Hallo zusammen,
wir haben grad folgendes Problem:
Unsere Große ist jetzt ein Vorschulkind geworden. Sie beginnt nach Buchstaben zu fragen, die sie lesen kann, kann mittlerweile viele Sachen selbst aufschreiben bzw. weiß wie die Buchstaben geschrieben werden, wenn man sie ihr sagt.
Ich hab ihr das auf keinen Fall beigebracht, sondern sie allein "kommen" lassen.
Sie erzählt Geschichten, die wir aufschreiben sollen, "liest" ihre Bücher vor, reimt, singt, sucht Wörter nach Anlauten...
Alles freiwillig...
Jetzt kommen sie vom Kindergarten und wollen dass sie in die Sprachfördergruppe geht. Der Grund: Sie spricht zu leise.
Hab ich ja nichts dagegen.
Zu Hause habe ich dann den Elternbrief gelesen und dachte, mich haut es um. Da steht drin, dass in diesem "Unterricht" die Kinder lernen sollen richtig Sätze zu bilden, neue Wörter schneller und besser zu verstehen.
Ich habe also im Kindergarten nachgefragt, was speziell gemacht wird. Da wurde mir erklärt, dass sie Mundmotorik machen, reimen, Bilderbücher anschauen usw. Die Erzieherin meinte dann auch, dass unsere Große lispeln würde und deshalb in diese Gruppe käme. AHA! Davon merke ich nur nichts.
Ich habe dann mit ihr ausgemacht, dass Charlotte die Gruppe besuchen könne. Wenn wir aber merken, dass sie sich langweilt und unterfordert ist, nehmen wir sie direkt wieder raus. Das lauter Sprechen ändern wir eh nicht, weil das in der Familie liegt.
Gestern bekomme ich einen Anruf vom Kindergarten, dass wir doch bitte vor Beginn der Förderung noch zum Gespräch kommen sollen. Die Erzieherin war nicht unbedingt begeistert, als ich ihr mitteilte, dass wir nächste Woche keine Zeit hätten und schon gar nicht morgens 7.30 Uhr und vor 14 Uhr. (Anderes Thema. )
Sie möchte aber nicht am Telefon mit mir klären, warum ich so gegen diese Förderung bin.
Dann hab ich der Dame nocheinmal erklärt, wogegen ich bin und was ich bereits mit ihrer Kollegin abgesprochen habe.
"Ja, aber dass Charlotte Probleme mit der Sprache hat, haben wir Ihnen in jedem Entwicklungsgespräch gesagt." Ich: "Ja, Sie haben gesagt, dass sie zu leise spricht. Und ich kann Ihnen sagen, dass das einfach in der Familie liegt. Charlotte ist schüchtern." Die Erzieherin: "In der Sprachfördergruppe wollen wir doch nur die Freude an der Sprache bei Charlotte fördern." Das war zu viel. Ich habe so einen Hals auf diesen Kindergarten.
Mein Kind hat keine Freude an der Sprache. Achso...Sorry ist mir leider noch nicht aufgefallen. (Habe ich natürlich nicht gesagt.)
Nun meine Frage: Würdet ihr Charlotte jetzt direkt abmelden? Oder würdet ihr zum Gespräch gehen?
Es sind übrigens nur Jungs in der Gruppe.
Nach einem Gespräch mit meinen Kolleginnen war ich eigentlich der Meinung, dass sie da ruhig hingehen soll. Das habe ich auch der Erzieherin gesagt.
Heute konnte ich mein "Leid" leider noch nicht allen Kolleginnen mit Kindern klagen, um zu hören, was sie meinen.
Vielleicht sei noch erwähnt: Ich bin Grundschullehrerin. Habe gerade ein erstes Schuljahr übernommen. (Wie man dann so ist, habe ich nebenbei auch festgestellt, dass Charlotte schon viel mehr kann als einige meiner Schüler.)
Sorry, dass es lang geworden ist. Ich hoffe, dass ich jetzt nicht zu undurchsichtig geschrieben habe.
LG Michaela
Sprachförderung Was würdet ihr machen?
Grundsätzlich nehme ich es Ernst, wenn Erzieherinnen mich auf etwas hinweisen. Zum einen haben sie einen objektiveren (nicht ganz so verklärten ) Blick aufs Kind und zum anderen erleben sie täglich, wie sich mein Kind in einer Gruppe verhält. Vielleicht spricht Deine Tochter in der Gruppe wirklich wenig, leise, undeutlich, fehlerhaft. Das Sprachprogramm in einer kleinen, überschaubaren Gruppe könnte sie ermutigen, sich mehr zuzutrauen.
Wenn sie wirklich so schüchtern ist wie Du schreibt, wäre es nicht verkehrt, ihr sprachliches Selbstbewusstsein VOR der Einschulung zu stärken. Das hat ja nicht etwas mit ihren intellektuellen Fähigkeiten zu tun, sondern mit ihrem Verhalten im Kindergarten (das oft ganz anders sein kann als daheim...).
