Plötzlich Trennungsschwierigkeiten im Kindergarten

Mein Sohn, dreieinhalb Jahre alt, geht seit Anfang August in der Kindergarten. Die Eingewöhnung klappte hervorragend und er ging immer gerne. Zuvor war er in einer kleinen privaten Krippe und auch dort gab es von Anfang an keine Probleme.

Nun war es so, dass eine sehr gute Freundin von ihm mit ihm in den Kindergarten gekommen ist. Diese ist schon ein wenig älter und deutlich selbstbewusster und beide hatten einander und so war ich vollkommen unwichtig. Allerdings war sie wohl auch immer sein Dreh- und Angelpunkt im Kindergarten und die meisten Spiele und Aktionen liefen mit eben dieser Freundin. Ich vermute auch mal, dass es eher die Freundin war, die alles initiiert hat.
Auch zu den Erzieherinnen hat er gleich ein gutes Verhältnis aufgebaut und er war am Wochenende immer traurig, dass er nicht in den Kindergarten durfte.

Nun ist besagte Freundin seit Anfang der Woche im Urlaub, mein Sohn also allein im Kindergarten. Seitdem fällt es ihm morgens sehr schwer, mich gehen zu lassen. Ich kann das durchaus sehr gut nachvollziehen, schließlich ist es für ihn ohne diese Freundin schon noch wieder etwas ganz anderes dort. Andererseits bin ich auch ein wenig froh darüber, da ich hoffe, dass mein Sohn sich so auch unabhängiger von dieser Freundin dort integriert.

Jedoch weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Gestern musste ich arbeiten und habe ihn dann, nachdem ich eine gute halbe Stunde mit ihm da geblieben bin, weinend in den Armen einer Erzieherin zurück gelassen. Sowas hatte ich auch nach zwei Jahren Krippe noch nie und ich habe mich furchtbar gefühlt. Als ich dann später anrief, war alles in bester Ordnung. Beim Abholen wollte er gar nicht wieder mit nach Hause.

Auch heute war ihm klar, dass seine Freundin nicht kommen würde. Dennoch freute er sich Zuhause schon auf den Kindergarten. Ich bin wieder länger dort geblieben. Solange ich aber bei ihm bin, ist alles andere vollkommen egal. Er sucht keinen Kontakt zu anderen Kindern und die Erzieherinnen sind morgens leider auch mit vielen anderen Dingen und Kindern beschäftigt. Ich kann ihn also kaum helfen, morgens in den Kindergarten herein zu kommen, da solange ich bei ihm bin, alles nur über mich läuft. Freiwillig hätte er mich aber niemals gehen lassen. Allerdings lief es heute ohne Tränen ab. Heute hatte ich nun auch die Zeit, morgen sieht es jedoch schon wieder anders aus, da ich arbeiten muss.

Mir ist durchaus klar, dass es wohl vielen Kinder ab und an mal so geht. Aber wie soll ich damit umgehen? Wie kann ich ihm am besten helfen? Ihn wirklich unter Tränen dort lassen? Irgendwie habe ich dabei, wie wohl jede Mutter, ein schlechtes Gefühl und ich habe Angst, dass das seine positive Einstellung zum Kindergarten stören könnte.

Zudem ist er der mit Abstand Jüngste in der Gruppe und neben ihm ist nur seine Freundin neu hinzu gekommen, sodass ich fürchte, dass es ohnehin schwer werden wird, dort weitere Spielkameraden oder gar Freunde zu finden. Und wie Eingangs schon beschrieben, halte ich eine Integration in den Kindergarten nur über diese eine Freundin für problematisch. Sie wird nicht nur immer mal wieder nicht da sein, sie passt vom Alter eher zu den anderen und durch ihre Art findet sie sicher auch ganz schnell neue Freunde und meine Angst ist, dass dann mein Sohn allein darstellt.

