Hallo Zusammen,
Ofters habe ich nun schon gehört, dass ein Kiga mit Elterninitiative viel besser sein soll. Funktioniert das denn? So recht kann ich mir das nicht vorstellen, da es in unserem schon schwierig ist genügend Kuchenspenden für das Sommerfest zu bekommen.
Habt ihr da Erfahrungsberichte für mich?
LG
Kremigius
Kiga mit Elterninitiative
Also, ich denke, da gibt es solche und solche.
Ich hätte meine Tochter gerne in eine Elternini gegeben, da mich die großen Gruppen von 25 Kindern und dann meist noch das offene System total abgeschreckt haben (bin selbst Erzieherin).
Wir hatten uns auch einige total schöne Einrichtungen angesehen, mit vielen Leuten gesprochen. Alle Einrichtungen funktionieren seit vielen Jahren sehr gut, die eine sogar schon seit 30 Jahren mit einer Erzieherin, die schon seit dem Anfang mit dabei ist.
Leider gab es einige Punkte, die das ganze für uns unmöglich gemacht haben.
1. Finanziell Nicht nur der monatliche Betrag war wesentlich höher, man mußte oft noch eine sogenannte Sicherungseinlage am Anfang zahlen. Teilweise zwischen 500-1000Euro
2. Es gibt mir in den Elterninis einfach zu viele Ämter, die man übernehmen muß. Ich hätte nichts dagegen, wenn ich alle paar Wochen das Mittagessen koche oder zu putzen, aber oft mußte man im Krankheitsfall noch Kinderdienst machen, oder bei bestimmten regelmäßigen Angeboten, wie Schwimmen, begleitend dabei sein. Das kann man machen, wenn man nicht arbeitet, mit meinem Job jedoch unmöglich.
3. Die Schließungszeiten mit meistens insgesamt 6 Wochen (klar, die Erzieherinnen haben ja auch 30 Tage Anspruch auf Urlaub) waren mir zu viel.
So geht meine Tochter jetzt zwar in eine städtische Einrichtung, die aber kleiner ist und wir sind dort auch bisher sehr zufrieden.
Hallo!
Es gibt wie bei allem gute und schlechte - und geeignete Konzepte und ungeeignete Konzepte.
In vielen Elterninis müssen die Eltern vertraglich verpflichtet doch einiges Mitarbeiten. Wenn man da zusammen rechnet was man da an Gartenarbeit, Essen kochen und Kinder auf Ausflügen begleiten an Zeit rein steckt kann man da eigentlich auch länger arbeiten und von dem Geld einen Kiga mit Rundum-Sorglos-Paket suchen. Dafür haben Eltern bei Elterninis eben auch ganz viel Einblick was so passiert und oft auch Mitsprachemöglichkeiten.
da wird auch nicht lange gefragt ob Du zum Sommerfest Kuchen mitbringst, sondern es sind so und so viele Arbeitsstunden zu leisten und die müssen dann auch gemacht werden. Es besteht eine gewisse Wahlmöglichkeit, aber oft haben die Eltern die schon länger dabei sind sich auch schon die Rosinen raus gepickt und die neuen Eltern dürfen dann Samstags zum putzen anrücken.
Es ist einfach auch eine Frage nach Deinem Charakter, ob Du etwa gerne kochst oder handwerklich begabt bist, je nachdem wirst Du besser oder schlechter klar kommen. Und auch wie viel Du arbeitest und ob Du nebenher noch die Energie und Begeisterung hast, das Wochenende mit Zaun der Kita neu streichen zu verbringen.
Wer sowieso schon Vollzeit arbeitet und mit dem eigenen Haushalt schon ausgelastet ist, wird wahrscheinlich bei der Elternini nicht so glücklich.
Und was die Qualität der Betreuung angeht: da kommt es mehr aufs Konzept und die Erzieherinnen an. Haben die viel Begeisterung, gute Ideen und eine ausreichende Personaldecke geht auch in anderen Kitas ganz viel tolles, auch wenn es keine Elternini ist.
