Meinungen der Erzieher einholen...

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Hallo Carola!

Bei der letzten U war es bei uns genauso. Mein Sohn hatte nicht mitgemacht (obwohl ich wusste, dass er das alles konnte). Er hat auch blödsinn erzählt usw., denn er zeigt es den Menschen, die er nicht mag auch. Oder er stellte einfach auf stur. Jedenfalls fiel die Bewertung sehr mies aus. Zu dem Zeitpunkt war mein Sohn gerade 5 und wurde wie ein 3-jähriger eingestuft.

Da er Logopädie bekommt und dort auch getestet wird zwischendurch, wusste ich schon, dass mein Sohn (mit 4) von seiner Entwicklung her schon auf dem Stand eines 6-jährigen war. Im Kindergarten wurden auch die Augenbrauen hochgezogen. Jedoch ist der Arzt für sowas dort schon bekannt.

Es kam ein Heilpädagoge vom Gesundheitsamt in den Kindergarten, um sich ein paar Kinder anzuschauen, die eventuell "schwierig im Umgang" sind. Mein Sohn wurde auch beobachtet. In dem anschliessenden Gespräch liess der Herr Heilpädagoge (und die Kindergartenleitung dann auch) die Vermutung verlauten, mein Sohn sei hochintelligent und das mit der Arztdiagnose wäre quasi hinfällig. Er müsste aber mit solchen Vermutungen vorsichtig sein.

Jedenfalls wird mein Sohn auf spielerische Art und Weise nochmals vom Heilpädagogen getestet. Dadurch ist der "nette" Eintrag vom Arzt zwar nicht weg, aber auf jeden Fall habe ich die Gewissheit und für mich auf dem Papier stehen, dass mein Sohn ganz normal entwickelt ist, vielleicht sogar schon ein wenig weiter.

Frag doch mal beim Gesundheitsamt nach oder im Kindergarten, vielleicht gibt es das bei euch auch. Oder sicherlich gibt es bei euch sowas auch. Dann hast Du für Dich die Gewissheit, dass Dein Kind ganz normal ist.

Gruss
Nina

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Frühförderung ist absolut nichts schlimmes, macht den Kindern Spaß und bringt wirklich was.

Die Kinder machen einmal pro Woche eine Stunde eine Spieltherapie mit ausgebildeten Fachkräften, es wird gespielt, gemalt, gebastelt, sich unterhalten... besser als ich es selber könnte.

Ich hab das jetzt 3mal durch, die Kinder wurden alle von meiner Familie als altersgerecht in der Entwicklung angesehen, man selber hat manchmal Scheuklappen oder ist "betriebsblind" in der Beziehung, einfach weil man durch den täglichen Umgang mit dem Kind an manche Eigenarten gewöhnt ist. Leute, die die Kinder nicht so genau kennen, denen fallen eben andere Dinge auf. Letztendlich war ich immer froh um die FF. Besser im Kindergartenalter gefördert, als hinterher in der Schule Probleme haben, da kommt noch genug auf uns zu.

Meine wollten auch oft bei den U-Untersuchungen nicht immer alles mitmachen. Die Ki-Ärztin ist aber sehr gründlich und fragt genau nach bei uns.

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An alle, die mir geantwortet haben: Vielen Dank für Eure Antworten.

Also, die Ärztin werden wir auf jeden Fall wechseln, weil mein Sohn nicht gut mit ihr kann und sie auch nicht richtig auf ihn eingeht. Das ist mit Sicherheit ein guter Schritt.

Wir hatten uns eine Beurteilung von der Kita eingeholt und waren darüber sehr überracht, weil sie nach dem Arzttermin plötzlich so schlecht ausfiel. Da standen Sachen drin, von denen ich noch nie etwas gehört hatte und das nach zwei Jahren Kita.
Ich war mit der Erzieherin meines Sohnes immer im Gespräch und da kam nicht viel von ihr. Nur ab und zu er würde nicht den Stift richtig halten und den Löffel. Jetzt habe ich sie gerade wieder dabei ertappt, wie sie morgens probierte meinem Sohn statt in die linke Hand den Stift in die rechte Hand drücken zu wollen. Wir haben uns schon so oft darüber unterhalten, das er Linkshänder ist und es ist immer noch nicht angekommen. Ich glaube auch nicht, dass sie meinen Sohn besonders mag. Die Kita kann man da ziemlich vergessen. Ich wollte sie schon wechseln, habe hier in der Nähe aber keine andere Möglichkeit. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich muss auch sagen, als Eltern nimmt man sein Kind einfach so, wie es ist. Man hat nicht den direkten Vergleich und manchmal übersieht man Dinge, weil man keine Ahnung, davon hat, wie weit das Kind sein sollte. Wir haben uns jetzt ein Buch besorgt, das wirklich super ist, das werde ich hier noch als Buchtipp ins Forum stellen.

"Wie weit ist ein Kind entwickelt" Eine Anleitung zur Entwicklungsüberprüfung von Ernst J. Kiphard, ca. 17 Euro

Ist ein super Buch für Kinder von 1 bis 4 Jahren.

Liebe Grüße

Carola