Kindergarten und Trockenwerden - bin verzweifelt -

Hallo ihr Lieben,

seit der Geburt meine Tochter habe ich das Forum um Rat gebeten und wende mich nun wieder an euch.

Meine Tochter wird im Oktober 3 Jahre alt und wird ab September in den Kindergarten gehen. Zuvor wurde sie von den Großeltern betreut, hatte aber immer viele Kinder um sich.

Wir sind sehr froh, einen Platz in der städtischen Einrichtung bekommen zu haben zu haben, da unsere Tochter sich auch sehr auf den Kindergarten freut.

Nun das Problem:
Während der Hospitanz wurde uns gesagt, dass sie trocken "sein sollte" bzw. dass man ihr das Trockenwerden "konsequent und schnell" beibringen würde. Man würde auch "das Kind etwas härter rannehmen" (alles Zitate). Ich war etwas geschockt und konnte zunächst dazu nichts sagen.

Unsere Tochter hatte schon immer Probleme mit dem Stuhlgang und hält ihn seit 1 Jahr ein, hat Angst vor dem Stuhlgang, vor der Toilette, vor dem Toilettenaufsatz und vor dem Topf. Wir haben wirklich alles versucht. Sie hat massive Angst vor allem, was mit dem großen Geschäft zu tun hat und quält sich alle 2 - 3 Tage, bis ihre Windel voll ist. Der Arzt meinte, man darf ihr keinen Druck machen. Sie ist unglaublich sensibel und bei jedem Angriff zieht sie sich zurück und weint "still".

In drei Monaten muss sie nun trocken werden. Lieber möchte ich das machen, als das die Erzieherin macht. Die Einrichtung ist wirklich schön, allerdings hatte ich bei dieser Frau schon kein gutes Bauchgefühl.

Gestern habe ich ihr langsam erklärt, dass sie den "Kackatopf" benutzen soll. Aber es bringt noch nicht so viel.

Ich habe Bedenken, dass sie in den Händen dieser Frau, die den Kindern wohl gerne etwas kühler begegnet, komplett dicht machen wird.

Dabei sind wir so sehr auf diesen Platz angewiesen.

1

Hi,
klingt nicht gut.
Also heute muss kein Kind mehr trocken sein, wenn es in die Kita kommt. Das steht auch so nicht mehr im Vertrag (früher stand es im Vetrag)

Du kannst das Gespräch mit der Erzieherin vorab suchen und ihr deinen Fall schildern. Eine gute Erzieherin sollte darauf Rücksicht nehmen. Vielleicht kann sie ja auch noch die Gruppe tauschen, wo eine Kollegin das nicht so streng sieht? Hol dir doch den Kiarzt als Unterstützer dazu: viell. kann er telefonisch oder schriftl. etwas "verordnen"?
Sollte es da dennoch Sttress von der Erzieherin geben, solltest du dir überlegen, ob ihr da richtig aufgehoben seid. Immerhin geht deine kleine dort 3 Jahre hin! Und wenn sie jetzt schon so ist....

Gleichzeitig würde ich das Problem generell mal angehen: eine Verstopfung hat doch immer eine Ursache. Ist das mal medizinisch abgeklärt worden? Wie sieht es mit einer Ernährungsumstellung aus? Mein Sohn hatte im Kleinkindalter ähnliche Probleme und es hat ewig gedauert, bis herauskam, dass er keine Milch verträgt und er davon Verstopfung bekam.

Viel Glück wünscht dir
claudia

3

Vielen Dank für deine Antwort.

Die meisten Ärzte haben das etwas abgetan, aber ich sollte das wirklich mal genauer in Angriff nehmen. Im Stuhlgang - jetzt wird es etwas genauer, entschuldigung - findet sich auch manchmal unverdauter Mais oder Karotten. Ob das normal ist, weiß ich nicht.
Ansonsten ist der Stuhl an sich recht normal.

Ich werde wohl in der nächsten Woche das Gespräch mit dem Kinderarzt suchen müssen. Mache mir halt echt große Sorgen, dass die Kleine im Kindergarten durch diese Erziehering eingeht.

