Zahnspange bei 5- Jähriger- eure Erfahrung dazu?

Hallo Ihr Lieben,

unsere 5 -jährige Tochter hat einen leichten Kreuzbiß und nach langem hin und her und vielen Meinung einholen haben wir uns entschieden, das sie eine Spange ( keine feste, liegt am Oberkiefer an da dieser zu klein ist) bekommt.

Heute war es nun so weit. Nach anfänglicher Begeisterung kam die Ernüchterung bei ihr.
Sie würde drücken .....was ich aber auf das erst mal ungewohnte Gefühl im Mund schiebe. Die Sprache ist natürlich auch erst mal undeutlich und ich " ermahne" sie zu versuchen deutlich zu sprechen. Sie schnalzt auch oft mit der Zunge und meint das wäre wegen des vielen Speichels.

Wann haben sich eure Kinder an das Spangentragegefühl gewöhnt? Ist das mit der Sprache, dem vermehrtem Speichel und dem "... das drückt" normal? Wie lang hat die Spangenbehandlung in diesem Alter bei Euch gedauert ( Kasse zahlt ja 6 Quartale bei Frühbehandlung). Wie kann ich das Tragen zu Beginn ihr angenehmer machen?

Danke für eure Erfahrungen!

LG Sanny0606

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Ui, da klink ich mich doch mal mit ein, wenn ich darf. #schein
Das würde mich nämlich auch brennend interessieren, da unser Sohn (jetzt 3,5) vielleicht auch mal so eine Gaumenplatte wegen Kreuzbiss braucht.

Darf ich mal ein paar Fragen dranhängen?

Wieviel genau von der Behandlung übernehmen denn eure Krankenkassen?
Und habt ihr eine Zusatzversicherung? Wenn ja, was übernimmt die dann?

Wir sind nämlich grad am kucken, ob sich eine Zusatzversicherung lohnt. Müssten wir ja noch vor der Behandlung abschließen, bzw. eigentlich noch vor der genauen Diagnosestellung.

lg, lienschi

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Hallo,

ich antworte Dir jetzt mal auf Deine Fragen.

Die Kasse zahlt 80% der Behandlungskosten. Die Eltern übernehmen 20 % der Kosten und müssen alle Rechnungen darüber aufheben. Nach ERFOLGREICHER Behandlungen kann man die Rechnungen des Eigenanteils ( 20%) bei der Kasse zur Erstattung einreichen. Das heißt, am Ende zahlt die Kasse 100%. So soll vermieden werden, das die Behandlung angefangen, aber durch mangelnde Mitarbeit des Patienten/ Eltern die Behandlung nicht erfolgreich beendet werden kann oder gar abgebrochen wird.

Eine Zusatzversicherung sollte man bevor die Spangenbehandlung im Raum steht oder irgendwo im Zahnbefund / Krankenakte vermerkt wurde abschließen . Und da haben die Versicherer meist auch noch eine Wartezeit von 3 Monaten.

Hoffe, ich konnte Dir helfen!

LG Sanny

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Hallo,

also meine beiden haben auch einen Kreuzbiss.Jedoch macht unser Kinderzahnarzt das mit einer Spange erst bei bleibenden Zähnen da es sich mit den neuen Zähnen noch ändern kann und da er seine Praxis zusammen mit seiner Frau führt die Kieferorth. ist werden die wohl auch erfahrungen haben. Weiß ja nicht wie ausgeprägt es bei euch ist.
Wurde den gesagt das sie die immer tragen muß? Ich hatte selber als Kind sehr schiefe Schneidezähne durch Daumenlutschen und ich mußte sie nur nachts tragen. Schmackhaft machen oder angenehmer machen kann ich mir nicht vorstellen. Ich war zwar älter aber ich habe die spange gehaßt und der druck ist ja nun mal da denn es soll sich ja was ändern im mund. Meine Spange wurde dann immer wieder nachgestellt und so kam dann immer wieder druck drauf.

lg emilylucy

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Hallo,

meine Tochter hat ihre Spange seit Ostern (auch wegen Kreuzbiss). Der Anfang war schlimm, viel Geheule. Aber das hat nur zwei Tage gedauert. Sie trägt sie ganz fleißig. Nachmittags vergessen wir es hin und wieder, aber nachs hat sie sie immer drin. Auch beim Stellen drück es ihr nicht mehr. Das einizge Blöde ist nur noch, dass sie gerne mit der Spange im Mund spielt und die dann nicht fest an den Zähnen sitzt. Da muss ich sie oft ermahnen.

Die Sprache hat sich nicht gebessert, das ist halt so.

LG Sonja

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Mhhh, also ihr habt euch euren Entschluss ja scheinbar reichlich durchdacht.

Verstehen kann ich es trotzdem nicht.

Die Spange drückt IMMER, das ist ja der SINN der Spange. Ich habe erst sehr spät eine Behandlung bekommen (mit 10) und auch nicht lange (höchstens ein Jahr). Und ich kann dir sagen: Es ist der Horror!!!!

