Aufsichtspflicht?!

Hallo

ich hab eine Freundin, die sich heute beschweren will, weil ihre Tochter gestern vom Klettergerüst im KiGa gefallen ist. Sie sei wie schon oft vorher darauf rumgerannt nach eigener Aussage. Muss dazu sagen, das meine Freundin sehr oft ihren Unmut Kund gibt. Zb. weil die Kids sehr schmutzig sind wenn sie aus dem KiGa kommen oder sie macht die Erzieherin mit verantwortlich, wenn was verloren gegangen ist zb. Stirnband etc.

Mein Sohn ist vor zwei Jahren auch von dem Klettergerüst gefallen und es hat ihn im Endeffekt einen Zahn gekostet (Milchzahn) aber ich kam nie auf die Idee mich darüber bei irgendjemand zu beschweren. Ich gehe davon aus, das die Erzieherinnen in unserem KiGa nach bestem Wissen und Gewissen die Kinder betreuen und behüten.
Hier im Forum hab ich schon von ganz heftigen Unfällen im KiGa gelesen und ich glaube da wäre mein Vertrauen schon erschüttert. Aber ich weiss auch, das man die Kinder eben nicht vor allem beschützen kann und solange es bei Blessuren bleibt nehme ich das so hin.

Oder was meint ihr? Wie weit geht denn die Aufsichtspflicht im KiGa? Wenn die jetzt zb. jeden Tag vor dem rausgehen sagen würden: "Auf dem Klettergerüst wird nicht gerannt!" Wäre es meiner Meinung nach schon ausreichend. Na klar, wenn man es trotzdem sieht müssten die Kinder konsequenzen bekommen. Aber um bei jedem Kind nebendran zu stehen damit es ja keinen Kratzer bekommt geht einfach nicht. Ich könnte mir vorstellen, das bei solchen Muttis, die sich so oft beschweren, die Erzieherinnen doch behütender für die Kinder sind um ärger aus dem Weg zu gehen?! Vielleicht haben wir auch ein paar Erzieherinnen da, die mir mal ihre Sicht der Dinge dazu geben könnten?

LG
Melanie

2

Hallo,

deine Freundin hört sich sehr unsympathisch an.

Wenn sie eine Eins-zu-Eins-Betreuung für ihr Kind will, dann muss sie sich wohl ein Kindermädchen anschaffen.

Außerdem macht sie ihr Kind und sich selbst durch überzogene Forderungen nicht gerade beliebter.

LG,
J.

4

Gott sei Dank können viele Erzieherinnen die negative Gefühle meckernden Eltern gegenüber von den Gefühlen für die Kinder trennen - die können ja nichts dafür. Oft tun ihnen die Kinder eher leid (etwa ein Mädchen das an Tagen an denen es zu Mittag was mit Tomatensoße gibt ausgerechnet im weißen Pulli gebracht wird, wo alle genau wissen, die schimpft wieder, wenn dann Flecken auf dem Pulli sind - aber Himmel, mit 3 Jahren passiert sowas halt nun mal, und die Mutter könnte ja mal den aushängenden Essensplan vorher lesen).

Außerdem hat wohl fast jede Einrichtung ein paar spezielle Eltern, das gehört einfach dazu.

5

"Gott sei Dank können viele Erzieherinnen die negative Gefühle meckernden Eltern gegenüber von den Gefühlen für die Kinder trennen - "

Klar können sie das.

Aber meistens sind die Kinder von solchen Müttern ebenfalls nicht die sympathischsten Kinder, und auch wenn Erzieherinnen negative Gefühle vor ihren Schützlingen verbergen können, werden sich die Erzieherinnen sich schon ihren Teil denken und unbewusst das Kind auch nicht ganz so herzlich behandeln wie ein sympathisches Kind.

1

Nachdem man einen Sturz vom Klettergerüst nicht mal dann verhindern kann, wenn man 5 Meter weit weg steht, sondern echt nur, wenn man jedes Kind einzeln fest hält wurde die Aufsichtspflicht auch nicht verletzt. Mehr als ermahnen sich vernünftig zu verhalten können die Erzieherinnen ja auch schlecht machen. es dauert ja oft nur genau so lange bis die Erzieherin in eine andere Richtung schaut, und schon wird weiter gerannt. Da müssten sie sonst komplettes Kletterverbot erteilen, und da gibt es sicher auch wieder Beschwerden von solchen Eltern...