Nach wie vor geht er aber gerne hin. Nur eben der Moment der Trennung morgens ist schwierig und er würde dann lieber nach Hause gehen.

Wie seid ihr mit solchen Situationen umgegangen und ist meine Angst begründet, er könne gewissermaßen langfristig allein dastehen? Wie kann ich meinen Sohn helfen?
Und Danke für das Lesen des doch langen Textes.

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Huhu!

Ich glaube, ganz wichtig ist, daß er sich ja dort beruhigen lässt nach dem Abschied, ins Spiel findet und wie du schreibst, nachmittags dir ganz klar zeigt, daß er sich wohlgefühlt hat und am liebsten noch länger bleiben würde.
Klar ist die Situation ohne weine Freundin neu und vielleicht auch beängstigend, aber er merkt doch gerade selber, daß es auch ohne wie geht. Und zwar ganz super.

Das ist doch toll!

Natürlich ist es für dich und ihn nicht schön, wenn er beim Abschied weint, aber er lernt gerade, ohne die Freundin klar zu kommen und wird vielleicht neue Freundschaften schließen. Das geht ja nicht von heute auf morgen, gerade, wenn die zwei ansonsten immer zusammenglucken. Wenn du ih jetzt nicht schickst, nimmst du ihm die Möglichkeit, sich von dieser Freundschaft etwas freizustrampeln.

Und ich finde, es hört sich so an, als ob dein Sohn trotz des Abschiedsschmerzes gut klarkommt. Es ist doch normal, daß einen neue Situationen erstmal verunsichern und es sei ihm zugestanden, dies so zu äußern. Und solange es ihm nach dem Abschied schnell wieder gutgeht, ist es doch für ihn gut zu schaffen.

Ich würde verständnisvoll sein, ihn aber unter diesen Voraussetzungen schicken. Die Chancen, die sich daraus für deinen Sohn ergeben, sind nur positiv.
Gerade auch im Hinblick auf deine Sorge, er könne allein dastehen.

Wir Eltern können nicht alles für unsere Kinder regeln. Er hat sich seine Freundin ausgesucht und das ist doch schön. Wenn sich Interessen verscheiben, gibt es oft Wechsel in den Spielpartnern. Und das muß sich dann eben neu finden. Es geht ja auch den anderen Kindern so, daß mitunter ihr liebster Spielprtner sich anderweitig orientiert hat. Du kannst vorerst nur zuschauen und wenn du ein Feedback bekommst, daß dein Sohn mit einem anderen Kind gespielt hat, kannst du immer noch Verabredungen organisieren, um eine aufkommende Freundschaft evtl zu festigen.

Ansonsten bist du machtlos. Und das ist auch nicht schlimm. Hol dir Feedback von den Erzieherinnen, ob er wirklich isoliert ist. Oft ist es ja auch nur die eigene Sorge, die dann doch unbegründet ist.

Lieben Gruß
Love

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Danke für deine tolle Antwort. Nein, ihn zu Hause zu lassen wäre sicher die falsche Option. Und ich sehe die Wochen ohne Freundin ja auch eher als Chance für ihn. Ich werde auf jeden Fall das Gespräch mit den Erzieherinnen suchen, in der Hoffnung, sie können meine Ängste etwas entkräften und mir vielleicht auch Tipps geben.

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Versuch, dir nicht so viele Sorgen zu machen....

Wir kamen mit wesentlich ungünstigeren Voraussetzungen in den Kindergarten. Ein schlechter abgebrochener Betreuungsversuch bei einer Tagesmutter, dann ein ganz guter mit zwei Vormittagen in der Woche und vier Kindern. Mona ist ein empfindliches Kind, was Nähe und Lautstärke angeht.

Als Quereinsteiger kam sie im März in eine bestehende Gruppe. Was soll ich sagen- es gab keinerlei Probleme. Die Spielgefährzen haben gewechselt, weil ihre liebste Spielpartnerin in eine andere Kita gewechselt ist. Das machte mir auch erst Sorgen, aber alles hat sich geregelt.

