Nur kaputtes und altes Spielzeug in der Kita

Hallo,
meine Tochter hatte diese Woche ihren ersten Kita-Tag.
Am Liebsten spielt sie in der Puppenecke- so saß ich da mit drin und sah, dass wirklich wenig da ist und alles kaputt! Puppenbett mit nur drei Beinen, Puppen schwarz verdreckt, Puppenlaufstall mit Löchern, Puppenküche ohne Türen und Zubehör....
Ich weiß, dass die Kita in einem sozialen Brennpunkt liegt (ich arbeite da ab Juni auch),
der Träger wenig Geld hat und viele Mitarbeiter privat auf dem Flohmarkt einkaufen für die Kita.
Irgendwie will ich das Thema nicht sofort ansprechen. Meint ihr es wäre zum "Einstand" okay, von uns ausrangierte und noch gute Spielsachen zu schenken in der Gruppe meiner Kleinen und meiner neuen Gruppe? Oder wirkt das aufdringlich oder für die momentanen Mitarbeiter beschämend?
Es ist wirklich schwierig für mich, denn wir kommen aus einer "besseren Umgebung", auch viele unserer Freunde hätten ausrangiertes vollständiges Spielzeug zum Spenden.
Viele Mitarbeiter dort kommen aber auch aus dem Brennpunkt, deshalb möchte ich nicht als "Weihnachtsmann" dastehen.
LG und danke für Eure Tipps, marti

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Hallo,

die Erzieher sind ja nicht blind. die sehen auch, dass dem Bett ein Bein fehlt. Von daher würde ich e s völlig okay finden, wenn du Spielzeug mit hinbringst. Sie werden sich sicher sehr darüber freuen.

vg, m.

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Frag doch einfach freundlich nach, ob sie dies oder jenes brauchen können. Bei uns ("bessere" Gegend) spenden die Eltern ja auch die nicht mehr gebrauchten Kinder-Fahrradhelme oder was auch immer.

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Ich habe es schon so gemacht, dass ich eine Tüte mit Sachen abgegeben habe, mit der Bitte "einfach mal drüber zu schauen". Was sie haben wollen, können sie behalten, den Rest habe ich ohne Kommentar am nächsten Tag wieder mitgenommen.
So wahren beide Sieten das Gesicht.
Geht natürlich nicht bei großen Einzelstücken, da würde ich direkt fragen.
Gruß, I.

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Wir wohnen hier auf dem Land, Träger ist die Kirche und die spielen da teilweise mit Zeug, dass es schon zu unserer Zeit gab!!!! Und das ist 25 Jahre her. Dauernd wird um Spenden gebeten, großzügig Geld für Bastelmaterial und anderes Zeug gebeten. Aber man sieht irgendwie nix davon... Kirche halt.

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Wie wäre es, wenn man dem Elternbeirat dieses Problem anträgt und gemeinsam beim nächsten Elternabend zu einer Art Spendenaktion aufruft?

Jeder, auch weniger gut betuchte Leute, hat irgendwo daheim abgelegtes aber gut erhaltenes Spielzeug herumfliegen. Das könnte man doch zusammentragen und dann in einer Gemeinschaftsarbeit wieder aufmöbeln ...

Es gibt bestimmt die einen oder anderen Eltern die handwerklich begabt sind, oder nähen können oder nett malen können. Dann könnte man zusammen die gesammelten "neuen alten" Spielsachen säubern, reparieren, aufmotzen. Da wäre eine finanzielle Entlastung für alle - sowohl für den Kindergarten an sich, als auch für die Eltern (dann muss kein Extrabeitrag für "neues" Spielzeug bezahlt werden).

Ich meine, irgendwer hat doch immer mal ein Bilderbuch oder ein Puzzle oder ein paar Holzbausteine oder eine Puppe oder ein Stofftier, oder Stoffreste, vielleicht sogar Holzreste aus denen jemand handwerklich begabtes Puppenmöbel bauen kann.

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Ich denke auch nicht das sich das Personal des Kindergartens auf den Schlips getreten fühlen wird.

Wenn sie, wie im Eingangsposting beschrieben wurde, sogar privat Spielzeug von Flohmärkten für die Einrichtung kaufen - dann sind sie bestimmt froh das sich die Eltern konstruktiv einbringen und man in einer Gemeinschaftsaktion den Kindern eine langwährende Freude bereiten kann.

Bald sind doch wieder Sommerferien... Wenn es in den kommenden Wochen nicht klappt mit einem gescheiten Elternabend (oft kommen ja nicht alle Eltern), dann könnte man doch auch Vitamin B und die Mundpropaganda nutzen. Also andere Mütter ansprechen "Hey, mir ist bei dem vorhandenen Spielzeug das und das aufgefallen. Ich habe noch ein paar Bücher und Spielsachen daheim die wir nicht brauchen, was hältst du davon wenn ich dies sammele und dem Kindergarten spende?" Daraus entwickelt sich im Normalfall ein angeregtes Gespräch, dem Gesprächspartner fällt ein "Ach ja, ich hab da auch noch von meinem Kind dieses oder jenes Spielzeug oder Bilderbuch im Keller liegen", der Gedanke pflanzt sich ins Gehirn, man spricht auch mit Verwandten, Freunden, anderen Eltern über die Idee. Vielleicht trägt sich dieser Gedanke sogar bis hin zur nächstgelegenen Grundschule und reift dort in den Gedanken der größeren Schüler und Eltern weiter heran.

