Wir finden einfach keinen Anschluss im Kindergarten

Hallo, ich muss mir mal meinen Frust und Ärger von der Seele schreiben. Ich lese hier eigentlich nur mit und schreibe sehr selten, aber ich weiß mir einfach keinen Rat mehr. Wir wohnen in einem kleinen Dorf und mein Sohn geht hier in den Kindergarten in eine Gruppe mit Kindern von 3 bis 6 Jahre. Mein Mann ist hier in der Gegend aufgewachsen und ich bin zugezogen. Wir sind beide Ende 20 und damit zählen wir in unserem Kindergarten zu den sehr jungen Eltern. Ich bin Hausfrau und mein Mann arbeitet. In unserem Kindergarten ist das nicht selten. Ich würde sagen, gut die Hälfte der Mütter hier sind entweder ganz zu Hause oder nur geringfügig beschäftigt. Nun zu meinem Problem.

Wir finden hier keinen Anschluss. Mein Sohn wird nie eingeladen. Nicht zu Geburtstagen und nicht einfach so, um zu spielen. Ich bemühe mich, bin immer freundlich und wenn es möglich ist helfe ich wo ich kann. Ich backe Kuchen für Basare und Feste, wir gehen zu Bastelabenden und mein Mann versucht sich trotz der Arbeit so gut wie möglich in viel mit einzubinden. Wenn ich nicht laut und deutlich Guten Morgen sage, dann werde ich ignoriert oder nur komisch angeschaut. Ich werde sehr deutlich geschnitten. Gerade heute wieder so ein Beispiel: Ich will meinem Sohn beim Anziehen helfen, es ist etwas eng im Vorraum und direkt davor steht eine Mutter und wartet auf ihr Kind. Ich frage sie freundlich, ob ich mal vorbei darf. Keine Reaktion. Ich frage noch mal lauter, aber immer noch freundlich, wieder keine Reaktion. Ich habe mich dann an ihr vorbei gedrückt. Soetwas passiert mir andauernd. Ich bin kein Mensch der mit leiser Piepsstimme und geducktem Kopf durch die Welt geht. Also übersehen/Überhören kann mich keiner.

Die Eltern des Kindergartens haben größtenteils Grüppchen gebildet, kennen sich schon sehr lange durch das Dorf und teilweise schon ältere Kinder. Eltern, deren Kinder nach meinem Sohn in den Kindergarten kamen, wurden aber ohne Probleme in die Gemeinschaft aufgenommen. Ich fühle mich nicht ernst genommen und komme mir vor wie in Schulzeiten, als man einfach mit Ignoranz gestraft wurde, wenn eine Clique einen nicht dabei haben wollte. In erster Linie tut es mir für mein Kind so unheimlich leid. Er hat zwar Freunde im Kindergarten, aber er wird nie eingeladen. Einladungen von uns werden ignoriert. Er hat bald Geburtstag und auf unsere Einladungen, die ich schon mit einem schlechten Gefühl abgegeben habe, kamen bis jetzt schon zwei Absagen per E-Mail. Ich denke wir werden alleine feiern müssen. Und mir persönlich tut diese Ablehnung auch total weh. Meine Freunde wohnen alle über 60km weit weg und haben noch keine Kinder. Ich finde hier einfach niemanden, bin den ganzen Tag alleine unterwegs. Ich hatte gehofft, durch den Kindergarten vielleicht ein paar Bekanntschaften zu schließen. So abgelehnt zu werden ist schwer für mich.

Danke fürs Lesen. Vg, danke80.

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Hi!

"Gerade heute wieder so ein Beispiel: Ich will meinem Sohn beim Anziehen helfen, es ist etwas eng im Vorraum und direkt davor steht eine Mutter und wartet auf ihr Kind. Ich frage sie freundlich, ob ich mal vorbei darf. Keine Reaktion. Ich frage noch mal lauter, aber immer noch freundlich, wieder keine Reaktion."

Wie kann man sich als erwachsene Frau so kindisch verhalten? Total bescheuert, echt.
Ich würde auf die Gesellschaft solcher Menschen keinen Wert legen.

Ich würde höchstwahrscheinlich darauf drängen umzuziehen.
So ein Verhalten würde ich weder meinem Sohn noch mir antun wollen. Ändern werden sich diese (Dorf-) Menschen eh nicht.

Liebe Grüße und alles Gute,

vam-pir-ella

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Hallo,

lädst Du Kinder auch unabhängig vom Geburtstag ein? Wenn ja, wie machst Du das?

LG
Karin, die auch zugezogen ist, Hausfrau war und deren Mann ebenfalls selbständig ist. :-)

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Wieviele Einladungen wurden denn verschickt und wieviele Kinder haben abgesagt?

Ich würde bei den Absagern mal anrufen und versuchen, telefonisch einen passenden Termin zu finden.

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Grade auf dem Dorf reicht es wahrscheinlich nicht, wenn man die Leute "nur" über den Kindergarten kennenlernen möchte. Wie sieht es mit dem Sportverein, Handarbeitsnachmittag, Schützenverein, Kirchengemeinde o.ä. aus?

