Kind vier Jahre... und einfach nur frech.. ich weiß nicht weiter...

Hallo!

unser Sohn ist 4,5 Jahre alt. Ich bin ziemlich am Ende. Er kann so lieb sein und dennoch auch so frech. Momentan hat er eine Phase, ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll. Er gibt mir Wiederworte, streckt mir die Zunge heraus. Heute hat er seinen kleinen Bruder (1,5 Jahre) auf den Kopf gespuckt.

Im Kindergarten ist er unauffällig. Eigentlich ist dieses Thema nur zu Haus.
Ich "strafe" ihn dann damit, dass er keine Geschichte zum einschlafen bekommt, oder das er auf sein Zimmer gehen muss, oder das es kein Eis gibt, wenn man ihm versprochen hat, ein Eis essen zu gehen. Dann tickt er völlig durch, hat sich meiner Meinung nach garnicht mehr unter Kontrolle... Ich selber weiß einfach selbst nicht mehr weiter. Bin so fertig, weiß auch nicht, wie ich das handhaben soll. vielleicht hat jemand von Euch einen Tipp für mich?

Kennt das jemand? Wäre dankbar über jede Nachricht!

Eure Stephi:-)

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Hallo!
Das klingt antrengend.
In welchen Situationen wird dein Sohn frech? Was ist vorher passiert?

Mein kleiner Sohn ist knpp 5 Jahre alt. Er kann auch gut mal über die Stränge schlagen, frech werden usw.

Allerdings unterscheide ich zwischen "geht gerade noch so" (Widerworte geben) oder "geht gar nicht" (dazu würde das Spucken gehören, aber das hat er zum Glück noch nicht gemacht).
Aus meiner Sicht ist es normal, das Kinder Widerworte geben, ihren Willen durchsetzen wollen etc. Sie müssen erstmal lernen, was okay ist und was nicht und wie sie ihre Ziele erreichen können. Das heißt aber nicht, dass sie alles dürfen oder ich mich jedes Mal auf Diskussionen einlassen. Es gibt genügend Situationen, in denen ich auf meinen Standpunkt beharre (z.B. Verhalten auf dem Bürgersteig, keine Süßigkeiten vor den Mahlzeiten etc.). Das wissen unsere Kinder und da gibt´s auch keine ellenlangen Erklärungen. Aber es gibt genauso Situationen, in denen eine Diskussion über die Situation möglich ist, auch wenn sie erst mit Widerworten durch meinen Sohn beginnt.

Ein Beispiel von gestern: Wir mussten in die Stadt um die Brille meines großen Sohnes richten zu lassen. Da mein Mann arbeiten war, musste unser kleiner Sohn notgedrungen mit. Er hat erst heftig protestiert und herumgemotzt (ich war u.a. die "blöde Mama"). Als er ein bißchen "auf den Teppich gekommen ist", habe ich ihn gefragt, was ihn jetzt so ärgert. Er meinte, dass er jetzt noch mit Lego spielen möchte. Also haben wir uns darauf geeinigt, dass er noch eine Weile spielen kann und wir danach fahren. Er kam eine halbe Stunde später an und sagte, dass wir fahren können.

Insgesamt versuche ich, Situationen nicht zu sehr eskalieren zu lassen. Streckt mein Sohn mir die Zunge raus, wird wirklich frech etc., hocke ich mich vor ihn, schau ihn streng an, berühre ihn an der Schulter und sage ihm sehr deutlich, dass ich das Verhalten nicht okay finde ("Ich möchte nicht, dass..."), also als Ich-Botschaft. Aber weiter sage ich dazu nix... Ggf. gehe ich selber erstmal in einen anderen Raum bzw. beschäftige mich mit irgendetwas anderem.
Irgendwelche Strafen finde ich sinnlos. Mein Sohn würde wahrscheinlich keinen Zusammenhang zwischen seiner Gute-Nacht-Geschichte und seinem frechen Verhalten am Nachmittag sehen.