2

" Man würde auch "das Kind etwas härter rannehmen" (alles Zitate) "

das zitat alleine hätte genügt um mich zu vertreiben. denn unabhängig von der thematik um die es hier geht - glaubst du allen ernstes, dass nicht in allen bereichen diese regel gilt #schock#zitter

hast du dich schon mal umgeschaut wie es mit privaten kigas ausschaut oder anderen öffentlichen einrichtungen in der umgebung (wenn du zur arbeit zb in ne andere stadt fährst kann sie ja auch da gehen ...).

und wie war das bis jetzt? offenbar konnte sich die oma ja kümmern, sprich der zeithorizont hat irgendwie gepasst oder? könnte man das nicht noch ne zeitlang aufrecht halten?

ansonsten würd ich noch mal schnell bei tagesmüttern nachfragen - vielleicht hat da wer nen platz frei kurzfristig ...

4

ja, der Ton war wirklich schwierig. Krankheitsbedingt sind die Großeltern leider weggefallen.

Mein Mann möchte noch abwarten und ich habe jetzt schon andere Einrichtungen kontaktiert.
Dabei sollte man doch erwarten, dass bei einer solch prägenden und wichtigen Tätigkeit wie der einer Erzieherin ein ausreichendes Maß an Empathie und Güte vorhanden sein sollte.

5

eben. na, dann drück ich euch mal die daumen, dass ihr schnell eine passende einrichtung findet. und dass es auch den großeltern wieder besser geht, auch wenn sie die kleine nicht weiter betreuuen können ....

6

Hi,naja, wie wäre es mit " die Toilette schmackhaft zu machen"?
CD hören, Buch lesen....das es interessant sein könnte, mal länger sitzen zu bleiben.
Die Füße dann höher stellen, das entlastet den Darm und das Geschäft kann leichter und schneller kommen.

lisa

9

Danke für den Tipp mit den Füßen! Werde auch diese Woche noch ein weiteres Buch besorgen.

7

Puh, also wenn schon im Vorfeld gesagt wird, dass man die Sauberkeitserziehung mit Druck angehen will und "das Kind etwas härter rannehmen" will, dann würde ich mein Kind nicht in den Kiga geben wollen.

schon gar nicht ein Kind, das sowieso schon sehr sensibel ist.

Das beschränkt sich ja dann mit Sicherheit nicht nur auf die Sauberkeit, sondern auf alle möglichen Bereiche, das würde ich sicher nicht wollen.

8

ja, ich kann dem auch nur zustimmen.

Ich wollte es mir nicht schon sofort mit dem Kindergarten verscherzen und erst mal abwarten. Es ist auch so unglaublich schwer hier (Großstadt) einen Platz zu bekommen und wir hatten ein unglaubliches Glück.

Ich werde wohl nochmals das Gespräch suchen und weiterhin parallel nach einer anderen Einrichtung suchen.

Ich habe mir das ganze während es Hospitanztages angeschaut und fand den Umgang mit den Kindern irgendwie lieblos. Um 10:00 Uhr kam ein Kind und wollte etwas essen und dann meinte die Erzieherin nur: "Nein, Frühstück war vor einer Stunde. Du bekommst zum Mittagessen etwas."

Ich hatte auch nicht wirklich das Gefühl, dass man sich mit den Kindern wirklich beschäftigt hat. Viel mehr wurde oft in den Raum gerufen: "Ihr seid zu laut. Leiser jetzt".

Ich habe mir aufgrund meiner fehlenden Erfahrung mit Kindergärten natürlich überlegt, ob ich nicht zu hohe Anforderungen habe.

Ich weiß ja, dass die Erzieher keine Mutter ersetzen können, aber irgendwie erwartet man ja etwas Güte und ein liebevolles Verhalten den Kindern gegenüber.

ich werde wohl noch ein Buch zum Trockenwerden kaufen. Aber mehr Druck kann ich nicht ausüben.

