Hallo,
meine Frage steht ja schon oben.
Unsere Kleine ist jetzt 2 Jahre 7 Monate und nuckelt was das Zeug hält an den Daumen. Sie hat noch nie ein Nucki genommen. Ist der eine Daumen "alle" wird der nächste genommen...
Sie nuckelt in unterschiedlichen Situationen. Am meisten natürlich beim Einschlafen. Habe auch schon mit Kinderarzt gesprochen. Er meinte wir sollen täglich was anderes auf den Daumen schmieren wie milden Senf usw. aber da leckt sie mal drüber und weg isses. Was wir uns schon alles ausgedacht und ihr gesagt haben... aber reden hilft nicht wirklich.
Habt ihr Tipps für uns?
Vielen Dank und beste Grüße
bernina
Wie nuckeln am Daumen abgewöhnen...?
Wie wäre es mit einem Belohnungssystem? Bei uns gab es einen Aufkleber für jeden Abend, wo unsere Große ohne Däumchen einschlief, und nach 30 Aufklebern dann ein Geschenk. Danach war das Thema erledigt.
Hallo,
unser Sohn hat einfach irgendwann, ganz kurz nach seinem dritten Geburtstag, beschlossen, er sei jetzt groß. Da war von einem auf den anderen Tag Schluss mit Daumenlutschen...als "großer Junge" brauchte er dann ganz schnell einen Fotoapparat (uralte Digitalkamera von uns).
Bei unserer Tochter war es zwar der Schnulli, aber auch sie sagte irgendwann, sie sei jetzt groß, war auch so um den dritten Geburtstag rum, glaube kurz vorher. Auch sie hatte irgendetwas gesehen, was "große Mädchen" gaaaanz dringend brauchen konnte .
Ich glaube, das ist 'ne Kopfsache...
LG Biene
Hallo,
wir hatten auch eine Daumennucklerin. Mittlerweile 5. Wir haben so alles versucht. Nix hat geholfen.Dann kam letztes jahr die jährliche Zahnarztunteruchung im Kiga. Wir müssen zu Kieferortopäden. Der Gaumen ist verformt. Ok wir zum doc. sie hat sich die Sache angeschaut und dann ganz normal mit unserer tochter darüber gesprochen. Was passieren kann wenn sie nicht aufhört, und dass sie sehr stolz auf sie wäre wenn sie in 2 Monaten nochmal vorbeischaut und der Daumen tabu ist. Was soll ich sagen? Das Thema war in 2 Tagen erledigt.!!!! kein Daumen mehr. Vielleicht hilft es ja wirklich wenn ein Aussenstehender , in diesem Falle ein Zahnarzt mal mit ihr spricht!
LG
Anatoli
Hey!
Solange deine Tochter nicht freiwillig aufhören mag, sondern nur ihr wollt, dass sie nicht mehr am Daumen nuckelt, dann wird es sehr wahrscheinlich nicht klappen.
Wir haben es so gemacht:
Erstmal habe ich eine Weile immer mal wieder über das Thema gesprochen. Meine Tochter hatte einen wunden Daumen und hat darüber gejammert - das war unser Einstieg ins Thema.
Eines Tages haben wir gemeinsam beschlossen, dass wir versuchen wollen das Dauemlutschen abzugewöhnen, damit die Risse mal abheilen können. Ich habe dann zur Nacht beide Daumen mit einem Pflaster umklebt, damit sie daran erinnert wird, dass sie nicht mehr wollte. Das hat zwei Nächte funktioniert, dann hat sie am Zeigefinger gelutscht.
Da ich nicht jeden Finger abkleben wollte, habe ich so bitteren Nagellack geholt (Daumexol). Den habe ich ihr auf alle Nägel draufgestrichen - wichtig war mir, dass sie das freiwillig mitgemacht hat - obwohl sie wusste wie abartig bitter das Zeug schmeckt.
Nach jeder Nacht ohne Daumenlutschen (im Familienbett kann man da ziemlich sicher sein - ob oder ob nicht) gab es eine Sonne in den Kalender. Nach 3 Wochen ohne Lutschen - am Ende auch ohne Daumexol und Pflaster hat die Daumenfee eine Feuerwehr gebracht.
Wir hatten 4 Wochen später einen Rückfall - der aber nach ein paar Tagen mit dem gleichen System wieder ausgestanden war und seitdem braucht sie keinen Daumen mehr.
C.