LG Silvia

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Hallo,
also bei uns entscheide immer noch ich,wann wir los fahren :D
Und nicht meine Kinder... lg

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Hallo!
Ja, in der Regel ist das bei uns auch so. Aber wenn wir einen kompletten Nachmittag Zeit haben, um für insgesamt 30 Minuten etwas zu erledigen, habe ich kein Problem damit, mich da ein bißchen nach den Kindern zu richten. Ich fahre lieber ein bißchen später mit zwei gut gelaunten Kindern los, als unbedingt "meinen Willen durchzusetzen", um direkt loszufahren. Wenn´s dann wirklich drauf ankommt (wie z.B. heute, weil ich beinahe einen Termin verpennt hätte), sitzen sie dann auch ohne Murren innerhalb von einer Minuten im Auto, obwohl sie vorher ins Spiel vertieft waren.
LG Silvia

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Schreibst du über meinen Sohn???? ;-) Der ist im übrigen auch 4,5 Jahre und es trifft zu 100% alles zu, was du schreibst - und auch ich bin derzeit mit meinem Latein am Ende!

Tipps konnte mir bisher keiner geben - ich bekomme nur immer gesagt " Du bist doch Lehrerin, du musst doch alles über Erziehung wissen" :-(

Wenns doch nur so einfach wäre...

Ist zwar kein Tipp aber vielleicht tröstet es dich, dass es noch andere gibt, denen es genauso geht.

LG Flummie

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Hallo

Unser Sohn ist auch 4 1/2 und gerade ganz genauso drauf.... Und ich habe das hier in der doppelten Version, unsere Tochter macht das alles mit ihren 3 1/2 Jahren wunderbar mit #augen Auch ich bin abends einfach nur froh, wenn irgendwann abends (nach "Du hast mir nicht Gute Nacht gesagt!", "Ich will noch was trinken!", "Ich muss noch mal...." und "Wieso müssen wir denn schon schlafen, es ist noch gar nicht richtig dunkel und wir sind auch noch gar nicht #gaehn müde!") einfach nur Ruhe ist....

Ich denke, da gibt es keine Non Plus Ultra-Verhaltenstrategie.... Das ist eine der vielen Phasen, wo man sich selber nur noch vorbetet "Augen zu und durch!" und dann wirklich nur noch versucht, es so gut wie es geht durchzustehen.... Eine dieser wirklich fiesen Phasen, die noch zuhauf im Leben unserer Kinder vorkommen werden....

LG

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Oh ja.. meiner ist 4J, 4Mo, der kleine Bruder 2.

Auch mein Sohn ist gerade sehr ausgewechselt, heute morgen kam er ins Wohnzimmer (bin heute nacht ausgewandert, Mann und kleiner Sohn schnarchten mir zu laut). Mein Großer dann: Mama, ich will fernsehen.
Ich guck ihn an: Guten Morgen, hol doch ein Buch, wir schauen uns eins an. Lass mich nur erst mal wach werden.
Er raus, poltert ins Schlafzimmer (es war 6:30h), springt aufs Bett und sagt: Papa, ich will auf deinem Handy spielen!

da waren also alle wach.

Und ich war sauer, aber wie.... Hören ist gerade allgemein schwierig. So toll wie er ist, er ist ein phantastischer Junge und ein toller großer Bruder, aber als hätte er Aussetzer im Moment.

Was ich versuche: Konsequenz, logische Konsequenz. Wer morgens alle weckt, weil elektronische Medien gerade so wichtig zu sein scheinen, muss leider auf dies an diesem Tag verzichten.
Wenn er seinen Bruder im Wohnzimmer haut, muss er das Wohnzimmer verlassen. Normalerweise komme ich gegen das nicht hören können gut an, indem ich auf Augenhöhe gehe, ihn in den Arm nehme und erneut sage, was ich möchte. Morgens im halbschlaf war das irgendwie schwierig... eigentlich wird auch grad den ganzen Tag geheult, weil der Bruder 2mm mehr TRinken im Becher hat, die Scheibe BRot 2 Körner mehr oder, oder, oder.

