Meine Tochter hat angst.was kann ich nur tun??

Hallo Mamis,

ich habe ein Problem und weiß einfach nicht mehr weiter.
Meine Tochter ist jetzt 6 Jahre geworden und ist sehr schüchtern.
Sie hat vor allem Angst,kann nicht auf andere Kinder zu gehen.
Beispiele:Sie geht seit jahren in den Kia kennt d jeden.Letzte Woche hingen Fotos zum Kuaf dort auf und ich habe ein Foto von ihr gesehen habe es abgemacht Ihr geld gegeben und gesagt schatz gehst du bitte zur Erzieherin (rebekka)und gibst ihr das Geld.
Was macht sie,sie klammert sich an mich und sagt Nein mama ich habe angst mach du bitte.Sie lies sich trotz aufmunternder Worte nicht dazu bringen.
Gestern abend zb wieder weinte sie und sagte sie wolle nicht mehr in den Kindergarten.Ich habe dann gefragt warum und sie meinte sie hätte keine Freunde.Ich sagte ihr das sie doch ganz viele habe,aber sie darauf: ja aber die haben mit anderen Kindern gespielt und nicht mit mir.
Ich sagte ihr ja aber wieso fragst du denn nicht spielen wir zusammen.Sie drauf:nein mama ich habe angst.
Das Problem ist sie hat das von mir.Ich war als Kind genauso hatte kein Selbstbewußt sein ,war schüchtern und hatte angst.Dadurch hatte ich sehr wenig freunde und habe immer abseits gestanden.Und ja ich muß sagen selbst heutzutage ist es noch so das ich sehr klein werde wenn ich in großen menschen massen bin.
Ich lasse mir nichts anmerken aber innerlich OHJE:-(
Sie hat sogar jetzt schon wahnsinnige angst vor der schule.Weil dort soviele Fremde kinder sind.
Ich möchte aber das es meiner Tochter anders ergeht.
Sie aufzumuntern bringt nichts.Was kann ich tun??

Würde mich über antworten freuen

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Ich denke du machst das prinzipiell schon richtig!
Immer wieder ermuntern und das Selbstbewusstsein stärken.
Hat sie denn irgendwelche Hobbies oder Interessen?
Vllt. in einer Tanzgruppe anmelden oder wenn sie Pferde gern hat vllt. mal reiten oder irgendwie sowas in der Art?
Das wären jetzt so Sachen,die mir spontan einfallen würden.
LG

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Hallo mareike30!

Dieses Verhalten kenne ich von meiner Tochter sehr gut.
Inzwischen (fast 11 Jahre) ist sie ein wirklich selbsbewusstes Mädchen welches kaum Problem hat nach dem Weg zu fragen oder neue Situationen zu bestehen.
Aber es war ein langer Weg und die ersten Grundschuljahre hatte sie noch sehr damit zu tun.
Was kann man also machen?
Erst einmal empfehle ich diese Schüchternheit nicht als negativ zu betrachten und ihr auch nicht das Gefühl zu geben damit "falsch" zu sein. Man hat da eine Schwäche und es ist extrem schmerzhaft und wenig hilfreich das auch noch immer wieder gesagt zu bekommen und eventuell auch geschimpft zu werden.

Sie hat Angst und ein "du musst doch keine Angst haben" hilft demjenigen in der Situation leider nicht weiter. Aber Angst kann kleiner werden wenn sie ernst genommen und angeschaut wird. Wenn sich also die Gelegenheit bietet in so einer Situation zu fragen: "Wie fühlt sich deine Angst denn an?

Wo genau im Körper sitzt die Angst?
Was denkt die Angst was passieren könnte?"

Wenn sie also z.B. sagt, dass sie Angst hat das die Erzieherinnen lachen wenn sie das Geld abgibt, dann kann man sagen: "Pass auf wir gehen jetzt zusammen hin, Mama gibt das Geld ab wir schauen was passiert."
Auf dem nach Hauseweg kann man dann darüber sprechen ob denn das die Angst befürchtet hat auch eingetroffen ist.

Die Angst kann also kleiner werden wenn man die Erfahrung macht, dass gar nicht eintrifft wovor man sich fürchtet. Allerdings finde ich es wichtig, dass man das Kind nicht schon am Anfang trotz Angst alleine in die Situationen schickt. Denn dann kommt Panik und das Gefühl von Ohnmacht dazu, weil man "gezwungen" wird.
Mit viel Geduld und immer wieder dem Versuch die Situation vielleicht doch alleine lösen zu können, kann es nach und nach besser werden. Am Besten immer die Augen hoffen halten und jede noch so kleine selbständige Aktion hervorheben und loben.