Wow, sehr spannend wie das die meisten Daumenlutscher sich "so einfach" den Daumen abgewöhnen können. Ich kenne etliche Fälle, da hat alles nix geholfen. So auch bei uns. Weder Belohnungssystem, noch irgendwas draufschmieren, drumkleben, mit ihr reden, mit ihr schimpfen, nichts. Sie entscheidet auch nciht von allein, das sie jetzt alt genug ist (wird bald 6 ). Und auch unsere Zahnärztin hat nicht wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen......
Ich habe irgendwann einfach angefangen ganz konkret zu sagen: tagsüber nicht mehr, zum einschlafen ok. Und meist rutscht der Daumen in den Mund wenn sie ihre Puppe am wickel hat. Ist tagsüber der Daumen im Mund, ist die Puppe weg. Und DAS riskiert sie jetzt nicht mehr Morgens muss die Puppe schlafen, und der Daumen auch Tagsüber kann sie mit ihr spielen udn kuscheln, aber der Daumen MUSS draussen bleiben. Wir haben damit angefangen vor einigen Monaten und nach und nach hat sie das richtig lernen müssen. Diesen Verzicht. Zum Einschlafen schaff ich das noch nciht, aber schläft sie, dann wird der Daumen sowiso kaum benutzt.
Nichtsdestotrotz wird sie wohl später Spange tragen müssen. Selbst eine ältere Freundin von ihr (auch daumenlutscherin) hat jetzt ne Spange die ihr fies wehtut, was meine Tocher so üüüüberhaupt nicht abschreckt.
Ich hoffe das der Schulstart nächstes Jahr nochmal eine Einsicht bringt
Lg b2
warum nuckelt sie wann?
wenn du den jeweiligen auslöser kennst, kannst du gegensteuern und handlungsalternativen anbieten. beim einschlafen kannst du ihre hand nehmen und streicheln und ihr so lange geschichten erzählen bis sie ohne daumen weg ist. tagsüber je nach auslöser andere sachen.
ich war auch ein nuckelkind, und da bei mir immer nur an den symptomen herumgedoktort wurde und nie an den ursachen, habe ich so lange genuckelt, bis gaumen und daumen ziemlich ruiniert waren. spüre ich heute noch mit über 40! und von den schiefen zähnen brauch ich wohl nichts erzählen
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass je mehr ihr das Thema dramatisiert, desto schlimmer wird es werden. Lasst es einfach sein.
Das Saugbedürfnis der Kinder ist unterschiedlich stark ausgeprägt und von unterschiedlich langer Dauer (siehe auch "Langzeit" Stillen). Meine Nichte hat auch am Daumen gelutscht. Sie hat irgendwann ganz von alleine aufgehört, weil man dem Thema keine Beachtung geschenkt hat. Da war sie etwa 4 Jahre alt.
Eine Cousine von mir hat bis ins Erwachsenenalter gebraucht, weil die Familie stets und ständig Druck gemacht hat, dass sie damit aufhört.
Was ich damit sagen will: Je weniger ihr dem Daumenlutschen eure Aufmerksamkeit schenkt, desto leichter wird es ihr fallen, aus diesem Bedürfnis herauszuwachsen. Letztlich ist ein Schnuller oder Daumenlutschen in unserer westlichen Welt ein Ersatz für das nicht mehr stattfindende Erfüllen der kindlichen Stillbedürfnisse. So habe ich es bis jetzt überall vorfinden können und entspricht meiner Erfahrung.
Von so obskuren Mitteln wie Senf, Chilipaste oder ähnlichem halte ich auch nicht sonderlich viel. Letztlich bedeutet jeder dieser Eingriffe, ob nun beim Abstillen, Daumenlutschen oder Schnulli abgewöhnen, dass man dem Kind den eigenen Willen aufdrückt, ohne auf die darunterliegenden Bedürfnisse einzugehen. Jedes Kind durchläuft eine Entwicklung, die es ihm ermöglicht, sich von diesem Saugbedürfnis zu lösen. Je weniger wir dieses Ersatzverhalten versuchen zu regulieren, desto leichter wird es sich von alleine lösen.
Gruß
marjatta mit ihren beiden Jungs, langzeitgestillt und ohne Daumenlutschen und Schnuller groß geworden.
Vielen Dank für eure zahlreichen Tipps und Hinweise. Es ist wirklich sehr interessant, wie unterschiedlich das Thema "behandelt" wird.
Ich werde versuchen einen gesunden Mittelweg zu finden und ganz sicher nicht das Thema dramatisieren oder ganz ausser Acht lassen, wie es einige hier schreiben...
VG bernina