Ich hab schon überlegt, ob ich nen Yogakurs mache um micht von so viel Unmut und schlechter Laune nicht anstecken zu lassen... es ist nur eine Phase ... oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooommmmmmmmmmmmmm

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Hallo Stephi,

den ultimativen Tipp habe ich leider nicht, aber vielleicht probierst du es mal statt bestrafen bzw. negativen Konsequenzen mit positiver Bestärkung, dass du ihn besonders lobst, wenn es gut läuft und ihn dann belohnst...? Bei meinem Sohn (fast 3) klappt das immer ganz gut, Strafen/Konsequenzen beeindrucken ihn meist gar nicht. Bei meiner Tochter (5 1/2) hilft es in ihren "oppositionellen Phasen" immer ganz gut, wenn ich auf ihrer Maltafel abends immer 3 Smilies aufmale, die, je nachdem, wie es morgens, mittags und abends gelaufen ist, fröhlich oder traurig schauen, und wenn es am Ende der Woche dann nicht mehr als 6 (von 18) traurige Gesichter sind, darf sie samstags fernsehen oder wir machen was Schönes zusammen (traurige Gesichter gibt's erst nach einer Vorwarnung, und meistens reicht die schon aus). Das machen wir meist ca. 2 Wochen, dann läuft es auch wieder ohne Tafel.

Was für mich GAR nicht geht, sind Versprechen, die man dann nicht hält! Egal was ich verspreche, ich mache es immer möglich (oder verspreche es nicht erst, wenn ich es evtl. nicht halten kann), und das finde ich persönlich ganz wichtig. Von daher kann ich gut verstehen, dass er da ausgeflippt ist. Anders natürlich, wenn man es unter einer Bedingung macht, z.B. "Ich verspreche dir, wenn es heute gut läuft, dass wir dann Eisessen gehen".

Alles Gute und starke Nerven!:-)
oremi

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Hi.

Oh ja es passt genau....unser sohn ist grad 4 geworden und momentan ein völlig anderes Kind. Er kann total süß sein,weiß schon total viel, aber seit knapp 2wochen ist er wie von sinnen.
ich habe das Gefühl es steht ein 2 jähriger vor mir,alles muss ich erklären, obwohl er es schon lange kann und weiß. Ganz schlimm beim essen oder Zähne putzen, was ein Zirkus jeden abend.

Er hört null, meckert aber mit uns wenn wir was "falsch"machen.z.t.hat er richtige Aussetzer, ballt die Fäuste, läuft rot an und rastet dann aus. ...wegen Kleinigkeiten, z.b.waren wir letztens beim kinderturnen, ich saß abseits und schaute in die runde. Plötzlich kam er wutentbrannt zu mir und sagte ich soll ihn nicht anschauen, fing dann an zu heulen und kriegte sich fast nicht mehr ein.ich habe ihm gesagt, dass ich das nicht gut finde und wenn er nicht mag dass ich zusehe dann gehe ich.

Im Kindergarten ist er lieb, denen ist noch nichts aufgefallen. ...

hab oft das Gefühl, ich mache alles falsch.umso mehr beruhigt es mich dass es euch auch so geht.

hoffe nur dass es nach dieser "phase" wieder ruhiger wird....
er schläft auch im Moment ganz schlecht, macht abends neuerdings wieder Theater und ist morgens 5.30uhr "wach"mit schlechter laune natürlich. ...

alles gute euch.

lg Susanne

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Gott sei Dank, wir sind nicht allein!

Unser Sohnemann ist jetzt auch 4,5 Jahre und ich habe manchmal den Eindruck, ich habe einen Pupertierenden vor mir. Da ist von endlosen "Aber..."-Diskussionen über völlig genervtes Stöhnen gegen uns Eltern alles dabei. Er ist im Moment herrisch, rotzfrech und vergreift sich dermaßen im Ton, da fehlen einem die Worte. Und an anderen tagen wiederrum ist er wieder ganz der Alte, man möchte ihn fressen, so lieb und süß kann er sein.

Wir haben diese 'Phase' seit 2 Wochen, seit Joshua wieder im Kindergarten ist, hat es sich gebessert, allerdings kommen solche 'Anfälle' immer mal wieder, gerne auch abends. Wir haben gestern zum ersten mal seit langem die Gute-Nacht-Geschichte abgelehnt, was für ihn wirklich sehr schlimm ist, aber nach merhrmaligem Ermahnen und Zurechtweisen ist das die einzige, was uns bleibt.

Mein Tipp, auch wenn's allen weh tut: Konsequenz. Vorwarnen, und wenn's nicht klappt, durchziehen. Ich habe meinen Sohn auch schon auf sein Zimmer geschickt, wenn er komplett durchdreht mit der Ansage, erst wieder rauszukommen, wenn er wieder normal tickt.

Durchhalten. Ich fürchte, da müssen wir gerade alle durch #schwitz

Liebe Grüße
Mrs Winchester