Hallo,
ich denke, grundsätzlich ist es eine Typ- und Zeitfrage, wie gut man mit einer Elterninitiative klar kommt.
Nachteil ist der größere Zeitaufwand, weil Elternjobs erledigt werden müssen und dazu noch Dinge wie Teilnahme an Dorffesten, Basaren, Karnevalsveranstaltungen und ähnliches kommt, wo Hilfe erwartet wird.
Vorteil ist, dass man ganz viel mitbestimmen und sich einbringen kann, wenn man möchte.
Der Vorstand wird ja ebenfalls von den Eltern gestellt.
Wie genau das abläuft und funktioniert, kommt dann auf den Kindergarten bzw. die gerade vorhandene Elternschaft an.
Bei uns im Dorf sind beide vorhandene Kindergärten Elterninitiativen. Dadurch landet da natürlich auch jeder, der keinen Bock hat, sein Kind in den nächsten Ort mit städtischem/kirchlichen Kindergarten zu fahren. Wobei wir als der kleinere Kindergarten mit 24 Kindern und einer Warteliste tendenziell eher noch Glück haben, weil die gar nicht engagierten Eltern auch keine Lust haben, sich die Mühe zu machen, ihr Kind in diesem Kindergarten unterzubringen.
Bei uns ist es momentan so, dass leider gerade einige sehr engagierte Eltern gegangen sind, weil ihre Kinder jetzt in der Schule sind, und die die nachgekommen sind, sind größtenteils eher wenig engagiert. Uns fehlt zur Zeit ein Elternbeirat und ein Vorstandsmitglied, weil sich noch keiner dazu bereit erklärt hat. Das ist natürlich nervig.
Bei Sachen wie Auf- und Abbau bei Festen etc. sind es eigentlich immer die gleichen, die das machen.
Bei den Elternjobs gibt es ein paar Kandidaten, die öfter mal einen Tritt in den Allerwertesten brauchen.
Bei Listen von wegen Essen mitbringen, stehen bei uns immer so viele Lebensmittel wie Familien da sind, drauf. Da kann sich also keiner drücken.
Aber ich finde es eigentlich prima, weil eben die Wünsche der Eltern deutlich mehr berücksichtigt werden, als bei städtischen/kirchlichen Kindergärten.
Wir gehen z.B. seit zwei Jahren im Karnevalszug des Dorfes mit, was sehr viel Spaß macht.
Es wird darüber beraten, was für Spielgeräte angeschafft werden, ob ein Englischkurs stattfinden soll usw. Dann haben wir gerade den Caterer entlassen und stattdessen eine Mutter "eingestellt", die als Selbstständige für den gleichen Preis bio und vollwertig kocht. (Wir haben vorher drei Monate lang an zwei Tagen pro Woche getestet, ob die Kinder ihr Essen auch mögen.)
Unser Kindergarten hat auch sehr berufstätigenfreundliche Schließungszeiten, weil die meisten Eltern eben arbeiten, und auch der Vorstand weiß, wie blöd es ist, wenn der Kindergarten zu hat, und man sein Kind irgendwie betreuen muss. Da habe ich von Kollegen deren Kinder in städtischen/kirchlichen Kindergärten sind, schon anderes gehört.
Unsere Elterninitiative könnte ich daher empfehlen.
Wir selbst sind übrigens mit 35 und 20 Stunden berufstätig. Mein Mann ist Elternbeirat und kümmert sich um Probleme mit Sanitäranlagen und Heizung soweit das für einen Laien möglich ist. Da ist es so, dass es Zeiten gibt, wo viel zu tun ist und Zeiten, wo wenig bis gar nichts zu tun ist.
Wenn man einen Job wie Rasen mähen oder Einkaufen hat, sieht das eben anders aus. Dann ist nicht so viel auf einmal zu machen, aber es muss regelmäßig erledigt werden.
LG
Heike
Hallo,
ich denke, dass ich sehr unterschiedlich.
Unsere Tochter ist in einer Elternini.
Aber hier wird sehr viel Rücksicht auf die arbeitenden Eltern genommen.