Hallo,
ich nehme es auch grundsätzlich ernst, was die im Kindergarten sagen. Nur diesmal habe ich ein Problem damit, weil ich in den Jahren zuvor die Erzieherinnen auf Sprachfehler aufmerksam gemacht habe, die sie nicht mal bemerkt haben. Und die Antwort war immer "Wächst sich aus."
Charlotte ist definitiv schüchtern und ich hatte eigentlich mit der Erzieherin abgesprochen, dass wir es probieren können, ich aber wenig Hoffnung habe. Das liegt einfach in unserer Familie. Wenn du die Zeugnisse meiner Mama, meiner Schwester und mir liest, steht überall das gleiche drin, dass wir sehr ruhig sind und von uns aus nichts sagen. (Wie ich es dann geschafft habe, Lehrerin zu werden, ist mir manchmal selbst ein Rätsel Aber vor den Kindern hab ich keine Probleme, )
Es war alles geklärt, ich habe meine Bedenken bezüglich einer Unterforderung geäußert und wir haben darüber gesprochen.
Und jetzt ruft die Frau mich an und will noch ein Elterngespräch haben. Das nervt! Und dann kommt der Satz, dass sie Freude an der Sprache bekommt.
Da komme ich mir etwas veralbert vor, weil ich das Gefühl habe, sie unterstellen mir, dass ich nicht merke, dass sie "doof" ist. So kommt das grad rüber.
Sie kann auf jeden Fall am Programm teilnehmen. Ich zwinge sie nicht, weil ich darin keine Notwendigkeit sehe. Man kommt auch leise durch die Schule
LG
P.S. Im Gegenzug sagen sie immer, dass Charlotte beim Spielen eine bestimmerische Person ist, die die Mädchen ganz schön im Griff hat.
Wenn du Grundschullehrerin bist, dann musst du doch die Sprachfördergruppen kennen. Bei uns kommen da eigentlich nur Kinder rein, die Deutsch als Fremdsprache haben...und dann sind die Gruppen schon voll. Alle anderen Kinder, auch die mit sehr schwerwiegenden Sprachfehlern, kommen da nicht rein.
Ich denke einfach, sie haben bei euch ihre Gruppe noch nicht voll bekommen und suchen krampfhaft noch Teilnehmer.
Aber es werden gerne Kinder dazu genommen die gut sprechen können um nach zwei Jahren eine Erfolg nachzuweisen.
Hier wird nur ein Buch vorgelesen und ein Spiel gespielt. Das nenne ich keine Sprachförderung um Deutsch zu lernen. Das sollte Alltag im KIGA sein.
Genauso sollte es eben nicht laufen. Bücher lesen etc, gehört auch zur Sprachförderung ist allerdings nicht Hauptbestandteil der Arbeit.
Und das die Gruppen voll sind mit Kindern mit Migrationshintergrund liegt dann eher daran das der Kindergarten in einem Ballungsgebiet mit vielen ausländischen Mitbürgern liegt, dann sollte der Kindergarten bzw. der Träger allerdings dafür sorgen eine weitere Kraft einzustellen. Was aber manchmal sehr schwierig sein kann.
Außerdem gibt es keine Gruppen die nicht voll ist, denn je kleiner die Gruppe desto besser für eine individuelle, an das Kind angepasste Sprachförderung.
An die TE: Lass dein Kind ruhig an der Sprachförderung teilnehmen, auch wenn dein Kind gut spricht unterstützt diese Förderung auch viele andere Bereiche der Entwicklung was natürlich grade für ein Vorschulkind eine super Vorbereitung für die Schule ist. Wenn es ihr dann im Nachhinein wegen zu vielen Jungen oder Unterforderung nicht gefällt, kannst du immer nochmal mit den Erzieherinnen sprechen.
Viel Erfolg!
Hallo Michaela,
dass dir persönlich nicht auffällt, dass deine Kleine vielleicht lispelt ist doch normal (Babysprache verstehen häufig auch nur die Eltern und wundern sich, warum Dritte nichts verstehen ).
Warum befragst du nicht einfach mal den Kinderarzt, der euch betreut - der wird euch dann zu einer Logopädin überweisen und die kann feststellen, ob sie wirklich einen Sprachfehler hat.
VG
B
Hallo,
es kann ja sein, dass ich etwas nicht merke.
ABER:
Charlotte hat als 2-3 jähirge kein K sprechen können. Da hab ich ständig im Kindergarten nachgefragt (war ein anderer), was ich machen kann. "Wächst sich aus!" War auch so.
Dann mit 3-4 hat sie wirklich mal gelispelt. Hab ich auch direkt im Kindergarten (in dem von jetzt!) angesprochen. Geschockte Blicke "Haben wir noch gar nicht mitbekommen. Wächst sich aus."
Ich hab es dann beobachtet. Ist jetzt auch weg.
Ich war und bin wirklich schon sehr hinterher, was die Sprache meiner Kinder betrifft, weil ich auch weiß, welche Schwierigkeiten sie haben können.