11

Dass man nicht außerhalb der Zeiten Essen macht ist normal, das würde sonst den Ablauf zu sehr durcheinander bringen und es gibt ja auch Kinder, die zu viel essen oder immer Hunger haben. Aber die Kinder sollten schon auch Angebote zur Beschäftigung bekommen, anregungen.freies Spiel ist auch sehr wichtig, aber es sollte auch anderes geben.

zu sagen dass es zu laut wird kann man machen, aber eben nicht nur meckern.

weitere Kommentare laden
10

Hallo!

Auch ich würde an euer Stelle grundsätzlich überlegen, ob ich meine Tochter in diesen Kindergarten schicken will.
Wenn ihre euch aus welchen Gründen auch immer für diesen Kindergarten entscheidet, dann rede nochmal mit der Erzieherin.

Unsere Tochter wird auch im Oktober drei und kommt Anfang September in den Kindergarten. Auch sie ist noch nicht trocken.
Auf meine Frage hin, wie wir es am besten regeln falls sie bis dahin noch nicht komplett sauber ist bekam ich folgende Antwort:

“Das ist kein Problem. Geben Sie einfach genug Wechselwäsche mit. Eine Windel würden wir nicht empfehlen, weil die anderen Kinder ja auch keine tragen. Ihre Tochter soll ja nicht von den anderen Kindern geärgert werden weil sie noch eine Windel trägt. Wir gehen dann einfach regelmäßig mit ihr zur Toilette. Wenn was in die Hose geht ziehen wir sie um und gut ist. Sie werden sehen, wie schnell sich das Thema erledigt.“
Das fand ich sinnvoll und gut. Mal sehen, wie es wird.

Viele Grüße!

12

Hallo,

Das wäre eine Einrichtung in die mein Kind sicher nicht gehen würde. Meine Tochter ist zwar trocken , aber wer solche aussagen macht wegen den trocken werden will ich nicht wissen wegen was sie die Kinder noch so "härter" rannehmen.

Mein Sohn war auch in nicht trocken als er in den Kindergarten kam , obwohl es da keine richtige Wickel Möglichkeit gab haben sie ihn angenommen und dann auf einer Unterlage auf den Boden gewickelt ( bzw bei nur Pipi Windel im stehen , er hätte pull ups ) . Nie wurde sich beklagt. Erst nach einem halben Jahr hat mein Sohn sich dann auf das Windelhöschen eingelassen , davor hatte er auch panische Angst vor der Toilette obwohl wir ihn langsam ran geführt hatten , ihn immer mit aufs Klo gehen lassen haben , und kein Druck gemacht hatten .

Ich bin froh das der Kindergarten dort so locker drauf war , und innerhalb vom 2 Tagen war die Sache mit den trocken werden durch . Ne knappe Woche später ging dann auch das große Geschäft in die Toilette und einige Wochen danach brauchte er keine mehr zum schlafen.

I ch würde das mein Kind nicht antun , die Einrichtung und der Kindergarten an für sich ist schon unheimlich und neu , dann noch das hardnäckige das Kind trocken bekommen ... Nee Sorry ...

Kann sie nicht noch bei den Großeltern bleiben bis ihr einen Platz in einer vernünftigen Einrichtung habt ?

Lg Martina

13

danke für die zahlreichen Antworten!

Leider haben wir im Augenblick gar keine andere Möglichkeit. Wir sind aus dem Süden in den Norden gezogen und die Großeltern sind erkrankt. Wir stehen also ganz alleine da

Aber ich werde das Gespräch nochmals suchen und natürlich andere Kitas anschreiben. Danke für die Antworten. Ich war mir wirklich nicht sicher, wie es in anderen Einrichtungen läuft.

Habt einen schönen Abend!

14

Mich wuerde echt mal interessieren wo es heute in dt. noch solche Kitas gibt.

Wenn das eine ordentliche Einrichtung ist waere auch mal ein nettes schreiben an die zustaendige Aufsichtsbehoerde wichtig. Das hoert sich nicht nach einer pardagigischen Einrichtung, sondern nach einer Kinderverwahranstalt an, wo die Erzieher keine Arbeit haben wollen.