Zudem sieht man noch heute im Mundbereich die "Abdrücke" der Spange Das sieht total bescheuert aus. Ich kann mittlerweile SEHEN (am Mund und an den Zähnen, nicht weil sie so schön gerade sind, sondern weil sie eine typische "Spangenform" haben), wer eine Spange getragen hat und wer nicht...

Wenn ihr das jetzt 6 Quartale durchzieht (dann ist sie 6 oder 7), fangt ihr mit 8-10 wieder nahezu von vorn an.

Manchmal hat so eine Behandlung auch negative Folgen (kleine und große). Bei mir hat sich eine unnatürlich Zahnlücke an einer Stelle gebildet. Dort sammelt sich jetzt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei jedem ESSEN irgendwas an, was zu erhöhtem Kariesrisiko und zu einem wirklich ätzenden Pflegebedarf an dieser Stelle führt...

Also ich finde das völlig überzogen (meine Meinung)!

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Hallo,
Dass mit dem Druck und dem vermehrten Speichel ist normal und kann noch ne Weile dauern...:-(
Aber weshalb bekommt sie eine Spange so kurz vor dem Zahnwechsel?
Lg

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Hallo,

Spange weil, die kommenden bleibenden Zähne NICHT in den Kreuzbiß wachsen sollen. Ihr Oberkiefer ist zu klein und da ändern auch die bleibenden Zänne nichts daran. So entgehen wir wahrscheinlich mit den ca. ( bis) 6 Quartalen Spange im Jugendalter einer Spangenbehandlungb die bis 3 Jahre dauern kann.

LG Sanny

PS: Ich weiß, das die Meinungen unter den Kieferorthopäden da auch weit auseinander gehen.

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Und genau das ist das Problem.

Wenn ihr jetzt mit einer Spange anfange, KANN ES SEIN, dass die bleibenden Zähne NICHT in den Kreuzbiss wachsen. Muss aber nicht.

Es kann auch sein, dass sie es wirklich nicht tun, dafür aber ANDERS schief stehen (da der Kiefer ja bereits unnatürlich verändert wurde).

Mit hoher Wahrscheinlichkeit stehen die Zähne dann nicht zu eurer Zufriedenheit (wenn ihr schon mit einem Kreuzbiss im Vorschulalter nicht leben könnt)...

Noch dazu kommt, dass der Kiefer JETZT bereits viel zu klein ist. Daran werden 6 Quartale (Maximum) auch nichts Wesentliches ändern. Und vor allem: Egal, welches Ergebnis ihr JETZT erzielt (was ja ein wirklich gutes sein kann), der Zahnwechsel wird diesem Plan NICHT folgen (mit sagen wir 80% Wahrscheinlichkeit).

Kommt ihr dann zu der Entscheidung, dass sie DOCH eine Jugendbehandlung braucht, quält ihr sie jetzt (UNNÖTIG!!!!) und dann nochmal (vielleicht auch UNNÖTIG, denn viele Erwachsene leben mit einem Kreuzbiss ein völlig unbeschwertes Leben).

Dafür braucht ihr dann aber Logopädie, weil sie undeutlich spricht und sie kann JAHRELANG nicht unbeschwert essen/quatschen/lachen...

Mhhh.... komische Kosten-Nutzen-Rechnung...

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Hallo!

Meine Tochter (jetzt 6 Jahre alt) hatte auch einen Kreuzbiß (Spitzgaumen). Sie konnte sehr schlecht Essen und die Sprachentwicklung war beeinträchtigt. Wir haben mit dem 3. Geburtstag eine Behandung beim Kieferorthopäden begonnen. Sie hat eine lose Zahnspange bekommen. Natürlich war sie vom Tragen der Zahnspange nicht begeistert, aber wir haben es hinbekommen, daß sie diese in der Nacht und auch teilweise am Tag getragen hat. Sie hat insgesamt drei Zahnspangen über 1 1/2 Jahre getragen. Nun ist sie im Wechselgebiß und die Behandung hat sich gelohnt!

Mein Sohn ist nun 4 1/2 Jahre alt und hat ebenfalls einen Kreuzbiß. Heute bekommt er seine erste Zahnspange. Noch ist er sehr stolz darauf....schließlich war er bei seiner Schwester damals sehr neidisch ;-)
...mal sehen wie es mit ihm läuft!

#winke

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Zahnspangen haben auch Auswirkungen auf das Kiefergelenk und sind somit auch u.U. für spätere Rückenprobleme, Kopfschmerzen, Nackenstörungen, Scoliosen oder ähnliches verantwortlich ...

warum macht ihr das schon beim Milchgebiss, wenn dann mit 10 nochmal eine Korrektur fällig wird, wenn alle Zähne da sind? ...

warum man sowas schon mit 5 (bei den Milchzähnen) mit sich machen lässt, verstehe ich wirklich nicht

lg
Tanja

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Woher nimmst du denn dieses Wissen?

