Kindergarten wechseln?

Hallo!

Mein Kind geht seit ca. nem 3/4 Jahr in den Kiga. Schon von Anfang an gab es Probleme. Die Erzieherin wollte er nicht und zeigte dies auch gegenüber ihr. Er war dann immer eher auf die Kinderpflegerin fixiert.

Nun hieß es, mein Kind muss zur Frühförderung, weil es starke Defizite hätte. Sowohl der Kinderarzt als auch wir konnten bislang keine Rückstände feststellen.

Der Kiga drängt aber darauf.

Mir kommt das langsam spanisch vor. Jeden Tag hat die Erzieherin was anderes zu erzählen, was ihr an meinem Kind nicht taugt. Zu Hause kann er problemlos Puzzle, Farben etc., was anscheinend im Kiga überhaupt nicht klappt.

Für mich ist das unverständlich. Mir kommt das langsam so vor, als wolle der Kiga mein Kind abschieben, weil zu anstrengend.
Ich denke einfach, vieles liegt an der Anti-Sympathie, die sowohl mein Kind gegenüber der Erzieherin entgegenbringt als auch umgekehrt und mittlerweile denke ich dass das alles so verfahren ist.

Immer hat mein Kind was angestellt, immer und egal was auch immer, immer ist mein Kind Schuld. Sogar die anderen Kinder sagen mittlerweile, der .. hat heute das gemacht etc..Sie sprechen quasi der Erzieherin alles nach.

Er hat auch noch keinen einzigen richtigen Freund gefunden. Er kennt aber alle Kinder.

Ich muss aber auch sagen, dass er der jüngste in der Gruppe ist. Als er übers sauber werden war, wurde er immer zusammen gestaucht, als es mal in die Hose ging oder er nicht rechtzeitig das WC erreichte. Am nächsten Tag ging er daraufhin immer mit Angst hin. Ich musste ihn regelrecht hinzerren. Die Einstellung der Erzieherin lässt meines Erachtens sehr zu wünschen übrig. Ich habe festgestellt, einige werden extrem bevorzugt. Mein Kind gehört aber leider zum anderen Lager. Wenn ich mir vorstelle, dass sich dieser Zustand noch 3 Jahre hinziehen wird, wird mir Angst und Bange und ich würde am liebsten den Kiga wechseln.

Allerdings ist der Kiga hier im Ort, zu den anderen müsste ich 20 km fahren.

Was meint Ihr? Trotzdem wechseln.

LG

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Hallo,

ich arbeite auch im Kindergarten und das Verhalten der Kollegin kommt einer aus meinem Team ziemlich nahe.

Ich würde dir empfehlen, mal einen oder zwei Tage in der Gruppe zu hospitieren.
So kannst du dir die gesamt Situation mal betrachten und auch, wie die Dame zu den anderen Kindern ist und umgekehrt.

Vielleicht denkst du jetzt, dass sie sich dann die ein oder zwei Tage verstellt, das mag auch richtig sein, ABER an der Reaktion der Kinder erkennst du, ob sie ist wie immer, oder plötzlich freundlich geworden ist.

Was genau hat dein Kind gegen sie und was hat sie gegen dein Kind?

LG

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Zuerst mal kann ich nicht verstehen, warum du so ein Problem mit der Frühförderung hast...
Da ist doch nichts Schlimmes dabei, deinem Kind wird es vermutlich viel Spaß machen. Und selbst wenn er völlig normal entwickelt ist und sich der Kiga alle Defizite nur einbildet, schadet ihm die Frühförderung mit Sicherheit nicht. Da sollte man auch als Mutter seinen Stolz u.U. auch mal hinunterschlucken.
Außerdem ist es ja eigentlich positiv, wenn man auf eventuelle Probleme rechtzeitig hingewiesen wird und das kann auch nur der Kindergarten. Kinderärzte sehen das Kind doch weder in einer natürlichen Umgebeung noch können sie sich in den paar Minuten ein echtes Bild machen.