19

Hhm, in einer "normalen" Kindergartengruppe mit 25 Kindern arbeiten normalerweise eine Erzieherin und eine Kinderpflegerin, evtl. eine Praktikantin, aber das ist nicht vorgeschrieben. Ja, es ist mittlerweile üblich, dass die Kinder nicht mehr trocken sein müssen, aber sollten wirklich alle neuen Kinder noch Windeln haben beim Kindergartenbeginn, hat das Personal ein ganz schönes Problem!
Hab das selbst letztes Jahr erlebt, als von 13 neuen Kindern drei noch wickeln brauchten (großes und kleines Geschäft, alle Kinder waren drei Jahre alt), das war zu zweit zum normalen Alltag fast nicht machbar, weil einer einige Zeit des Tage im Klo verbringt! Unser AG hätte uns im Übrigen ausgelacht, wenn wir deswegen zusätzliches Personal gefordert hätten.

Ich will nicht die Erzieherin in Schutz nehmen, ihre Aussagen gehen gar nicht, aber ich kann sie verstehen, dass sie nicht wirklich Zeit zum Wickeln hat.

21

es macht doch nicht mehr arbeit, windeln zu wechseln als vollgemachte kleidung, weil die kinder unter druck gesetzt werden.

ich mach täglich mindestens 20 windeln, und ich brauche für eine pipi-windel nur ein paar sekunden, mit herumalbern vielleicht ne halbe minute. mit stuhlgang dauert etwas länger, hat man aber auch nicht täglich bei jedem kind. ausserdem macht man diese windeln ohnehin ausser der reihe. und wenn eine pädagogin nicht mal für zwei minuten aus dem raum gehen kann, wie sollte sie dann selbst zur toilette gehen? wenn sie also ganz alleine wäre, wäre es an der leitung, das zu ändern.

weitere Kommentare laden
20

Während der Hospitanz wurde uns gesagt, dass sie trocken "sein sollte" bzw. dass man ihr das Trockenwerden "konsequent und schnell" beibringen würde. Man würde auch "das Kind etwas härter rannehmen" (alles Zitate). Ich war etwas geschockt und konnte zunächst dazu nichts sagen.

yo, damit hat sich die kita disqualifiziert. leider besteht ja extremer platzmangel, so dass du vermutlich nicht einfach einen anderen platz finden wirst. bleibt bei mir nur die möglichkeit, der kita klare ansagen zu machen: sie haben kein recht zu verlangen, dass ein kind trocken ist. du ERWARTEST selbstverständlich, dass dein kind gewickelt wird, so lange es möchte und WEHE DEM, der es wagt, Dein kind "härter dranzunehmen", da du denjenigen dann mal härter drannehmen wirst... bei der gelegenheit kannst du die erzieherin mal darauf hinweisen, dass sie damit ein machtspiel anfangen würde, dass sie nicht gewinnen kann, weil es immer das kind ist, das letztlich entscheidet, ob es notfalls in die hose macht oder nicht. und windeln wechseln ist wirklich viel angenehmer als vollgekackte hosen...

27

Hallo,
jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben, auch wenn schon alles gesagt ist. Bis vor drei Wochen hatte ich meinen Großen in einer privaten Kita, in der im Vertag stand, dass das Kind trocken zu sein hat.

Mein Kind ging dort mit genau 3 hin und war ohne Windel, aber nicht besonders zuverlässig trocken. Fazit: Durch Druck und Getue und noch andere Unstimmigkeiten und viel Stress in der Gruppe wurde es immer schlechter, er lieferte bis zu drei "Pipi-Hosen" und nach einem Jahr hat er sogar wieder eingekotet.

NEVER EVER kommt mir noch ein Kind in so eine Einrichtung. Es bringt nichts, wenn man dieses Thema zum Kampfschauplatz werden lässt. Jetzt ist mein Großer bald 5 und wir haben ein echts Problem :-(
Wenn du mit deinem sensiblen Kind ein schlechtes Bauchgefühl hast, kann es nichts werden!
Ich wünsche alles Gute, vielleicht ergatterst du irgendwo einen Nachrücker-Platz.
LG, der Mops