Wenn sie jetzt erst das Lispeln (was es nicht mehr gibt) bekämpfen wollen, kommen sie ein bisschen spät. Da hätten sie schon viel eher mal was sagen können. Haben sie aber nicht. Es ging immer nur ums zu leise reden.
LG Michaela
"Ja, Sie haben gesagt, dass sie zu leise spricht. Und ich kann Ihnen sagen, dass das einfach in der Familie liegt. Charlotte ist schüchtern."
Du sagst das als sei das ein endgültiger Zustand, der veerbt wurde. Halte ich für Blödsinn, sorry. Schüchternheit blockiert Menschen und nimmt ihnen viele Erlebnisse. Deswegen sollte man immer dagegen ankämpfen. Mit 5 Jahren ist der Zug da noch nicht abgefahren...
Ich denke aber, dass eine Sprachförderung da nichts bringt. Eher Sport bzw. soziale Kontakte und Erfahrungen, die lautes Sprechen nötig machen wie z. B. Brötchen holen beim Bäcker.
Wenn Du dich für kompetent und objektiv hälst, dann solltest Du deine Entscheidung treffen und die Sprachförderung abbblasen.
Hallo,
wenn sie mit anderen spielt, spricht sie laut und deutlich.
Sie geht allein einkaufen. Ich lasse sie viel allein machen. Sie macht auch von sich aus total viel.
Sie wurde sogar schon mal im Bus vergessen. Da war sie 4 und ist dann selbstständig zum Fahrer gegangen und hat gesagt, dass sie doch hätte aussteigen müssen.
Nur wenn man sie halt in der Gruppe anspricht und sie dann bewusst vor einer größeren Gruppe was sagen soll, dann redet sie sehr leise.
Auch wenn sie das in der Kleingruppe vielleicht bekämpfen können, wird es mit Sicherheit in der Schule in der großen Gruppe einen "Rückfall" geben.
Da sie Spaß und Freude an der Sprache hat, werde ich sie mal mitmachen lassen. Kann eigentlich nicht schaden. Nehme sie aber sofort raus, wenn sie sich langweilt.
Hallo Michaela
Ich hab Julian immer verstanden...und er lispelt nicht, er hat auch sonst deutlich für mich gesprochen!
Die Kita meinte aber das er nicht gut spricht, sich ausdrücken möchte aber nicht kann!
Ich hab gleich einen Termin bei der KiÄ gemacht, denn es tut nicht weh!
Julian war gerade 2 Monate im Kindergarten, 3 Jahre und 2 Monate jung!
Die KiÄ meine das es in seinem alter nicht schlimm wär...Jungs oft mehr zeit brauchen, aber sie keine Spezialistin in diesem gebiet ist und sie es daher einem Logopäden Überlassen möchte, ob Julian unterstützung braucht!
Es ist jetzt so, das ich nur raten kann solche Termine/Untersuchungen machen zu lassen, Julian stand kurz davor in eine Sprach/heil/Kiga zu kommen...ich hab geweint, weil er so in der kita eingewöhnt war....neues war immer schlimm für ihn !
was kam raus?
Wir sind im SPZ gewesen und die logo hat soviel gebracht, das er im "regelKiga" bleiben kann! Er ist gerade 4 und nun wird mit Ergo und Logo daran gearbeitet, das er zeitgerecht eingeschult werden kann!
Kurz gesagt:
Eure Mäuse haben probleme die bespielt/behandelt werden können ....
helft ihnen
und ganz ehrlich ob Kinderpflegerin ; Erzieher oder Lehrer......als Eltern habt ihr eine andere sichtweise...ich seh es in der eigenen Familie!
schaut auf eure Kinder, nicht auf euer gelerntes!
Lg Steffi
Huhu,
Ich bin seit letzter Woche Lesepate in der Schule meines Sohnes. Mein Sohn ist jetzt 2. Klasse. Er liest flüssig, betont alle Satzzeichen und auch direkte und indirekte Rede.
Damit liegt er deutlich über dem Durchschnitt! Du kannst dir meine Überraschung vorstellen, als ich da gestern saß und er: in der Zeile verrutschte, mehr riet als lies, Satzzeichen komplett ignorierte und ständig stockte!
Gestern Abend im Bett war dann wieder alles "normal". Soll heißen: Es kann sein, dass sich deine Tochter so anders in der Kita verhält, dass du sie wirklich nicht wieder erkennst! Vielleicht spricht sie dort - wie unser Jüngster übrigens auch - nur in Ellipsen... Und dann noch leise...
Er hat an seinem 2. Geburtstag gesagt: Endlich ist es soweit, darauf habe ich sooo lange gewartet! Am selben Tag kam die Erzieherin zu mir und meinte: Er hat heute seinem ersten Satz gesprochen!!! Es handelte sich um: Bitte Milch haben!
Ich dachte ich spinne! Insofern, geh in dich, wenn du dabei verunsichert bist, bitte den Kinderarzt mal drüber zu schauen. Ist er und du der Meinung, da ist nix, dann lass dich nicht in etwas reindrängen, was deiner Tochter nicht hilft. Es sei denn, sie möchte es!
LG
Jenny