Hallo,
ich habe gerade ein Problem mit dem Mittagessen meines Kindes in der Kita und hoffe inständig, jemand von euch kann mir vielleicht helfen...
Mein Sohn ist Asthmatiker und bekommt in der Kita zum Mittag Sonderkost von einem externen Essenanbieter (Pflicht). Nachdem die Erzieher mich darauf angesprochen haben, dass er oft das Gleiche bekommt und er zudem auf irgendetwas (leider weiß ich nicht auf was) allergisch reagiert, habe ich darum gebeten, dass mir der Essenanbieter einen Speiseplan aushändigt. Dieser meinte, der Verwaltungsaufwand wäre zu hoch und er könne mich nicht darüber informieren, was mein Kind zum Mittag bekommt.
Ich selbst finde das unglaublich! Für die anderen Kinder gibt es einen Speiseplan. Für die Kinder aber, die unter Allergien leiden, sollen Eltern keine Auskunft darüber bekommen, was es zum Mittag gibt?
Wir haben eine sehr nette Kita-Leitung, die sich nochmal beschweren und eine Auskunft einfordern möchte, trotzdem wüsste ich gern, welche Möglichkeiten ich als Elternteil habe. Weiß jemand, ob es gesetzliche Grundlagen gibt, die man zu Rate ziehen kann? Was würdet ihr tun?
Vielen Dank schonmal!
donspeedy
Mittagessen in der Kita - Haben Eltern Auskunftsrecht?
Wie das rechtlich aussieht weiß ich nicht, aber ich finde die Haltung schon ziemlich unverschämt.
Ich könnt mir vorstellen, dass die für die Allergikerkinder keine Ahnung haben, was sie am nächsten Tag kochen, die wuseln sich da vermutlich irgendwas zurecht.
Aber ich denke schon, dass er zumindest an dem Tag ausweisen muss, was in dem Essen deines Sohnes drin ist. Ob er das im Voraus machen muss das weiß ich nicht.
Hast Du den Vertrag mit dem Caterer oder die KiTa?
Wenn 1. was steht im Vertrag?
Wenn 2. muss die KiTa sich an den Caterer wenden, Du hast da überhaupt keine Möglichkeit.
Ich kenne es so, dass die Einrichtung den Wochenplan per Fax oder Email bekommt.
Eine andere Idee wäre, ob der Essensanbieter seinen Wochenplan vielleicht auf einer Internetseite veröffendlicht?
Wenn der Kindergarten den Vertrag abgeschlossen hat, gibt es doch eigendlich eine Auswahl. Manchmal bekommt man mehrere Auswahlmöglichkeiten zugeschickt, z.B. Vegezerisch, Fleisch, Suppe o.ä.
Also müsste die Leitung wissen, was es gibt.
LG
Mari
Und warum gibst du nicht essen mit? Meine bekommt immer was mit was ihr warm gemacht wird
Hi,
da i.d.R. das Essensgeld auch gezahlt werden muss, wenn das Kind nicht mit isst oder krank ist, würde sie dann das Essensgeld in der KiTa bezahlen UND zusätzlich kochen.
Das hat eine Mutter unserer KiTa mal eine Zeitlang gemacht - selber gekocht und Essen für ihr Kind mitgegeben. Letztendlich ist jedoch die Kita auch in der Pflicht, für anständiges Essen für alle Kinder zu sorgen.
Für die Kinder ist es aber blöd, wenn ein Kind immer Essen von zuhause mitbekommt und die anderen das vom Caterer. Insbesondere für die "Extrawurscht" von Kind, dass das Essen von Mama mitbekommt. Jedenfalls wurde in unserer KITa beschlossen, dass es das nicht mehr gibt und sie sich um einen anderen Caterer bemühen, der den Anforderungen gerecht werden kann.
vG
ficus
Und der kocht dann, vegetarisch und allergie frei das gleiche Gericht
Hallo,
wir bekommen von unserer Kita zum Ende eines Monats den Essensplan für den kommenden Monat per Email zugeschickt.
Ich finde es unmöglich, dass der Caterer die Auskunft verweigert.
Da jedoch die Kita mit dem Caterer einen Vertrag abgeschlossen hat, können sich diese nur an ihn wenden und Auskunft verlangen.
I.d.R. plant ein Caterer die normalen Essen auch im Voraus und muss für Allergiker oder andere "Sonderwünsche" ebenfalls entsprechend planen.
Wie ist das gemeint mit, dein Kind bekommt oft das Gleiche - das gleiche Essen wie die anderen Kinder, obwohl er Allergiker ist, darauf Rücksicht genommen werden muss und er dann trotzdem auf das Essen allergisch reagiert?