Aber natürlich solltest du kein schlechtes Gefühl haben, wenn du dein Kind im Kiga ablieferst. Bei 40km zusätzliche Strecke würde ich es mir aber gut überlegen, ob ich das auf mich nehmen würde. Da müsste schon etwas Gravierendes vorgefallen sein. Denn schwierige oder unsympathische Erzieher gibt es in jedem Kindergarten, das muss dann nicht unbedingt besser sein. Auch wird er dort erstmal der Neue, Kleine sein und sicherlich nicht sofort Freunde finden.

Also würde ich erstmal mit der Erzieherin sprechen (und dabei auch das mit dem Trockenwerden ansprechen ). Warum ,mag denn dein Sohn diese Erzieherin nicht und wie hat er das zum Ausdruck gebracht? Ihm ist das mit der Frühförderung ja sicher egal...

Und wie äußert sich, dass die Erzieherin deinen Sohn nicht mag?

Und wenn alle Vermittlungsversuche scheitern könnte er ja immer noch die Gruppe wechseln...

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Es gibt dort leider nur die "eine" Gruppe.

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Hallo,

auf einen Teil Deines Beitrages möchte ich antworten.

"Zuerst mal kann ich nicht verstehen, warum du so ein Problem mit der Frühförderung hast...
Da ist doch nichts Schlimmes dabei, deinem Kind wird es vermutlich viel Spaß machen. Und selbst wenn er völlig normal entwickelt ist und sich der Kiga alle Defizite nur einbildet, schadet ihm die Frühförderung mit Sicherheit nicht. Da sollte man auch als Mutter seinen Stolz u.U. auch mal hinunterschlucken."

Wenn der Kinderarzt keine Defizite feststellt, sollten die Erzieherinnen das akzeptieren. Ich halte gar nichts aus reiner Prophylaxe heraus ein gesundes Kind in die Frühförderung zu schicken. Schließlich schicke ich meine Kinder auch nicht zur Kur oder zum Arzt, wenn kein Grund vorliegt. Zudem muß die Frühförderung, die aber auch mit Aufwand und Zeit verbunden ist, nicht der Kita beweisen, da der Kinderarzt recht hatte.

LG
Silke

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Also erst einmal ist es kein Problem, wenn ein Kind sich seine Bezugsperson aussucht. Er hat eine gefunden. Super. Ob das die Erzieherin ist oder die Kinderpflegerin ist doch wurscht, so lange sie regelmässig anwesend ist.

Wenn die Kita Frühforderung will, dann wird sie Dir sicher auch gesagt haben, in welchem Bereich Dein Kind auffällig ist, also wo genau sie den Förderbedarf sehen.

Es ist nicht selten, dass Kinder im geschützten Rahmen zu Hause viel können, in einer Gruppe aber nicht zurechtkommen und dementsprechend auch einfachste Handlungen verweigern. Da müßte man halt sehen, woran es liegt, dass er Sachen zu Hause kann aber in der Kita nicht hinbekommt. Womit wir wieder wären bei: WAS kann er nicht ausreichend?

Wenn Du das Gefühl hast, die Kita will Dein Kind abschieben, weil zu anstrengend, höre ich da heraus, dass er möglicherweise tatsächlich auffällig ist?

Kinder quatschen meistens nicht nur der Erzieherin etwas nach. Oft sind sie selbst völlig abgenervt, wenn ein Kind ständig "Blödsinn" macht. Ist ja nicht selten, dass kleine "Störenfriede" regelmässig anderen Kindern ihr Spiel kaputt machen. Klar sind dann alle abgenervt. Aber auch da kann man mit der entsprechenden Förderung gegensteuern.

Dass er keinen Freund gefunden hat, kann eigentlich nicht an der Erzieherin liegen, denn die Erzieher sind keine Partnerbörse für Kinder. Entweder sie mögen sich oder nicht. Da kann man zwar vermitteln, aber Freunde finden Kinder nur selbst.