Es gibt eine Putzfrau und auch eine Köchin. Diese Dienste müssen nur bei Krankheit oder Urlaub übernommen werden und das klappt sehr gut. Insgesamt ist alles sehr familiär. Es gibt 4 Erzieher und 15 Kinder. Meine Tochter fühlt sich dorf pudelwohl. Ich würde sie in DIESE Einrichtung immer wieder geben.
Toll ist übrigsens, dass monatlich 8 € extra Essensgeld anfallen und am anfang ein Beitrittsgeld von 150€, aber dafür müssen wir nichts mehr weiter zahlen.
VG
Hallo Kremigius,
also bei uns ist das so, dass jede Familie 30 Stunden im Jahr ableisten muss. Für jede nicht abgeleistete Stunde werden am Ende des Jahres 15 € berechnet (soweit ich weiß ist es bisher aber noch nie so weit gekommen ). Die Arbeiten sind in 4 Bereiche aufgeteilt, bei denen man sich eintragen kann. Wir z. B. gehören dem Arbeitskreis Material an. Es gibt noch Sponsoring, Offentlichkeitsarbeit und Feste/Veranstaltungen. Jeder Bereich hat einen Leiter, der sich darum kümmert, dass die Aufgaben, die vom Team an ihn herangetragen werden erledigt werden. Arbeiten, die länger nicht erledigt werden, weil sich niemand findet, der es auf die Schnelle machen kann, werden am Aktionstag (2x im Jahr) gemeinsam erledigt.
Elterndienste fallen auch manchmal an (wg. Krankheit, Fortbildung, etc.). Das machen halt dann die Eltern, die eh daheim sind und Zeit dafür haben. Es gibt genügend Arbeit, dass auch berufstätige Eltern ihre Stunden zusammenbekommen (Nikolaussäckchen z. B. kann man ja auch abends packen).
Im Großen und Ganzen funktionniert das bei uns super, die Gemeinschaft ist klasse weil man die anderen Eltern besser kennen lernt und einfach an einem Strang zieht. (der Praktikant letztes Jahr hat sich von uns verabschiedet mit den Worten: "Mir fällt es schwer von hier weg zu gehen, ihr seid einfach ein klasse Haufen." Das sagt ja schon alles
Vor der Aufnahme des Kindes wird allerdings auch sehr genau aufgeklärt, was auf einen zukommt und man muss schon vorher angeben, wo die Talente liegen und was man bereit ist zu tun.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Kindergarten und finde es einfach super, dass man so eng mit dem Team zusammenarbeitet und immer genau weiß, was gerade ansteht.
Viele Grüße
Barbara
Hallo,
wir waren auch in einer Elterninitiative. Allerdings habe ich keine Vergleichsmöglcihkeiten zu einem "normalen" Kindergarten. Ich kann jedoch sagen, daß der Großteil der Eltern bei uns sehr engagiert war und versucht hat sich einzubringen. Jeder so wie er kann. Es gab keine Pflicht stunden, da man manchmal halt beruflcih auch sehr eingespannt ist.
Wir haben viele tolle Sachen auf die Beine gestellt, die die Erzieher alleine nicht geschafft hätten - von Bastelaktionen über Fest zu Gartenaktionen oder Waldwochen.
Ich denke, es melden sich in Elterninitaven halt auch nur Eltern ein, die sich einbringen wollen. Wem schon die Kuchenspende zuviel ist, der wird sein Kind da nciht anmelden.
Wobei man sicherlich auch hier nicht allles über einen Kamm scheren kann. Die Konzepte sind da schon sehr unterschiedlich. Viele haben z.B. Pflicht-Elternstunden.
Da bei uns viel extra gemahct wurde, waren die Erzieher auch sehr motiviert. Jeder konnte sich einbringen und das hat den ERziehern Spaß gemacht. Ich kann mir vorstellen, daß Angetellte eines städtischen KiGas vielleicht irgendwann die Motivation verlieren. Zum einen sind sie quasi unkündbar und zum anderen sind ihnen bei vielen Sachen die Hände gebunden, weil sie an die Entshceidung der Stadt gebunden sind