Oder ist "mit das Gleiche" gemeint, dass er über mehrere Tage in der Woche oder hintereinander immer wieder das gleiche Gericht bekommt, weil der Caterer nicht in der Lage ist täglich abwechselnde Gerichte für Allergiker auszuwählen und zuzubereiten?
Bekommt dein Kind trotz Allergien das gleiche Essen wie andere Kinder ohne Allergien und reagiert er dann auf dieses Essen, so könnte ich mir rechtlich vorstellen, dass dies in die Richtung von Körperverletzung geht und sogar noch vorsätzliche Körperverletzung wäre. Mit dem Caterer wurde sicherlich ein gesonderter Vertrag mit der KiTa abgeschlossen, in dem die Allergien deines Kindes aufgeführt sind und wonach er sich richten muss! Hat dein Kind dann trotzdem eine allergische Reaktion weil er nicht in der Lage ist, die Zubereitung allergiefrei zu gestalten, widersetzt er sich dem Vertrag.
Kann er in seinen Gerichten nicht auf die Allergie deines Kindes eingehen, scheint ihm die Konsequenz aus seinem Verhalten nicht bewusst zu sein. Ein Kind kann dadurch einen allergischen Schock bekommen und daran sterben. Das scheint ihm entweder nicht bewusst oder aber auch total egal zu sein. Dann hat der Caterer aber seinen Beruf verfehlt und ich würde mit der Kita-Leitung darüber reden, den Caterer zu wechseln.
Die andere Seite ist aber auch, dass du dein Kind der Kita anvertraut hast, die Kita für die Auswahl des Essens zuständig ist, du der Kita mitgeteilt hast, dass und unter welchen Allergien dein Kind leidet und die Kita dafür zuständig ist, einen Essenslieferanten zu finden, der deinem Kind eine ordentliche Versorgung garantiert. Von daher und vor allem wenn der Caterer dazu nicht in der Lage ist (er erbring für die Kita wahrscheinlich eine sog. Hilfsleistung) und somit die KiTa nicht in die Lage versetzt, ihre vertraglich zugesicherte Leistung (Betreuung, Erziehung und Verpflegung von Kindern) ordnungsgemäß und vertragsgemäß zu erfüllen, du auch einen gewissen Rechtsanspruch an die Kita zur Vertragserfüllung hast - sodass diese sich einen ordentlichen Caterer aussuchen müssen.
Du hast also nur die Möglichkeit, Druck auf die KiTa auszuüben, damit diese Druck auf den Caterer ausübt oder diesen wechselt.
Unsere Kita achtet sehr darauf und hat auch bisher nicht vor dem Wechsel eines Caterers zurückgeschreckt. Bisher wurde gewechselt weil: das Essen nicht warm genug in der Kita angeliefert wurde und/oder auf besondere Essenwünsche nicht oder nur unzureichend eingegangen wurde. Im Essensplan gesondert ausgewiesen sind jedoch nicht die Gerichte für z.B. Allergiekinder. Meines Wissens bekommen Sie aber das gleiche Essen, u.u. mit teilweise anderen Zutaten, aber die Hauptzutaten (sollte dagegen keine Allergie bestehen) sind gleich. Kinder, die kein Schweinefleisch essen dürfen oder Kinder die nur vegetarisch oder vegan essen dürfen, haben wir meines Wissens in der KiTa nicht. Der Caterer bietet jedoch drei Auswahlessen pro Tag an. Gut möglich, dass bei mehreren Allergien eines Kindes dann auf ein anderes der angebotenen Gerichte ausgewichen wird.
vG und viel Erfolg
ficus
hallo ficus,
mein Kind bekommt schon anderes Essen als die anderen, aber sowohl ich als auch die Erzieher haben den Eindruck, dass es für ihn gar keinen richtigen Plan gibt, sondern die Köchin einfach immer spontan etwas zusammenkocht. Ich glaube schon, dass der Caterer sich an das ärztliche Attest hält, aber ich finde, er muss mir dennoch mitteilen, was mein Kind zu essen bekommt.
Glücklicherweise ist die Kita-Leiterin seeeehrr entgegenkommend, sodass ich jetzt schon Frühstück und Vesper abbestellen und (wirklich als Ausnahme) selber Brote mitgeben darf. Nur ist in der Kita eben ein Mittagessen durch den Lieferer gewünscht, in seiner alten Kita hieß es immer, es habe etwas mit der Hygiene zu tun. Ginge es nur um mein Kind, würde ich einfach darauf bestehen, selber zu kochen und etwas mitzugeben, aber es gibt ja auch noch viele andere Kinder mit Allergien, die von diesem Caterer Essen bekommen und ich finde es unvorstellbar, dass es für diese Kinder keine Pläne geben soll und die Eltern eben nicht erfahren, was ihre Kinder mittags essen. Im übrigen wundert mich auch, dass ich anscheinend die einzige bin, die darauf besteht, einen Plan zu bekommen. Was ich am Wochenende koche, entscheide ich immer auch ein bisschen danach, was er unter der Woche gegessen hat...