Der Jüngste in der Gruppe hat in der Regel mehr Vor- als Nachteile.

Was heißt, er wurde zusammengestaucht? Was genau ist passiert? Da solltest Du erst einmal nachhaken, denn bei manchen Kindern kommt schon eine harmlos gemachte Bemerkung so an, dass sie nacher behaupten, jemand hätte sie "angeschrien" (hat sich so angefühlt).

Inwiefern werden Kinder bevorzugt, was passiert mit ihnen, was bekommen sie, was andere nicht haben?

Was ich tun würde: Schnellstmöglich das Gespräch suchen, fragen was genau die Probleme sind und gemeinsam eine Lösung suchen.

Wenn Dein Sohn Probleme hat, dann nimmt er sie auch mit in die nächste Kita.
Hat er keine, kannst Du immer noch entscheiden zu wechseln. Aber erst einmal versuche es ruhig und vor allem offen zu klären.

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Hallo!

Ich weiß nicht, ob Du das gar so objektiv siehst oder eher wie eine Löwenmama Dein Junges verteidigen willst.

Dein Kind mag die Erzieherin nicht, hat aber eine gute Bindung zur Kinderpflegerin, und das ist auch völlig ok. Warum sollte aber die Erzieherin Dein Kind nicht mögen? Normalerweise haben Erzieherinnen durchaus eine gewisse professionelle Distanz zu den Kindern. Klar sind welche dabei, die man ganz besonders gerne mag, aber Antipathie? Das darf nicht sein, und ich bin mir nicht so sicher, ob Du da nicht was rein interpretierst das nicht da ist.

Dein Kind scheint ja wirklich öfter aufzufallen, zu stören, zu ärgern. Das sagen ja auch schon die anderen Kinder, und da kann auch der Grund liegen, warum Dein Kind keine Freunde gefunden hat.

Manche Dinge gehen auch daheim in Ruhe mit Mama ganz gut, aber in der Gruppe nicht, es gibt da eben mehr Ablenkung etc. Das wirst Du bei einem Schulkind auch öfter erleben, dass Rechnaufgaben die daheim gesessen haben in der Prüfungssituation in der Schule auf einmal gar nicht mehr klappen. Wäre es denn so schlimm, da nochmal Profis gucken zu lassen, ob Dein Kind noch etwas Hilfe braucht?

Was genau war denn bei dem sauber werden los, was waren es für Situationen? Wurde er vielleicht vorher schon aufgefordert auf Toilette zu gehen, wollte aber nicht das Spiel unterbrechen? Kennst Du das nicht, dass er manchmal versunken war, Du schon gesehen hast, dass er rumzappelt, aber trotzdem nicht gehen wollte - und es ging in die Hose? Da ist Schimpfen durchaus erlaubt, auch im Kindergarten.

Es klingt zumindest so, als wären im Sozialverhalten wirklich Defizite vorhanden, wo Dein Kind keinen einzigen Freund hat. Da ist ja die Sorge der Erzieherin nicht böse gemeint, sondern es geht drum, Deinem Kind zu helfen.

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Ich kann deine Bedenken verstehen! Du bist unsicher,weil du deinen Sohn anders erlebst.Ich würde ganz schnell um ein Gespräch bitten.Die Leitung sollte dabei sein.Wenn schon andere Kinder äußern, dass er wieder etwas angestellt hat, dann scheint er schon der Buhmann der Gruppe zu sein.Auch wenn er häufiger etwas anstellen sollte,hat die Erzieherin darauf einzuwirken und das nicht nur mit negativer Aufmerksamkeit. Sie hat einen entscheidenden Einfluss darauf,ob ein Kind gut integriert wird und von den anderen Kindern akzeptiert wird. Ich möchte meinen Berufskollegen nicht zu nah treten, aber wenn ein Kind mal etwas anstrengender ist, hat es sehr häufig und schnell einen Förderbedarf. In 90 Prozent der Fälle völlig unbegründet! Schade,dass dein Sohn nur noch negativ wahrgenommen wird. Daher sieh zu, dass es schnell zu einem Gespräch kommt.Bitte nicht nur um einen Austausch, sondern bitte auch um ein Gespräch über seine Entwicklung.Sie sollen dir erläutern in welchen Bereichen er angeblich Defizite hat.