Sowohl im Kindergarten, als auch in der Schule merke ich, dass Freundschaften eng mit den Freundschaften der Eltern verbunden sind. Wenn man offen und freundlich auf die Eltern zugeht, dürfen die Kinder sich auch nachmittags verabreden. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass es manchen Eltern zwischen Tür und Angel beim Abholen zu umständlich ist, Termine auszumachen. Wenn man aber nachmittags kurz anruft und fragt, wann es denn passen könnte, findet sich immer ein Termin.

lg

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Puhhh...Das ist schon krass, was du da erzählst!

Ich mein klar,es gibt immer und überall seltsame Menschen, aber die Geschichte mit der Garderobe ist schon happig und arg daneben!
Wie lange geht dein Sohn denn schon in den Kindergarten?
Gibt es bei euch vllt. eine Telefonliste, in der die Nummern der Kinder stehen?
Dann könntest du ja einfach mal anrufen um was auszumachen, das kann dann immerhin nicht ignoriert werden.

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Oh man das tut mir euch leid für Dich/Euch :-(
Ich habe eine Zeit lang auf Probe mit meinem Mann in dem Dorf gewohnt wo er gelebt hat. Ich habe schnell gemerkt, dass ich da nicht hin passe. Ich bin schon lange mit meinem Mann zusammen und alle kennen mich da und unfreundlich war jetzt niemand aber das ist einfach nicht meine Welt. Alles zu konservativ, verklemmt, zu viel geschwätzt und total oberflächlich. Wir wohnen jetzt schon länger in einem anderen Dorf. Das liegt direkt neben einer Stadt (da wo ich herkomme) und irgendwie komme ich hier besser klar und habe auch meine sozialen Kontakte - Eltern, Freunde, Arbeit. Wir werden auch hier bauen, ist zwar viel teurer aber ich kann in dem Dorf von meinem Mann nicht leben. Zu Besuch ok und ich nehme da auch am sozialen Leben Teil aber da für immer leben will ich nicht.

Ehrlich gesagt finde ich es total asozial jemanden so auszuschließen und so zu behandeln. Da hätte ich auch keine Lust mehr mir Mühe zu geben. Ich würde wahrscheinlich darauf drängen umzuziehen. Wenn ihr jetzt ein Haus dort gekauft habt und Dir nichts übrig bleibt zeig den Frauen ruhig mal das sie sich scheiße verhalten. Sag mal laut "haben sie mich nicht gehört oder wollen sie mich nicht hören"? Menschen deutlich anzusprechen wirkt manchmal wunder. Hat Dein Mann denn da noch Kontakte, dass Du da evtl. Leute kennenlernen kannst? Er soll Dich mal auf Festen vorstellen das Du ins Gespräch kommst. Wenn Dir eine Frau sympathisch ist kannst Du ja auch mal fragen ob sie Lust hat mit Dir spazieren zu gehen.

Lass Dich ja nicht unter buttern #liebdrueck

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#winke

Wenn du in ländlichen Regionen Kontakt suchst, sind Vereine, Dorffeste, Kirchenfeste usw. das A und O.
Engagiere dich beim dörflichen Leben, übernimm auch außerhalb des Kigas Verantwortung.

Dann klappt das auch mit den Kontakten.

LG
Eichkatzerl

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Es ist schwer wenn man auf dem Dorf zugezogene ist. Wir sind vor 5 Jahren hergezogen und ich kannte niemanden (mein Mann auch nicht). Es hat gedauert...man kommt schlecht in die bestehenden Gruppen rein. Ich weiß noch als ich das erste mal bei der Krabbelgruppe war - ich wollte nie wieder hin und hab daheim geheult#schein. Aber ich bin trotzdem weiter hin. Weil ich Kontakte aufbauen wollte. Mit den Krabbelgruppenbekanntschaften, die damals noch eher sehr locker waren, kam dann meine Große in den Kiga. Ich bin in den Elternbeirat und dann fing es erst so richtig an das die Kontakte besser wurden. Jetzt habe ich einen guten Bekanntenkreis und auch Freundinnen, mit denen ich Abends mal weg gehe oder wir uns Nachmittags mit den Kindern treffen.

Ich versuche immer auf neue Mütter zuzugehen. Fragen, wie es den Kindern im Kiga gefällt, ein kleiner Plausch auf dem Spielplatz usw.... weil ich weiß wie schwer es ist wenn man neu ist. Wenn jemand sein ganzes Leben da aufgewachsen ist und alle aus dem Sandkasten kennt, kann das wahrscheinlich nicht nachvollziehen.

Kontakte auf dem Dorf zu finden ist oft arbeit - aber es lohnt sich! Heute, 5 Jahre später haben wir ewig gesucht bis wir hier im Dorf ein Haus gefunden haben - weil ich hier nicht mehr wegziehen möchte.

Und die Mütter, mit denen es die ersten Male in der Krabbelgruppe sooo furchtbar war - die zählen heute zu meinen engeren Kreis hier. Auf die ich mich verlassen kann und wir uns gegenseitig unterstützen.

Geht zum Kinderturnen/Sport/Feiern, helfe bei Basaren usw.....und die Arbeit im Elternbeirat hat mich da auch sehr viel weiter gebracht.

Die Beschreibung, die du von den Müttern gibst ist zwar alles andere als toll aber manchmal wirkt es anders als es ist.

Ich wünsche dir viel Erfolg!

Lg Alex