Wenn sich dann noch jemand findet der bereit ist als Anlaufstelle für Fragen und als Spendensammelstelle parat zu stehen, dann ist die Aktion schon fast in trockenen Tüchern.

Hat man dann 1 Karton voll Bilderbücher aller Art zusammen, 1 Karton mit Puppen/ Zubehör/Zeug für die Kinderküche/Puppenkleidung, 1 Karton mit Zeugs für die Bauecke, 1 Karton mit Puzzles, Tischspielen, Steckspielen, 1 Karton mit Sandspielzeug, den einen oder anderen Ball, Malkreide, Bastelbücher .... dann gehts an das Säubern und Reparieren bzw Aufmotzen der Spielsachen.

Man trifft sich zu mehreren privat, kann es zusätzlich als Festigung sozialer Kontakte sehen, jeder bringt was zum futtern und trinken mit, jeder bringt ein wenig Material mit (der eine vielleicht Farbe, der Nächste Klebeband um gerissenes Papier zu kleben, wieder jemand Nähzeug, Strickzeug, ein anderer Werkzeug.... etc...

Ich finde die Idee wunderschön

Und ich denke das es wirklich eine Erleichterung wäre für das Personal im Kindergarten und in allererster Linie bringt das Ergebnis den Kindern jede Menge Freude

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obwohl unser kiga in einer recht guten umgebung liegt, und nur die normalen (also keine besonderen) geldsorgen hat sind die IMMER froh, wenn jemand was spendet/schenkt.

außerdem nehmen die mitarbeiterinnen regelmäßig was mit zum waschen (puppenkleider usw) oder auch zum flicken, wenn das nicht in der kigazeit geht (ne wama haben die ja auch)

ich nehme leicht dinge mit zum nähen, was in der änderungsschneiderei viel geld kostet, und für mich keine große sache ist. dann sollen sie das geld lieber für anderes ausgeben, da gibst ja genug zwecke. das kommt immer sehr gut an, und wenn jeder ein bisschen was beiträgt ist es immer ein bisschen schöner...

wenn man sich dezent anbietet, oder fragt "könnte man hier dies oder jenes brauchen?" ohne dafür große lobrede zu erwarten wüsste ich nicht was da unangenehm sein sollte... blöd ist es immer wenn eltern angeben wie viel sie hier oder da gespendet haben, aber wenn man das lässt seh ic hda kein problem...

glg gussy die auch IMMEr zeugs mit in den kiga nimmt, und wenn es eine tüte klorollen, eierkartons oder sowas ist, was ebne grad fehlt...

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Hallo Marti

kann den euer Elternbeirat da nichts machen bzw. Spendenaktionen durchführen?

Ich selber bin in unserer Kita Elternbeiratsmitglied und wir machen recht viel um unsere Elternbeiratskasse zu füllen um Anschaffungen oder Ausflüge für unsere Kinder zu realisieren. 1 mal im Monat an einem Freitag findet unser Elterncafe statt. da wird eine Woche vorher an den Gruppentüren eine Liste ausgehangen wo sich Eltern eintragen können die uns für das Cafe einen Kuchen oder ähnliches spenden möchten, diese werden dann am besagten Elterncafetag verkauft (50-80 ct/St.) Den Verkauf übernehmen 2 Personen vom Elterbeirat. Nach Abzüge von Papptellern, Kaffee und Folie zum verpacken, haben wir ein durchschnittlichen Ertrag von ca. 100€. Mal mehr mal weniger. Da kommt auf das Jahr gerechnet viel zusammen. Bei unserem Sankt Martinszug organisiert der Elternbeirat eine Tombola wo wir von umliegenden Firmen Spenden für die Tombola "eintreiben" ;-), da kommen locker 500€ für die Lose zusammen. Und beim Sommerfest organisieren wir einen Grillstand und der Erlöss geht natürlich auch komplett für unsere Kinder drauf.
Wir machen sehr viel aber das alles kann nur stattfinden wenn die Eltern uns unterstützen und bisher klappt es ganz gut.

Für das Kommende Jahr stehen viele Neuanschaffungen auf dem Plan, z.B. eine Hochebene (ca.6000€ und Theateraufführungen,neues Spielzeug usw.) Das dürfte alles realisierbar sein. Für die Hochebene haben wir aber auch noch einen öffentlichen Spendenaufruf in unserer Stadtzeitung veröffentlicht und gezielt Firmen um Spenden gebeten.

Falls du noch fragen hast, kannst du mich gerne anschreiben, dann geb ich dir weitere Infos wie wir das so organisieren.

LG Dany