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Hi,

das Bauchgefühl trügt sehr selten.
- sucht das Gespräch mit dem Elternbeirat, vielleicht ist schon mehr aufgefallen.

- sucht das Gespräch mit Erzieherin und Leitung , zusammen mit dem Elternbeirat & Mann ( als Zeugen)

- wenn dein Sohn immer noch Förderbedarf benötigt, geht zur Frühförderstelle und lasst ihn durch checken. Die sind unvoreingenommen und prüfen dein Kind so wie es ist.
Wenn alle Ok ist, bekommt ihr ein Befund mit, was ihr im Kiga abgeben könnt, danach habt ihr Ruhe. Dein Sohn wird aber dann immer mit dieser Erzieherin Probleme haben.

- Unsere Frühförderstelle hat im kiga hospitiert, sogar meine Logopädin....danach war mir vieles klar. Hat aber zu lange gedauert, bis wir wechseln konnten.

lisa

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Hallo!

Ich hätte schon längst gewechselt. Das geht irgendwie überhaupt nicht, so wie es bei euch läuft. Dein Kind soll in den Kindergarten gehen und sich dort wohl fühlen, mit einer Bezugsperson an seiner Seite, der er vertraut und die er im Idealfall sogar sehr lieb gewinnt.

Meine Große wurde auch für die Frühförderung empfohlen, mit Nachdruck. Wir haben letztendlich nachgegeben eine Diagnostik mitzumachen, damit der KiGa endlich Ruhe gibt. Es kam dann letztlich dabei heraus, dass alles in Ordnung ist. Schlecht war es trotzdem nicht, meiner Tochter hat es viel Spaß gemacht. Und ich hatte dadurch schwarz auf weiß, in einem 3seitigen Bericht, was für ein tolles Kind ich habe, das zeitgerecht bzw. in Teilen sogar weiter als nötig entwickelt ist. Als der Kindergarten dann trotzdem Ergotherapie wollte - habe ich mit Berufung auf diesen Bericht - ganz klar einen Riegel vorgeschoben. Laut der Heilpädagogin bestand kein Therapiebedarf (und laut meiner Einschätzung -bin selber Ergotherapeutin- braucht meine Tochter definitiv keine Ergo) und das wars dann auch für mich. Danach gab es nie wieder eine Diskussion zu diesem Thema.

An deiner Stelle würde ich mich fragen, ob du dein Kind wirklich guten Gewissens in diese Einrichtung geben kannst. Immer der Buhmann zu sein, der Außenseiter, der Trottel und Tolpatsch der an allem Schuld ist - das kann ziemlich prägend und traumatisierend sein. Ich persönlich würde mein Kind vor soetwas schützen wollen.

C.

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Aus eigener Erfahrung: Wechseln!

Wir hatten mit unserem Kind ähnliche Probleme im Alten Kindergarten.
Nach 3 Monaten im neuen Kindergarten haben wir ein ausgewechseltes Kind, das im Kindergarten Super zufrieden ist.
Wir hatten aber auch Glück, das wir 5 kindergärten im Ort haben!

Lg carmen

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Hallo,

die Idee mit der Hospitation ist sehr gut. Ansonsten bitte um ein Gespräch mit der Leitung und der Erzieherin. Betone nochmals, daß laut Kinderarzt keine Defizite vorhanden sind. Sollte sie immer noch auf die Defizite pochen, dann soll sie ein Protokoll führen und die Situationen ausführen.
Wenn Du sonst kein gutes Gefühl mit der Kita hast und Dein Sohn sich nicht wohlfühlt, ist ein Wechsel besser.

LG
Silke