Am Ende wird es wohl darauf hinauslaufen, dass ich Einsicht in Inhalts- und Zusatzstoffe verlange. Die können sie mir nicht verwehren. Aber jetzt warte ich mal ab, was die Kita-Leiterin erreicht hat, die wollte sich nämlich jetzt beim Chef beschweren...
Viele Grüße,
donspeedy
Hallo,
"Nachdem die Erzieher mich darauf angesprochen haben, dass er oft das Gleiche bekommt und er zudem auf irgendetwas (leider weiß ich nicht auf was) allergisch reagiert,"
Der Termin beim Allergelogen ist wann? Ich hoffe doch bald?
Denn wenn du nicht weißt worauf dein Kind reagiert, wie soll da irgendwer das entsprechende Allergen weglassen können?
Wenn das Allergen identifiziert wurde musst du oder die Kita den Essensanbieter darüber informieren was das Allergen ist. Und du musst darüber informieren was passiert wenn dein Sohn es doch zu essen bekommt.
Wenn das nicht ausreicht schaltest du einen Anwalt ein. Denn der Essensanbieter macht sich strafbar wenn er von den Allergien weiß UND diese ihm egal sind.
Gruß Karin
Hallo karin, das ist ja das aergernis! Dem essenanbieter liegt ein aerztliches attest vor, in dem genau steht, was er essen darf und was nicht. Nur kann es halt sein, dass er noch auf andere lebensmittel reagiert. Allergietests sind gemacht worden... Die sache mit dem anwalt habe ich auch im hinterkopf, aber ich hoffe immer noch, das ganze anders klaeren zu koennen...
Hast DU einen Vertrag mit dem Caterer oder die Kita?
Im letzteren Fall wirst Du von ihm nichts verlangen können, dann muss er nur mit der Kita verhandeln und diese ist Dein Ansprechpartner.
Gruß,
W
Hallo,
laut der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über Lebensmittelzusatzstoffe ist die Kennzeichnung und Listen von verwendeten Zusatzstoffen verpflichtend. Dies gilt auch für den Catering-Service. Es gibt einen Essenplan, der für die Eltern einsehbar sein muß, ebenso die Zusatzstoffe. Verweise darauf hin, sprich mit der Leitung. Die Leitung muß Dir den Vertragspartner nennen, denn die meisten bieten auch Essen für Allergiker an. Ansonsten kannst Du Dich an den Träger, Ordnungs - und Jugendamt wenden.
LG
Maria
Hallo maria, vielen, vielen dank!!! Nach so etwas habe ich gesucht! Werde es damit mal probieren!
Lg donspeedy
hallo,
ich habe kein genaues wissen darüber, aber wenn man sich das ganze mal durch den kopf gehen lässt, scheint es doch so:
der essenanbieter muss deklarieren, welche inhaltsstoffe das essen hat. dementsprechend sehe ich nicht, wo das problem liegen sollte, euch mitzuteilen, was das kind zu essen bekommt. verlange einsicht, vor allem in die zu deklarierenden inhaltsstoffe.
lg
Ich habe das gleiche Problem mit dem Schulessen.
Es ist ständig etwas falsches dabei. Lactosefreier Pudding bei Milcheiweißallergie, das kann er inzwischen schon selbst aussortieren (Fiasko-100g Milch!), aber es ist ständig was falsches im Essen gewesen, so dass ich x-Mal hin musste, das Kind vorzeitig abholen.
Der Caterer antwortet nicht auf meine Anrufe/Schreiben. Ich habe mich beim Amt beschwert, die wollen seit einem Jahr was machen und nichts passiert.
Den Essensplan kann ich lt. Koch nicht bekommen, weil sie sich immer vormittags überlegen, was sie den Allergiekindern kochen, damit möglichst alle dasselbe Allergieessen bekommen. So sieht das dann auch aus: Nie Gemüse, keine Salat, immer gekochtes Schwein/Hack/Huhn in Wasser und Reis. Es ist eklig. Nach einem Jahr Kampf habe ich nun meine Arbeitszeit reduziert und koche jedem Tag (die Beschaffung ist schon einige Arbeit hier draussen, er hat noch eine Allergie), dann bringe ich es entweder warm hin oder koche früh oder wäme vorgekochtes morgens auf und gebe es im Thermobehälter mit, je nach meiner Arbeitsszeit. Inzwischen müssen das mehr Allergie-Eltern so machen, weil das Essen nicht allergenfrei war und sie alle Probleme hatten.
Ich würde versuchen, Essen mitzugeben.
Viele Grüße
manja