Ansonsten hilft alles was das Selbstbewusstsein stärken kann.
Bücher, Erfolgserlebnisse und vielleicht auch CD´s.
Meine Kinder lieben diese hier:

http://www.amazon.de/Die-Wunschinsel-Arnd-Stein/dp/B000VOEEL6/ref=sr_1_13?ie=UTF8&qid=1370424254&sr=8-13&keywords=Kinder+Meditation

Obs was hilft weiß ich nicht, aber meine Große hat sich das gerade neben cooler Musik auf den MP3 Player geladen falls sie auf der Klassenfahrt wegen Heimweh nicht einschlafen kann. ;-)

Alles Liebe und viel Geduld!
Sunny

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Hallo,

mein großer Sohn (5,5 Jahre) war auch sehr lange ein richtig schüchternes Kind und hat auf neue Situationen immer ängstlich reagiert. Das war aber nur in der "Öffentlichkeit" so. ;-)

Wir haben ihn dann letztes Jahr im August zur Musikalischen Früherziehung in der Musikschule angemeldet. Die erste Stunde war eine Herausforderung, da er nicht alleine dort bleiben wollte aus Angst vor den fremden Kindern und der neuen Umgebung und mein Mann durfte sich dann ausnahmsweise ins "Eckchen" setzen... Seitdem geht er mit Freude und Begeisterung. Seit Jahresbeginn ist er nun auch noch bei Leichtathletik, wo die erste Stunde ebenfalls schwierig war... Aber ab der 2. Stunde wurde alles entspannter und seit Mai brauche ich ihn nur noch zum Sportplatz bringen und nach der Stunde wieder abholen, mein Beisein ist nicht mehr gewünscht. ;-)

Seitdem mein Großer zur Musikschule und zum Sport geht, hat sich sein Selbstbewusstsein echt gesteigert und er ist anderen Kindern gegenüber viel offener geworden. Auch seinen Erzieherinnen ist diese positive Veränderung aufgefallen. :-)

Vielleicht probiert ihr es einfach auch mal mit einem Hobby? Heutzutage hat man überall die Möglichkeit reinzuschnuppern und muss erst nach der 2. oder 3. Probestunde einen Vertrag machen. Einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert.

LG sonnenbluemchen

4

Hallo,

ich lese gerade ein Buch von Marshall B. Rosenberg zur gewaltfreien Kommunikation (bitte nicht falsch verstehen). Er schreibt auch über Wut und Ängste und in seinem Buch "Kindererziehung leicht gemacht" fließt der Ansatz der gewaltfreien Kommunikation auch mit ein.
Im Grunde geht es bei der gewaltfreien Kommunikation um die Akzeptanz der eigenen Gefühle und was dahinter steckt. Häufig wird die Angst durch etwas ausgelöst, jedoch das dahinter liegende Problem nicht erkannt. Es bringt in solchen Fällen sehr viel, hinter die Fassade zu schauen und die wirkliche Ursache der Angst zu ergründen.

Vielleicht magst du dort mal reinlesen. Vielleicht hilft es ja sogar dir selbst.

Etwas mehr in die spirituelle Richtung (dafür aber sehr gut auf den Punkt gebracht) schreibt auch Robert Betz etwas zu Angst und Wut (auch als Hörbuch erhältlich).
Du findest alles bei Amaz.n

Viel Erfolg
ficus

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Hast Du denn vorher nichts unternommen?

Ich habe bei meiner Tochter ab dem 3. Lebensjahr mit Reittherapie , Sprt und Ballett angefangen und ich muss sagen, sie ist jetzt recht " normal", sprich kein Draufgänger aber auch keine extreme Schüchterne mehr.

Wichtig ist, wenn sie jetzt in die Schule kommen wird, auf jedem Fall jetzt noch was anzufangen.Frag doch mal Deinen Kinderarzt was er empfehlen kann, bzw. was es gibt.

Sicherlich gibt es auch schüchterene Kinder, was ja auch normal ist aber wenn es schon ins extreme geht, sollte man dagegen angehen.