Ich bin super zufrieden mit dem Kindergarten und hatte von Anfang an ein gutes Gefühl. Ich denke, das hat Mona gespürt. Dein Sohn merkt sicherlich auch, daß auch du inzwischen vor der Trennung angespannter bist. Klar kannst du das nicht einfach beiseite schieben. Aber versuch doch mal, dein Denken umzudrehen. Du kannst so stolz auf ihn sein, daß er so gut im Kindergarten angekommen ist ind sich dort auch mit der neuen Situation so gut arrangiert.

Freu dich und zeig ihm deine Freude darüber! Er muß merken, daß du dahinter stehst und ihm alles zutraust!

Ich wünsche dir und deinem Sohn alles Gute und weiterhin viel Spaß mit dem Kindergarten!

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Hallo

hab grade ein ähnliches Problem mit Alissa, nur, das sie jetzt erst in der Eingewöhnungsphase ist...

Was du mit seiner Freundin /Spielgefährtin erzählst kann ich jetzt nicht beurteilen, ob es daran liegt.

Aber bei uns im KiGa sagen die Erzieherinnen immer, das die Phase mit dem Abschiedsschmerz auf jeden Fall kommt. Es gibt viele Kinder, die am Anfang ohne Probleme rein gehen und irgendwann später fangen sie dann so an zu weinen, als wäre das erst die Eingewöhnung. (Bei meiner heisst es grade, der Anfang ist schwierig, dafür wird sie später umso unproblematischer und lieber in den KiGa gehen!)

Wenn es wirklich nur morgens der Trennungsschmerz ist dann mach einfach so weiter. Das zähle ich dann noch zu "normal"

Mein großer kam mit drei in den Kindergarten. Hat schon immer schwierigkeiten mit dem Kontaktaufnehmen zu anderen. Er hat sich im Laufe der Zeit damit arrangiert. Er spielt gerne alleine. Aber von den Erzieherinnen weiss ich, das er von allen sehr geschätzt wird und auch oft Kinder auf ihn zugehen und mit ihm spielen möchten. Er hat auch mittlerweile einige Freunde.

Lass deinen Sohn nur machen! Das schafft der schon! Falls du dir weiterhin sorgen machst frag doch mal eine Erzieherin, ob sie dir einen Termin für ein Gespräch geben kann und klär das mit ihr, denn sie kennt deinen Sohn auch sehr gut und sieht aber nochmal mit einem anderen Blick auf ihn als du!

Alles gute euch!

LG
Melanie

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Danke auch dir für deine nette Antwort. Ja, das Gespräch mit den Erzieherinnen werde ich auf jeden Fall suchen. Und das mit dem "verspäteten Trennungsschmerz" habe ich auch schon gehört. Vielleicht bin ich auch etwas ungeduldig. Er ist ja erst einen Monat dort. Ich dachte halt, weil es früher immer so gut lief, würde es jetzt auch ganz unproblematisch klappen.
Und als Mutter wünscht man sich natürlich immer viele Freunde für das eigene Kind. Aber man kann vermutlich auch gar nicht davon ausgehen, dass jedes Kind auch in diesem Alter schon unbedingt richtige Freunde braucht.

Euch auch alles Güte weiterhin bei der Eingewöhnung.

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Wenn solche Situationen in unserer Kita auftauchen, dann kümmern wir uns ganz besonders um das Kind.Es wird noch liebevoller begrüßt und am Tag wird darauf geachtet, dass das Kind immer wieder in verschiedene Spiele mit einbezogen wird.Auch die Verabschiedung verläuft noch herzlicher.Es gibt immer mal wieder Kinder, die sich auf einmal wieder schwer tun mit der Verabschiedung.Daher ist von Seiten der Betreuungspersonen dementsprechend darauf einzugehen.Suche das Gespräch mit der Erzieherin und bitte um Unterstützung.