3

Meine Kinder sind auch voller Schrammen und haben grün-blaue Beine. So sehen Kinder einfach aus, wenn draußen toben und spielen. Da kann man den Erzieherinnen keinen Vorwurf machen.

lg

6

Hallo,

du siehst das schon ganz richtig. Es können nicht alle Unfälle verhindert werden denn sonst müßten die Erzieher die Kinder ja bei der Hand halten.

lg emilylucy

7

Tja, ich würde sagen, wenn die Kids allein draußen gewesen wären, dann wäre die Aufsichtspflicht verletzt worden. Aber das war ja sicher nicht der Fall gewesen. So war die Aufsichtspflicht natürlich nicht verletzt und es war ein Unfall.

8

Mal ehrlich ich würde in so einem Fall schon beurteile wie die Erzieherinnen im Allgemeinen mit den Kindern umgehen. Denn passieren kann schließlich immer was. Ich kann verstehen das deine Freundin da sauer ist aber wenn die Erzieher in der Regel aufpassen und das jetzt nur dumm gelaufen ist würde ich kein Fass aufmachen.

Ela

9

Hallo!

Ich würde wegen so etwas auch kein Fass aufmachen, auch wenn ausreichend Erzieher auf dem Spielplatz sind, lassen sich Unfälle nicht immer vermeiden.
Allerdings vermute ich, dass es genug Eltern gibt, die da Ärger machen.
Meine Tochter ist am Anfang mal in eine Schaukel gelaufen und deswegen gefallen. Ich weiß, dass immer eine Erzieherin die Schaukel beaufsichtigt und die Kinder warnt, wenn sie in Richtung Schaukel laufen. Jedenfalls wurde mir beim Abholen gleich von dem Unfall erzählt (war wohl auch erst passiert, die Kleine hatte noch Tränen auf der Wange), die Erzieherin hat sich entschuldigt und mir erklärt, wie es zu dem Unfall kommen konnte (war durch ein anderes Kind abgelenkt worden, was immer auch vorkommen kann). Ich hab meine Tochter in den Arm genommen, sie noch ein bißchen getröstet und ihr erklärt, dass sie beim nächsten Mal besser aufpassen muss. Zu der Erzieherin hab ich gesagt, dass so etwas vorkommen kann.

LG

10

Hallo

vielen Dank euch allen für die Antworten!!

#blume

LG
Melanie

11

Hallo,

meine hatte einen Unfall im Kindergarten. Eine Armeslänge von der Erzieherin entfernt. Sie sah es, ihr Arm war zu kurz. Wir waren alle froh, dass es glimpflich ausgegangen ist.

Es wurde keine Regel verletzt, es war einfach ein Unfall. Die Erzieherin war dabei.

Ich fand die Art gut, wie alle mit dem Unfall umgegangen sind, mein Kind versorgt wurde, ich informiert wurde und ich über wichtige Fakten sofort aufgeklärt wurde.

Aufsichtspflichtverletzung wäre doch eher, wenn das Kind längere Zeit allein dort gewesen wäre und keiner geschaut hätte.
Hier werden Kinder einmal ermahnt, beim zweiten Mal müssen sie das Spielgerät verlassen. Beim Verlassen des Spielgerätes kann es auch zu einem Unfall kommen.

"Aber um bei jedem Kind nebendran zu stehen damit es ja keinen Kratzer bekommt geht einfach nicht. "

Auch das ist keine Garantie! Man kann auch direkt daneben stehen, Kind stolpert, Kind blutet. Wenn müsste man ein Kind schon festbinden und das kann zu Strangulationen führen.

Es ist schlicht nicht realistisch. Im Kindergarten gibt es keine 1:1 Betreuung und manche Unfälle ereignen sich direkt neben den Eltern, die es noch sehen und - wie bei meiner im Kindergarten - der Arm knapp zu kurz ist, um einzugreifen.

Wenn das Spielgerät eine so große Gefahr darstellt, dass eine Aufsicht durch Kinder im Blick haben und an die Regeln erinnern ggf. vom Spielgerät holen, nicht ausreicht, dann reicht es nicht sich beim Kindergarten zu beschweren, dann müsste geprüft werden, ob das Gerät überhaupt in einem Kindergarten stehen darf.