Lisa

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Hallo!

ich kenne das sehr gut. meine Tochter heute 7 war auch immer sehr schüchtern. Mit knapp 4 Jahren habe ich sie in einer Tanzgruppe untergebracht (natürlich mit ihrem Einverständnis). Sie macht seit dem Bauchtanz in immer der gleichen Gruppe und ist dadurch in punkto Selbstbewusstsein stark voran gekommen.

heute sind Auftritte vor großem Publikum gar kein Problem mehr.
Ich habe gemerkt, dass sie Erfolgserlebnisse haben muss und mit jedem wird sie stärker und traut sich mehr.
Wenn sie eben das Geld nicht an die Erzieherin übergeben mag, dann geh doch mit und frage ob sie es nicht dennoch alleine übergeben möchte. Sprich vorher mit der Erzieherin, dass sie vielleicht auch deiner Tochter schon ein wenig entgegenkommt. Kleine Fortschritte treiben sie dann an. Man sollte nciht zuviel verlangen, aber mit Kleinen Aufgaben und Dingen die sie allein machen kann, in einer Umgebung in der sie sich sicher fühlt, wären für den Anfang toll.
Die Nachbarn nach ner Tüte Mehl fragen oder einem Ei. Beim Einkaufen bezahlen lassen, wenn Du dabei bist und wenn die Verkäuferin dann auch noch nett ist, macht sie das sicher gerne wieder. So haben wir angefangen. Bis hin zum Eiskauf im Sommer, den sie alleine machen sollte. Ein paar mal ist sie halt ohne Eis wieder gekommen, doch irgendwann ist der Appetit stärker. Oder sie hat halt ein anderes Kind in der Schlange gefragt ob dieses ihr nciht ein Eis mitbringen würde. Die Kleinen finden schon einen Weg. Um Hilfe bitten ist auch nciht einfach.
Heute mit 7 ist sie immer noch schüchtern anderen gegenüber, vor allem fremden, aber es ist schon sehr viel besser. bei ihren Freunden versucht sie sich auch schon zu behaupten und hat ihre eigene Meinung. Die ersten Schultage fand sie nciht toll. So viel fremde Kinder und das war ihr ncihts. Dennoch musste sie gehen. Geht ja nicht anders. versuche sie zu bestärken und suche Dinge raus die sie gut kann und lobe sie dafür, dass wird ihr helfen.
Wir haben sie ein paar Mal auch mit einem älteren Kind aus dem Ort, dass sie gut kennt, zur Schule fahren lassen mit dem Bus. Dadurch hat sie dann auch in der Altersklasse andere Kinder kennengelernt und gemerkt: "hey die sind ja gar nciht böse zu mir!" Alles wird besser und mit jedem Erfolg werden sie ein Stück mutiger. Gib nicht auf und vor allen lass es nicht zu das Deine kleine Maus aufgibt. Es gibt keinen grund sich zu verstecken. Sie wird es lernen. Ganz sicher.

Vielleicht auch mal Kinder aus der Kita einladen die sie mag zum spielen. Vielleicht auch welche die dann mit ihr gemeinsam in die Schule kommen.

Ich wünsche Euch alles Gute, auch für die bevorstehende Schulzeit.

LG Katy

7

Hallo,

ich hätte auch schon sehr viel eher angefangen solche Situationen zu üben. Die Freundin meiner Tochter ist auch so, sie ist totoal schüchtern, klammert an der Mutter fest usw. Sie wurde kosequent in solche Situationen gebracht wo sie einfach durch musste. Klingt fies, aber es ist nur zum besten des Kindes. In der ersten Tanzstunde hat sie geweint und ließ sich nicht beruhigen. In der zweiten saß sie schüchtern auf der Bank und hat nur zugesehen, aber nicht geweint, in der der dritten Stunde hat sie schon mitgemacht und seitdem ist es kein Problem mehr, sie macht überall mit, hat Spaß usw. Was ich sagen will, du tust ihr keinen Gefallen wenn du sie vor solchen Situationen schützt, denn in der Schule wird sie Probleme bekommen. Lass sie z.B selbst einkaufen. Ihr könnt zusammen zum Bäcker gehen und sie darf sich ein süßes Teilchen aussuchen, selbst bestellen, selbst bezahlen. Oder beim Eis essen, einfach immer trainieren es selbst zu machen. Das hiflft irgendwann und sie merkt es ist nichts schlimmes dabei.
LG
MIlka