Es ist schon richtig, dass eine Zahnspange Einfluss auf die Kiefergelenke haben kann, allerdings ist das kaum möglich, wenn die Spange nur im Oberkiefer eingesetzt wird.
Und ein Kreuzbiss hat auch Auswirkungen auf die Kiefergelenke, schlimmstenfalls kann ein einseitiger Kreuzbiss sogar dazu führen, dass der Kiefer komplett in die Richtung des Kreuzbisses wächst, und das kann die gleichen Folgen haben, die du erwähnst. Dass kieferorthopädische Behandlungen diese Folgen haben, ist allerdings überhaupt nicht erwiesen.
Und einen Kreuzbiss sollte man so früh wie möglich behandeln, eben damit der Unterkiefer nicht dadurch schief beißt. Außerdem ist der Kiefer bei einem 5jährigen noch deutlich besser formbar als bei einem 10jährigen.

Ach ja, und wenn Zahnspangen so schlimm sind für den gesamten Haltungsapparat, dann frage ich mich, warum ich immer wieder Überweisungen von Orthopäden bekomme, weil eine falsche Zahn- bzw. Kieferstellung für Kopf- und Rückenschmerzen, Skoliosen u.ä. eventuell die Ursache sind?

LG

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Hallo Sanni!

Erst einmal: Lass dir kein schlechtes Gewissen machen, deine Entscheidung war in keinem Fall falsch.
Ich habe unten schon geschrieben, was ein dauerhafter Kreuzbiss für Folgen haben kann, darum ist es wichtig, hier rechtzeitig zu behandeln. Ich persönlich warte zwar immer, bis die ersten bleibenden Backenzähne schon da sind und setze dann eine festsitzende Apparatur ein. Die ist zwar in den ersten Tagen deutlich unangenehmer als eine herausnehmbare Spange. Dafür ist der Erfolg deutlich schneller sichtbar, meistens ist man nach wenigen Wochen schon fertig mit der aktiven Phase, dann muss man nur noch die Stellung halten. Außerdem ist man unabhängig von der Mitarbeit der kleinen Patienten.
Aber was für mich noch viel wichtiger ist: Mit einer herausnehmbaren Spange kann ich den Oberkiefer nur maximal 3mm breiter machen (wenn sie denn so früh wie bei Euch eingesetzt wird). Bei einem Kreuzbiss muss der Kiefer aber oftmals deutlich stärker geweitet werden. Und dann arbeiten herausnehmbare Geräte nur noch dadurch, dass die Zähne nach außen gekippt werden, der Kiefer selbst wird nicht breiter.

Aber was deine Fragen angeht:
Frag deine Tochter zunächst einmal, ob die Spange an den Zähnen oder am Zahnfleisch drückt. Letzteres sollte nicht der Fall sein. Der Druck an den Zähnen läßt bei gutem Tragen nach einigen Tagen nach, tritt aber nach jedem Stellen wieder auf. Allerdings ist er am Anfang normalerweise deutlich größer als später.
Dass die Kleine mit der Spange vermehrt Speichel bildet, ist am Anfang auch normal, das gibt sich. Du solltest trotzdem deine Tochter anhalten, normal zu sprechen, sonst gewöhnt sie sich an, so geräuschvoll mit der Spange zu schlucken. Das wird für dich auf die Dauer nervig ;-).
Und die Sprache wird besser, je mehr deine Tochter das Sprechen mit der Spange übt. Ich selber musste eine Zeit lang rund um die Uhr eine lose Spange tragen, durfte sie nur zum Essen herausnehmen. Nach wenigen Tagen hat man kaum noch gehört, dass ich die Spange trug - und das, obwohl ich mit 20 damals sicher weniger anpassungsfähig war als deine Tochter mit ihren 5 Jahren. Ich würde aber die Kleine wegen ihrer undeutlichen Sprache nicht ermahnen, sonst mag sie ihre Spange bald noch weniger, als ohnehin schon. Nimm es einfach hin, ermutige sie zu sprechen, dann wird ihre Aussprache bald deutlicher. Das Sprechen ist nicht so einfach, wenn die Zunge weniger Platz hat.

LG

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Vielen DAnk für Deine ausführliche Antwort. Habe sie leider erst jetzt gelesen. Sie kommt mittlerweile gut mit der Spange zurecht.

Ich weiß nicht was sich manche User bei ihren Antworten denken oder auch nicht.....haben wohl alle paar Semester Zahnmedizin studiert#gruebel

Leider gehen schon bei Kieferorthopäden die Meinungen nach Sinn / Unsinn einer Spange beim Michgebiß auseinander und man weiß nicht macht man es richtig oder nicht.
Ein frisch von der Uni praktizierender Zahnarzt hat mir jedenfalls dazu geraten weil er es im Studium auch so vermittelt bekommen hat. Nur weil die bleibenden Zähne durchbrechen wächst ja bestimmt nicht automatisch der Oberkiefer mit, oder?

LG Sanny